Nach der heutigen Erfahrung fühle ich mich irgendwie verpflichtet, von meinen Erfahrungen beim Einstieg ins Airbrush zu berichten.
Um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin absoluter Anfänger im Airbrush, ich kann keine Hilfestellungen zu irgendwelchen Techniken geben, sondern nur von dem erzählen, was ich selbst erlebt habe.
Ich fange mal von ganz von vorn an:
Weil mich die glänzenden Rümpfe von Schiffsmodellen schon immer in ihren Bann gezogen haben und sie so ganz anders aussahen als die meinigen (gepinselten) wollte ich es auch mal mit Airbrush versuchen. Ich rief in einem Modellbauladen an, der auch eine umfangreiche Bandbreite an Airbrush-Artikeln führt und ließ mich ausführlich beraten. Schließlich bestellte ich ein "gehobenes Einsteiger-Set", bestehend aus einem Kompressor von Fengda und einer Airbrush-Pistole, ebenfalls von Fengda, mit drei unterschiedlichen Düsensätzen (0,2 / 0,3 / 0,5).
Die Pistole von Fengda wird auch unter anderen Namen, u. a. "Airgoo" vertrieben.
Schon beim Kauf des Sets aus Gun und Kompressor kaufte ich extra Airbrush-Farben dazu.
Trotzdem wuchs schon nach relativ kurzer Zeit der Frust beim Sprühen.
Als blutiger Anfänger wusste ich weder, wie eine solche Pistole zu zerlegen und zu reinigen ist, noch wusste ich, wie genau eine Airbrush arbeitet. Ich muss gestehen, ich hätte mir VORHER einige lehrreiche Videos ansehen sollen. Leider bin ich aber viel zu oft nach dem Motto "Versuch und Irrtum" unterwegs.
Wie gesagt, die ersten Sprühversuche führten schon relativ früh zu Frustation. Mal sprühte die Gun zu viel Farbe, mal zu wenig und dann wieder gar keine Farbe. Ich weiß gar nicht, wie oft ich diese Pistole zerlegt und wieder zusammengesetzt habe, aber irgendwann hatte ich die Nase voll und wollte wieder zurück zu meinen Pinseln. Mein Frust über die ersten Schritte im Airbrush lassen sich hier im Forum nachlesen:
viewtopic.php?f=62&t=5969
Nachdem ich mir also den Bausatz des U-Boots wunderbar mit schmieriger Farbe und Pinsel versaut und ihn in den Karton zurückgepackt hatte, habe ich erstmal eine längere Modellbaupause eingelegt.
Trotzdem - das Thema Airbrush ließ mich nicht los, ich wollte das einfach vernünftig machen. Die vielen Kommentare hier im Forum, dass ich eine Billig-Gun hätte, habe ich zwar gelesen, aber nicht wirklich an mich herangelassen. Immerhin hatte mich der Verkäufer doch so umfangreich beraten und mir gesagt, dass man mit der Gun wirklich alles im Modellbau machen könnte und das lediglich die Airbrush-Profis teurere Geräte bräuchten. Die Realität sah aber anders aus. Die Fengda-Gun rotzte Farbe, pfiff Luft und brachte meinen Blutdruck in ungesunde Höhen. Irgendwann las ich hier im Forum von einem User, es sei für ihn "eine Offenbarung" gewesen, nach dem Gebrauch einer Billig-Gun mit einer Markenpistole zu sprühen. Dieser Kommentar ging mir immer wieder durch den Kopf, vor allem als ich einen erneuten Airbrush-Anlauf mit einer weiteren Billig-Gun wagte und erneut Frust schob. Nichts als Ärger mit dieser sogenannten "Einsteiger-Pistole"
Nach langem Hin und Her habe ich mich dann doch dazu durchgerungen, Geld zu investieren und mir eine Markenpistole zu kaufen, nämlich diese hier:
Zuerst habe ich die neue Gun auseinandergebaut, um mich mit dem Aufbau vertraut zu machen, dann ging es an den ersten Sprühversuch.
Was soll ich sagen? Da war er dann, der Moment der Offenbarung. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, wie Kreisklasse und Bundesliga!
Mir war schon nach den ersten Sekunden des Sprühens klar, dass das investierte Geld jeden Euro und jeden Cent wert war.
Von daher kann ich jedem, der sich mit dem Gedanken trägt, sich am Airbrush versuchen zu wollen, nur raten, die Finger von den sogenannten "Einsteiger-Sets" zu lassen. Man ärgert sich nur damit herum, weil es nicht richtig funktionieren will und am Ende liegt die Billig-Gun und der etwas kostspieligere Kompressor nur in der Ecke herum.
Über das zwei Mal ausgegebene Geld für die Billig-Guns ärgere ich mich im Nachhinein nicht einmal, vielmehr ärgert mich die verlorene Zeit, die ich an dem Billigprodukt verschwendet habe.
Und wie gesagt: Ich bin selbst absoluter Airbrush-Anfänger und möchte hier nur meine Erfahrungen auf meinen ersten Schritten mitteilen. Nicht mehr, nicht weniger.
Grüße,
Onkel Markus
Erfahrungsbericht eines Airbrush-Einsteigers
- Onkel Markus
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Schön das du den Weg zum Airbrushen doch noch gefunden hast. Ich bleibe dabei, das die Pistole (und ich habe mir genau das set geholt also damals) gut funktioniert. Nur meine persönliche Erfahrung. Die Evolution liegt seit 2 Wochen bei mir rum, weil ich noch auf Zubehör warte, ohne das ich die nicht benutzten möchte. Lässt sich nur hoffen, dass der Versand es hin bekommt....
Grüße Niklas
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Tja, und genau das ist, was ich hier schon in unzähligen Threads versuchte zu erklären.
Trotzdem stirbt die:"mit ner billigen gehts auch" Fraktion nicht aus und verdirbt vielen Einsteigern damit die Lust.
JA, ich gehe davon aus, wenn man genug Erfahrung hat und wirklich Farben gut und richtig abmischen kann, auch mit dieser Fengda gute bis sogar sehr gute Ergebnisse erzielen kann.
ABER, ein Einsteiger hat weder Erfahrung mit einer Pistole noch mit Farben. Ist dann wenigstens die Pistole(Kompressor auch, zu wenig Druck kann auch die Freude nehmen) absolut hochwertig, dann ist es eine gewaltige Hürde weniger.
Hier wurden 2 billige Pistolen gekauft, um das gleiche Geld hätte man gleich eine H&S, Iwata oder ein ähnlich qualitativ hochwertiges Produkt kaufen können und hätte sich jede Menge Frust erspart.
Bitte pint den Thread gleich an, für alle Einsteiger
Trotzdem stirbt die:"mit ner billigen gehts auch" Fraktion nicht aus und verdirbt vielen Einsteigern damit die Lust.
JA, ich gehe davon aus, wenn man genug Erfahrung hat und wirklich Farben gut und richtig abmischen kann, auch mit dieser Fengda gute bis sogar sehr gute Ergebnisse erzielen kann.
ABER, ein Einsteiger hat weder Erfahrung mit einer Pistole noch mit Farben. Ist dann wenigstens die Pistole(Kompressor auch, zu wenig Druck kann auch die Freude nehmen) absolut hochwertig, dann ist es eine gewaltige Hürde weniger.
Hier wurden 2 billige Pistolen gekauft, um das gleiche Geld hätte man gleich eine H&S, Iwata oder ein ähnlich qualitativ hochwertiges Produkt kaufen können und hätte sich jede Menge Frust erspart.
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Da gehöre ich dazu. Wenn Du dich auf dein material einlässt, bekommst Du auch ein entsprechendes Ergebnis. Meine Airbrush sind alle deutlich unter 50 Euro. Die Teuerste kostete "damals" 119 Euro. Weil ich keine Lust auf ständigen Düsen-/Nadelwechsel habe, habe ich mittlerweile 4 Pistolen regelmäßig im Einsatz. Um so dünner die Nadel, um so kleiner ist auch der Farbbehälter beispielsweise. Ich habe Single- sowie Doubleaction. Mit jeder Pistole kann ich saubere und gute Ergebnisse erzielen.Aktvetos hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 22:12 Trotzdem stirbt die:"mit ner billigen gehts auch" Fraktion nicht aus und verdirbt vielen Einsteigern damit die Lust.
Es ist wie überall: auch wenn das Material / die Ausstattung noch so teuer ist nutzt es nichts, wenn der Mensch dahinter kein Talent hat. Teuer bedeutet nicht gleich gut. Das Geschick, Interesse und Händchen bei uns ist entscheidend.
Ist doch mit den Bausätzen das Selbe: es gibt auch grottige Tamiya oder Fujimibausätze. Über den Preis bei vielen derer curbsidemodelle muss man nicht reden. Völlig überzogen.
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Ich habe auch mit Einsteigergeräten ANgefangen und erst gute, dann semigute und am Ende keine Ergebnisse erzielt.
Dann habe ich mir auch die Evolution gegönnt und benutze diese nun schon mehr als 3 Jahre fast ununterbrochen.
Bislang 2 mal Düse und Nadel gewechselt, ansonsten nur reinigen, wobei ich nicht jedes Mal auseinandernehme.
Richtig zerlegt habe ich diese bisher 2 mal und dann komplett gereinigt. Ansonsten nur mit Reiniger und ab und zu die Nadel raus
und gereinigt und dabei die Düse ebenfalls gereinigt.
Habe aber durchweg gute Erfahrungen seit dem.
Ich habe noch eine von H&B, die ich selten benutze, weil sehr fein ausgelegt, und 2 alte Billigdinger, die aber nur noch einstauben.
Insofern: Aus meiner Sicht die richtige Entscheidung.
Aber es mag halt jeder seine eigenen Erfahrungen.
Dann habe ich mir auch die Evolution gegönnt und benutze diese nun schon mehr als 3 Jahre fast ununterbrochen.
Bislang 2 mal Düse und Nadel gewechselt, ansonsten nur reinigen, wobei ich nicht jedes Mal auseinandernehme.
Richtig zerlegt habe ich diese bisher 2 mal und dann komplett gereinigt. Ansonsten nur mit Reiniger und ab und zu die Nadel raus
und gereinigt und dabei die Düse ebenfalls gereinigt.
Habe aber durchweg gute Erfahrungen seit dem.
Ich habe noch eine von H&B, die ich selten benutze, weil sehr fein ausgelegt, und 2 alte Billigdinger, die aber nur noch einstauben.
Insofern: Aus meiner Sicht die richtige Entscheidung.
Aber es mag halt jeder seine eigenen Erfahrungen.
Es grüßt der Reinhart
PS: Sollte das Modell detailliert genug oder originalähnlich werden ist das purer Zufall.
PS: Sollte das Modell detailliert genug oder originalähnlich werden ist das purer Zufall.
Meine Erfahrung war ähnlich wie deine... ich erinnere mich auf deinen Post von 2018, da ich damals auch angefangen habe, ich habe mich zuerst China-Pistolen gekauft und Revell Farben benutzt... ich war immer total frustriert, da nach einige Sekunden die Pistole immer wieder verstopft war...
Dann habe ich mich nach Empfehlung eines Verkäufers im Modellladen ein “Einsteiger Set” von Revell gekauft, ca 100 Euro hatte damals gekostest wenn ich mich richtig erinnere... ich habe es aber nicht gleich geöffnet, sondern viele reviews und videos angeschaut. Dann habe ich es ungeöffnet zurückgegeben und ein H&S Evolution 2 in 1 gekauft (mit 0,2 und 0,4 mm Düsen).
Zudem habe ich die Acrylfarben zu seite gelasen und die Tamiyas (Acryllacks) benutzt.. erst dann hat den Hobby spaß gemacht...
Nach fast 2 Jahren Erfahrung kann ich sagen, es lohnt sich auf jeden Fall in einem guten Airbrush zu investieren. Vor allem weil es so einfach ist, die Pistolen zu reinigen... die billig Pistolen können akzeptabel gut sprühen, aber für mich ist die einfache Reinigung das entscheidende Kriterium... Jetzt habe ich 1 H&S Infinity und 2 Evolution in 0,15 0,2 und 0,4mm Größe, so muss ich nich immer wieder die Nadeln wechseln.
Zu den Farben... Meine Meinung nach ist, Anfänger sollten immer mit Acyllacks beginnen, sonst ist der Frust vorprogramiert... dazu habe ich die Tamiya, Gunze (Mr. Aqueous Hobby Color) und die neue AK Real Colors (tolle Farben!)... am besten mit Mr Color Leveling Thinner verdünnt.
Die echte Acrylfarben wie Revell, Vallejo etc sind absolut top zum pinseln, aber für Airbrush brauchen viel Erfahrung sonst sind sie auch für Anfänger frustrierend....
Die Acrylfarben benutze ich jetzt mittlerweile auch mit Airbrush sehr häufig und finde ich super, aber müßen immer perfekt verdünnt sein, Auftragung mit sehr dünnen Schichten, mit Trocknungsverzogerer dazu (hier empfehle ich ein paar Tröpfen Propylenglycol direkt auf dem Farbbecher!,)... der Airbrush muss auch häufiger und mit etwas mehr Aufwand gereinigt werden, etc...
Gruß,
Argento
Dann habe ich mich nach Empfehlung eines Verkäufers im Modellladen ein “Einsteiger Set” von Revell gekauft, ca 100 Euro hatte damals gekostest wenn ich mich richtig erinnere... ich habe es aber nicht gleich geöffnet, sondern viele reviews und videos angeschaut. Dann habe ich es ungeöffnet zurückgegeben und ein H&S Evolution 2 in 1 gekauft (mit 0,2 und 0,4 mm Düsen).
Zudem habe ich die Acrylfarben zu seite gelasen und die Tamiyas (Acryllacks) benutzt.. erst dann hat den Hobby spaß gemacht...
Nach fast 2 Jahren Erfahrung kann ich sagen, es lohnt sich auf jeden Fall in einem guten Airbrush zu investieren. Vor allem weil es so einfach ist, die Pistolen zu reinigen... die billig Pistolen können akzeptabel gut sprühen, aber für mich ist die einfache Reinigung das entscheidende Kriterium... Jetzt habe ich 1 H&S Infinity und 2 Evolution in 0,15 0,2 und 0,4mm Größe, so muss ich nich immer wieder die Nadeln wechseln.
Zu den Farben... Meine Meinung nach ist, Anfänger sollten immer mit Acyllacks beginnen, sonst ist der Frust vorprogramiert... dazu habe ich die Tamiya, Gunze (Mr. Aqueous Hobby Color) und die neue AK Real Colors (tolle Farben!)... am besten mit Mr Color Leveling Thinner verdünnt.
Die echte Acrylfarben wie Revell, Vallejo etc sind absolut top zum pinseln, aber für Airbrush brauchen viel Erfahrung sonst sind sie auch für Anfänger frustrierend....
Die Acrylfarben benutze ich jetzt mittlerweile auch mit Airbrush sehr häufig und finde ich super, aber müßen immer perfekt verdünnt sein, Auftragung mit sehr dünnen Schichten, mit Trocknungsverzogerer dazu (hier empfehle ich ein paar Tröpfen Propylenglycol direkt auf dem Farbbecher!,)... der Airbrush muss auch häufiger und mit etwas mehr Aufwand gereinigt werden, etc...
Gruß,
Argento
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