North Sea Fishing Trawler
Verfasst: Sa 29. Sep 2018, 14:04
Der Ursprung
Da ich im nächsten Jahr in Pension gehe, begann ich mir Gedanken zu machen, was ich nach meinem Berufsleben machen will. Neben meiner Tätigkeit als Marinehistoriker wollte ich auch etwas Handwerkliches machen, da ich gelernter Uhrmacher bin. Außerdem möchte ich doch meine Feinmotorik der Hände möglichst lange erhalten.
Schon in meiner Jugend und auch später, nach der Vereinigung, baute ich Modelle und gestaltete auch Dioramen.
Die Idee
Beim Stöbern im Internet fand ich bei Revell das Modell eines Seitentrawlers, das mir auf Anhieb gefiel. Bei einem bekannten Internet-Auktionshaus erstand ich diesen Bausatz. Der Bausatz hatte jedoch schon ein betagtes Alter. Immerhin hatte das Modell schon das 5. oder gar 6. Reboxing hinter sich. In den 70er Jahren erstmals als sowjetischer Spionagetrawler aufgelegt wurde das Modell nie überarbeitet. Die Kartonbilder änderten sich jedoch jedes mal, wenn das Modell neu aufgelegt wurde. Auf Grund des Alters wies der Bausatz jedoch diverse Vereinfachungen und Ungenauigkeiten auf. Ich entschied, das Modell so nahe wie möglich an das Vorbild heranzubringen und nicht nur so aus dem Karton zu bauen.
Da ich Szenerien mag, beschloß ich den Trawler entweder bei der "Arbeit" oder im Hafen zu zeigen. Letztlich entschied ich mich für ein Hafendiorama.
Das Modell
Wie schon gesagt, weist der Revell-Bausatz, altersbedingt, einige Mängel auf.
1) die Reeling ist sehr plump und wird ersetzt
2) die Netzwinsch ist sehr rudimentär dargestellt und muß ersetzt werden
3) die Funkpeilantenne ist sehr plump und wird ebenfalls ersetzt
4) die Radarantennen werden durch "ältere" Modelle ersetzt, da nur Antennen neueren Typs dargestellt werden
5) die Ankerklüsen müssen geöffnet werden
6) der Anker des Bausatzes ist als solcher nicht zu erkennen und muß neu gebaut werden
7) die Fenster des Ruderhauses und sämtliche Bullaugen müssen geöffnet werden
8) die Positionslichter werden ersetzt
9) beide Masten müssen ersetzt werden, der achtere Mast ist wesentlich schmaler und kürzer als der des Bausatzes
10) beide Kräne auf dem Brückendeck haben den falschen Standort und müssen ev. durch eine Traverse miteinander verbunden werden
außerdem fehlen diverse Lüfter, Oberlichter, Speigatten und Netzgalgen.
Das Orginal
Das Modell
Die erste Planung
Nachdem ich festgestellt habe, was am Trawler zu verändern bzw. zu ergänzen ist, suchte ich einen zweiten Bausatz des Trawlers. Bei einem Besuch des Jahrestreffens der Regionalgruppe Thüringen der Deutschen Gesellschaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte e.V. wurde ich fündig. Der Regionalgruppenleiter, der Marinemaler Olaf Rahardt hatte zufälligerweise noch einen ungebauten Bausatz im Angebot. Wer Schiffsmodelle von REVELL kauft wird auch die Bilder von Olaf Rahardt kennen, da er sehr viele Kartonbilder von Schiffsbausätzen gestaltet hat. Für einen kleinen Obolus überließ er mir seinen Bausatz. So habe ich die fehlenden Teile und auch Ersatz, wenn ich einen Fehler mache, der das Bauteil ruiniert.
Dazu kommt noch das Ätzteilset für einen Hafenkran, so wie er bis in die 60er Jahre in etlichen Häfen anzutreffen war und heute noch vereinzelt als technisches Denkmal gepflegt wird.
Dazu kommen noch Waggons und ev. eine Diesellok im Maßstab 1/148 (engl. Maßstab für Spur N, der Trawler hat den Maßstab 1/142) sowie diverse Fahrzeuge. Eventuell werde ich auch auf den Maßstab 1/120 (Spur TT) ausweichen, da ich da schon einige Waggons und eine Diesellok habe. Damit es kein "Geisterhafen" wird, kommen noch Figuren im Maßstab 1/144 dazu.
Anbei eine erste Grobplanung
Das Projekt beginnt
Ein Diorama lebt natürlich auch von Figuren, genau wie bei einer Modellbahnanlage. Die Größe N (1/160) erschien mit schlichtweg zu "lütt" und die Größe TT (1/120) etwas zu groß. Um was passendes zu finden war Recherche dringenst notwendig. Und ich wurde fündig. Es gibt eine Onlineplattform mit den Namen Shapeways, auf der Kleinserienhersteller ihre Artikel anbieten. Dort fand ich Figuren im Maßstab 1/144, der Trawler ist 1/142, der Unterschied ist also nur marginal. Also habe ich dort zwei Sätze ziviler "Seefahrer" geordert. Die Qualität ist einfach super. Die Farbgebung erfolgte mit Acrylfarben, da sie schnell trocknen und man die Pinsel auch mit Wasser schön sauber bekommt. Auf dem Bild habe ich vier bereits bemalte Figuren und eine unbemalte Figur (die durchsichtige), daneben zwei TT-Figuren von Preiser und eine Figur, die zum Bausatz gehört abgelichtet. Den "Revellseefahrer" habe ich nach den "Shooting" wieder in´s "Seemannsheim" zurückgeschickt. Die "Preiserleins" werden den Hafen bevölkern, da fällt die unterschiedliche Größe nicht so auf, da ich auch Rollmaterial und Gleise der Spur TT verwenden werde.
Figurenvergleich
Makros sind unbarmherzig. Hier die Brückenfront mit bereits geöffneten Fenstern.
Heute habe ich angefangen, die Seitenwände des unteren Decksaufbaus zu bearbeiten. Da kamen die ersten Photoätzteile zu Einsatz. Für den Trawler gibt es leider keine Photoätzteile, so daß ich mir zwei Platinen von Part 2 des Photoätzteilsatzes von der Korvette "Snowberry" besorgt habe. Die Bullaugen wurden geöffnet und mit den entsprechenden Photoätzteilen versehen. Die Tür wurde nur aufgeklebt. Das andere Teil ist noch unbearbeitet, ich habe es nur mal zur Ansicht dazugelegt. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Teile grundiert.
Die Seitenwände
Die obere Seitenwand ist noch "jungfräulich", die untere ist schon bearbeitet. Es fehlt nur noch eine Tür zum Heck.
Es geht weiter
Manchmal muß man auch Glück haben. Der Kneiper meiner Stammpinte renoviert gerade sein Geschäft und dabei fällt so manches an. Als ich auf dem, hinter der Kneipe befindlichen, Parkplatz rumstöberte, fand ich diverse Hartfaserplatten, die offensichtlich in den Müll wandern sollten. Nach einer kurzen Unterhaltung mit den Handwerkern, waren diese so freundlich und schnitten mir eine ca. 50 cm lange Platte ab. So habe ich schon mal ein paar Euro gespart. Nachdem ich die Platte ausgemessen habe, machte ich, nach einer kleinen Korrektur, eine Stellprobe, ob es so paßt, wie ich es mir vorstelle.
Das Etui des Meßschiebers diente hier als Kaiersatz, auf den ich ein Architekturmodell stellte. Der kleine Hafenkran dient ebenfalls nur als Platzhalter, da ich ein Modell aus Photoätzteilen bestellt habe.
Als nächstes befasste ich mich mit dem Peildeck und der Abgasführung, die, bei diesem Bausatz nur ein offener Schacht ist. Das Problem war, wie ich eine vernünftige Basis für die scratch gefertigten Teile in den Schacht kriege. Gott sei Dank liefert unsere Lebensmittelindustrie diverses Rohmaterial. Für die Basis lieferte der Deckel einer Margarineschachtel das entsprechende Material.
Ich schnitt aus dem Deckel mehrere Stücke aus und passte sie in den Schacht ein. Nachdem die Grobpassung mich zufrieden stellte, befestigte ich die Grundplatte mit Sekundenkleber (Gel, das verläuft nicht so schnell und man kann es einige Sekunden noch korrigieren). Anschließend wurden die Spalten mit Spachtel (Putty) verschlossen.
Nachdem der Spachtel getrocknet war, wurden die Nahtstellen gereinigt und mit Mattschwarz lackiert.
Ein schwarzer Trinkhalm wurde für die Luftzufuhr und die Abgasableitung umfunktioniert. Ich schnitt den Halm auf Länge und anschließend längst auf, um den Durchmesser zu verringern. Das war eine ganz schöne Pfrimelei, vor allem, da der Sekundenkleber die häßliche Eigenschaft hat, sich meistens auch auf die Finger zu setzen.
Aber schließlich befanden sich die Rohre der Abgasanlage im gewünschten Durchmesser und Länge am richtigen Platz. Zum Schluß für heute habe ich noch auf Back- und Steuerbord die Türen angebracht. Das einzige, was mir noch Kopfzerbrechen bereitet, sind die Oberlichter des Maschinenraums, die ich noch nicht bearbeitet habe.
Das Orginalteil von unten
Seitenansicht des bearbeiteten Teils
Das bearbeitete Teil von achtern
Die Pfrimelei geht weiter
Es ist doch erstaunlich, wieviel Kleinarbeit notwendig ist, um ein Teil so vorzubereiten, daß es dann verbaut werden kann.
Nachdem ich mir überlegt hatte, was am Peildeck noch zu ergänzen und verändern wäre, habe ich angefangen, die Oberlichter zu gestalten. Auch hier hilft unsere Lebensmittelindustrie mit diversen Rohmaterial aus.
Zuerst schnitt ich die Rohlinge für die Oberlichter aus und fixierte sie mit Sekundenkleber an den vorgesehenen Stellen. Im Orginal sind die Oberlichter nur durch ein Viereck angedeutet. An dessen Stelle klebte ich nun die ausgeschnittenen Teile, die ich aus dem Deckel einer Margarinedose geschnitten habe. Anschließend bohrte ich die Öffnungen für die Bullaugen. Daß die Oberlichter Bullaugen haben konnte ich aus einem Kurzfilm über das gesunkene Schwesternschiff "Ross Jaguar" erfahren. Auch hier verarbeitete ich Photoätzteile.
Außerdem habe ich schon mal ein Paar Poller gebaut, die auf dem Vorschiff ihren Platz finden werden.
Auch der Rumpf wurde schon ersten Modifikationen unterzogen. Beide Ankerklüsen wurden geöffnet und mit Wülsten aus Messing versehen. Weiterhin ist vorgesehen, fehlende Speigatten zu ergänzen und auch die Seewasserausflüsse an der entsprechenden Stelle am Rumpf aufzubohren.
Das unbearbeitete Teil und das in bearbeitung befindliche Teil.
Bugansicht mit geöffneter Ankerklüse
Der Teufel steckt im Detail
Manchmal denkt man, endlich ist das Teil fertig und dann entdeckt man doch noch Details, die man bauen möchte. So auch bei mir. Als ich das Peildeck mir genauer ansah, bemerkte ich, daß auch der Brückenaufbau Bullaugen hat. Auf dem Bild sind zwei Bullaugen zu sehen, wobei das vordere sich hinter der Brückennock befindet und durch die dortige Scheibe sichtbar ist. Hier stellte sich folgendes Problem. Wenn ich alle Bullaugen verbaue, muß ich die entsprechende Wand, an der sich schon die Tür befindet, entfernen und versetzen oder "ich schließe mit meinem Trawler einen Kompromiß" und montiere nur ein Bullauge. Außerdem habe ich an der Abgasführung den vorderen Servicezugang angebracht. Ich entschloß mich, nur ein Bullauge zu montieren und so einen Kompromiß zu schließen.
Die ROSS JACKAL einlaufend, deutlich ist das zweite Bullauge hinter dem Fenster der Stb-Brückennock zu sehen.
Hier das bearbeitete Peildeck mit den zugefügten Ergänzungen.
Die Netzwinsch
Ein weiters Problemfeld, das nicht ohne ist, war die Netzwinsch. Das Revell-Teil im Orginalzustand war schlichtweg nicht verwendbar. Häßliche Auswerfermarken, grobe Formnähte mit Kunststofffahnen und wenig Ähnlichkeit mit richtigen Netzwinden ließen eigentlich nur einen Neuaufbau zu.
Als erstes glättete ich die Unterseite der Netzwinsch, damit ich einen Anhaltspunkt für die weiteren Arbeiten hatte. Anschließend sägte ich beide Kabeltrommeln aus und glättete anschließend die Oberseite der Grundplatte der Winsch. Das Motorenteil war unrettbar Müll. Ich sägte es ab, glättete die Sägestelle und begann anschließend einen neuen Motorteil aufzubauen. Aus Plastikplatten, ausnahmsweise mal nicht von der Lebensmittelindustrie geliefert, klebte ich einen Block mit Sekundenkleber zusammen und presste ihn, mittels Schraubzwinge, zusammen und ließ ihn eine gute Stunde aushärten. Anschließend feilte ich die Kanten glatt und formte so einen vorzeigbaren Motorblock. Auf der Vorderseite der Winsch fanden zwei Plastikstreifen als Stabilisator ihren Platz, so wie es auf vielen Bildern von Netzwinschen zu sehen ist. Mittig wurde dann der Motorblock plaziert.
Es ist schön, wenn man hilfsbereite Nachbarn hat. Der meine borgte mit ein schönes 8 mm Locheisen mit Zentrierung, mit der ich die Scheiben für die neuen Kabeltrommeln stanzte und auf einen Zahnstocher setzte, der auch die Achse der neuen Trommeln bilden wird. Diverse Hebel und Handräder werden dann die Winsch komplettieren.
Das Orginalteil und der begonnene Umbau der Winsch
Da ich im nächsten Jahr in Pension gehe, begann ich mir Gedanken zu machen, was ich nach meinem Berufsleben machen will. Neben meiner Tätigkeit als Marinehistoriker wollte ich auch etwas Handwerkliches machen, da ich gelernter Uhrmacher bin. Außerdem möchte ich doch meine Feinmotorik der Hände möglichst lange erhalten.
Schon in meiner Jugend und auch später, nach der Vereinigung, baute ich Modelle und gestaltete auch Dioramen.
Die Idee
Beim Stöbern im Internet fand ich bei Revell das Modell eines Seitentrawlers, das mir auf Anhieb gefiel. Bei einem bekannten Internet-Auktionshaus erstand ich diesen Bausatz. Der Bausatz hatte jedoch schon ein betagtes Alter. Immerhin hatte das Modell schon das 5. oder gar 6. Reboxing hinter sich. In den 70er Jahren erstmals als sowjetischer Spionagetrawler aufgelegt wurde das Modell nie überarbeitet. Die Kartonbilder änderten sich jedoch jedes mal, wenn das Modell neu aufgelegt wurde. Auf Grund des Alters wies der Bausatz jedoch diverse Vereinfachungen und Ungenauigkeiten auf. Ich entschied, das Modell so nahe wie möglich an das Vorbild heranzubringen und nicht nur so aus dem Karton zu bauen.
Da ich Szenerien mag, beschloß ich den Trawler entweder bei der "Arbeit" oder im Hafen zu zeigen. Letztlich entschied ich mich für ein Hafendiorama.
Das Modell
Wie schon gesagt, weist der Revell-Bausatz, altersbedingt, einige Mängel auf.
1) die Reeling ist sehr plump und wird ersetzt
2) die Netzwinsch ist sehr rudimentär dargestellt und muß ersetzt werden
3) die Funkpeilantenne ist sehr plump und wird ebenfalls ersetzt
4) die Radarantennen werden durch "ältere" Modelle ersetzt, da nur Antennen neueren Typs dargestellt werden
5) die Ankerklüsen müssen geöffnet werden
6) der Anker des Bausatzes ist als solcher nicht zu erkennen und muß neu gebaut werden
7) die Fenster des Ruderhauses und sämtliche Bullaugen müssen geöffnet werden
8) die Positionslichter werden ersetzt
9) beide Masten müssen ersetzt werden, der achtere Mast ist wesentlich schmaler und kürzer als der des Bausatzes
10) beide Kräne auf dem Brückendeck haben den falschen Standort und müssen ev. durch eine Traverse miteinander verbunden werden
außerdem fehlen diverse Lüfter, Oberlichter, Speigatten und Netzgalgen.
Das Orginal
Das Modell
Die erste Planung
Nachdem ich festgestellt habe, was am Trawler zu verändern bzw. zu ergänzen ist, suchte ich einen zweiten Bausatz des Trawlers. Bei einem Besuch des Jahrestreffens der Regionalgruppe Thüringen der Deutschen Gesellschaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte e.V. wurde ich fündig. Der Regionalgruppenleiter, der Marinemaler Olaf Rahardt hatte zufälligerweise noch einen ungebauten Bausatz im Angebot. Wer Schiffsmodelle von REVELL kauft wird auch die Bilder von Olaf Rahardt kennen, da er sehr viele Kartonbilder von Schiffsbausätzen gestaltet hat. Für einen kleinen Obolus überließ er mir seinen Bausatz. So habe ich die fehlenden Teile und auch Ersatz, wenn ich einen Fehler mache, der das Bauteil ruiniert.
Dazu kommt noch das Ätzteilset für einen Hafenkran, so wie er bis in die 60er Jahre in etlichen Häfen anzutreffen war und heute noch vereinzelt als technisches Denkmal gepflegt wird.
Dazu kommen noch Waggons und ev. eine Diesellok im Maßstab 1/148 (engl. Maßstab für Spur N, der Trawler hat den Maßstab 1/142) sowie diverse Fahrzeuge. Eventuell werde ich auch auf den Maßstab 1/120 (Spur TT) ausweichen, da ich da schon einige Waggons und eine Diesellok habe. Damit es kein "Geisterhafen" wird, kommen noch Figuren im Maßstab 1/144 dazu.
Anbei eine erste Grobplanung
Das Projekt beginnt
Ein Diorama lebt natürlich auch von Figuren, genau wie bei einer Modellbahnanlage. Die Größe N (1/160) erschien mit schlichtweg zu "lütt" und die Größe TT (1/120) etwas zu groß. Um was passendes zu finden war Recherche dringenst notwendig. Und ich wurde fündig. Es gibt eine Onlineplattform mit den Namen Shapeways, auf der Kleinserienhersteller ihre Artikel anbieten. Dort fand ich Figuren im Maßstab 1/144, der Trawler ist 1/142, der Unterschied ist also nur marginal. Also habe ich dort zwei Sätze ziviler "Seefahrer" geordert. Die Qualität ist einfach super. Die Farbgebung erfolgte mit Acrylfarben, da sie schnell trocknen und man die Pinsel auch mit Wasser schön sauber bekommt. Auf dem Bild habe ich vier bereits bemalte Figuren und eine unbemalte Figur (die durchsichtige), daneben zwei TT-Figuren von Preiser und eine Figur, die zum Bausatz gehört abgelichtet. Den "Revellseefahrer" habe ich nach den "Shooting" wieder in´s "Seemannsheim" zurückgeschickt. Die "Preiserleins" werden den Hafen bevölkern, da fällt die unterschiedliche Größe nicht so auf, da ich auch Rollmaterial und Gleise der Spur TT verwenden werde.
Figurenvergleich
Makros sind unbarmherzig. Hier die Brückenfront mit bereits geöffneten Fenstern.
Heute habe ich angefangen, die Seitenwände des unteren Decksaufbaus zu bearbeiten. Da kamen die ersten Photoätzteile zu Einsatz. Für den Trawler gibt es leider keine Photoätzteile, so daß ich mir zwei Platinen von Part 2 des Photoätzteilsatzes von der Korvette "Snowberry" besorgt habe. Die Bullaugen wurden geöffnet und mit den entsprechenden Photoätzteilen versehen. Die Tür wurde nur aufgeklebt. Das andere Teil ist noch unbearbeitet, ich habe es nur mal zur Ansicht dazugelegt. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Teile grundiert.
Die Seitenwände
Die obere Seitenwand ist noch "jungfräulich", die untere ist schon bearbeitet. Es fehlt nur noch eine Tür zum Heck.
Es geht weiter
Manchmal muß man auch Glück haben. Der Kneiper meiner Stammpinte renoviert gerade sein Geschäft und dabei fällt so manches an. Als ich auf dem, hinter der Kneipe befindlichen, Parkplatz rumstöberte, fand ich diverse Hartfaserplatten, die offensichtlich in den Müll wandern sollten. Nach einer kurzen Unterhaltung mit den Handwerkern, waren diese so freundlich und schnitten mir eine ca. 50 cm lange Platte ab. So habe ich schon mal ein paar Euro gespart. Nachdem ich die Platte ausgemessen habe, machte ich, nach einer kleinen Korrektur, eine Stellprobe, ob es so paßt, wie ich es mir vorstelle.
Das Etui des Meßschiebers diente hier als Kaiersatz, auf den ich ein Architekturmodell stellte. Der kleine Hafenkran dient ebenfalls nur als Platzhalter, da ich ein Modell aus Photoätzteilen bestellt habe.
Als nächstes befasste ich mich mit dem Peildeck und der Abgasführung, die, bei diesem Bausatz nur ein offener Schacht ist. Das Problem war, wie ich eine vernünftige Basis für die scratch gefertigten Teile in den Schacht kriege. Gott sei Dank liefert unsere Lebensmittelindustrie diverses Rohmaterial. Für die Basis lieferte der Deckel einer Margarineschachtel das entsprechende Material.
Ich schnitt aus dem Deckel mehrere Stücke aus und passte sie in den Schacht ein. Nachdem die Grobpassung mich zufrieden stellte, befestigte ich die Grundplatte mit Sekundenkleber (Gel, das verläuft nicht so schnell und man kann es einige Sekunden noch korrigieren). Anschließend wurden die Spalten mit Spachtel (Putty) verschlossen.
Nachdem der Spachtel getrocknet war, wurden die Nahtstellen gereinigt und mit Mattschwarz lackiert.
Ein schwarzer Trinkhalm wurde für die Luftzufuhr und die Abgasableitung umfunktioniert. Ich schnitt den Halm auf Länge und anschließend längst auf, um den Durchmesser zu verringern. Das war eine ganz schöne Pfrimelei, vor allem, da der Sekundenkleber die häßliche Eigenschaft hat, sich meistens auch auf die Finger zu setzen.
Aber schließlich befanden sich die Rohre der Abgasanlage im gewünschten Durchmesser und Länge am richtigen Platz. Zum Schluß für heute habe ich noch auf Back- und Steuerbord die Türen angebracht. Das einzige, was mir noch Kopfzerbrechen bereitet, sind die Oberlichter des Maschinenraums, die ich noch nicht bearbeitet habe.
Das Orginalteil von unten
Seitenansicht des bearbeiteten Teils
Das bearbeitete Teil von achtern
Die Pfrimelei geht weiter
Es ist doch erstaunlich, wieviel Kleinarbeit notwendig ist, um ein Teil so vorzubereiten, daß es dann verbaut werden kann.
Nachdem ich mir überlegt hatte, was am Peildeck noch zu ergänzen und verändern wäre, habe ich angefangen, die Oberlichter zu gestalten. Auch hier hilft unsere Lebensmittelindustrie mit diversen Rohmaterial aus.
Zuerst schnitt ich die Rohlinge für die Oberlichter aus und fixierte sie mit Sekundenkleber an den vorgesehenen Stellen. Im Orginal sind die Oberlichter nur durch ein Viereck angedeutet. An dessen Stelle klebte ich nun die ausgeschnittenen Teile, die ich aus dem Deckel einer Margarinedose geschnitten habe. Anschließend bohrte ich die Öffnungen für die Bullaugen. Daß die Oberlichter Bullaugen haben konnte ich aus einem Kurzfilm über das gesunkene Schwesternschiff "Ross Jaguar" erfahren. Auch hier verarbeitete ich Photoätzteile.
Außerdem habe ich schon mal ein Paar Poller gebaut, die auf dem Vorschiff ihren Platz finden werden.
Auch der Rumpf wurde schon ersten Modifikationen unterzogen. Beide Ankerklüsen wurden geöffnet und mit Wülsten aus Messing versehen. Weiterhin ist vorgesehen, fehlende Speigatten zu ergänzen und auch die Seewasserausflüsse an der entsprechenden Stelle am Rumpf aufzubohren.
Das unbearbeitete Teil und das in bearbeitung befindliche Teil.
Bugansicht mit geöffneter Ankerklüse
Der Teufel steckt im Detail
Manchmal denkt man, endlich ist das Teil fertig und dann entdeckt man doch noch Details, die man bauen möchte. So auch bei mir. Als ich das Peildeck mir genauer ansah, bemerkte ich, daß auch der Brückenaufbau Bullaugen hat. Auf dem Bild sind zwei Bullaugen zu sehen, wobei das vordere sich hinter der Brückennock befindet und durch die dortige Scheibe sichtbar ist. Hier stellte sich folgendes Problem. Wenn ich alle Bullaugen verbaue, muß ich die entsprechende Wand, an der sich schon die Tür befindet, entfernen und versetzen oder "ich schließe mit meinem Trawler einen Kompromiß" und montiere nur ein Bullauge. Außerdem habe ich an der Abgasführung den vorderen Servicezugang angebracht. Ich entschloß mich, nur ein Bullauge zu montieren und so einen Kompromiß zu schließen.
Die ROSS JACKAL einlaufend, deutlich ist das zweite Bullauge hinter dem Fenster der Stb-Brückennock zu sehen.
Hier das bearbeitete Peildeck mit den zugefügten Ergänzungen.
Die Netzwinsch
Ein weiters Problemfeld, das nicht ohne ist, war die Netzwinsch. Das Revell-Teil im Orginalzustand war schlichtweg nicht verwendbar. Häßliche Auswerfermarken, grobe Formnähte mit Kunststofffahnen und wenig Ähnlichkeit mit richtigen Netzwinden ließen eigentlich nur einen Neuaufbau zu.
Als erstes glättete ich die Unterseite der Netzwinsch, damit ich einen Anhaltspunkt für die weiteren Arbeiten hatte. Anschließend sägte ich beide Kabeltrommeln aus und glättete anschließend die Oberseite der Grundplatte der Winsch. Das Motorenteil war unrettbar Müll. Ich sägte es ab, glättete die Sägestelle und begann anschließend einen neuen Motorteil aufzubauen. Aus Plastikplatten, ausnahmsweise mal nicht von der Lebensmittelindustrie geliefert, klebte ich einen Block mit Sekundenkleber zusammen und presste ihn, mittels Schraubzwinge, zusammen und ließ ihn eine gute Stunde aushärten. Anschließend feilte ich die Kanten glatt und formte so einen vorzeigbaren Motorblock. Auf der Vorderseite der Winsch fanden zwei Plastikstreifen als Stabilisator ihren Platz, so wie es auf vielen Bildern von Netzwinschen zu sehen ist. Mittig wurde dann der Motorblock plaziert.
Es ist schön, wenn man hilfsbereite Nachbarn hat. Der meine borgte mit ein schönes 8 mm Locheisen mit Zentrierung, mit der ich die Scheiben für die neuen Kabeltrommeln stanzte und auf einen Zahnstocher setzte, der auch die Achse der neuen Trommeln bilden wird. Diverse Hebel und Handräder werden dann die Winsch komplettieren.
Das Orginalteil und der begonnene Umbau der Winsch