AMC DH.9a ‘NINAK’



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Chowhound
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So, dann will ich mal so laaaangsam an den Start gehen.
Wie ihr ja in der Bausatzvorstellung lesen konntet, handelt es sich um einen britischen Bomber aus dem Jahre 1918.
Hier nochmal ein Bild vom Karton, damit ihr wisst, worauf ich mich eingelassen habe. :D
Ich werde die NINAK mit der Nummer F1010 bauen. Sie wurde im September 1918 von den Deutschen vom Himmel geholt, und ging, da kaum beschädigt, als Kriegsbeute nach Berlin, wo sie bis 1945 ausgestellt war! Trotz einiger Beschädigungen überstand sie das Bombardement am Ende des WWII und wurde nach Polen gebracht. 1977 tauschte das RAF Museum die Maschine gegen eine Spitfire ein, restaurierte sie, und seit dem ist sie im Museum in Hendon zu besichtigen. Diese DH.9a ist übrigens die einzige noch komplett erhaltene Maschine der Welt.

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Nun aber zum Bau. Nach der üblichen Prozedur des entfettens, habe ich mal mit dem Cockpitgerüst losgelegt. Der Holzton ist helles Holz von Vallejo, welches ich aber nicht gebrusht, sondern gepinselt habe, um ein wenig "Unebenheiten" zu erziehlen. Danach habe ich versucht, mit gebranntem Sienna und Umbra etwas Holzmaserung darzustellen, was auf den dünnen Rahmenhölzern allerdings nur andeutungsweise sichtbar sein kann.

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(das obere Gestell ist noch nur braun lackiert)

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Jetzt warte ich erstmal auf die Ätzteile von HGW eh es weitergehen kann.

Gruß
Jürgen
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Chowhound
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Während ich auf die Teile von HGW warte, habe ich mir mal Gedanken über die "Takelage" gemacht. Die angebotenen EZ-Line Produkte sind zwar recht schön, aber für meinen Geschmack immer noch nicht optimal. Da ich früher historischen Schiffsbau betrieben habe, dachte ich mir, warum die
Spannseile nicht selber machen. Hier nun das Ergebnis. Links auf den Bildern seht ihr eine stretched line wie sie EZ vertreibt, und daneben die handgemachten Spannseile in unterschiedlichen Stärken. Auch die RAF typischen flachen Seile sind möglich, wie ganz rechts zu sehen ist.

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To be continued
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Rambazanella!
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Hallo

Schön das auch hier im Forum ein Bausatz aus den hervorragenden Formen der Firma WNW seinen Einstand in Form eines Bauberichtes findet.
Um es gleich vorweg zu nehmen und um dir unnötig Mehrarbeit zu ersparen, das mit den gedrehten Spannseilen kannst du vergessen.
Die Spannseile an der DH 9 waren wie bei den Engländern typisch aus Flachstahl hergestellt!
Hier würde ich in der Tat zu Gunsten der Darstellung auf entsprechende, realistischer aussehende Produkte ausweichen.
Die Ninak ist ein recht großes Flugzeug und man kann diese Details sehr gut erkennen.
Die "Holzmaserung" überzeugt mich leider überhaupt nicht, hier wäre eine völlig andere Vorgehensweise ratsam.
Das lackieren mit einer hellen Grundfarbe aus Enamel und anschließendes Trockenmalen nass in nass mit einem dunkleren Acryl Farbton hat sich für mich als erstaunlich effektiv und realistisch herausgestellt.
Mag man die gezeigte Bemalung im Bereich des später nur noch spärlich einsehbaren Cockpits noch irgendwie schönreden können, spätestens bei der Bemalung der an der DH 9 naturbelassenen Tragflächenstreben dürfte das nicht mehr möglich funktionieren.
Noch ein Tip von mir:
Die Verlegung der Steuerseile im Inneren des Rumpfes ist teilweise recht diffus in der Baunaleitung wiedergegeben, dazu gesellt sich dann leider auch noch das Seilmaterial was teilweise zwischen den einzelnen Spanten des Rumpfgerüstes gespannt ist und das hin und her blättern zwischen unterschiedlichen Baustufen........dies alles kann leider schnell zu Fehlern führen.
Ich bin der Sache so begegnet in dem ich mir die entsprechenden Teile der Bauanleitung mehrfach kopiert und die jeweiligen Seile einzeln farblich hrausgestellt habe.
Unabhängig davon gestaltet sich auch so das einfügen der von WNW teilweise vergessenen Gestänge ( z.B Gasgestänge) etc. einfacher die man bei Bedarf und Anspruch natürlich noch nachbauen sollte.
Ein im Vergleich nur geringfügiger Mehraufwand der sich letztendlich bezahlt macht.
Des weiteren ist bei dem Bausatz unbedingt darauf zu achten das er über nur ein sehr geringes Maß an Tolleranzen verfügt. Ich habe den Fehler begangen und Farben im Glauben das es nicht schaden könnte an exponierter Stellen einfach nicht weg gemacht.
Das Modell hat es mir mit einem Mehraufwand im Bereich der Rumpfpassung gedankt die nicht hätte sein müssen.

Ansonsten ziehe ich schon mal ein Ticket für die erste Reihe hier.

Horrido!
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Chowhound
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Moin Rambazanella!
Danke für Deine Hinweise und Kritik. Mit der Holzmaserung bin ich auch noch nicht so recht happy. Ist natürlich gerade im Cockpit etwas schwierig, da die Holzstreben recht schmall sind. Dazu kommt noch, daß beim Holz der "Hendon" Maschine sogut wie keine Maserung zu sehen ist (habe zumindest auf den Museumsbildern in dem Bereich nicht allzuviel erkennen können). Für die Flügelstreben sieht das natürlich anders aus. Die waren ja auch aus anderem Holz hergestellt. Nun noch kurz zu den Spanndrähten. Die Hauptspanndrähte werden natürlich als Flachstahl ausgeführt! Man sieht aber auf den Fotos auch einzelne runde Spanndrähte in den Tragflächenverspannungen, und die Steuerseile waren auf jeden Fall rund. Also ist meine Arbeit da schon nicht umsonst. ;)
Gleich mal noch ne Frage. Auf den Museumsmaschinen sind die Propeller ja immer naturbelassen, jetzt steht aber bei WNW (und genauso in anderen Quellen), daß sie zum Teil auch grau lackiert waren. Hast Du da evtl. genauere Infos?

Ein frohes Osterfest wünscht

Jürgen
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Oliver Bizer
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Interessant, da schaue ich Dir bei zu :clap:
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Rambazanella!
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Also bezüglich der Propellerfarbe wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben als entweder entsprechendes Quellen Material genau der Maschine die du bauen möchtest zu organisieren und falls das nicht möglich ist dich letztendlich frei für eine Variante zu entscheiden.
Ich habe gerade genau das gleiche Problem beim Bau einer Albatros D.Va. denn da ist es auf Grund von Baulosnummer und zeitlicher Lage absolut vage ob nun Tarnstoff oder doch schon Grün/Lila auf den Tragflächen und ob Reges oder Mercedes Kühler.
Verläßliche Quelle sind da m.E. eigentlich immer die Windsock Data File Hefte .....

Horrido!
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Chowhound
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Endlich geht es weiter!

Nach einer kleinen Zwangspause (zuviel Arbeit) habe ich es endlich geschafft, ein wenig weiterzubauen.
Fangen wir mal mit dem Cockpit an. Zuerst habe ich mir die Pedalerie und die beiden Steuerknüppel vorgenommen.

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Was wäre ein Cockpit ohne Fluginstrumente? Da mir das gelieferte Instrumentenbrett nicht wirklich gefiel, was aber reine Geschmackssache ist, wurde es mit Ätzteilen von HGW ein wenig verfeinert. (Leider ist das Aufnehmen bei der "Größe" mit Macro nicht so einfach, aber ich hoffe es geht trotzdem)

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Nächste Baustelle ist der Motor. Auch hier bietet WNW hervorragende Details, die ich noch mit Ätzteilen von HGW aufwerten werde. So sieht der Motor im Moment aus.

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Da mir die Lufteinlässe etwas zu dickwandig waren, wurden sie vorsichtig auf ein erträgliches Maß runtergeschliffen.

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So, das war es für den Moment schon wieder.
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Und weiter geht es mit der Inneneinrichtung.

Fangen wir mal mit der Kamera für die Aufklärung an. Obwohl später kaum noch zu sehen, hat WNW diesem Gerät sogar eine Linse verpasst.

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Auch am Motor hat sich was getan, wenn es auch nur die Aufhängung ist. Diese habe ich erst schwarz lackiert, und habe danach mit einem Borstenpinsel Holzbraun aufgetragen, um eine verschmutzte Holzoberfläche zu erhalten.

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Weiter geht es mit den diversen Hebeln und Steuerseilen und Steuerstangen.
Die Hebel aus Plastik habe ich durch Ätzteile von HWG ersetzt. Auch kamen jetzt die ersten selbstgedrehten Seile zum Einsatz.

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Und zum Abschluß die Gitterkonstruktion mit weiteren Teilen, sowie dem Motor, zur Ansicht in die Rumpfhälfte eingelegt.

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Ich denke mal, der Aufwand mit den Steuerseilen, und dem Spanndraht hat sich gelohnt.

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Chowhound
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Nachdem es letztesmal ja schon eine kleine Stellprobe gab, möchte ich euch Heute die fast fertige Innensektion zeigen. Es fehlen jetzt lediglich noch ein paar Anschlüsse am Motor und der Batterie. Der Motor ist vorläufig aber nur in die Halterung gelegt. Auch bei diesem Zusammenbau ist die Passgenauigkeit hervorragend. Kleiner Tipp am Rande, für die, die noch nie einen Wingnutbausatz in den Händen hatten. Anders als bei den meisten Herstellern ist beim kleben darauf zu achten, das an den Klebestellen keine Farbe ist. Nicht nur, das der Kleber nicht so gut halten würde, auch sind die Klebestellen oder Verbindungspunkte schon fast "saugend" ausgelegt. Jegliche Lackierung verhindert das Zusammenpassen der Teile! Wie üblich noch die Bilder zum jetzigen Stand.

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SharkHH
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Toller Bericht und tolle Bauausführung. Ist zwar nicht so ganz mein Thema, aber da guckt man dem Profi gerne über die Schulter.
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Chowhound
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Da jetzt schon öfters die Frage auftaucht ist, was man denn nachher von der Inneneinrichtung noch sieht, habe ich die beiden Rumpfhälften zur Ansicht montiert. Den Motor kann man später auch noch sehr gut sehen, da man die obere Abdeckung und das Lufteinlassgitter auch abnehmen kann. Selbes gilt auch für die seitlichen Abdeckungen am Fotoapparat. Und auch die Teile rund um den Pilotensitz und Beobachterplatz sind ausreichend zu erkennen.

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Jürgen
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Rambazanella!
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Schlußendlich ist das doch auch völlig egal was und wie viel man später sehen kann oder?

Ich denke zuerst einmal ist es eine Frage des persönlichen Anspruchs den man an sich und sein Modell hat gepaart und abhängig von den persönlichen Fähigkeiten und mehr nicht!
Außerdem kann ich mich an keine Situation der letzten jahre erinnern in der mir irgendwann mal jemand auf einer Ausstellung z.B so dicht auf die Pelle gerückt ist das er da etwas hinterleuchten wollte.

Nun bin ich aber auch niemand der das besonders herausstellt was er da fabriziert hat, wobei ich der letzte bin der, wenn er anständig gefragt wird, nicht dazu bereit wäre es zu zeigen oder zu erklären.

Horrido!
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