Der vorliegende Bausatz macht einen sehr guten ersten Eindruck.
Die Details sind super herausgearbeitet. Keine Fischhaut oder Sinkstellen zu finden. Die Gravuren sind fein und versenkt.
Eine erste Passprobe bringt lediglich ein kleines Problem zu tage:
Die Stifte die zum Verzapfen der Rumpfhälften angebracht wurden, sind leider nicht auf beiden Seiten syncron.
Somit sitzen die Hälften leicht versetzt zueinander. Das lässt sich natürlich leicht korrigieren, in dem man die Stifte abfeilt und die Hälften manuell ausrichtet.
Geht zwar zu Lasten der Stabilität, aber besser als spachteln, schleifen und neu gravieren.
Als nächstes wurde mit dem Cockpit begonnen.
Die tollen Ätzteile liegen als Alternative zu den Plastikteilen aus der Weekend-Edition bereits farbig lackiert bei.
Darüber hinaus ist alleine das Instrumentenbrett in zweiteiliger Ausführung vorhanden.
Das hintere Ätzteile stellt die Inhalte der Instrumente dar, das obere Ätzteil dann das Instrumentenbrett selbst mit der Einfassung der Instrumente.
Hier habe ich dann das obere Ätzteil von hinten mit Krystal Klear aus dem Hause Microscale bestrichen.
Das Krystal Klear härtet nach dem Trocknen klar, glänzend aus und hat den Effekt, die Verglasung der Instrumente zu simulieren.
Hier dick bestrichen:
Nach dem Trocknen wird hinten das übeschüssige Klear einfach abgeschabt.
So sieht es während der Trocknungsphase von vorne aus:

Das Weiß wird mit der Zeit vollständig klar. Da darf man sich nicht beunruhigen lassen....
Zum trocknen wurde das teil in eine Pinzette gespannt und mit der Unterseite nach oben gelagert, damit die "Gläser" durch die Schwerkraft eine konvexe Form bekommen.
Im Cockpitboden wurden die Pedale für Pilot und Copilot eingesetzt, dazu der Träger für die Gurte und das mittlere Instrumentenbrett.
Das ganze wurde anschließend in RLM 2 mit Airbrush lackiert. Dieses habe ich aus Revell 45 und Revell 76 im Verhältnis 9:1 zusammen gemischt.
Im selben Arbeitsgang bekamen auch noch die Motorinnenwand, das Fahrwerk, die Motoraufhängung und die Fahrwerksfelgen eine Portion RLM 2 ab.
Die Seitenwände und die hintere Cockpitwand wurden in einem hellen Grauton lackiert. Dazu habe ich Gunze IJN Grau benutzt und dabei noch leicht aufgehellt.
Die Ledersitze und die Rückbank wurden mit Revell 38 per Hand bemalt und warten noch auf eine weitere Schicht um Abnutzungen zu erzeugen.
In der version von Theo Blaich wird hier nur die halbe Rückbank benötigt, da auf der anderen Hälfte der Bank zwei Treibstofffässer hinkommen, die die Reichweite des Fliegers steigerten.
Hier das ganze mal lose zusammengelegt, nachdem ich eine weitere Passprobe mit Tape vornahm.

Hier auch zu sehen: die komplette Rückbank, die ich lose auflegte, um die Farbwirkung des ganzen zu testen.
Der Rest der Bestuhlung ist nämlich noch aufgespießt und wartet auf weitere Bemalung.
Bei den Ölfässern hatte ich auch den ersten Rückschlag dieses Projekts hinzunehmen:
Lackiert wurden diese mit dem Pinsel und der Farbe Gelb. Zunächst mit Revell 15.
Beim 2. Versuch mit Revell 310 "Lufthansa-gelb".
Beide Anstriche waren aber absolut unzufriedenstellend! Beide Farben waren nicht deckend und zogen unschöne Schlieren nach sich.
Trotz Verdünnung und mehrere Farbaufträge (wobei die Farbe jeweils eine Ewigkeit brauchte um zu trocknen!) bekam ich keinen homogenen Anstrich hin.
Auch nachdem ich auf das leicht besser wirkende 310-LufthansaGelb umgestiegen bin, wurde ich nicht zufrieden.
Das bot mir jedenfalls Gelegenheit das neue "Paint Remover" von Revell zu testen!
Habe damit ein kleines Gläschen gefüllt und die beiden Tanks für ein paar Sekunden (ca. 20-30) eingelegt.
Während ich noch durch das Gläschen schaute, konnte ich beobachten, wie der Farbauftrag eine Orangenhaut bekam und anfing zu schrumpeln.
Stellenweise lösten sich ganze Farbschichten vom Bauteil. Daraufhin holte ich die Fässer aus dem Gläschen hervor und konnte mit einer Pinzette und einem grobem Borstenpinsel die restliche Farbe ganz einfach abziehen bzw. abwischen.
Man sollte lediglich darauf achten, seine Hände gut vor Farbe zu schützen.
Ich hatte inzwischen keine Handschuhe mehr an und bekam bei einem Abwischversuch mit einem Taschentuch eine komplette Ladung aufgelöster Farbpigmente zwischen die Finger. Das hat mich dann nochmal 15 Minuten gekostet, um meine "Gelbsucht" wieder los zu werden!
Das positivste dabei war noch, dass ich beim ersten Farbauftrag gemerkt hatte, dass ich wohl die Fässer, die aus jeweils zwei Hälften bestanden, zu wenig verschliffen hatte. Das kann ich jetzt in Ruhe nachholen.
Während die Farben trockneten befasste ich mich mit den Höhenrudern:
Um einem Flugzeug Leben und Dynamik einzuhauchen, hilft es oft, die Steuerflächen der Ruder leicht ausgelenkt darzustellen.
Wenn sie schlicht steif verbaut werden, wie es in der Regel in den Anleitungen vorgesehen ist, wirkt das oft trocken und steril.
Das Seitenruder liegt dem Kit schon als seperates Teil bei. Sehr gut.
Die Höhen-, Querruder und Landeklappen hingegen sind mit den Tragflächen und Rudern zusammen gegossen worden.
Das lässt sich jetzt beheben, in dem man entweder seperate Klappen eines Zurüstherstellers kauft. Z.B. Aires, Quickboost oder CMK.
Diese Resin-Teile kosten oft nur wenige Euros und sind meist auch noch detailierter dargestellt als die Teile aus Spritzguß.
In diesem Fall habe ich aber selbst Hand angelegt und die Höhenruder mit einer scharfen Skalpellklinge von beiden Seiten durchtrennt.
Später werde ich noch genauer darauf eingehen, wie das ganze dann am Modell realistisch umgesetzt wird....
Hier jetzt für Steuerbord und Backbord:
Um eine spätere Verwechslung der Steuerflächen zu vermeiden wurden alle Teile mit einem Edding markiert.
Soooo, jetzt erstmal n Päuschen machen....
Schaut doch schon ganz nett aus.
Gruß, Dierk