Heinkel He 100 D in 1:48 von HiPM

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Simitian
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Hallo allen Interessierten,
eine kleine Bausatzvorstellung von mir, zur Heinkel He 100 D in 1:48 von HiPM (Historic Plastic Models)


Zum fertigen Modell
Zum Baubericht



Das Original


800px-Истребитель_He_100_в_НИИ_ВВС_1940.jpg
800px-Истребитель_He_100_в_НИИ_ВВС_1940.jpg (62.06 KiB) 896 mal betrachtet



Nachdem Ernst Heinkel mit seiner Heinkel He 112 im vom Reichsluftfahrtministerium angesetzten Wettbewerb um das neue Standard-Jagdflugzeug der deutschen Luftwaffe von 1935 gegen die Messerschmitt Bf 109 unterlegen war, beauftragte er seine Konstrukteure Walter und Siegfried Günter mit der Entwicklung eines neuen Jagdflugzeuges, dessen Sollgeschwindigkeit über 700 km/h betragen sollte.

Dieses Flugzeug hatte zunächst die Bezeichnung P.1035 und wurde später in He 100 umbenannt.

Der Erstflug der He 100 V1 fand am 22. Januar 1938 statt. Die Maschine war mit einem DB-601-Motor von Daimler-Benz und einem neuartigen Oberflächenverdampfungskühler ausgestattet.

He 100 V 1, Rostock-Marienehe
Die verdampfte Kühlflüssigkeit wurde durch die gesamte Flügelfläche geleitet, um dort zu kondensieren. Diese neue Technik ersparte eine aerodynamisch ineffiziente Kühleröffnung – jedenfalls theoretisch, denn die Kühlung genügte zum Beispiel beim Start nicht für den großen V12-Motor. Aus diesem Grund versahen die Konstrukteure die Maschine mit einem an der Rumpfunterseite ausfahrbaren Kühler. Während des Reisefluges konnte er komplett eingezogen werden. Der achte Prototyp – die He 100 V8 – erreichte am 30. März 1939 mit einem stärkeren Motor, gestartet vom Flugplatz der Heinkel-Werke Oranienburg, eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 746,61 km/h, was damals den Geschwindigkeitsweltrekord bedeutete. Das Rekordflugzeug wurde dem Deutschen Museum gestiftet, aus Propagandagründen jedoch unter dem Namen He 112 U. Bei weiteren Versuchsmustern wurde festgestellt, dass die Oberflächenkühlung für stärkere Motoren, wie sie in der Bf 109 schon bald zum Einsatz kamen, unzureichend war und nicht erweitert werden konnte. Die He 100 stellte mit ihrer Oberflächenkühlung eine Sackgasse in der Entwicklung kolbenmotorgetriebener Jagdflugzeuge dar.


He 100 D
Da die Bf 109 bereits in Großserie produziert wurde, standen keine DB-601-Motoren mehr für einen Serienbau der He 100 zur Verfügung, obwohl die Maschine von Heinkel damals der Bf 109 in vielen Parametern deutlich überlegen war. Zu Exportzwecken bestellte das RLM bei Heinkel 25 Nullserienflugzeuge (W.-Nr. 3001–3025), die als He 100 D bezeichnet wurden. Nach dem Kriegsbeginn wurde festgelegt, dass nur die W.-Nr. 3001–3016 fertiggestellt werden sollten. Die W.-Nr. 3017–3019 wurden nur in Form von Ersatzteilen produziert, die weitere Serie abgebrochen. Die letzte He 100 D wurde im Juni 1940 ausgeliefert. Im Jahre 1940 wurden von den insgesamt 21 gebauten Flugzeugen zwei He 100 an Japan und zehn an die UdSSR verkauft. Die restlichen Maschinen bekamen einen schwarzen Anstrich und wurden bei den Heinkelwerken zur Luftverteidigung eingesetzt.

Einige der verbliebenen Flugzeuge der Vorserie He 100 A-0 wurden für Propagandazwecke eingesetzt, wobei sie als „He 113“ bezeichnet wurden.

Die aerodynamisch sehr günstige Oberflächenkühlung stand jedoch immer dem Problem der Beschussempfindlichkeit dieser Kühlung gegenüber. Es wurde zu Recht befürchtet, dass schon einzelne Treffer in der Tragfläche zum Verlust der Motorkühlung führen könnten. Damit wäre ein Rückflug hinter die eigenen Linien oft nur schwer vorstellbar gewesen. Dies war einer der Hauptgründe, warum das RLM die He 100 letztendlich trotz hervorragender Werte bei der Höchstgeschwindigkeit ablehnte. Ein weiterer Grund war die Auslastung der Heinkel-Werke mit der Bomberproduktion.


Technische Daten:

Erstflug 22. Januar 1938
Produktionszeit 1938–1940
Stückzahl 24
Besatzung 1
Länge 8,20 m
Spannweite 9,40 m
Höhe in Fluglage 3,60 m
Flügelfläche 14,60 m²
Leermasse 1810 kg
Rüstmasse 2010 kg
Startmasse 2500 kg
Triebwerk 1 × Zwölfzylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 601 Mmit 1175 PS (865 kW)
Vmax. 670 km/h
Gipfelhöhe 11.000 m
Reichweite 1000 km
Bewaffnung 1 × 20-mm-Kanone MG FF 2 × 7,92-mm-MG 17 oder 2 × 15-mm-MG 151

Quelle Wikipedia
Link zu Wikipedia




Der Bausatz:


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Modell: Heinkel He 100
Hersteller: Historic Plastic Models
Maßstab: 1/48
Einzelteile: 81 ohne Decals (54 Plastikteile und 27 PE-Teile)
Länge: 17,08 cm
Breite: 19,58 cm
Material: Kunststoff, Klarsichtteile und PE-Teile
Art.Nr.: 48-003
Preis: ca. 30€
Erschienen: 1997 | Erstveröffentlichung

HiPM (Historic Plastic Models) würde ich im Short Run Bereich ansiedeln,
was die Qualität anbelangt.
Jedoch mangels an Alternativen, kommt man an diesem Bausatz nicht vorbei,
wenn es eine Heinkel He 100 in 1:48 sein soll.
Es gibt jedoch auch noch Bausätze in Vakuumgeform.
Aber davon halte ich nun nicht wirklich sehr viel.

Im Karton liegen 3 Plastikrahmen, eine PE-Platine, ein Decalbogen und natürlich die Anleitung mit bei.
Der Guß ist sauber ausgeführt. Auswerfermaken oder Fischhäute sind bei
meinem vorliegendem Bausatz nicht zu erkennen.

Der Bausatz gibt alle wesentlichen Merkmale der He 100 wieder.
Jedoch kann der Bausatz nun nicht mit neuen Formen, a´la Dragon, Trumpeter etc. mithalten.
Rumpf und Tragflächen weisen zwar feine Gravuren auf.
Jedoch die Kleinteile wurden doch sehr einfach gehalten.
Und diese vom Gußrahmen zu trennen, wird auch keine Einfache Aufgabe.
Die Anschlüsse an den Rahmen sind doch recht dick.
Nicht erwartet habe ich zudem, das zur Fixierung der Teile, die Paßstifte leider fehlen.
So das hier etwas mehr Sorgfalt beim Verkleben verlangt wird.

Wo Schatten, da ist auch Licht.
Nämlich das der Bausatz mit einer PE Platine (27 Teile) daherkommt.
So daß das Cockpit, sehr schön wieder gegeben werden kann.
Das ist eine grosse Stärke von diesem Bausatz.
Klarteile liegen in 2 Varianten mit bei, einmal Haube geöffnet und einmal Haube geschlossen.

Die Steuer/Ruderflächen sind mit dem Tragwerk vergossen, so das diese nicht in verschiedenen
Anschlagstellungen wieder gegeben werden können.

Decals:
aus 3 Maschinen mit unterschiedlicher Verbandskennung und frei erfundenen Nachtjagdwappen
kann hier gewählt werden.
Der Decalbogen umfasst nur rudimentäre Decals. Wartungshinweise z.b. fehlen komplett.
Die Qualität der Bilder ist so lala. Auf deren Verarbeitung bin ich mal gespannt.
Wie schon erwähnt, es handelt sich um einen Short run Bausatz.
Demzufolge kann bzw. darf man hier auch nicht zu viel verlangen.

Die Bauanleitung ist sehr einfach gehalten und in schwarz-weiß.
Diese führt in 8 Schritten zum fertigen Modell.
Farbangaben beziehen sich in der Anleitung auf das RLM-System bzw. sind in Klarschrift angegeben.

Wer auf Flugzeuge der ehemaligen deutschen Luftwaffe fixiert ist, kommt eigentlich nicht um diesen formschönen Einsitzer herum.

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MfG
Jan
Zuletzt geändert von Simitian am Sa 3. Sep 2022, 12:18, insgesamt 1-mal geändert.
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

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Revell-Bert
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Danke für's zeigen👍
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert


Gruß der Bert
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Simitian
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Hi Bert gerne,
auch wenn der Bausatz vlt. eher abschreckend
wirkt :)

MfG
Jan
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Eukaryot98
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Ich hab ehrlich gesagt schlimmeres erwartet ;)
mit freundlichen Grüßen Andy

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Hans
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Erstmal schönen Dank fürs zeigen, Jan. Ich habe mich noch nicht intensiv mit der He 100 beschäftigt, aber mir ist aufgefallen das das Federbein ( bei der 1:48 Teil B 25 ) ohne Schwingarme auskommt? Bei meiner 1:32 sind die Federbeine auch ohne. Die Schwingarme verhindern das Verdrehen der Beine in der Federung.
Beispiel bei der .........( Revell-Bausatzraten )
Bild
Auf den meisten Fotos sieht man nur das fliegende Flugzeug, auf den wenigen Standbildern fällt noch auf das die Verkleidungsbleche der Räder sehr nahe der Erde sind. Bedeutet das, das die Federung stark eingefedert ist oder ist der Federweg sehr kurz ist? Und leider sieht man da keine Schwingarme.
Zum Thema Propagandagründen, es fällt noch auf, das die He 100 bzw. He 113 in sehr vielen Büchern ( z.B. Das Fliegerbuch der deutschen Jugend ) und Berichten auftaucht. In dem genannten Buch z.B. als Begleitjäger für die He 111 über England, in Bereitschaft in Frankreich und als Nachtjäger usw.
Interessant finde ich auch das "wir" die ganze Welt erobern sollen / wollten und vorher den zukünftigen Feinden ( in diesem Fall der SU ) unsere besten Waffen liefern. Sieh He 100 oder auch z. B. die verbesserte 3,7 Pak ( 4,5 Pak )usw.
👋 Hans
.
Chacun à son goût
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Simitian
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Hallo euch und gerne :)

@Andy, deine Worte in Gottes Ohr :) mal schauen wie sich die He 100 bauen läßt.
Vlt. erwartet einen noch die ein oder andere Überraschung.

@Hans: ein paar Seiten wo man etwas mehr vom Fahrwerk sieht:

http://www.luftarchiv.de/index.htm?/flu ... /he100.htm
https://www.fliegerweb.com/de/lexicon/G ... He+100-579

Die He hatte in der Tat keine Schwingarme, da hat der alte Ernst, wohl seine ganze Ingenieurskunst rein gesteckt.
Da Ernst Heinkel den Jägerwettbewerb mit seiner He 112 gegen die Bf 109 verloren hatte.
Wollte er wohl doch noch zeigen, das Heinkel ein besseres Flugzeug als die Bf 109 zu bauen vermag.

Die He war bedingungslos auf Leistung ausgelegt. Kein Gramm zu viel Gewicht und aerodynamisch ausgereizt.
Und hier lag die Sackgasse in der Entwicklung. jedenfalls Militärisch.
Um die Kühlung nicht mit Geschwindigkeitsbremsenden Kühleinlässen zu realisieren.
War die Kühlung als Oberflächenkühlung in den Tragflächen konstruiert.

Leistungstechnisch nur auf die Daten geschaut, Flug die He 100 der BF 109 meilenweit davon.
Schneller, weiter besser, den Geschwindigkeitsrekord holte sich Heinkel mit der He 100 im März 39
Das behagte Willy Messerschmitt nun nicht und er schnappte sich mit der Me 209 den Rekord kanpp 5 Monate später.
Wobei der Motor der Me 209 nur wenige Minuten Lebensdauer hatte.
Nochmals durfte Heinkel nicht mit der He 100 antreten. Dir Luftwaffenführung wollte das der Rekord bei
Messerschmitt als Jägerhersteller zu Propagandazwecken blieb.

Die aerodynamisch sehr günstige Oberflächenkühlung der He 100 stand jedoch immer dem Problem der Beschussempfindlichkeit dieser Kühlung gegenüber. Es wurde zu Recht befürchtet, dass schon einzelne Treffer in der Tragfläche zum Verlust der Motorkühlung führen könnten. Damit wäre ein Rückflug hinter die eigenen Linien oft nur schwer vorstellbar gewesen. Dies war einer der Hauptgründe, warum das RLM die He 100 letztendlich trotz hervorragender Werte bei der Höchstgeschwindigkeit ablehnte.

Die He 100 war halt ein Rennpferd und kein Arbeitsross.

So weit ich bisher recherchieren konnte, wurde die HE 100 bei der Luftwaffe nur zu Propaganda zwecken bezeichnet als HE 113 eingesetzt.
Quasi ´´schaut alle her was wir noch so haben´´. Diese paar Maschinen wurden öfters umlackiert um eine Massenfertigung
dieses Flugzeuges vorzutäuschen (Quasi wie es der Herr Rommel bei der Operation Sonnenblume in Tunis ja auch mit seinen Panzern gemacht hat).
Das war es auch schon fast, einige Maschinen wurden noch von Luftwaffenpiloten bei den Heinkelwerken als Schutzstaffel bzw.
Werksstaffel geflogen.
Mit schwarzer Lackierung (so will ich meine dann auch irgendwann bauen).
Wobei diese Maschinen im Besitz von Heinkel verblieben, außer der Waffenanlage und die Piloten, das war dann wieder Luftwaffen Eigentum.
Ein paar Maschinen wurden an Russland und Japan verkauft.
Japan nahm sich die Aerodynamik zum Vorbild und entwickelte die Kawasaki Ki-61, allerdings ohne die Oberflächenkühlung in den Tragflächen.

Die He 100 ist schon ein recht interessantes Flugzeug, und klasse von Ernst Heinkel designt.
Auch wenn der Nutzen ausblieb, Formschön war sie allemal.


MfG
Jan
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