Hallo zusammen,
nach gut 7-monatiger Pause soll es hier nun weitergehen. Der ein oder andere erinnert sich ja vielleicht noch...
Was war los? Irgendwie war ich baumüde, mir fehlte der Schwung. Und halbherzig ist nicht so mein Ding. Immer wieder habe ich mal eine Kleinigkeit gemacht, aber ich habe nicht so fotografiert/dokumentiert wie sonst. Aber wo ich etwas habe kommt es in diesen Beitrag.
Vielleicht fange ich mit dem Telefunken-Gerät an, bei dem ich lange nicht wusste, wie es überhaupt zu gestalten ist. Wir befinden uns in den ersten Tagen des ersten Weltkriegs und Funkgeräte, wie wir sie kennen, gab es damals noch nicht. Dennoch war es möglich, von den Flugzeugen aus zu senden (nicht zu empfangen!). Dazu wurde ein langer Draht, mit einem Gewicht beschwert, während des Flugs über eine Winde abgerollt, sozusagen die Sendeantenne. Das Gerät hieß Telefunken AFS35. Im Internet findet man hierzu fast keine Informationen. Überhaupt keine Informationen habe ich zur Winde, der Verkabelung usw. gefunden. Nun war ich im Sommer in München und habe bei der Gelegenheit auch die Flugwerft Schleißheim besichtigt. Und dort kann man die Originalteile bewundern.

- Tubus Material.jpg (42.51 KiB) 1522 mal betrachtet
Wen es im Detail interessiert, mag sich bitte meinen Beitrag im ww1aircraftmodels-Forum anschauen.
https://forum.ww1aircraftmodels.com/ind ... ic=13449.0
Hier ein paar Bilder von meinem Funksender. Noch fehlen die Kabel. Die kommen erst, wenn die Verbindung zur Bodenplatte erfolgt.
Vielleicht noch eine Bemerkung zum "Tubus". In der Bauanleitung wird das Ding einfach "cardboard tube" genannt, also Pappröhre. Und man sollte es lederfarben/braun bemalen. Passt nicht. Es ist irgendwie krisselig glänzend, siehe Foto oben. Meine Lösung: Dunkelgrau gesprüht und dann mit minimalem Druck (derart, das kleine Tröpfchen und kein Nebel entsteht) mit Tamiya X1 schwarz besprüht. So kommt ein gewisser Schimmer zustande, auf dem Bild aber nicht so gut zu sehen.
Provisorisch zusammengesteckt:
Hier das zusammengebaute Stützgestell für den Motor,
angesteckt an die Firewall, die eigentlich nur eine Holplatte war. Unten die Metallausbuchtungen für die Füße:
Die gesamte Rahmenkonstruktion des Flugzeugs war aus Holz. Also machen wir Holz, wie schon zuvor in diesem Baubericht mit Aquarellbuntstiften. Also zuerst in einem hellen Braunton, z.B. Tamiya XF57 vorsprühen, mit Aquarellbuntstiften bemalen. Mit einem feinen angefeuchteten Pinsel verwischen.
Danach mit Klebeband Stellen, die heller werden sollen (nicht jede Holzlatte sieht gleich aus), abkleben.
Mit Tamiya Clear Orange X26, etwas abgetönt mit Tamiya black X1 (1-2 Tropfen schwarz auf 10 Tropfen orange) einsprühen. Maskierband entfernen und nochmal einsprühen. Nach dem Trocknen einmal mit mattem Klarlack überziehen:
Leitungen, Hebel andere kleine Aufbauten wurden mit einem feinen Pinsel plus Revell Paintremover vorsichtig wieder von der ganzen Farbe befreit. Die Details wurden dann mit dem Pinsel neu gemalt:
Hier einmal der derzeitige Bauzustand, alles natürlich nur gesteckt:
In den nächsten Schritten folgen insbesondere die Seile für die Steuerung. Ich hoffe, ein paar Leute schauen dann wieder zu.
Viele Grüße
Rafael