ch werde die Highlights mit einer helleren Farbe als die hellste Camo Farbe machen.
Jein, Heller als die Grundfarbe. Was nicht unbedingt die hellste Camo Farbe sein muss.
Aber um hier Missverständnis auszuschließen. Was genau meinst du mit Camo Farbe?
Camo ist für mich die Abkürzung für Camouflage, deutsch: Tarnung - Tarnschema.
Ein Tarnschema besteht in der Regel aus der
Grundfarbe und die
zusätzlich aufgetragenen
Tarnfarben.
Um auch hier bildlicher zu werden: eine Armee bestellt einen Panzer, der wird ausgeliefert mit der in diesem Heer üblichen Grundfarbe. Grün, Sandgelb, Rosa, was auch immer. Das ist somit die Grundfarbe.
Jetzt kommt der Panzer in den Einsatz und strahlt im wunderschönen Olive Grün, sein Einsatz ist aber in der Wüste. Grün kontraproduktiv. Also wird die Grundfarbe grün durch Sandgelb ersetzt, somit haben wir eine neue zusätzliche Grundfarbe(in der regel werden die nicht immer abgeschliffen und neu lackiert, da wird Farbe drüber gespritzt, fertig). Dann trägt die Besatzung, die das meist in Eigenregie macht, am jeweiligen Einsatzort selbst nach Bedarf und Möglichkeiten die Tarnfarben selbst auf.
Gut meine Besatzung hat nun einen Sandgelben Panzer da stehen, wo darunter noch ein Olivegrün ist. Auf dieses Sandgelb machen sie nun Braune Streifen rein um Dünen nach zu ahmen.
Also könnte die Verwitterung wie folgt aussehen:
Trockenbürsten mit aufgehellten Sandgelb, weil es die momentane dominante Grundfarbe ist und auch durchaus durch die nachträglich braunen Tarnstreifen durch schimmern kann. Wobei ich hier, auf den Kanten wo nur Sandgelb ist, ein wenig mehr trocken bürsten würde und an den braunen stellen nur ganz wenig. Gerade das man erkennt: Ah ok, da ist ein Farbunterschied.
Und jetzt erst kommt das Chipping.
Ich habe durch die Lebensdauer des Panzers zwei Grundfarben, einmal das Olivegrün ab Werk, einmal das Sandgelb das in der Kaserne vor der Verlegung in die Wüste aufgetragen wurde.
Somit kann ich sogar zwei chippingschichten erstellen. Einmal ein oberflächerlicheres, wo gerade das Sandgelb abgerieben wurde und das Grün durch kommt. Und noch ein tieferes chipping wo ich sogar bis ans Metall durch komme.
Wie du siehst, ist hier deiner Fantasie keine Grenze gesetzt.
Sprich ich hole mir noch eine Aqua Color Acryl Farbe die sem REVELL SPRAY COLOR SAND, MATT am nächsten kommt und dazu ein Weiss, damit ich den Sand-Ton aufhellen kann. Damit gehe ich mit der Trockenbürst oder Schwam Methode über die Stellen die ich highlighten wollte. So Thema Kühlergrill, Türrahmen etc.
Die Schwam Methode ist eher fürs chippen, nicht fürs Highlighten(trockenbürsten, hervor heben von erhabenen stellen) gedacht. Aber vielleicht versteh ich den Satz auch falsch. Wenn du mit highlighten auch chipping, also Lackschäden verstehst, dann stimmt dein Satz.
Danach die stellen, an denen ich denke dort könnte was kaputt sein am Fahrzeug, Thema Stosstangen oder Seitenfender mit nem NNassen Pinsel und ggf. Zahnstocher dahinter, damit die Graue Grundierung zum Vorschein kommt.
Ja, genau das ist chipping. So sollte es klappen, vielleicht nicht gleich im ersten Anlauf, aber mit ein wenig Übung hast da ganz schnell die ersten Erfolgserlebnisse.
Will ich irgend wo Rost haben, sollte ich die Grundierung an dieser Stelle natürlich Rost-Rot machen un gegebenenfalls sogar mit der Salz-Methode arbeiten.
Genau, dort wo dir spezielle Effekte wünscht, die Stelle halt gleich richtig vorbereiten, Metall, Rost, Rostschutzfarbe oder aber auch eine andere Grundfarbe wo drüber lackiert wurde.
Mit welcher Technik du arbeitest bleibt schlussendlich dir überlassen.
Der Unterschied ist das Ergebnis. Mit Haarspray und Pinsel, das bringt auch wirklich ganz kleine, feine Chipping. Also ein Schraubenschlüssel fällt runter und schlägt ein kleines Cut in den Lack.
Während mit der Salz Methode auch größere Lackablatzer mit einer relativ scharfen Kante erzeugt werden können.
Als Beispiel:
Salz Methode bei einem großem Modell (ist fast einen Meter lang) und damit erwünschten größeren Lack Abplatzern
Im Gegensatz dazu die Haarspray Methode wo ich wirklich kleinste chippings haben möchte, beachten die wirklich kleinen Lackschäden die da stellenweise zu sehen sind. Das bekommst mit Salz so nicht hin.
Was macht dich an der Klarlack Beschreibung unsicher?
Der letzte Satz? Mit den wasserbasierten Farben? Sollte kein Problem sein, wenn genug Zeit zum durch trocknen war.
Aber auch hier, ja die Hersteller Hinweise lesen und wenn möglich beachten. Der Rest ist, probieren und lernen. Und was noch wichtig ist bei unserem Hobby, was bei dem einen immer und wunderbar klappt, macht dem anderen alles kaputt... Das sind alle viele viele Erfahrungswerte und durch probieren von unterschiedlichen Herstellern, Techniken, Trockungszeiten, Lackschicht dicken und und und und und...
Noch etwas. Oftmals wird in den Tutorials die Acryl Farbe noch verdünnt. Sollte das beim trockenbürsten gegebenenfalls auch angewandt werden
Beim trockenbürsten verdünne ich nicht. Es sollte so und so so gut wie keine Farbe am Pinsel sein, wenn diese dann noch verdünnt ist, brauchst halt nur länger weil du länger bürsten musst. Aber auch hier Erfahrungswerte.
oder um Vertiefungen mit dunkler Farbe auf zu füllen?
Das nennt man Washing. Und ist neben dem trockenbürsten ein weiterer Effekt um das Licht/Schattenspiel von Kanten/Erhöhungen gegenüber zu Vertiefungen zu verstärken.
Man lässt einfach stark verdünnte dunkle Farbe in Vertiefungen laufen, rund um Nieten(Pinwash) macht es sich auch ganz gut. Also an Stellen wo A; ein Schatten fallen kann und B; der Grundlack weniger ausgeblichen und/oder durch Beanspruchung abgerieben ist. Also noch am ehesten der unverfälschten Grundfarbe am nächsten kommt, da durch die höhere gelegene Stelle geschützt.