Isopropanol



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Ex43er
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Nach einigen Meinungsäußerungen über mein RLM 76 bei der Fw 190 hab ich mich doch entschlossen einmal Gunze-Farbe zu bestellen. Desgleichen auch den dazugehörenden Verdünner( H417 von Aquieous und Verdünner 110 mit türkisem Etikett). Dazu jetzt verschiedene Fragen:
1. Mischt man die Farbe und den Verdünner etwa im gleichen Verhältnis wie bei "normalen" Enamel-Farben.
2.panzerchen meinte, er verdünne prinizipiell mit Isopropanol. Ist dieses in Apotheken zu kaufen (mit den entsprechenden Preisen) oder auch anderswo unter evt. anderem Namen. Ich bin chemisch nicht übermassig bewandert, daher diese Frage. Und dazu kommt dann die
3. Wenn die Aquieous-Farben wasserbasiert sind wie auf dem Etikett steht, müßte man sie doch eigentlich auch mit normalem destillierten Wasser verdünnen können? Oder vlt auch mit Leitungswasser, hab ich bei Tamiya-Farbe (die ist ja auch eine Acryl-Farbe) schon ohne Probleme getan.
Jetzt bin ich auf die verschiedenen Meinungen gespannt. Ich hab zwar die diversen Beiträge gelesen, bin aber nicht auf die richtigen Antworten gestoßen oder hab vlt auch was übersehen. Im Vorraus schnmal vielen Dank.
Peter

PS Ich bin übrigens ganz entsetzt über die Nebenwirkungen des Verdünners: Wiederholter Kontakt kann zu rissiger und spröder Haut führen. Wenn das die Tilly von Palmolive hört, dann muß ich sofort in Spülmittel baden :lol: :lol: :lol:
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panzerchen
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Ich habe Tamiya und Gunze Acryle schon öfters mit stinknormalem Hahnenwasser verdünnt ( etwa 15 Grad dGH ).
Isopropanol verwende ich vor Allem wenn ich freihand spritze.

Isopropanol heißt auch Isopropylalkohol, ja, man kann es in der Apotheke kaufen, ist gar nicht mal teuer, jedenfalls deutlich preisgünstiger als die Firmenverdünner.
Es geht auch Wodka oder Brennspiritus, der stinkt allerdings beim Spritzen.
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satori
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Farben sollten immer so stark verdünnt werden dass sie die Konsistenz von Milch haben. Ob man nun Kunstharzfarben stärker verdünnen muss als Acryl hängt wohl eher mit dem Hersteller zusammen als mit der Art der Farbe.
Obwohl die Aqueous mit Wasser verdünnbar sind, basieren sie auf Ethanol (Wo steht dass sie Wasser basierend sind? ). Somit hast Du die Wahl ob Du die Farben mit Wasser (egal ob destilliert oder nicht) oder einem Ethanol verdünnen willst. Ich verwende Spiritus zum verdünnen. Ich habe das Gefühl das die Farben, wenn sie mit Wasser verdünnt, sind eher "zu laufen" beginnen. Nach meinem Empfinden stinkt Spiritus nicht schlimmer als Isoprop, ist aber wesentlich günstiger in der Anschaffung ;) Spritus und Isoprop sind beides Ethylalkohle, darum kannst Du problemlos beide verwenden.
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satori
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Hoi Jabo

Das Gunze Farben stinken stimmt so nicht. Gunze, oder eben GSI wie sie seit bald 10 Jahren heissen, haben verschiedene Lacke im Angebot. Die Aqueous, bzw. Hobby Color, riechen nur sehr dezent nach Alkohol und stinken weit weniger als zB. die Humbrol Enamels (vor allem beim Airbrushen). Übel riechen tun die Mr.Color Farben (die man ebenfalls mit Ethanol verdünnen kann) da bin ich Deiner Meinung, die Aqueous hingegen riechen kaum und um die geht es hier wenn ich das richtig verstanden habe.
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Ex43er
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Danke für die Antworten Jungs. Dann werd ich mal die Tage mit dem Testen beginnen, schaun wir mal was wird...
satori hat geschrieben:(Wo steht dass sie Wasser basierend sind? )
Es steht auf den Etketten drauf, sonst wär ich ja nicht auf die Idee gekommen
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Wie ich schon sagte Chemie und ich, zwei Welten prallen aufeinander...
panzerchen hat geschrieben: Es geht auch Wodka oder Brennspiritus, der stinkt allerdings beim Spritzen.
Dem Wodka benutz ich lieber oral, wenn die Lackierung nix wurde...Skoll!...
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Ex43er
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Jabo31 hat geschrieben: Humbrol Farben stinken? Kann ich so auch nicht bestätigen, aber da ist wohl jede Nase anders
Ich weiß nur wie es mir gehr mit Humbrol-Farben: Ich und meine Nase kenn sie seit über 40 Jahren, da nimmt man den Geruch schon gar nicht mehr wahr.
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satori
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Ex43er hat geschrieben:Danke für die Antworten Jungs. Dann werd ich mal die Tage mit dem Testen beginnen, schaun wir mal was wird...
satori hat geschrieben:(Wo steht dass sie Wasser basierend sind? )
Es steht auf den Etketten drauf, sonst wär ich ja nicht auf die Idee gekommen
Ich habs gefunden (http://www.mr-hobby.com/itemDetail.php?iId=83). Diese Farben enthalten nicht nur Wasser sondern auch "andere" Lösungsmittel wie es im Text heisst (ich hoffe ich habs richtig verstanden. Ich frag zur Sicherheit noch meine Frau). Darum wohl auch die beiden Piktogramme für "Gesundheitsschädlich" und "Leicht entflammbar" auf den Gläschen. Ich hab' irgendwo gelesen das den Farben Ethanol beigemischt ist.... das finde ich sicher auch noch.
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panzerchen
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Isopropanol verwendet auch der Ohrenarzt um die Gehörgänge zu putzen-->es ist also rel. harmlos.

Über die Verwendung der Farbsysteme, Enamel oder Acryl, entscheidet bei mir nicht nur der Geruch der Farben an sich, sondern vor Allem das Zeugs das ich zum Reinigen in Mengen durch die Spritzpistole jagen muß.
Und da ziehe ich Wasser und zum Schluß noch einen Hauch Isopropanol jedem aggressiven Lösungsmittel wie Nitroverdünnung o.ä. vor.
Deshalb-->"Acrylics for ever !"
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Ex43er
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Ich hab irgendwann vor mind. 30 Jahren mal den Tip gelesen einfach etwas Revell Color Mix (ein paar Tropfen aus der Einmalspritze die ich sowieso benutze) oder ähnliche Produkte durch die Pistole durchzusprühen. Soll angeblich auch schmieren, obs wahr ist :?: :?: :?: .Jedenfalls ist meine älteste Badger-Pistole damit über 25 Jahre alt geworden, so schlecht kann der Tip also nicht gewesen sein. 8-)
PS Enamels sind nicht schlecht(wenns die richtigen sind) aber warum nicht mal was Neues. Übrigens war leider früher die Qualität von Revell-Farben mitunter durchwachsen. Metall-Farbe R91,99 und andere sehr gut, R6,8,9 und einige Mattfarben dto., aber die Glanzfarben ...naja. Ich hatte sie damals an einen Nachbarn verschenkt der damit Bauernmalerei betrieb. Er war begeistert davon, so verschieden sind die Anforderungen die man hat.
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Dierk3er
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Moin,


wie bei fast allem im Leben, kommt es darauf an, was man eigentlich machen will.
Insofern sträube ich mich gegen Aussagen ala "xy ist total verkehrt" oder "yz ist nur für Anfänger oder Leute die keine Ahnung haben".
Und erst recht vor Sätzen wie "...hat das System nicht verstanden!" :evil:

Es gibt so zahlreiche Sorten von Farben, weil eben jede ihre eigenen Vorteile und Nutzen mit sich bringt!
Werden die neumodischen Aquas, die in wirklichkeit überhaupt nicht neu sind, bei vielen Leuten immer beliebter, so gibt es genauso genugn Leute, die mit ihren Enamels groß geworden sind und darauf schwören. ;)
Wer sich als Modellbauer weiterbilden möchte und dazulernen will, macht am besten seine eigenen Erfahrungen.
Bloß nicht von solchen Sätzen abschrecken lassen, oder gar aufschnappen und weiter verbeiten.

Durch meine Airbrush jage ich alles mögliche an Reinigern und Farben durch.
Wichtig ist einzig und alleine die Konsistenz, damit die Airbrush technisch überhaupt funktionieren kann. (Stichwort: zu dückflüssige Konsistenz oder zu dicke Pigmente bei zu kleiner Düse)
Und bei Reinigungszeug die Verträglichkeit zwischen Mittelchen und Gun-Material.
Die besseren Guns haben inzwischen Dichtungen aus Teflon. Gute Hersteller bieten ansonsten auch entsprechende Dichtungen zum Nachrüsten an.
Durch meine Evo puste ich, wenn nötig, auch Azeton. Ist alles kein Problem bei vernünftiger Ausstattung.
Wer mal mit Alclads gearbeitet hat, weiss was ich meine.

Geschmiert werden muss mit Farbe oder deren Bestandteilen und Zusätzen gar nichts.
Das einzige was mechanisch beansprucht wird, ist der Bedienhebel, an den bei normaler Handhabung keine Farbe kommt; und das Luftventil.
Das sollte man mal alle Jahre ganz vorsichtig und mit ganz, ganz wenig Öl schmieren. Ebenso bei DoubleAction-Pistolen die Feder die die Nadel im Körper nach vorne drückt.
Wenn du das Luftventil durch zuviel Öl versaust, und das Zeug in den Luftstrom kommt, hast du richtige Probleme!

Ansonsten wird die Farbe eben nicht als Schmiermittel genutzt. Zusätze dienen lediglich der Verdünnung oder haben andere Funktionen, wie Trockungsverzögerer, etc..

Ich selbst habe auch noch 3 Badgers die aus den frühen 90ern stammen und alle noch funktionieren. (Eine hatte nach Sturz einen Haarriß im Körper, den ich aber mit Sekundenkleber verschließen konnte) Das wichtigste ist eben eine sorgfältige Reinigung. Die Gun im benutzten Zustand lange rum stehen zu lassen, und nur alle paar Tage mal gründlich zu reinigen, führt zunächst zu schlechten Spritzbildern, und später zu defekten.

Um nochmal auf die farben zurück zu kommen:
Einer der Hauptgründe von Enamels auf Acryl umzusteigen, sind ja die Unterschiedlichen Wirkungsweisen/Verdünnungen.
Ich kann die Argumentation von vielen Leuten verstehen, die statt der stinkenden Enamels, die wasserlöslichen und geruchsneutralen Acrylfarben nehmen.
Meine Augenmerk liegt hingegen immer auf dem besten Ergebnis. Und danach entscheide ich, welche Farbe und welchen Hersteller ich benutze.
Wenn das nur mit Gestank geht, dann muss ich da eben durch. Fenster auf, Atemschutzmaske an und wenns ne längere Sitzung wird, dann auch die Abzugshaube an.
Die Alclads z.B. stinken wie die Pest. In manchen Farbtönen habe ich aber noch nichts besseres auf dem Markt gefunden. (Chrom z.B.! Weiss gar nicht was ich ohne machen würde, wenn ich zu den Autobastlern gehören würde. :D )
Für Washings und neuerdings Figurenmalereien nutze ich Ölfarben. Die trocknen nicht in Stunden, sondern in Tagen! :o :lol:
Dann muss man sich halt für die nächsten Tage einen anderen Bausatz vornehmen, bis es weiter gehen kann. Den Unterschied kann man aber sehen.

...naja, das waren nur ein paar meiner Erfahrungen und Ansichten.
Wie immer gilt: Jeder so wie ihm beliebt!
Aber bitte aufhören, anderen irgendwelche Farbtypen oder Mittelchen madig zu machen. Es gibt schon einen Grund warum diese Produkte hergestellt wurden. ;) :mrgreen:


Gruss, Dierk
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"Das Leben ist zu kurz für schlechte Bausätze!"
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Ex43er
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Wie sagen Politiker: "Ich schließe mich voll inhaltlich an".
Die Fehler oder Störungen bei der AB sind durchgängig auf nicht korrekte oder besser gesagt gründliche Reinigung entstanden.
Acteon zur Reinigung nach der Benutzung von Autolacken, null Probleme. Das einzige Problem der Teflon-Dichtung ist ihre Winzigkeit, dadurch wurde sie Futter für das Teppichmonster. Ansonsten null Verschleiß, vlt mit Ausnahme von Säure, aber auf diese Idee kommt ja keiner, oder etwa doch :lol: :lol: :lol:
Zum Thema Schmierung nur soviel: weniger ist meist besser, und vor allem Öl benutzen das keine Rückstände hinterläßt.
Modelleisenbahner benutzen solches Öl, aber man braucht halt nur sehr wenig davon.
Ansonsten: Jeder so wie ihm beliebt!-Genauso ist es!
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Peter hat doch nach Isopropanol ( u.a. ) als Verdünner für Gunze Acryle gefragt, und eine sachgerechte Antwort erhalten.
Wer Enamels vorzieht, dem sei es doch unbenommen.
Ganz zweifellos weisen Enamels bei der Verarbeitung Vorteile auf (z.B. die Haftung ).
Aber den gewohnheitsmäßigen Benutzern von Acrylen, zu denen ich mich auch zähle, gefällt halt der Umstand daß man die Spritzpistole primär mit Wasser reinigen kann, und dann noch mit einem Schuß des rel. harmlosen Alkohols.
Wasser als Verdünnungsmittel ist nun einmal harmloser.
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satori
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wenn Ihr beide, Kafens und Jabo, dann heiratet gebt mir Bescheid. ich wäre gerne Euer Trauzeuge. :D
Bitte fechtet Eure Differenzen nicht in diesem Forum aus. Macht doch das über die PN Funktion. Ihr beide schadet Euch nur selber wenn Ihr hier so öffentlich rum faucht.
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Also ich verstehe auch nicht, was daran sein soll, seine Airbrush mit gewöhnlicher Nitroverdünnung o.ä. zu reinigen!? Ich baue schon über 20 Jahre Modelle, bin bekennender Spraydosenlackierer, lackiere aber auch mal "richtige" Autos, mache aber auch mit Wasserbasisfarben rum und reinige meine erste (!) Airbrush schon seit über 15 Jahren immer mit Verdünnung aus den lackierbetrieben/Baumarkt etc. Bis heute ist noch keine Dichtung flöten gegangen und sie funktioniert noch wie am ersten Tag. Dabei zerlege ich das Teil nichtmal. Lediglich die Nadel entferne ich zur Reinigung und Blase das Teil mit Verdünnung durch. Solange, bis die Nadel beim Rausziehen ohne Farbreste in der Hand ist.

Jeder wie er denkt. Beim Farbverdünnen gibt es für mich auch nur zwei Sorten: Verdünnung oder Wasser.
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Es grüßt Christian Bild
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