= = = Letzter Baubericht = = =
Nun ist es soweit - meine
Admiral Graf Spee steht im Regal.
Drei Dinge wurden seit dem vorletzten Baubericht noch erledigt, zwei davon außerplanmäßig:
Patina am Rumpf
Von Anfang an war es mein Plan, das Unterwasserschiff nicht in dem üblichen, durchgehenden Rot zu belassen, sondern es etwas "gebrauchter" aussehen zu lassen. Viele Modellbauer fügen zu einem solchen Zweck ja gerne mal Rost hinzu, ich wollte mal einen anderen Weg gehen und das Unterwasserschiff altern lassen:
Dazu habe ich mit einem kleinen Borstenpinsel die Farbe "Yellow Ochre" von Vallejo Model Air aufgetragen. Zuerst war ich etwas erschrocken, ob mir das überhaupt gefällt, aber mittlerweile will ich es nicht mehr weg haben.

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Rigging
Leider liefert die Bauanleitung keinen Plan zum Riggen mit, somit habe ich die Fäden mit einer Mischung aus heruntergeladenen Plänen und meiner Fantasie gezogen.
Oh je - ja, die Fäden. Oh Mann.... ich wusste schon vorher, dass das wieder eine ungeliebte Frickelei wird - und so war es dann auch. Ich hatte zwar noch eine Rolle von Uschis Gummifäden in der Schublade, aber das ist glaube ich die Stärke "Superfine" (Durchmesser 0,01mm) - etwas arg dünn. Andere Elastfäden waren dann wieder viel zu dick und wiederum andere Fäden nicht elastisch.
Nach zwei sehr zweifelhaften Versuchen mit anderen Fäden habe ich mich dann doch für die dünnen Gummifäden von Uschi van der Rosten entschieden. Die ließen sich wunderbar anbringen und vertrugen sich auch mit dem Sekundenkleber.

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Heisst Flagge!
Als allerletzte Handlung am Bausatz hatte ich mir vorgenommen, die Heckflagge zu hissen. Die Trumpeter-Decals sind leider etwas widerspenstiger als die von Revell, aber sie hing dann doch dort, wo sie hin sollte.

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Tja - und das wars. Oder?
Ich bin noch am Überlegen, ob ich Uschis Gummifäden vielleicht noch an die beiden Kräne spanne. Aber jetzt steht das Modell erstmal im Regal und ich nehme mir die Zeit, darüber nachzudenken.
Fazit
Mit diesem Punkt gehe ich schon seit einiger Zeit schwanger. Da die meisten Kommentare in den verschiedenen Bauberichten hier im Forum größtenteils positiv ausfallen und wenig Kritik dabei ist, will ich selbst mal mein Machwerk kritisieren.
Bin ich zufrieden?
Jein, ganz klar! Zunächst einmal: Die
Admiral Graf Spee war, bzw. ist mein bislang größter Bausatz, was Einzelteile, Detailarbeit und Bauzeit angeht. Und mein erster Überwasser-Bausatz im Maßstab 1:350, in dem noch weitere folgen sollen (hoffentlich habe ich die Zeit dafür).
Um mein JEIN genauer zu erklären, muss ich wohl die verschiedenen Perspektiven des Baus abackern:
Detailarbeit
Ich war ja bislang nur die Bausätze von Revell gewöhnt. Trumpeter hingegen macht vieles anders und detaillierter. Was nicht immer und unbedingt von Vorteil sein muss. Bei einigen Teilen könnte man sich das Zusammenfummeln auch sparen und das Teil, so wie es nachher aussehen soll, auch direkt spritzen. Allerdings habe ich auch viel durch die Detailarbeit gelernt und mit Fehlern bezahlt.
Aber die viele Arbeit mit den Klein- und Einzelteilen hat Spaß gemacht.
Die Ätzteile
Mit den Ätzteilen war es über die gesamte Bauzeit ein einziges Auf und Ab. Anfangs wollte ich sämtliche Ätzteile verbauen und habe mich auch voll darauf eingelassen, was sich für mich im Nachhinein als Fehler herausgestellt hat. Zum Ende hin haben mir die Ätzteile dann aber sogar das Bordflugzeug mehr oder weniger gerettet, denn ansonsten hätte ich den Sattel fürs Katapult selber basteln müssen.
Bei der HMS Exeter, die als nächstes auf meinem Basteltisch stehen wird, sind schon mehr Ätzteile von Haus aus dabei, da werde ich mich nicht drücken und die auch nach Möglichkeit verbauen.
Was ich aber nicht mehr machen werde, ist Bauteile zu zerschneiden oder zu zerfeilen, um das Weggeschnittene durch ein Ätzteil zu ersetzen. Erst recht nicht, wenn die Teile klitzeklein sind. Dann lieber mit dem Pinsel Akzente setzen.
Kein AIrbrush mehr
Ich weiß, mit einer AIrbrush kann man tolle Sachen machen und Farbe so wunderbar gleichmäßig auftragen, wie es mit einem Pinsel nicht möglich ist. Mir egal. Ich habe mich gerade zu Beginn des Baus sehr mit dem AIrbrush herumgeärgert, sei es wegen der rotzenden Pistole oder zu dünnen Farben oder, oder, oder. Was mir einfach fehlte, war das entspannende Pinseln, das für mich essentiell zum Modellbau dazugehört. Deswegen werde ich in Zukunft auch auf Airbrush verzichten.
Das Endergebnis
Mir sind beim Bau einige Fehler unterlaufen, die ich durch konzentrierteres Studieren der Bauanleitung hätte vermeiden können - sowohl beim Bemalen als auch beim Zusammenbau verschiedener Teile. So ist ein Modell entstanden, das qualitativ deutlich Luft nach oben hat.
Allerdings habe ich auch das ein oder andere Neue ausprobiert, wie zum Beispiel die Ankerketten in Eigenregie, die Farben von Vallejo oder der Flüssigspachtel.
Es tut mir ja fast schon leid, dass ich mein "Traummodell" der Admiral Graf Spee schon so früh gebaut habe. Vielleicht hätte ich doch die HMS Exeter vor ihr bauen sollen oder einen kleineren Zerstörer. Um mich auf die Trumpeter-Modelle einzustellen. Aber wer weiß - wenns mir irgendwann in den Kopf kommt, baue ich sie vielleicht auch noch mal. Aber bis dahin - herrje - will ich noch so viele andere Modelle bauen.
Also dann: Auf gehts zum Bau der HMS Exeter!
Grüße,
Onkel Markus