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Wieder einmal vor der Geduld beim "Fäden ziehen"

Ich benutze das Wort sonst "nie", aber ein Segelschiff werde ich nie bauen... Der Frust beim "Verknoten" würde mir jeden Spaß nehmen...

Ihr habt hier wirklich meine Hochachtung!

Ich hege halt gewisse Zweifel ob zu damaligen Zeiten Flaschenzüge tatsächlich schon üblich waren.

Die gibt es schon seit der frühen Antike. Assyrische Abbildungen um 970 v.Chr. zeigen schon einlagige Flaschenzüge. Der mehrlagige wird Archimedes zugeschrieben und wurde von Griechen und Römern z.B. auch bei einfachen Kränen eingesetzt.

Während ich auf die Zubehörteile warte, mit denen ich die Abspannvorrichtungen der Wanten bauen möchte (Püttings und Jungfern von Krick), habe ich schon mal mit dem Bugsegel begonnen: Da mich die dem Bausatz beiliegenden Blöcke fast in den Wahnsinn getrieben haben (keine Ahnung, wie man durch die winzigen Löcher Takelgarn durchziehen soll ) , benutzte ich einfach Blöcke aus Holz von Krick. Die dürften sich auch nicht allzu sehr von den damals benutzten unterscheiden. Um die Niedergänge habe ich noch Geländer drumrum gebaut; man wollte ja auch damals sicher nicht, daß die Besatzung in ungesicherte Löcher plumpst. Die Enterbrücke ist nur lose draufgestellt; da müssen noch einige Formennähte verschliffen werden, bevor sie endgültig festgeklebt wird. Auch die Steuerruder sind eingebaut und befestigt. Als Nächstes werde ich die Blöcke am Hauptsegel anbringen, bevor dieses dann gehißt wird.

Jaja, die ollen Antiker !
Die waren damals nicht dümmer als wir.
Soso, Flaschenzüge wurden also von alten weißen Männern erfunden........

Leider sind die bestellten Jungfern mit Püttings noch nicht bei mir angekommen, so daß ich mit anderen Arbeiten fortfahre. Ich habe schon mal die beiden Segel soweit wie möglich getakelt; hier das Bugsegel: Wie die das damals mit der Enterbrücke gedeichselt haben ist mir schleierhaft; ich vermute mal, daß die vor dem Entern einfach die Leinen gelöst haben.
Hier das Hauptsegel: Wie man sieht bin ich dabei auch ein paar Taurollen auf dem Deck zu verteilen.
Einen Steuermann habe ich auch schon mal aufgestellt; sein Kollege macht grade Frühstück und kommt etwas später: Und hier das ganze Schiff noch mal von vorne: Die Standarte der 6. Legion flattert auch schon am Heck:

Moin Dietmar, ich beobachte Deine Bauberichte schon recht lange und bin immer wieder
beeindruckt von Deiner Geduld und dem, was Du da immer hinzauberst. Sehr viel

Bis jetzt hab ich mich an Segler nicht herangetraut.

Gruß aus Flensburg

Torsten

@Holger: Stimmt, eigentlich logisch, die Segel hätten im Gefecht ja mehr gestört als genutzt.

@Torsten: Natürlich braucht man bei Segelschiffen, gerade beim Takeln, Geduld. Aber ist das nicht bei allen Modellen so ? Wenn ich z.B. bei einem Panzer Einzelgliederketten verbaue brauche ich auch ziemlich gute Nerven. Aber wenn du wirklich mal einen Segler bauen willst fange doch mit einfach getakelten Schiffen an. Z.B. die "Pinta", "Nina" oder die "Santa Maria": Oder die Hansekogge von Zvezda: Beide sind im Maßstab 1:72 und somit relativ groß. Da ist das mit dem Takeln gar nicht so schlimm.

Inzwischen sind die Jungfern und Püttings eingetrudelt. Die ersten habe ich schon verbaut: Der Zusammenbau ist ziemlich fummelig; ich schaffe grade mal zwei Stück hintereinander, dann brauche ich ein längere Pause. Aber diese Pause kann ich ja dazu nutzen, meine römischen Besatzungsmitglieder anzupinseln. Dazu habe ich mir von Peddinghaus einen Decalbogen mit römischen Schildverzierungen besorgt: So was von Hand zu malen traue ich mir doch nicht zu
Die Figuren sind übrigens von HäT, und zwar die
hier

Hi Dietmar.....

Das sind sehr schön Fortschritte bei deiner Trireme. Allerdings.... halte ich die Juffern bzw. Jungfern an einem Römischen Kriegsschiff für falsch. Die passen nicht so recht in das entsprechende Jahrhundert.

Gruß, Dirk.

Hallo Dirk,
danke für deine Rückmeldung.

Ich war mir auch nicht so sicher bzgl. der Jungfern, habe aber auf verschiedenen Fotos und Videos von Nachbauten solcher Schiffe durchaus solche Jungfern gefunden. Andererseits habe ich auch Doppel- oder Dreifachblöcke gesehen, so daß ich mich für irgendwas entscheiden mußte. Allerdings stimmt es schon, daß ich die Aufhängung der Jungfern nicht korrekt dargestellt habe. Die müßten mit Querhölzern in den Seilschlaufen eingehängt sein, damit man sie beim Niederlegen des Mastes einfach lösen kann; da habe ich gepennt. Aber ich tröste mich einfach mit der Tatsache, daß wohl keiner der zukünftigen "Bewunderer" des Modells diese Feinheiten überhaupt erkennt.


Hier habe ich ein Video des Nachbaues der griechischen Trireme "Olympias" gefunden. Auf dem ist zu sehen, daß da auch Jungfern benutzt wurden.

dimo1991 hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 12:16 Aber ich tröste mich einfach mit der Tatsache, daß wohl keiner der zukünftigen "Bewunderer" des Modells diese Feinheiten überhaupt erkennt.

Da hast du wohl recht. Jungfern sagt mir nix im Zusammenhang mit Schiffen

Ich hab`s geschafft ! Die Trireme ist fertig getakelt und sieht jetzt so aus: Als Nächstes werden noch einige Männekens angepinselt, damit das Schiff auch eine standesgemäße Besatzung bekommt. Beim Figurensatz "römische Seeleute" sind zwar etliche Ruderer dabei, die kann man allerdings nicht gebrauchen; die müssten unter Deck, aber da sieht man sie ja eh`nicht. Passende Steuermänner sind zwar keine dabei, aber ich habe mir schon zwei rausgesucht die in brauchbarer Pose gegossen sind. Denen muss ich nur noch etwas die Arme verbiegen, dann passen die auch. Die Figuren "römische Soldaten" sehen da schon besser aus; die kann man fast alle gebrauchen.

Ganz klasse Arbeit

Die akkuraten Ruder machen schon Eindruck.
Das "Fädenziehen" ist immer wieder faszinierend