Tatsächlich ist es so, dass die Farbe der Spritzlinge meistens vollkommen irrelevant ist und man sich darüber eigentlich keine Gedanken machen müsste. Was würde es ändern, gäbe es ein System des Herstellers Geschütze in Grau und Panzer in Grün zu halten? Für uns wäre es egal, wir lackieren sowieso. Einzig weiße oder sehr dunkle Spritzline stellen manchmal ein Problem dar - wie Rev bereits beschrieben hat könnte durch weiße Spritzlinge die Farbe durchschimmern. Bei sehr dunklen Spritzlingen hingegen hat man das Problem, unsaubere Klebestellen oder Spalten nur schlecht erkennen zu können. Die einfache Lösung: Grundierung. Fertig. Ohne die Spritzlinge davor Stunden mit irgendwelchen Chemikalien zu waschen, mit Methoden aus der Biochemie zu behandeln oder was auch immer sich einige Leute für einen Aufwand leisten
Aber nun gut, zurück zu deiner eigentlichen Frage. Ich habe zwar keinen Einblick in irgendwelche Verkaufsstatistiken von Herstellern der Plastikmodellbauindustrie, aber ich wage einfach mal zu behaupten, dass ein nicht unerheblicher Teil der Käuferschicht keine "echten" Modellbauer sind und die Modelle einfach schnell zusammenkleistern - und das Ganze ohne Lackierung. Damit es dann aber doch nicht so schrecklich aussieht, sind zumindest die Teile schonmal in einer Farbe, die ganz grob in der Farbe gehalten sind in der auch das Original gehalten ist (z.B. Rot für Rettungshubschrauber, Grau für Geschütze, Grün für Panzer, Grau für Flugzeuge oder was auch immer). Das erfreut dann diese Einmal-Modellbauer und schon hat man einen glücklichen Kunden. Sag ich jetzt mal so..
Andererseits stellt die Farbe der Spritzlinge auch eine Hilfe für uns dar. Stell dir mal vor, die Spritzlinge von Airlinern wären in Grau gehalten? Dann müsste man ja so viele Lackschichten auftragen bis das Weiß endlich mal wirklich weiß ist, dass die Lackschicht selber am Ende noch dicker als das Plastik ist!
Was das Erhitzen angeht, hat das Rev schon sehr gut beschrieben.
VG Tom
