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Bemalung, Alterung, Washing

Heute habe ich noch mit einem leicht glänzenden Lack meine Arbeit an der Bemalung abgeschlossen. Glanzlack, weil das Schiff "nass" aussehen soll, da der Morgen des 27. Mai. 1941 stürmisch und regnerisch war.

Die Rodney soll etwas heruntergekommen aussehen. Denn sie war schliesslich auf dem Weg zur Generalüberholung nach Boston, als sie auf halben Weg kehrt machte, um die Bismarck zu jagen. Ausserdem stellt Malcolm Wright, Verfasser zahlreicher Bücher über die unterschiedlichsten Tarnanstriche zahlreicher Schiffe, auf dem von ihm selber gestalteten Buchcover zu den britischen Schlachtschiffen, die HMS Rodney im Gefecht mit der Bismarck reichlich rostig dar - und er hat sich wohl alle verfügbaren Fotos und Berichte zum damaligen Zustand der Schiffe angesehen.

So, Ende der Rechtfertigung. Soll mir einfach keiner damit kommen, Grosskampfschiffe seien immer in Paradeuniform rumgefahren. Hier zum Beispiel die Prinz of Wales kurz vor ihrer Versenkung durch die Japaner:
Oder die HMS Nelson, Schwesterschiff der Rodney 1940: Langer Rede kurzer Sinn: Hier zwei Fotos (mit der Handykamera gemacht - hat Tendenz zu etwas zu starken Kontrasten. Wenn fertig, gehts dann ins richtige Fotostudio) meiner Mini-Rodney... Es braucht jetzt eigentlich nur noch die Kabelbespannung, Radaranlagen an den Masten und noch die Überarbeitung des Wassers. Das sollte vor Weihnachten machbar sein.

Viel zu rostig. Schiffe sind immer frisch gestrichen!

Nein Spaß. Dein Modell sieht ganz hervorragend und für mich auch realistisch aus. Man muss ja auch den Maßstab bedenken. Auf den Fotos wirkt es vielleicht übertrieben, aber mit bloßem Auge sollte man ja auch noch was erkennen können.

Ganz erstaunlich, was die Alterung ausmacht. Während das Modell ganz oben ziemlich tot aussieht (könnte von mir sein), muss man sich auf den unteren Bildern vor den Wellen, durch die sie pflügt, in Acht nehmen. Große Kunst.

Herzlichen Dank für euer Lob und Feedback! Bezüglich belebendem Effekt der Alterung: Ja, etwas schmierige Ölfarbe zwischen die Fugen gekippt und die Maschinen beginnen zu schnaufen und stampfen - ist bei uns Menschen mit dem Älterwerden ja auch so...

Radar

Jetzt bin ich ganz am oberen Ende der Fahnenstange bzw. des Schiffes bzw. des Bastelmarathons angelangt: Der Radaranlage an den Mastspitzen. Zwischen September 1940 und Juni 1941 war die HMS Rodney mit dem "Type 279" Radar ausgerüstet. Es gibt keine Fotos, welche diesen erkennbar an ihr zeigen. Aber im Internet natürlich allgemeine Typenskizzen:
Ich hab dann auf 3mm x 1.5mm x 1.5mm gut zehn Elemente 0.1mm Draht verklebt. Bei dem Massstab wirkt jeder Leimtropfen wie ein Koloss von Rhodos und die mikro Drahtstäbchen spicken entweder auf Nimmerwiedersehen davon oder kleben auf Grund von Feuchtigkeit, minimalen Leimresten oder Magnetismus überall dort, wo ich sie nicht haben wollte. Doch am Ende hat es ganz gut geklappt:
So, jetzt nur noch die Verkabelung, finaler Anstrich und dann können die Battle Ensigns gehisst werden!

Hochachtung

Ich klebe zur Zeit auch wieder 1:700 Ätzteile zusammen und kann deshalb nur meine Hochachtung zur Geltung bringen. Wirklich super was du aus dem Modell gemacht hast

PS: Flyhawk bietet einige Schiffe in 1:2000 an. Vielleicht wäre das dann eine neue Herausforderung für dich?

Takelung
(redet man bei Nicht-Segelschiffen überhaupt von "Takelung"?)

Hallo zusammen - danke für die aufmunternden Feedbacks!

Habe mir die Flyhawk 1/2000 Modelle angesehen. Ich bleibe dem 1/1200er Massstab aber treu, da ich davon jetzt genug auf Vorrat gebunkert habe... Etwas zu denken gibt aber schon, dass die Flyhawk Modelle im kleineren Massstab detailgetreuer als die Revellmodelle sind. Wäre echt toll, wenn die mal überarbeitet würden...

Die letzten Wochen habe ich die Takelung mit Uschis 0.1mm Gummigarn "abgewickelt". Ohne weissen Hintergund ist die Arbeit zwar kaum zu sehen, aber ist halt mit ganz vielen Details am Modell so:


Und hier noch das Hissen der "Battle Ensigns":

Auch wenn ich nicht Fan von allzu viel Schlachtenpathos bin, gerade angesichts des bevorstehenden Grauens der Versenkung der Bismarck, will ich doch den beinahe Abschluss des Modells in diesem Moment mit etwas Theatralik feiern:
https://www.youtube.com/watch?v=mi3-JsETrUg

Hiermit beende ich den HMS Rodney-Baubericht und hoffe nach den letzten Überarbeitungen, die Bemalung, das Wasser und kleine Details betreffend, das fertige Model in der Gallerie vorstellen zu können... Herzlichen Dank fürs Folgen und Kommentieren!

Sieht sehr überzeugend aus

Hallo im neuen Jahr!
...ich wollte ja eigentlich noch 2022 fertig werden. Jetzt dauert es aber mal wieder etwas länger, weshalb ich zwei Bilder des aktuellen Standes hochlade: Die Wellen auf dem Wasser sind hinzugekommen und ich habe mich entschieden, dochnoch eine Reling anzufügen. Damit das Ganze aber nicht zu sehr nach Gartenzaun aussicht, habe ich jeweils das oberste Zwischenglied entfernt. Ausserdem habe ich noch ein Messingschild machen lassen und mit verschiedenen Hintergrundbildern gespielt. Bis Ostern sollte sie dann definitiv in trockenen Tüchern sein!

Da freu ich mich schon auf die Galeriebilder

Macht schon was her

Boah, voll geil!!!

LG
Christian

Danke fürs Lob zum letzten Schliff!
...so, jetzt war aber mit meinem Baby grosses Foto Shooting bei Heidi Klum angesagt.
Ich habe des Glück vor einiger Zeit den Fotografen Felix Streuli kennen gelernt zu haben. Der Fotografiert sonst IWC-Uhren oder tausendjährigen Jadeschmuck. Da hab ich einfach gefragt, ob ich mal mit einem Schiffchen vorbeikommen dürfte. Und ja, der Mann ist Profi d.h. Perfektionist: Nichts gross retuschieren im Nachhinein, das Licht etc. muss stimmen von Beginn - und wie! Und dann das gleiche Objekt mehrmals mit der Schärfe auf unterschiedlichen Stellen fotografiert... Seine Meisterwerke von meinem Gesellenstück folgen nächste Woche in der "Gallerie".

Arrangiert und ins rechte Licht gerückt mit dem Auge des Profis...
Die Fotografien werden gleich auf dem Monitor kontrolliert.
...dann folgt der optische Feinschliff in der Nachbearbeitung.