Teile mit UV-Resin nachbauen



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Revell-Bert
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Hallo Forum, hier möchte ich Euch zeigen, wie ich ein Fehlteil eines Hubschraubers nachgebaut habe, mit Hilfe von UV-Resin.

Vorne weg, es ist nicht das gelbe vom Ei, aber ein guter, grober Grundstock, um ein "kompliziertes" Teil nachzubauen.

Meine "Ausrüstung" ist ein China-Produkt von Amazon, um einfach ein paar Erfahrungen mit der Materie zu sammeln.
Ein paar Sachen stören mich und Antworten auf einige Fragen habe ich auch nicht gefunden.
Die Fragen wären bei meinen Set, zum UV- Licht und zu den fertigen Teilen.
Meine fertigen Teile haben eine "schmierige", leicht klebrige Schicht nachdem Beleuchten. Woran das liegt, oder ob das normal ist, weiß ich nicht.
Eigentlich dient das Set dazu, Schmucksteine in Formen abzugießen, vielleicht ist daher ein Absondern einer "Flüssigkeit" zum besseren Herausnehmen etc. gewollt.
Anders als in den Werbevideo, werden meine Teile nicht komplett durchgehärtet, wenn sie eine gewisse Stärke überschritten (unabhängig von der Belichtungsdauer). Deshalb mache ich meine Teile "schichtweisen ".
Diese Vorgehensweise ist für transparente Teile nur bedingt tauglich, da es optisch "wellig" wird.




Jetzt aber zu meinem bebilderten Versuch an einem BK117 in 1:32:


Zuerst wird mit Silberklebeband eine "Schalung" von innen angebracht und die Konturen der Öffnung betont.


BK117 innen
BK117 innen
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BK117 außen
BK117 außen
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Dann wird Schicht für Schicht UV-Resin eingetropft, verlaufen lassen und im Licht gehärtet

Resin
Resin
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Härten
Härten
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Beim Abziehen der Alufolie sieht man schon, dass nicht komplett durchgehärtet ist (kleine Insel)... Ursache ist mir unklar.

Nicht durchgehärtet
Nicht durchgehärtet
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Ohne Folie sieht das Ersatzteil recht vielversprechend aus:
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Jetzt wird es aus dem Plastik ausgelöst, was wegen der "Trennflüssigkeit" relativ einfach geht.
Danach in Form geschnitten und geschliffen/poliert...
Rohling
Rohling
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1500er
1500er
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5000er
5000er
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Poliert
Poliert
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So sieht das dann aus, wenn es wieder im Hubschrauber ist, in diesem Fall würde es noch grünlich-transparent lackiert werden und die "Schlieren" sind dann nicht so "wichtig"...
Zuletzt geändert von Revell-Bert am Di 28. Mai 2024, 15:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Gruß der Bert
Malle
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Hallo Bert,

vielen Dank für deinen Bericht. Ich scheue ja solche "Rumsauereien" und habe umso mehr :respekt: vor denen, die es einfach mal machen.
Entsteht dabei viel Dreck bzw. auch Geruch?

Das Ergebnis sieht auf dem Foto sehr gut aus :thumbup:
Gruß Björn
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Simitian
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Hallo Bert,
danke für das Zeigen :thumbup:

Ich finde das Thema sehr spannend
und das Ergebnis ist glatt besser als so manches Originalteil.

MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Titanic in 1:570 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

Jan's Modellbau- Portfolio
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Revell-Bert
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Danke für's Feedback :thumbup:

Das UV-Zeug riecht kaum, hat aber (s-)einen Geruch.
Sauerei gibt es (je nach Geschick 8-) ) nicht. Die Flüssigkeit ist in einer Flasche mit Düse, ähnlich einer Holzleim-Flasche.
Die Konsistenz ist "ölig" und fließt wie heißer Honig.
Bearbeiten kann man es wie das Plastik auch, schneiden, sägen, feilen, schleifen, bohren...
Geklebt wird mit Schmucksteinkleber, andere Kleber habe ich noch nicht ausprobiert.
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Malle
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Hallo Bert,

danke für deine Rückmeldung :thumbup:
Gruß Björn
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paul-muc
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Wäre es zuviel Arbeit, wenn du es noch einmal andersherum probierst?
D.h., die Schalung außen anbringen und die Masse dann von der Innenseite einträufeln.
Dann müsste das Ersatzteil bündig mit der Außenhaut abschließen.
Aber als Ersatzteil nicht schlecht.
Gehört die UV-Lampe zur Ausrüstung?

Ist das eine Alternative zum Abgießen von Teilen mit Kautschuk und Ausgießen der so gewonnenen Form mit Gießharz?
Revell-Bert
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Wäre es zuviel Arbeit, wenn du es noch einmal andersherum probierst?
D.h., die Schalung außen anbringen und die Masse dann von der Innenseite einträufeln. Dann müsste das Ersatzteil bündig mit der Außenhaut abschließen.
Weil ich -nach meinem Meinung- das Teil von außen nicht "dicht" bekomme, habe ich diese Version gewählt. Unabhängig davon, ist die Bearbeitung des "neuen" Teils für mich die gleiche, ob ich es innen anpassen muss oder außen.
Außen bietet sich für mich an, da ich passend zur Kontur des Hubschraubers einen "Überschluß" beischleifen kann.
Gehört die UV-Lampe zur Ausrüstung?
Ja, gehört dazu. Ich suche dann noch den Link. Ich denke Dirk hatte ihn schon irgendwo gepostet.

Ist das eine Alternative zum Abgießen von Teilen mit Kautschuk und Ausgießen der so gewonnenen Form mit Gießharz?
Für mich in dem Fall ist es eine Alternative.
Anders würde der Aufwand -nach meiner Meinung- den Rahmen sprengen...
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Gruß der Bert
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EA300L
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Danke, habe ich wieder was gelernt! :thumbup:
LG
Rolf
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Moin.
Sehr interessant dieser Nachbau. Danke für´s zeigen. Zum aushärten. Es gibt für den Fingernagelbereich UV Lampen wo man nach dem Auftragen von Farbe und Härter die ganze Hand reinsteckt und unter UV Licht aushärten läßt, diese Lampen haben eine Zeitschaltuhr. 90 sec. 120 sec. und 180 sec. glaube ich. Vielleicht war die UV Bestrahlung bei Dir zu kurz. Daher diese noch klebrige Oberfläche.

OFW
Revell-Bert
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Danke für deine Idee, die hatte ich auch schon, aber selbst übernacht härtet es nicht durch.

Ich kenne mich nicht aus, aber ich bilde mir ein, wenn eine gewisse Schicht ausgehärtet ist, gehen die UV-Strahlen nicht (mehr) bis zum Boden durch.

Im Werbevideo wird explizit "von beiden Seiten beleuchten"
geschrieben...

https://amzn.eu/d/jfqMhaG
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