Hallo Freunde!
Hier ist die Ur-Spitfire aus der Werkstatt von Marian Szymaniak vom Kartonodellmuseum Heidelberg. Marian hat mir freundlicherweise vor der Herausgabe des Modells ein druckreifes PDF zum Probebau zukommen lassen.
Bei der Spitfire handelt sich um eine Konstruktion von Heiner Crossberger, der in den Kriegsjahren für das NSFK tätig war. Marian hat eine Reihe der NSFK-Modelle zu neuem Leben erweckt und reproduziert. Statt des eher unvorteilhaften Format der NSFK-Bögen stieg Marian auf ein wesentlich handlicheres Din A4 Format um.
Die Bogenbilder (aus Urheberrechtlichen Gründen verzerrt):
Besonders auffällig ist eine sehr große Ähnlichkeit zu den Konstruktionen von Herrn Wittrich, der 1954 mit der mit der Produktion und Vermarktung der uns so liebgewordenen GELI-Modelle begann.
Hier eine Ansicht der Rumpfteile beider Bögen: links die Teile der Reproduzierten NSFK Spitfire, rechts die
Analogen Teile des Geli-Modells
Der Hauptunterschied liegt in der Verbindungstechnik. Herr Wittrich hat gelialerweise die Verbindungen über eingenständige laschen hergestellt, womit ein bündiges Verbinden der Teile sehr gut möglich ist.
Na gut, die Modelle Herrn Wittrichs sind auch für den geneigten Kartonmodellbauer gedacht.
Beim NSFK wurden die Modelle für den Anschauungsunterricht verwendet, um eine Identifizierung der Flugzeuge der Alliieten leichter zu erlernen,
da ist es wurscht, wenn es weniger ansehliche Überstände gibt.
Mit Teil 1 wird begonnen
Soooo schlimm ist es gar nicht, wie ich befürchtet habe. Spant/Lasche
wär mir zwar lieber, aber es ging leichter von der Hand als ich erwartet
habe.
Man sollte unbedingd die Kanten vor den Laschen eher ein bisschen tiefer vorritzen.....

...dann lassen sie sich schön an den Spant anlegen.
Es ist auch kein Problem, wenn die Laschen durch zu tiefes Ritzen an- oder gar ababbrechen, der Kleber hält das dann schon zusammen. Wichtig ist bei Spant an Spant-Technik, dass die Spanten genau an der Stirnseite sitzen.
Bei den paar Rumpfteilen kann man getrost alles vorher ausschneiden, die Teile können in diesem Fall noch leicht zugeordnet werden
Die Spanten sollten etwas großzügiger am Aussenrand der Linie ausgeschnitten werden, denn bei Spant an Spant-Technik sollten sie Exakt in die Rumpfhülse passen.
Die genaue Anpsssung macht man am besten mit Schmirgelpapier oder noch besser mit Muttis Nagelfeile (entweder Mutti fragen oder beim Ausborgen
nicht erwischen lassen :rolleyes: ...)
Wie auch in der Bauanleitung zu lesen ist, ist es ratsam, die Spanten auf einer glatten Unterlage zu verpressen.
Den gegenüberliegenden Spant vorerst ohne Kleber eine Spur zu tief in den Zylinder schieben.....
..und erst dann den Kleber auftragen,.....
.....dann kann man ihn mit einem Rundstab, Bleistift oder ähnlichem sauber verpressen.
Jetzt zeigt sich auch die Sinnhaftigkeit der Löcher in den Spanten
Die Teile sollten gut durchtrocknen, denn........
...die einzelnen Rumpfteile dürften sich trotz Sorgfalt nicht ohne unschöne Spalten wie anfangs geglaubt, aneinanderfügen lassen. Ich werde die Stirnseiten nach dem Trocknen also mit einem Schleifklötzchen planschleifen.
Ein wenig "vorgeschliffen" habe ich schon, aber die Teile waren noch zu feucht
Die Leitwerksteile sind sehr spartanisch mit Klebelaschen versehen. Allein beim Seitenruder sind ein paar laschen auf der Unterseite, beim Höhenruder gibt es praktischerweise an der Verbindungsstelle zum Rumpf welche. die Teile müssen stumpf aneinandergeklebt werden und eine Feintülle zum Auftragen des Klebers
ist sicher eine Empfehlung wert.
Bei den Holmen für die Tragflächen war der Konstrukteur hingegen großzügiger Herr Crossbeger hat die Tragekonstruktion komplett anders als später
Die Lösung Herrn Crossbergers bedeutet zwar mehr Arbeit, aber dafür verwinden sich später dann die Tragflächen nicht so leicht.
Mit einem Mittelstück werden die beiden Tragflügel miteinander verbunden und später dann von unten auf den Rumpf geschoben
Wieder ist gut trochnen lassen angesagt, die Zeit kann man sich mit dem Vorbereiten der restlichen Kleinteile vertreiben.
Meine anfänglichen "Ängste" bezüglich Spant/Spant- Verbindungen und der im Verhältnis zur Geli- Spitfire aufwändigen Tragflächengestaltung haben sich als unbegründet erwiesen. Es ist halt etwas mehr Arbeitsaufwand, weil man eben mehr Spanten ausschneiden muss und die Teile dann aneinander anpassen muss.
Die über die Kante gezogenen Laschen führen ohne planschleifen eben doch zu unschönen Spalten......
.......aber mir der von Mutti "geborgten" Nagelfeile......
...hat man ein wunderbares Werkzeug zum Nachbearbeiten.
Es ist halt eine Frage der Geduld, denn zu viel darf man nicht abtragen. Der Rest kann mit Acrylfarbe aus der Tube "verkittet" werden
Mit zunehmender Distanz zum Objekt wird der Gesamteindruck im Quadrat besser......
Auch der Anbau der Tragflächeneinheit gestaltet sich unproblematisch
Für das Anfügen am Rumpf sind im Gegensatz zur Geli-Spitfire extrateile vorhanden. Das ist ein großer Vorteil, weil man mit Unregelmäßigkeiten leichter klar kommt.
Der Blick auf die "roh" angebaute Tragflächeneinheit.......
...und die zugehörige untere Abdeckung.
An der Abdeckung sind die Bezeichnung und einige Datendes Flugzeuges aufgedruckt, ein weiteres Zeichen für den ursprünglichen Verwendungszweck der NSFK-Modelle
Jetzt nur mehr die restlichen Kleinteile an den Bauch geschnallt, Propeller montiert und.........
Wie gesagt, das ist ein Vorabentwurf auf einem Laserdrucker ausgedruckt. der Glanz ließ sich trotz "rauer" Lackierung nicht ganz wegzaubern.
Die Retrobögen sind wie es gehört matt.
Ich gebe zu, es hat mich schon gewaltig in den Fingern gejuckt, den Pilotensitz der Geli-Spitfire einzubauen und die Cockpithaube zu
verglasen.
Das gilt auch für das Fahrwerk und den Spinner samt Propeller. aber dann wäre es ja ein Geli-Modell geworden und nicht wie vorgesehen ein
NSFK-Modell.
Ich habe mich also beherrscht, und das Modell so gebaut, wie es vom Konstrukteur Heiner Crossmann vorgesehen war.
Ich danke für die Aufmerksamkeit
Liebe Grüße,
Heinz