Die Fregatte der Klasse 122 passt eigentlich nicht so wirklich in mein Bauprogramm, denn ich baue hauptsächlich U-Boote und Schiffe aus den beiden Weltkriegen. Trotzdem habe ich zu diesem Schiffstyp wohl die innigste Bindung von allen, denn ich durfte selbst zwei Jahre auf der Fregatte Emden zur See fahren. Mittlerweile ist "meine" Emden außer Dienst gestellt worden und erwartet im Marinearsenal Wilhelmshaven ihr Schicksal.
Aber jetzt zum Bausatz:
Ein 50 Zentimeter breiter Karton offeriert ein fast 44 Zentimeter langes Modell mit 235 Einzelteilen im Maßstab 1:300. Das gemalte Bild zeichnet sich durch eine ziemlich Detailtreue aus, die das Modell leider nicht bieten kann. Mehr dazu weiter unten. Die Rückseite ist ansprechend gestaltet und zeigt Fotos eines fertigen Modells sowie der Spritzlinge. Auch sind alle benötigten Farben angegeben - sehr schön.
Zum Inhalt: Die Bauteile sind in zwei transparenten Tüten verpackt, dazu gibt es die farbig gestaltete Bauanleitung im DIN-A4-Format, ein recht großer Decalbogen und eine internationale Flaggentafel. Bislang konnte ich mit der Flaggentafel nie etwas anfangen. Hier werde ich sie aber zum ersten Mal benutzen. Das internationale Rufzeichen "meiner" Emden - DRAT - wird natürlich mit eingebaut!
Die Bauanleitung zeigt in 28 farbig gestalteten Arbeitsschritten auf insgesamt 15 Seiten den Bau des Modells. Zum Abgleich mit dem Inhalt sind auch die Spritzlinge mit den Bauteilen abgebildet.
Der mit fast 30 Zentmetern Breite recht große Decalbogen bietet Abziehbilder für alle acht Schwesterschiffe. Wer Lust hat, kann somit acht verschiedene Modelle bauen und sich zwei Fregattengeschwader ins Regal stellen.

Natürlich gibt es auch für die beiden Sey-Lynx-Bordhubschrauber die passenden Abziehbilder.
Die beiden Rumpfhälften liegen lose in der größeren der beiden Tüten und sind nicht in einem Rahmen befestigt. Was mir gleich aufgefallen ist, ist die Dünnwandigkeit der Rumpfhälften. Es wäre vielleicht zu überlegen, ob man seitens Revell den Bausatz insofern leicht modifiziert, dass man zur Verbesserung der Stabilität zwei oder drei Spanten in den Bausatz einarbeitet. Bei den U-Boot-Bausätzen ist das ja teilweise der Fall.
Ansonsten sind die Bordwände glatt wie ein Kinderpopo, auch das Original weist da keine Details auf. Trotzdem wird man einige Überreste noch wegschleifen müssen.
In der kleineren Tüte sind - verteilt auf vier Spritzlinge - die Bauteile der Reling, die beiden Bordhubschrauber und der Modellständer verpackt:
Die große Tüte beinhaltet neben den beiden Rumpfhälften zwei große Spritzrahmen, in denen die Aufbauten, Masten und weitere Kleinteile untergebracht sind:
Fazit: Das Modell leidet ein wenig an Detailtreue. Allein die Harpoon-Marschflugkörper haben im Original weder die Größe einer Stalinorgel noch stehen sie dergestalt nah an der Reling. Mit der Detailgenauigkeit, die ich mittlerweile bei anderen Modellen entdeckt habe, könnte man auch hier weitaus mehr erreichen. Interessant wäre sicherlich auch ein größerer Maßstab, vielleicht 1:200 (Modelllänge 65 Zentimeter) oder sogar 1:144 (90 Zentimeter). Das würde allerdings den Preis in die Höhe treiben. Andererseits gibt es so viele Seeleute, die in den 30 Jahren, die diese Fregatten in Dienst waren (zwei sind sogar noch in Dienst), auf diesen Pötten gefahren sind und sich "ihr" Schiff bestimmt gern ins Regal stellen würden.
Mal sehen, was sich beim Bau noch so alles zeigen wird. Ich bin gespannt und freue mich schon auf "meine" Emden.
Bis zur nächsten Bausatzbeschreibung!
Schiff ahoi!
Onkel Markus