Aus Anlass des Matchbox Groupbuild 2019 habe ich mir die Mühe genommen, die mir bekannten, bei der Firma erschienen Schiffsmodellbausätze in einer Übersicht darzustellen.
Beim Betrachten der Liste kann man sich zu Recht fragen, welche Kriterien die Firma damals bei der Auswahl der Modelle anwandte, da ein zu erwartender geschichtlicher Zusammenhang der Schiffe zueinander kaum erkennbar ist.
Am offensichtlichsten kann man die Graf Spee und die HMS Exeter (Gefecht vor dem Rio de la Plata) zusammenbringen, evtl. noch die Narvik-class Zerstörer mit der Admiral Hipper. Die übrigen Schiffe der Royal Navy stehen mehr oder weniger isoliert von einander im Raum.
Auch die Schiffe der US Navy operierten meines Wissens kaum miteinander, ausgenommen die Zerstörer der Fletcher Klasse, die als Begleiter der Kreuzer und des Flugzeugträgers natürlich immer passend sind.
Einen Sinn in der etwas speziellen „Flottenpolitik“ könnte man in der Ergänzung zum schon vorhandenen Angebot anderer Waterline Anbieter sehen. Etwas seltsam mutet allerdings die Verwendung der zwei ähnlichen Maßstäbe 1:700 und 1:720 an. Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, Matchbox hätte sich nicht so recht entschliessen können, ob man sich mehr den Japanern (Tamiya, Hasegawa, Fuij ) oder den Italienern (Italeri) anschliessen sollte.
Erstmals herausgekommen bei Revell als Blücher, dann bei Matchbox als Admiral Hipper und dann wieder bei Revell als Prinz Eugen. Augenfällig die starken Vereinfachungen.
Aus dem Fundus des Autors, vor 40 Jahren OOB gebaut als Schwerer Kreuzer Blücher.
Was die Qualität der Bausätze anbelangt, vermute ich, dass Matchbox mit einer vereinfachten Darstellungsart eher der Zielgruppe von Kindern und Jugendlichen (wie für ihre bekannten Metall-Autos) gerecht werden wollte, als Modellbauern mit höheren Ansprüchen. Darin begründet sich wohl auch die Ausführung der in mehreren Farben gespritzten Gussteile, was eine Bemalung nicht zwingend nötig macht, um ein ansehnliches Modell zu erhalten.
Verzichten wollte man auch nicht auf Ikonen aus dem WWII wie Bismarck und USS Arizona. Sie gehören halt einfach zum Grundarsenal einer Plastikmodell Firma wie eine Bf 109, eine Spitfire, ein Tiger-Panzer, etc.
Einen Hit stellte damals das Erscheinen einer Flower-Klasse Korvette (später übernommen von und aktuell bei Revell) dar. Sie wartete mit schierer Grösse und Detailreichtum auf und ist mit einer Unzahl erhältlicher Zurüstteile bis heute ein beliebtes Bauobjekt. Auch der Möglichkeiten zur Bemalung und Alterung sind kaum Grenzen gesetzt. Siehe dazu ein schönes Beispiel unter https://miniafv.blogspot.com/2015/08/re ... ahir.html
Obwohl auf dem Markt jederzeit weit bessere Modelle erhältlich sind, bleibt der Reiz der gemeinsamen Absicht, sich ausschliesslich mit diesen nostalgischen Bausätzen zu befassen.
Darum an dieser Stelle ein grosses Kompliment an Aiden für seine Groupbuild-Idee!



Ich hätte wohl kaum je einen dieser Bausätze in Angriff genommen.
Aus der Matchboxwerft
Wilfred