Hallo Freunde der kleinen Schiffe,
ich will euch heute mal einen ausgefallenen Bausatz vorstellen der vielleicht von Interesse sein könnte.
Den russischen Kreuzer Aurora, das bekannteste Schiff der Russen, das am 7. November 1917 mit einem Platzpatronenschuß aus dem Buggeschütz den Beginn der Oktoberrevolution mit einem Sturm auf das Winterpalais eingeläutet hat.
Hier sind einige technische Daten:
Das Schiff wurde der Pallada-Klasse zugeordnet, obwohl die Pallada später gebaut wurde und etwas größer war.
Stapellauf am 24. Mai 1900 auf der Admiralitätswerft in Sankt Petersburg
Indienststellung am 29. Juli 1903
Länge 126,7 m; Breite 16,8 m; Tiefgang max. 7,3 m
Verdrängung max. 6.823 ts
Maschinenleistung 13.000 PS; (9.561 kW)
Geschwindigkeit max. 19,17 Kn (36 Km/h)
Besatzung 578 Mann
Die Aurora wurde zuerst dem pazifischen Geschwader in Port Arthur zugeteilt
Der Bausatz
Sovj. Hersteller Ogonjek, auf dem ersten Blatt der Bauanleitung steht in Kyrillischen Buchstaben „Moskowski Optno Experimentalni Sawod“
Lt. Scalemates stammt der Bausatz aus den 1980er Jahren. Aber wahrscheinlich ist er noch viel älter, weil auf dem ersten Blatt der Bauanleitung die Zahl 65 aufgestempelt ist.
Allzuviel kann man bei einem so alten Bausatz wohl nicht erwarten, aber ich finde ihn gar nicht so schlecht, wie manche behaupten oder im Netz schreiben. Er hat seinen Reiz.
Zugegeben hat er einige Schwächen, die Aufbauten, die keine Feinheiten zeigen, sind auf dem Deck angespritzt, ebenso Winden und Poller. An den Aufbauten fehlen Bullaugen und Türen, am Rumpf sind vertiefte Bullaugen vorhanden, die man aufbohren sollte. Das Deck weist ganz schwach eine Beplankung auf und am Heck steht etwa nur 2mm groß in Kyrillisch der Schriftzug Aurora. Das man das damals schon so fein spritzen konnte ist schon bemerkenswert. Die Schilde der Geschütze sind hinten offen und die Rohre sind sehr fein gearbeitet. Mit etwas Bauerfahrung und ein bißchen Feintuning kann man daraus durchaus ein ansehnliches Modell „zaubern“. Außerdem gibt es von Artwox dazu ein Holzdeck, das durchaus eine Überlegung wert sein könnte.
Dem etwas unstabilem Karton sieht man das Alter an

Packen wir mal aus. Wie auch bei Revell üblich befindet sich der Inhalt komplett in einem Plastikbeutel

Spritzrahmen 1 mit den beiden Rumpfhälften und einigen Kleinteilen, die Bullaugen sind deutlich zu erkennen und recht gut abgebildet

Spritzrahmen 2 mit Deck, auf dem die Aufbauten angespritzt sind, den Geschützen, Rohren, Booten und einigen Kleinteilen

Details auf dem Deck, auf dem mit etwas scharfem Auge die Beplankung zu erkennen ist

An den Schutzschilden der Geschütze ist Grat vorhanden, der sich aber leicht entfernen läßt

Einige Boote und die hinten offenen Schutzschilde, die deutliche Auswerfermarken aufweisen

Die sehr spartanische Bauanleitung nur in Russisch (kann ich zwar lesen, aber nicht übersetzen) als Explosionszeichnung, aber wer Zeichnungen lesen kann kommt auch damit gut zurecht



Mein Fazit:
Gar nicht mal so übel – man kann durchaus was draus machen. Für Kinder als Spielzeug, für Anfänger zum Üben und für Modellbauer mit einigen Kenntnissen läßt sich mit Reling und etwas Tuning ein durchaus ansehnliches Modell „zaubern“. Zur Farbgebung sollte man sich im Internet orientieren.
schnuerbodenfuxx Dieter