Grundausrüstung anschaffen Militär



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Odin
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Hallo allerseits
Ich starte grad wieder neu in den Modellbau und werde aktuell etwas erschlagen von Farben und Techniken.
Haben tu ich zurzeit eigentlich fast nix.

Was ich möchte:
Modelle in Camouflage Farben bemalen. Zum einen kleine Plastikmodelle wie auch ein RC Modell mit ABS Body. Dabei sollen auch Alterungseffekte wie auch Chipping zum Einsatz kommen.
PINSEL SET RUNDPINSEL 00, 0, 1, 2, 3, 4 JE 1X
Was ich bislang mal bestellt habe für mein RC Modell mit ABS Body:
AQUA COLOR ACRYL 31 FEUERROT GLANZ 18ML (für Details)
AQUA COLOR ACRYL 06 TEERSCHWARZ MATT 18ML (Für Details)
DUPLI-COLORDS HAFTGRUND GRAU (Spray)
REVELL SPRAY COLOR HELLGRAU, MATT, USAF 100ML
REVELL SPRAY COLOR NATO-OLIVE, MATT, 100ML
REVELL SPRAY COLOR SAND, MATT, 100ML
REVELL SPRAY COLOR SCHWARZ, MATT, 100ML
Haarspray (für Chipping Effekte)

Nun wie gesagt, würde ich gerne einige Alterungseffekte wie auch Schadenseffekte mittels Chipping realisieren.
Was sollte ich da an Farbe denn noch holen?

Liebe Grüsse vom Anfänger :-)
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Aktvetos
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Hallöchen

Zum Chipping, das kommt drauf an was du darstellen willst. Rost, Metall, Rostschutzfarbe...
Hier hab ich mal eine kleine Hilfe zum chipping gemacht, z.B. siehst du da, meine Variante Rost darzustellen und eine grobe Beschreibung und Übersicht welche Farbtöne ich da genommen habe und weiters zusätzlich empfehle.
Ist jetzt natürlich nicht das absolute um und auf, sondern soll eher als inspiriation, als Grundlage dienen.

viewtopic.php?f=104&t=7024
Odin
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Die Anleitung habe ich gestern Abend gelesen. Danke dafür! War sehr aufschlussreich!
Ja du schreibst da schon von den Farben. Aber als Anfänger der an sich auch von den Farben keine Ahnung hat, gibts da dann trotzdem viele Fragezeichen. Mein Händler meinte ich solle für ABS (und ich nehme an das gleiche gilt für die Plastikmodelle?) diese Aquacolor Farbe nehmen und nicht Email. Eignet sich diese Farbe?

Es geht ja nicht nur um Rost und Chipping, sondern (soweit ich gelesen habe) auch trockenbürsten um dadurch Abnutzungseffekte zu erhalten. Sind dafür diese Pinsel geeignet? Mit was für Farbtönen macht man das am besten auf den erwähnten Camouflage-Farben?

Ich wäre jetzt wie folgt vorgegangen:
ABS Chassis waschen, trocknen, grundieren, mit REVELL SPRAY COLOR HELLGRAU, MATT, USAF lackieren, dann mit MR. SUPER CLEAR MATT SPRAY KLARLACK fixieren.
Über den Klarlack dann den Haarspray.
Danach mit den anderen Sprayfarben das gewünschte Camo Muster drüber lackieren, danach entsprechende Stellen Trockenbürsten (mit was für Farbtönen gehe ich da am besten? Einfach schwarz Matt für die Kanten bzw. markanten Teile?).
Wenn das alles getrocknet ist, mit Pinsel und Wasser (und ev. harten Gegenstände) entsprechende stellen Chippen.
Womit fixiere ich die Farbe danach? Der Klarlack macht ja die Wasserbasierte Acrylfarbe kaputt? Oder fixiere ich vor dem trockenbürsten?

Sorry, bin wie gesagt echt neu dabei. Würde das wohl alles auch erst an einem kleinen Plastikmodell aus probieren.
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Aktvetos
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Ahhhh..... jetzt wird mir die Fragestellung auch klarer :D

Gut, ich versuche als NICHT Rc Bauer einigermassen und hoffentlich richtig zu Antworten.

Hier ging es mal darum welche Bezeichnung für was waren: viewtopic.php?f=62&t=7158
Da stellte sich auch raus, wenn es auch hier um einen anderen Farbhersteller ging, das für RC Sachen eigentlich Lexan Farben die bessere Wahl sind.
Ich habe jedoch auch je einen RC Tamiya Tiger und Königstiger im Besitz. Von Gebrauch mag ich gar nicht schreiben das ich sie das letzte mal vor sicher 15 Jahren ausgeführt habe. Aber egal, das ist nicht das Thema.
Diese beiden Panzer wurden ebenfalls mit normalen Acryl Farben von Tamiya gebrusht und mit matten Klarlack versiegelt. Nun ist ein Panzer aber nicht unbedingt ein Fahrzeug das durch hohe Geschwindigkeit und dadurch durch viele Unfälle wie Überschläge, irgendwo anfahren o.Ä. besonders strapaziert wird.
Und das Plastik dieser Panzer ist auch kein ABS sondern das im Modellbau übliche Plastik.
Bedeutet: ich hab noch nie mit ABS und/oder Lexan Farben gearbeitet und kann dir leider erstmal nicht sagen ob es da wirklich viel unterschied in der Haltbarkeit gibt. Kann nur das wieder geben, wo ich halt immer mit gelesen habe, bei anderen. Und da scheint es halt doch einen Unterschied zu geben. Aber warte hier noch, da kommen sicher noch bessere Antworten.

So, die anderen Fragen kann ich hoffentlich erschöpfender beantworten, Schritt für Schritt :D
Es geht ja nicht nur um Rost und Chipping, sondern (soweit ich gelesen habe) auch trockenbürsten um dadurch Abnutzungseffekte zu erhalten
Trockenbürsten dient erstmal dazu um Highlights zu setzen. Quasi erhabene Stellen von tieferen abzuheben. Damit einen Tiefeneffekte zu erschaffen, der im realen Vorbild durch das natürliche Licht/schattenspiel automatisch gegeben ist und im Modellbau durch den kleineren Maßstab künstlich nach zu stellen.
In der Regel ist trockenbürsten recht einfach. Man nehme die Grundfarbe und hellt diese mit weis oder einer weis/gelb Mischung ein wenig auf. So Auge mal pi 70% grundfarbe 30% aufhellung. Aber auch diese Werte erstmal als Richtwert für den Einstieg sehen. Das ist natürlich auch von Modell zu Modell, von Farbton zu Farbton unterschiedlich. Ein weises Auto mit einem aufgehellten weis trocken zu bürsten macht halt keinen oder wenig sinn, um das ein wenig Bildlicher zu machen.
Bei Figuren z.b. kann die Mischung bei Kleidung ruhig 90:10 sein, damit der Faltenwurf und die durchs Trockenbürsten entstehenden Schatteneffekte nicht zu Dominant werden. Wieder ein Beispiel, es wirkt unrealistisch wenn die tiefliegende Falte dunkelgrün ist und die erhabene Stelle daneben ein hellgrünes Highlight hat. Einfach mal an sich selbst die Kleidung und die Licht/schattenspiele bewusst beobachten und die Farbunterschiede versuchen einfach nach zu machen.
Trockenbürsten kann aber nicht nur für Highlights verwendet werden, sondern z.B. auch zur Material Gestaltung.
So z.B. ist mein Standard um eine halbwegs realistische Metalloberfläche zu gestalten recht einfach. Schwarz grundieren, entweder matt wenns eher was abgestupftes sein soll, oder mit glänzend wenns ein wenig Ölig oder neu sein soll. Und dann einfach mit einer gewünschten Metallfarbe schrittweise trockenbürsten bis man den grad erreicht den man haben möchte.
Hier mal ein paar Beispiele wie das dann in der Praxis aussieht wie ich das mache:
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ABS Chassis waschen, trocknen, grundieren, mit REVELL SPRAY COLOR HELLGRAU, MATT, USAF lackieren, dann mit MR. SUPER CLEAR MATT SPRAY KLARLACK fixieren.
Über den Klarlack dann den Haarspray.
Ja genau, da ist kein Fehler im Plan. Mit der korrekten Wartezeit zum trocknen sollte es so klappen. Würde das aber erstmal an Dummys testen um ein Gefühl für die Zeiten zu bekommen. Besser ein Dummy landet im Müll als ein teurer Bausatz. Und da du erstmal Sprays verwendest und die nicht billig sind, auch auf kleinen Dummys testen, nicht das die Dosen leer sind bevor du überhaupt jemals ein Modell damit behandelt hast ;)
Danach mit den anderen Sprayfarben das gewünschte Camo Muster drüber lackieren, danach entsprechende Stellen Trockenbürsten (mit was für Farbtönen gehe ich da am besten?
siehe oben. Grundfarbe aufhellen. Es gibt dann noch weitere Möglichkeiten. Filtern, Blenden, Streaks und so weiter. Aber ich würde empfehlen: Erstmal klein beginnen. Grundlackierung und Trockenbürsten ist schon mal ein guter Einstieg für einen absoluten Anfänger. Wenn man beim ersten Modell gleich alles auf einmal möchte, fürchte ich fast, das endet nicht gut.. da fehlen die Erfahrungswerte die man selbst machen muss. Und die kommen in kleinen Schritten. Lerne auch bei jedem Modell, bei jedem Schritt dazu. Aber zumindest hast es jetzt mal gehört das es da noch mehr gibt und kannst das ein wenig später aufgreifen.
Einfach schwarz Matt für die Kanten bzw. markanten Teile?).
Also trockenbürsten mit dunklen Farben über Kanten und/oder markante Teile würde ich für mich, nicht als Trockenbürsten bezeichnen sondern schon eher als Chipping.
Also angenommen es geht um einen Panzer und der hat als Grundfarbe Sandgelb (typisch deutsch ww2) dann würde ein schwarzes trockenbürsten über Kanten eher auf abgeplatzen Lack und das damit durchkommende Metall darunter schliessen lassen. Wobei gerade deutsche panzer zwischen stahl und grundfarbe noch rostschutz hatten. also bis zum metall hats ein wenig gedauert. aber klar, im Modellbau gehts auch um Effekte die nicht immer realistisch sein müssen.
Wenn das alles getrocknet ist, mit Pinsel und Wasser (und ev. harten Gegenstände) entsprechende stellen Chippen.
Mit harten Gegenständen aber aufpassen!! Der Klarlack ist auch keine Superman Schicht. Da kommt schnell aufs Plastik. Das erfordert auch ein wenig Übung und Erfahrung. Stichwort: Dummy.
Farbe mit Dose und/oder Airbrush aufgetragen sollte bei richtiger Anwendung hauch dünn sein. Da einmal mit einem Cutter chippen, da ist man sofort am Plastik!
Womit fixiere ich die Farbe danach? Der Klarlack macht ja die Wasserbasierte Acrylfarbe kaputt? Oder fixiere ich vor dem trockenbürsten?
Nein, macht nichts kaputt WENN du dem ganzen genug Zeit zum trocknen gibst. Also Acryl Tarnschema auftragen, Chippen und mit Klarlack versiegeln, alles innerhalb einer Stunde, ja da wirds dir alles an-und auflösen mit Pech.
Also, gerade beim ersten Modell, nimm dir Zeit.
  • Grundieren -> einen tag warten, trocknen lassen.
  • Klarlack zum versiegeln -> einen tag warten, trocknen lassen.
  • Haarspray drauf -> je nach Raumtemparatur und Jahrezeit(im sommer warte ich 30-60 minuten je nach dicke der schicht, im winter 90-120 minuten) antrocknen lassen, hier ist aber wichtig, das ist eine wichtige schicht die NICHT restlos durch trocknen darf.
  • Grundfarbe und Tarnschema auftragen -> je nach Raumtemparatur und Jahrezeit(im sommer warte ich 30-60 minuten je nach dicke der schicht, im winter 90-120 minuten) antrocknen lassen, hier ist aber wichtig, das ist eine wichtige schicht die NICHT restlos durch trocknen darf.
  • Eventuell vorsichtiges!! trockenbürsten um das chipping auch gleich in die richtigen Farbnuancen rein zu bekommen. Achtung deshalb, dass man nicht schon chippt obwohl man das noch gar nicht möchte. Also hier ist ein Punkt, die Farbe sollte genug angetrcoknet sein damit man sie nicht vom Trägermaterial, dem Haarspray, runter reibt.
  • Chippen -> einen tag warten, trocknen lassen.
  • Bei Wunsch und Bedarf mit Klarlack versiegeln -> einen tag warten, trocknen lassen.
  • FERTIG
Dazwischen eventuell noch im gewünschten Arbeitsschritt, je nach wunsch der Verwitterung Decals aufbringen.

So... lang genug :D
Ich hoffe erstmal halbwegs geholfen zu haben, sollte es nicht detailliert genug oder unverständlich gewesen sein, einfach weiter fragen :D
Odin
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Wow! Danke für die sehr sehr ausführliche Antwort.

Gut dann versteh ich es so: Ich werde die Highlights mit einer helleren Farbe als die hellste Camo Farbe machen. Sprich ich hole mir noch eine Aqua Color Acryl Farbe die sem REVELL SPRAY COLOR SAND, MATT am nächsten kommt und dazu ein Weiss, damit ich den Sand-Ton aufhellen kann. Damit gehe ich mit der Trockenbürst oder Schwam Methode über die Stellen die ich highlighten wollte. So Thema Kühlergrill, Türrahmen etc.
Danach die stellen, an denen ich denke dort könnte was kaputt sein am Fahrzeug, Thema Stosstangen oder Seitenfender mit nem NNassen Pinsel und ggf. Zahnstocher dahinter, damit die Graue Grundierung zum Vorschein kommt.
Will ich irgend wo Rost haben, sollte ich die Grundierung an dieser Stelle natürlich Rost-Rot machen un gegebenenfalls sogar mit der Salz-Methode arbeiten.

Bezüglich Klarlack macht mich nur die Beschreibung etwas unsicher:
https://www.hobbyshop.ch/mr-super-clear ... .b514.html
"Mr. Super Clear Ist ein Klarlack für ein perfektes Finish. Er kann über Mr.Color Acrylic und Email Farben lackiert werden. Mr. Color & Tamiya Farben sollten allerdings völlig durchgetrocknet sein. Nicht geeignet um Decals überzulacieren da diese zerstört oder beschädigt werden könnten (für diesen Zweck TOPCOAT verwenden. Nicht über Wasserbasierende Lacke sprühen."

Noch etwas. Oftmals wird in den Tutorials die Acryl Farbe noch verdünnt. Sollte das beim trockenbürsten gegebenenfalls auch angewandt werden oder um Vertiefungen mit dunkler Farbe auf zu füllen?
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Aktvetos
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ch werde die Highlights mit einer helleren Farbe als die hellste Camo Farbe machen.
Jein, Heller als die Grundfarbe. Was nicht unbedingt die hellste Camo Farbe sein muss.
Aber um hier Missverständnis auszuschließen. Was genau meinst du mit Camo Farbe?
Camo ist für mich die Abkürzung für Camouflage, deutsch: Tarnung - Tarnschema.
Ein Tarnschema besteht in der Regel aus der Grundfarbe und die zusätzlich aufgetragenen Tarnfarben.
Um auch hier bildlicher zu werden: eine Armee bestellt einen Panzer, der wird ausgeliefert mit der in diesem Heer üblichen Grundfarbe. Grün, Sandgelb, Rosa, was auch immer. Das ist somit die Grundfarbe.
Jetzt kommt der Panzer in den Einsatz und strahlt im wunderschönen Olive Grün, sein Einsatz ist aber in der Wüste. Grün kontraproduktiv. Also wird die Grundfarbe grün durch Sandgelb ersetzt, somit haben wir eine neue zusätzliche Grundfarbe(in der regel werden die nicht immer abgeschliffen und neu lackiert, da wird Farbe drüber gespritzt, fertig). Dann trägt die Besatzung, die das meist in Eigenregie macht, am jeweiligen Einsatzort selbst nach Bedarf und Möglichkeiten die Tarnfarben selbst auf.
Gut meine Besatzung hat nun einen Sandgelben Panzer da stehen, wo darunter noch ein Olivegrün ist. Auf dieses Sandgelb machen sie nun Braune Streifen rein um Dünen nach zu ahmen.
Also könnte die Verwitterung wie folgt aussehen:
Trockenbürsten mit aufgehellten Sandgelb, weil es die momentane dominante Grundfarbe ist und auch durchaus durch die nachträglich braunen Tarnstreifen durch schimmern kann. Wobei ich hier, auf den Kanten wo nur Sandgelb ist, ein wenig mehr trocken bürsten würde und an den braunen stellen nur ganz wenig. Gerade das man erkennt: Ah ok, da ist ein Farbunterschied.

Und jetzt erst kommt das Chipping.
Ich habe durch die Lebensdauer des Panzers zwei Grundfarben, einmal das Olivegrün ab Werk, einmal das Sandgelb das in der Kaserne vor der Verlegung in die Wüste aufgetragen wurde.
Somit kann ich sogar zwei chippingschichten erstellen. Einmal ein oberflächerlicheres, wo gerade das Sandgelb abgerieben wurde und das Grün durch kommt. Und noch ein tieferes chipping wo ich sogar bis ans Metall durch komme.
Wie du siehst, ist hier deiner Fantasie keine Grenze gesetzt.
Sprich ich hole mir noch eine Aqua Color Acryl Farbe die sem REVELL SPRAY COLOR SAND, MATT am nächsten kommt und dazu ein Weiss, damit ich den Sand-Ton aufhellen kann. Damit gehe ich mit der Trockenbürst oder Schwam Methode über die Stellen die ich highlighten wollte. So Thema Kühlergrill, Türrahmen etc.
Die Schwam Methode ist eher fürs chippen, nicht fürs Highlighten(trockenbürsten, hervor heben von erhabenen stellen) gedacht. Aber vielleicht versteh ich den Satz auch falsch. Wenn du mit highlighten auch chipping, also Lackschäden verstehst, dann stimmt dein Satz.
Danach die stellen, an denen ich denke dort könnte was kaputt sein am Fahrzeug, Thema Stosstangen oder Seitenfender mit nem NNassen Pinsel und ggf. Zahnstocher dahinter, damit die Graue Grundierung zum Vorschein kommt.
Ja, genau das ist chipping. So sollte es klappen, vielleicht nicht gleich im ersten Anlauf, aber mit ein wenig Übung hast da ganz schnell die ersten Erfolgserlebnisse.
Will ich irgend wo Rost haben, sollte ich die Grundierung an dieser Stelle natürlich Rost-Rot machen un gegebenenfalls sogar mit der Salz-Methode arbeiten.
Genau, dort wo dir spezielle Effekte wünscht, die Stelle halt gleich richtig vorbereiten, Metall, Rost, Rostschutzfarbe oder aber auch eine andere Grundfarbe wo drüber lackiert wurde.
Mit welcher Technik du arbeitest bleibt schlussendlich dir überlassen.
Der Unterschied ist das Ergebnis. Mit Haarspray und Pinsel, das bringt auch wirklich ganz kleine, feine Chipping. Also ein Schraubenschlüssel fällt runter und schlägt ein kleines Cut in den Lack.
Während mit der Salz Methode auch größere Lackablatzer mit einer relativ scharfen Kante erzeugt werden können.
Als Beispiel:

Salz Methode bei einem großem Modell (ist fast einen Meter lang) und damit erwünschten größeren Lack Abplatzern
Bild

Im Gegensatz dazu die Haarspray Methode wo ich wirklich kleinste chippings haben möchte, beachten die wirklich kleinen Lackschäden die da stellenweise zu sehen sind. Das bekommst mit Salz so nicht hin.
Bild

Was macht dich an der Klarlack Beschreibung unsicher?
Der letzte Satz? Mit den wasserbasierten Farben? Sollte kein Problem sein, wenn genug Zeit zum durch trocknen war.
Aber auch hier, ja die Hersteller Hinweise lesen und wenn möglich beachten. Der Rest ist, probieren und lernen. Und was noch wichtig ist bei unserem Hobby, was bei dem einen immer und wunderbar klappt, macht dem anderen alles kaputt... Das sind alle viele viele Erfahrungswerte und durch probieren von unterschiedlichen Herstellern, Techniken, Trockungszeiten, Lackschicht dicken und und und und und...
Noch etwas. Oftmals wird in den Tutorials die Acryl Farbe noch verdünnt. Sollte das beim trockenbürsten gegebenenfalls auch angewandt werden
Beim trockenbürsten verdünne ich nicht. Es sollte so und so so gut wie keine Farbe am Pinsel sein, wenn diese dann noch verdünnt ist, brauchst halt nur länger weil du länger bürsten musst. Aber auch hier Erfahrungswerte.
oder um Vertiefungen mit dunkler Farbe auf zu füllen?
Das nennt man Washing. Und ist neben dem trockenbürsten ein weiterer Effekt um das Licht/Schattenspiel von Kanten/Erhöhungen gegenüber zu Vertiefungen zu verstärken.
Man lässt einfach stark verdünnte dunkle Farbe in Vertiefungen laufen, rund um Nieten(Pinwash) macht es sich auch ganz gut. Also an Stellen wo A; ein Schatten fallen kann und B; der Grundlack weniger ausgeblichen und/oder durch Beanspruchung abgerieben ist. Also noch am ehesten der unverfälschten Grundfarbe am nächsten kommt, da durch die höhere gelegene Stelle geschützt.
Odin
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Ich glaub ich habs schon richtig verstanden und gemeint, benenne es aber wohl teils falsch :lol:

OK, dann kann ich den Klarlack mal so nehmen.

Bezüglich der Verwirrung mit dem Camo.
Ich habe vor das Fahrzeug ja Grau zu grundieren. Dazu nehme ich das USAF hellgrau.
Fürs Chipping würde ich an den Stellen an denen ich Rost vermuten würde mit Aqua Color Acryl 83 Rost Rotbraun Matt gemischt mit Orange Glanz die Graue Farbe noch überstreichen, bevor ich mit dem Haarspray drüber gehe.
Darüber kommt dann die Grundfarbe Sand Matt. Darauf gibt es ein Pattern aus Flecken in Nato-Olive, Holz Braun und Schwarz Matt.

Folglich würde ich beim Trockenbürsten das Aqua Color Acryl 16 Sand Matt (sollte der gleiche Farbton sein wie der Spray) gemischt mit etwas Weiss zum Einsatz. Und ja dann über den dunklen Flächen weniger drüber gehen als bei den helleren.

Das Wasching würde ich beim gleichen Arbeitsschritt machen wie das Chipping. Also mit Schwarz verdünnt mit Verdünner etwas über Teile gehen wie die Riffelung von Seitenschwellen oder die "Planken" der Ladefläche.

So richtig? :-D
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Ja, jetzt reden wir vom selben :D
Ist auch kein Vorwurf meinerseits das da falsche Begriffe verwendet werden, ich möchte nur sicher stellen das wir wirklich vom selben reden um auch das Ergebnis zu bekommen das du dir wünscht ;)

Mit deinem Plan bin ich einverstanden.
Nur einen Punkt würde ich anders machen. Und zwar das Washing als letzten Schritt. Auch wenn eine Roststelle in einer Vertiefung ist, ist es dort dünkler als an der erhabenen Roststelle daneben.

Und, Washen ist noch einmal ein eigenes Kapitel für sich. Auch hier gehen die Meinungen stark auseinander.
Es gibt fertig angemixte washes auf Acryl und Enamel Basis. Der eine schwört darauf nur Enamel washes auf Acryl zu verwenden und umgekehrt. Wieder andere schwören drauf Acryl wash auf Acryl Farbe, das gleich für Enamel..
Wieder andere mögen die fertig gemischten washes nicht und glauben nur ihre selbst gemachten washes bringen den einzig wahren und richtigen Effekt :D
Und ich gehöre zu der Kategorie: Nur Ölfarben/Feuerzeug Benzin Washes kommen auf meine Modelle :D ich hab keine Wasserränder dadurch, hab lange Zeit zum nach arbeiten weil Ölfarben einfach weitaus länger zum trocknen brauchen(für andere ein Nachteil weil die wollen einfach schnell weiter kommen, da muss das wash einfach nur schnell trocken sein).
Ich kann dazu mit Ölfarben gleich streaken, blenden, filtern und washen, alles verfließt zu einem, für mich!! harmonischen Gesamtbild.

Was nun für dich die einzige und richtige Methode ist, Shit, ich schreibs schon wieder, kannst nur durch probieren und Erfahrungswerte raus finden :D
Odin
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Sehr schön, danke. Ich werd mal schauen ob ich mich dann ans Washen wage. Geht auch Acryl mit Feuerzeugbenzin? Hätte sonst auch Isopropylalkohol da. Das könnte allerdings die restliche Farbe an greifen. Daher vielleicht nicht die beste Idee :-D
Ich denke aber, dass ich mit Chippen und Trockenbürsten (sorry, ich muss jedes mal lachen wenn ich das lese bzw. schreibe) schon genug gefordert sein werde.

In dem Sinne, werd ich dann mal was posten wenn ich soweit bin und viel vielen danke für diese hervorragende Beratung und Erklärung! Dafür könntest du eigentlich Geld verlangen ^^
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Nein, Acryl geht nicht mit Benzin, weil ja eine WASSERbasierte Farbe, und wie reagieren Wasser und Benzin mit einander? :D
Vielleicht auch noch ein Tipp, bis die Unterschiede sitzen, welche Farbe mit welcher Verdünnung, benutze die vom selben Hersteller und achte da nur drauf: Hab ich eine Acrylfarbe brauch ich einen Acrylverdünner. Das steht eigentlich bei jedem Hersteller genau auf dem jeweiligen Behälter was es nun genau ist. Also ob Acryl, oder Enemal.
Wenn das mal sitzt, dann kannst auch gern anfangen mit Experimentierten :D

Ja, daher meinte ich vorhin, lass dich nicht auf zuviel am Anfang ein.
Für einen Neuling mit seinem ersten Modell, so finde ich, ist chipping und trockenbürsten schon ein Riesenschritt.

Bevor du dich aber jetzt hin setzt, warte lieber noch, ob nicht noch jemand einen Rat/Tipp geben kann, ob nicht vielleicht doch Lexanfarben für dein vorhaben besser wären. Wie gesagt, das ist nicht mein Gebiet, da plappere ich nur nach was ich selbst gelesen habe :D

Bitte gerne und macht 20 geld! :D
Odin
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Hier, 20 Geld ;-)

Naja, mein Modellbauprofi hat mir ganz klar zu Acryl geraten für ABS und hat mich gewarnt auf keinen Fall Email zu nehmen, was die Pinselfarben an gehen. Bezüglich Sprühfarben sind diese ja auch Acryl.

Hab mir jetzt auch noch einen kleinen 1:35 Plastikmodell LKW bestellt um daran etwas üben zu können :-) Auch kann ich ja erst mal an den Stossstangen etwas rum probieren. Die kann ich zur Not dann ja auch nochmal übersprühen ohne dass es mega schlimm wäre.
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Sehr brav, zuerst am günstigen Dummy rum probieren, und wenn der restlos zugesaut und ruiniert ist, ab in den Müll damit und du bist bereit für die richtigen Modelle ;)

Wie gesagt, ich hab bei meinem RC Panzer auch Acryl genommen. Bin durch Wind und Wetter, durch Wasser/Schlamm gefahren das bis zum Turm ging. Durch zahlreiche Gestrüppe gefahren wo überall die Äste am Panzer gekratzt haben, hat nichts an der Lackierung beschädigt. Habe Metallketten drauf und nicht mal an den Laufrollen oder Antriebsrollen ging die Farbe runter.
Allerdings, ist eben das normale Modellbau Plastik und nicht dieses Lexan.
Ich weiß halt nicht, solltest du eine Lexan Karroserie haben und doch keine ABS, wie sich da Acryl drauf verhält und hält.
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Aktvetos hat geschrieben: Do 2. Apr 2020, 16:10 Ich weiß halt nicht, solltest du eine Lexan Karroserie haben und doch keine ABS, wie sich da Acryl drauf verhält und hält.
Nene ist definitiv ABS. Steht auch so in der Produktebeschreibung. War auch ein Kriterium für den Kauf. Eben genau dass ich da ein bisschen rum werkeln kann.
Wie sieht es aus bezüglich Farb Entfernung falls ichs total versaue? Ich nehme an das geht nicht spurlos am Kunststoff vorbei?
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Ok, dann passt es, Dann vergiss auch meine Bedenken gleich wieder :)

Die meisten, wenn nicht sogar alle Hersteller haben auch Paint Remover im Angebot. Da auch wieder darauf achten für die richtige Basis zu kaufen. Und versuch da auch erstmal nicht zu viele Experimente mit Alternativen, die es auch hier reichlich gibt. Auch hier, was bei einem gut klappt zerstört beim nächsten alles.
Aber grob gesagt, man kann sich halbwegs darauf verlassen das von einer Basis, Farbe, Verdünner, Reiniger, Washes, Paint Remover auf einander abgestimmt sind.
Das man trotzdem bei unterschiedlichen Herstellern durchaus verschiedene Ergebnisse bekommt, lernt man dann auch. Und auch hier, jeder schwört sich auf anderes ein.
Aber wenn du alles auf einmal durch probieren willst, was in jedem Forum, auf jeden Yt Channel empfohlen wird, brauchst einen Kleinkredit für die Erstanschaffung.
Also erstmal so viel möglich aus einer Hand, dann wenns weiter Spaß macht, anfangen weitere Tipps einzuholen und rum probieren.

EDIT: was ich die ganze Zeit, seit dem ersten Beitrag schreiben wollte und immer wieder vergessen habe, zum trockenbürsten einen Flachpinsel.
Ich sehe in deiner Aufstellung nur Rundpinsel.
Guck hier mal rein, eine recht gute, schnelle Übersicht, wie es gehen sollte :D
https://www.youtube.com/watch?v=Zb_5oXbOiMc&t=
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