
Eigentlich ist dieses Modell für ein größeres Diorama gedacht, aber da Revell den Kit jetzt dankenswerterweise wieder aufgelegt hat, erscheint der Baubericht für dieses Auto nun vorab. Die Mille Miglia war ein Straßenrennen quer durch Italien und konnte nur dreimal von Nichtitalienern gewonnen werden; 1931 zum ersten Mal von Rudolf Caracciola mit Mechaniker Wilhelm Sebastian auf einem SSKL von Mercedes-Benz – einem der „Weißen Elefanten“. Diesen Spitznamen bekamen die Modellen SSK und SSKL wegen ihrer Lackierung und der lautstarken Kompressoren.
Rudolf Caracciola und Wilhelm Sebastian beim Start zur Mille Miglia 1931 in Brescia. Neben dem Wagen Caracciolas Frau.
@Mercedes-benz AG

Rudolf Caracciola mit Beifahrer Wilhelm Sebastian im Mercedes-Benz Typ SSKL auf dem Raticosa-Pass.
@Mercedes-benz AG

Ich habe versucht so nah wie möglich ans Original zu kommen, somit waren umfangreiche Änderungen und Ergänzungen notwendig. Das betrifft auch die Decals, hier sind nur, in falscher Form, die Startnummern vorhanden, neu liess ich mir von Brentair nach meiner Vorlage drucken.Der Kit ist zwar ganz nett, aber viele Details sind nur rudimentär vorhanden oder schlichtweg falsch. Im Chassis sind viel zuviele Bohrungen angedeutet für Carracciolas Wagen. Die überflüssigen Bohrungen wurdenzum Teil mit dünnen Plastikstreifen, in die ich, entsprechend den Originalfotos, Schrauben bzw. Nieten einprägte verschlossen. Die verbliebenen entsprechend aufgebohrt


Mit Draht und Spachtelmasse wurde die Stoffumwicklung der Federpakete imitiert.

Die Bremstrommeln sind als solche nicht erkennbar. Also habe ich mühsam neue angefertigt, aus einzelnen Plastikscheiben. Ergänzt mit Schraubenköpfen und Ringen von einer elektrischen Zahnbürste.




Die Vorderachse stimmt ebenfalls von der Form nicht. Mit einigen Feilstrichen begradigt und mit einem Flachprofil und Spachtelmasse dem Original angeglichen.

Die Reibungsstoßdämpfer wurden mit Messingröhrchen und Stecknadeln ebenfalls neu
aufgebaut …


… ebenso das Lenk- und Bremsgestänge.


Der direkte Vergleich zum Originalbausatz.


Armaturen und Kennzeichenbeleuchtung habe ich mit SMD LED realisiert..


Den Brennstoffüberlauf auf der Instrumententafel ersetzte ich ebenfalls durch ein
aufgefeiltes Messingröhrchen.

Der neu aufgebaute Komplex um Handbremse, Schalthebel, etc.mit einem Originalteil, Resten von Panzerbausätzen und Alustreifen


Messingdraht und zurechtgefeiltes T-profil kamen für die Kotflügelaufhängungen zum Einsatz.


Die neuen Scheinwerfer, die eigentlich für Panzerfahrzeuge gedacht sind, lieferte
ELF.Beleuchtet werden diese ebenfalls mit SMD LED.


Das Verdeck auf Basis des Bausatzteils mit Stecknadeln und Leukoplast neu gebaut. Die gätzten Schnallen stammen aus dem Slotcarzubehör.Der umlaufende Karosseriekeder wurde mit Aludraht imitiert. Die Polsterung auf der Fahrerseite entstand mit einem Rundprofil von Evergreen.


Das Steinschlagschutzgitter ist im Kit gar nicht vorhanden und entstand im Eigenbau aus Ätzteilgitter von Eduard und
Evergreen-Profilen.

Der rudimentäre Tankverschluss wurde mit Kupferstückchen modifiziert. Ebenso der Schnellspanner für die Reserveräder. Die Felgen sind ein Bausatz der Extraklasse. 1 Aluring für die eigentliche Felge, 2 Ätzteile, 3 Aluringe und die Radnabe, ergänz durch Zinnguss Schnellspannschrauben.Lediglich den Stern habe ich ergänzt.



Auf der Beifahrerseite hatte das Original eine Metall Wekzeugkiste, einen im Querschnitt Dreieckigen Spritkanister und 2 Hydraulische Wagenheber. Hier war Scratchbau angesagt, Matchbox hat da völlig danbengegriffen. Den Spritkanister entnahm ich einem Set von Miniart, ist zwar 1/35 aber das fällt nicht wirklich aus.Dem Scheibenrahmen vergönnte ich noch neue Spannschrauben und einen selbstgefertigten Rückspiegel..

Die kleinen Zusatzflügel an der Front sind simple, zurechtgefeilte Plastikabfälle.

Hier schön zu sehen: alle Modifikationen und Ergänzungen auf der
Beifahrerseite ...


… und hier fahrerseitig.Die Griffe stammen aus einem Panzerbausatz und wurden mit kleinen Plastikplättchen ergänzt. Die Federspanner wurden aus jeweils drei winzigen Ätzteilen gefertigt.Den aufgeprägten Haubenriemen entfernte ich mühsamst und fertigte ihn neu aus Tamiyatape und geätzten Schnallen.


Fertig verdrahtet und lackiert wartet der Wagen auf die Besatzung.


Auch das Cockpit ist beleuchtet, ganz wie im echten Leben.


Die Fahrerfiguren sind eingepasst ...

... das Altern ist auch erledigt ...


... also kann der Wagen auf das Diorama!


Auf dem Weg in die Rennsport-Hall of Fame.

Alles funktioniert wie gewollt ...... und schaut auch gut aus (noch!)

Tja und dann kam was kommen m usste.....die verwendeten Reifen aus dem Slotcarbereich zerbröckelten regelrecht.Die desaströse Auflösung der Reifen!

Das war der Punkt, wo ich am liebsten einen Hammer
genommen hätte und... aber das ist eine andere Geschichte und wird , hoffentlich, im Baubericht zum Diorama geklärt.