Revell Community

Hallo!
Beim Kauf eines anderen Bausatzes war dieser Fuchs als Zugabe dabei.
1:72 ist für mich recht klein, aber ich habe mich trotzdem daran versucht.

Da mir das Thema "Waffen-Krieg-Militär" nicht liegt, war ich erleichtert, dass man wenigstens eine San-Version bauen kann.
.
.
Zufällig kann man ein Modell nachbauen, was aus meiner BW-Zeit kommt.
Meinen Wehrdienst habe ich 1992/1993 abgeleistet, als Fernmelder in Regensburg und MKF (MilitärKraftFahrer).

Ich war einige Male unterwegs, um "NATO-olive" Fahrzeuge zur Lackiererei zufahren und weiße wieder zu holen. Überwiegend die 2tGL (Unimog).
Unsere Einheiten gingen nach Somalia/Mogadischu, jedoch erst zum Ende meiner Dienstzeit.

Der Bauplan befasst sich nur wenig mit der San-Ausführung, deshalb musste im Netz gesucht werden. Viele Bilder gibt es nicht, leider nicht, weder vom Original, noch von einem Modell.
Also wurde improvisiert, bisschen etwas aus dem Plan, bisschen etwas von Bildern, letztlich irgendeine Mixtur.
Ob bei weißen Fahrzeugen ein Tarnnetz dabei ist und ob es dann weiß oder oliv ist, konnte ich per Bildersuche nicht klären, das gleiche bei den Werkzeugen und sonstigen Zurüstungen.
Deshalb habe ich mich dafür entschieden die Werkzeuge und Tarnnetze in oliv darzustellen und sonst alles andere in weiß#301.

Der Bausatz an sich selbst passt sehr gut, jedoch der Plan ist etwas ungenau in den Darstellungen.
Wie beispielsweise das Zusammenspiel der Lenkstangen, das hat, nach meiner Meinung, sogar einen Fehler. Für mich war das aber nicht weiter von Interesse, weil ich die Achsen eh lenkbar machen wollte.

Besonders gut gefallen hat mir:

- die Reifen/Felgen, mit schön dargestellten Profilen für jede Seite! Rechte und linke Reifen/Räder sind dreiteilig und unterschiedlich !

- die Decals mit Decal-Soft ein Traum, wunderbar easy zu verarbeiten, hauchdünn und unauffällig.


Nicht so gut hat mir gefallen:

-die " + "-Decals sind zu groß

-die Aussparung für das rechte Y-Kennzeichen hinten ist ca. 1/4 kleiner, als das Decal

-die Positionierungen der Decals an den Seiten ist von mir "frei" erfunden, da die Werkzeuge u.a. "stören", um sie an den vorgeschlagenen Positionen zu setzen.

-die Teile über den Scheinwerfern (#68+69) können nicht gesetzt werden wie im Plan angedeutet, damit es so aussieht, wie am Original. Die Bügel sind zu "grob' ausgeführt. Ich habe sie durch Drahtstücke ersetzt
-die Blinker-Steigbügel (#70) müssen umgebaut/ angepasst werden, sonst klebt der Bogen des Bügel auf der Tür, wenn man die Teile -lotrecht- verbauen möchte.
.
. .
. .
. .
. .
.
Jetzt zum Bau:
.

Erste Vorbereitungen mit weißem Airbrush alles mit #301:



Anpassung der Oberwanne:

Beim San-Fuchs gibt es keine Nebelwerfer, hier musste die Rinne verfüllt werden:

Ansonst wurde der Aufbau auf dem Dach nach "Ambulance"-Planangabe durchgeführt. Zusätzlich wurde die Halterung für MG am vorderen Turm weggeschnitten und verschliffen.

Die hintere runde Luke wurde mit Teil #99 dargestellt, anstelle von Teil #98, da hier das große " + "-Decal genau darauf passt.


Was ich jetzt alles an meinem kleinen Fuchs umgesetzt habe:

1. zusätzliche blaue Rundumleuchte mit Befestigung an der orangen Rundumleuchte

2. Lenkung beweglich ausgeführt

3. eine "geschlossene" Version wird dargestellt mit angelegten Spiegeln, weil die Türluken etc ohnehin zu sind.

1. Die Rundumleuchten.
Diese habe ich aus transparenten Grießästen gewonnen.
Die kleinen Stücke werden in den "Dremel" gespannt und mit Schleifpapier eine Rundung angeschliffen, danach wird noch ein Loch für die Halterung hineingebohrt. Das ganze wird mit Tamiya orange x-26 und Revell blau #752 eingepinselt.
Der Halter ist simpel aus Draht gefertigt, eine senkrechte Strecke und ein angelöteter Bogen.


2. Die Lenkung.

Wichtig! Man muss sich hier, beim Fahrwerk, an die Bauschritte im Plan halten, sonst wird man nicht mehr glücklich!

Nach kurzer Betrachtung der Lenkungsteile, sah es so aus, als könnte man das alles auch beweglich bauen.
Ein paar Versuche später ging's dann auch an den Bohrer. Die Schubstangen wurden durch Drähte ersetzt, die eigentlichen Klebepunkte an den Achskörpern wurden durchbohrt und durch etwas stärkere Drahtstifte ersetzt. Der Umlenker zwischen erster und zweiter Achse (an der Wanne) musste auch noch mit einem Drahtstift "gelagert" werden.
Für die Schubstangen habe ich die Drahtbeine von Dioden genommen, als Lager der Lenker habe ich kleine Nägel genommen. Diese kleinen Nägel, die jeder kennt, wenn er einen Schrank aufbaut und mit die Rückwand das Gestell verstärkt.

Die Bilder zeigen den Umbau der "dynamischen" Lenkung einer Achse: Der Ehrlichkeit halber muss ich zugeben, dass diese Lenkung sehr hakelig ist und sehr viel Spiel hat. Die Kombination aus Kunststoff und Metall fordert auch schnell seine Opfer. Die Räder lassen sich aber "synchron" -fein fühlig- verstellen.

Hier kommen nun ein paar Bilder der Werkzeuge und einige Zwischenstationen des Baufortschrittes.


Werkzeuge:

Die Teile sind so klein, dass ich dem kleinen Beil beim Säubern den Stiel abgeschnitten habe...



Die zweite Hochzeit der Wanne, da ich zwei Teile #65+66 vergessen habe einzukleben.


Nach der Hochzeit wurde nochmal dünn #301 darüber genebelt, Details lackiert und das Werkzeug "verladen".

Hier kann man gleich deutlich sehen, was ich mit "zu großen" Decals meinte, wenn man aufs Kennzeichen schaut. Rechts kann man die viel zu kleine Vertiefung noch erahnen/erkennen.
ABER: man sieht, oder auch nicht, wie dünn das "+"-Decal auf der Tür ist, den weißen Kreis darunter erkennt man fast gar nicht!!!

So sieht er jetzt vor dem letzten Schliff aus. Die Reifendruck Decals müssen noch gesetzt werden. Die Steigbügel und die Haken etc an der Heckpartie fehlen noch. Mein Versuch das Modell etwas zu "Altern" ging nicht so toll aus. Da "weiß auf weiß" kaum Konturen erkennen lässt, wollte ich mit einem leichten wash nachhelfen. Jetzt sieht es einfach nur dreckig auf dem Dach aus... Aber alles was beweglich bleiben konnte ist es auch noch, die "Propeller" lassen sich schwenken und drehen. Die Räder drehen sich und, klar, die Lenkung flutscht.

Ich hoffe, es war etwas informativ und unterhaltsam.

Danke für eure Aufmerksamkeit!


Gruß der Bert

Coole Sache, was du da mit dem Fahrwerk gemacht hast. Weiter so, das wird ein tolles Modell.

Sehr schöne Sache bisher.

Sehr sehr tolle Arbeit

MfG
Jan

Danke Euch!

1:72 ist echt eine Hausnummer für mich...
Aber, wie beim Hummer auch, die Teile sind sehr passgenau. Filigrane Teile kosten mich viele Lebensjahre, aber das Ergebnis macht es wieder wett.

Gruß der Bert

Tolle Arbeit...Klasse. Der Maßstab ist mir schon so zu futzelig. Probier doch mal ein Washing mit schwarzer Wasserfarbe. Ich habe das mal bei dem weißen Rennanzug einer Fahrerfigur gemacht und war sehr zufrieden. Ich wußte auch nicht, wie man ein Washing bei einem weißen Modell machen sollte. Das läßt sich gut korrigieren und später matter Klarlack und alles ist fest.

Hier einmal ein Versuch für einen Antennensockel.
Das riesige Teil ist gerade einmal 2mm...


Die Bügel habe ich jetzt alle beim Versuch anzukleben zerbrochen...

Bisschen rechts, nee etwas links, doch nicht, zuviel, bisschen noch... Knacks...

...1:72 und meine Finger

Gruß der Bert

Hier ging es zwischenzeitlich auch etwas weiter.
Nicht direkt am Fuchs, aber an seinem "Diorama".
Ich habe sowas auch erst einmal verbrochen( das kennt man von meinen anderen Bildern), also hier auch nicht so genau hinschauen. Trotzdem möchte ich meine einzelnen Schritte zeigen:

Eine kleine Regalplatte wird mit einem Streckenverlauf skizziert.
Mit Pappkarton einen "ausgefahrenen Weg", ein "Wasserloch" und ein großen "Steinbrocken" kleben.




Danach alles mit verdünntem Holzleim und Mullbinden-Stücken verkleiden. Trocknen lassen und mit "Instant-Füllspachtel" die Kanten verschmieren und etwas modellieren.



Wenn das getrocknet ist, mit groben Schleifpapier nacharbeiten, wo "nötig" und danach alles bemalen. Da bin ich aber nicht so der Künstler... Mehr der abstrakte Künstler...

Hier noch einmal mit dem Fuchs.

"Mittagspause auf dem Patrouille-Weg beim Wasserloch"

So sauber wie der Fuchs ist, natürlich am ersten Tag


Momentan baue ich eigene, neue "Steigbügel", danach sollte der Fuchs fertig sein.

Gruß der Bert

Sieht bis jetzt sehr gut aus. Machst du noch was an der Base?

Ich kann dir empfehlen Pigmente für das Einstauben der Base und des Fahrwerks vom Fuchs zu verwenden. Das können Fertigprodukte, aber auch Pastelkreide oder gar feiner Staub vom Wegesrand sein.

Und für das Wasser: probier mal Weißleim mit ein bisschen Wasser zu verdünnen und das auf die Wasseroberfläche zu applizieren. Trocknen lassen und dann schön Glanzlack drüber. Der Weißleim sorgt für ein bisschen optische Tiefe.

Die "Base" gefällt mir so (noch) nicht.
Ich wollte das Wasserloch "matschiger" darstellen, ein bisschen sehr feinen Sand noch verteilen und etwas grünes "Gras" (kleine Büschel) streuen.
Wie geschrieben, bin ich eher ein "abstrakter Künstler",


Da gibt's bestimmt noch Nacharbeiten...


Gruß der Bert

"Schwere Geburt", würde man im richtigen Leben sagen...

Nach 9 Monaten "Schöpferische Pause" habe ich mich heute noch einmal an die "Base" gewagt...

Gestaltung ist nicht mein Ding, ich habe mir aber Mühe gegeben.

Mit Chinchilla-Sand, den unser Hamster nicht mehr braucht habe ich eine Piste gestreut und geklebt.
Mit verdünnten Weißleim über alles gesprüht, damit der Sand nicht wegfliegt.

Mit dem Farbkasten am Wasserloch ein bisschen versucht, ein grünes Matsche-Loch zu gestalten...

Dann mit der Airbrush mit #17 afrikabraun, #88 Ocker, #314 beige und #382 holzbraun den Sand eingefärbt und eine "Fahrrinne" angedeutet.

Grünes Eisenbahn-Fussel-Zeug zum Antäuschen von Büschchen hergenommen ein Stückchen Moos und Streugras.

Damit sollte die Base ein bisschen mehr "Leben" haben...




Hier noch ein paar Bilder mit Fuchs:

Ich hoffe, ein bisschen gefällt der kleine in Somalia.

Gruß der Bert

Ich finde das ganze eigentlich ganz gut gelungen. Vielleicht solltest du den Fuchs noch etwas mit Wash versehen, aber sonst prima.

Mein Beileid wegen dem Hamster

Auf den ersten Blick sehr schöne Base und Modell. Was ich aber noch machen würde:

-Glanz-Klarlack auf das Wasser. Und zwar eine sehr dicke Schicht, damit es richtig schön glänzt.

-Der Fuchs wirkt ein bisschen wie ein Fremdkörper. Auch wenn er gerade gewaschen wurde, so sollten zumindest die Laufflächen der Räder etwas Staub abbekommen, um ihn mit der Base "zu verbinden"

-ein Pin-wash würde die Spielzeughafte Wirkung des Modells minimieren und noch mehr Details rausholen.
Die Gitter würde ich mit stark verdünntem schwarz machen. Andere Details mit dunkelgrau.
In meinem Portfolio (in der Signatur-übersicht über meine Modelle) habe ich ein paar 1:72er Modelle, bei denen ich zeige, wie ich da vorgehe.

Ich denke wenn du die 3 Sachen noch machst, hast du ein Spitzen Modell in der Vitrine. Vor allem da du dir beim Bau auch solche Mühe gegeben hast.