nachdem ich bereits im Sept. 2015 hier in der Community den Hasegawa Bausatz der IJN Akagi in 1:450 vorgestellt habe, will ich mal so langsam mit dem lange versprochenen Baubericht anfangen, obwohl die IJN Nippon Maru (Aoshima 1:350) noch nicht ganz fertig ist. Aber ich baue eigentlich immer an zwei Modellen gleichzeitig.
Da es mir aber im Keller noch zu kalt ist, und die Feinmotorik meiner rechten Hand nach dem Schlaganfall auch noch nicht so richtig stimmt, ist momentan Baustopp.
Deshalb gibt es jetzt erst mal den Anfang des Bauberichts zur Akagi, die ich schon vor längerer Zeit angefangen habe.
Zunächst noch einmal einige Angaben zum Vorbild:
Die Akagi (jap. Rotes Schloß) wurde am 6. Dezember 1920 als Schlachtkreuzer der Amagi-Klasse auf Kiel gelegt. Während des Baus kam 1922 der Entschluß, das Schiff als Flugzeugträger fertigzustellen. Daher wohl auch die sehr lange Bauzeit, denn der Stapellauf erfolgte erst am 22. April 1925, die Indienststellung am 7. März 1927. Nach der „Hosho“ war die Akagi der zweite in Dienst gestellte japanische Flugzeugträger.
einige technische Daten:
Länge ü.a. 260,68 m; Breite über Flugdeck 31,2 m; Breite über Rumpf 29 m; Tiefgang (nach Umbau ab 1938) 9,8 m; Treibstoffvorrat 5.770 t; Besatzung 2.019 Mann;
Verdrängung standard 26.900 ts; ab 1938 36.500 ts; Maschinenleistung (ab 1938) 133.000 PS = 97.821 KW auf vier Schrauben
Bis zum Umbau ab 15. November 1935, der bis 1938 dauerte, war die Akagi ein sogenannter Three Flight Deck Träger - ein Träger mit drei Flugdecks, auf dem die beiden vorderen Decks aus den Hangars nur zum Starten dienten. Durch den Umbau erhöhte sich die Kapazität der mitgeführten Flugzeuge von 61 auf 91 Maschinen.
Von Anfang 1941 bis zu ihrem Untergang in der Schlacht um Midway am frühen Morgen des 5. Juni 1942 war die Akagi Flaggschiff der Trägerflotte, obwohl sie technisch als total veraltet galt. Das war für die Japaner sicher nur eine Prestigefrage.Beim Überfall auf den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 hatte die Akagi 18 Mitsubishi A6M2 Jagdflugzeuge, 18 Aichi D3A Sturzkampfbomber und 27 Nakajima B5N2 Torpedobomber an Bord, die in Pearl Harbor erhebliche Schäden anrichteten.
Bei der Trägerschlacht von Midway (4. bis 7. Juni 1942) waren es 21 Mitsubishi A6M2; 18 Aichi D3A1 und 18 Nakajima B5N2.
Am 4. Juni um 10:26 Uhr griffen, von den Japanern völlig unbemerkt, drei SBD Dauntless des US-Flugzeugträgers Enterprise (CV 6) aus einer Höhe von 2.000 Metern in einem Fallwinkel von etwa 50 Grad die Akagi an und klinkten ihre drei 1000-Ib-Bomben (453 Kg) in 500 Metern Höhe aus. Die erste verfehlte an Backbord nur knapp das Schiff, die zweite beschädigte an Bb nur leicht das Achterschiff, wobei ein Mann ums Leben kam. Die dritte durchschlug das nur sehr schwach gepanzerte Flugdeck (32 mm) etwa in Schiffsmitte, explodierte im oberen Hangar, setzte die dort gerade betankten und aufmunitionierten Maschinen für eine weitere Angriffswelle in Brand und löste so eine Kettenreaktion aus. Drei Minuten später explodierten die Bomben und Torpedos und die Akagi brannte aus. Am Morgen des 5. Juni erging um 4:50 Uhr der Befehl an die begleitenden Zerstörer, das Schiff mit Torpedos selbst zu versenken, weil es nicht mehr zu retten war. Zwischen 5:00 und 5:30 Uhr versank die Akagi bei 30 Grad, 30 Min. Nord und 178 Grad, 40 Min. West. Dabei kamen von der Besatzung 221 Mann ums Leben.
Doch nun zum Baubericht:
Nochmal als kleine Erinnerung, so sieht der Karton von außen aus:

Um das Modell auf dem Hellingbrett festschrauben zu können, habe ich zwei Löcher mit 5,5 mm Durchmesser in den Rumpf gebohrt

aus 3 mm Polystyrolplatte habe ich dann zwei kleine Platten 30 x50 mm geschnitten...

...zentriert und mit der Schlüsselweite einer M5 Mutter = 8 mm in eine der Platten ein Loch gebohrt

eine M5 Mutter aufgelegt...

...und im Schraubstock eingepreßt. Weil die Platte dabei etwas krumm wird, mußte ich sie anschließend wieder plan ausrichten

anschließend habe ich sie mit der zweiten Platte, noch ohne Bohrloch, zusammengeklebt

weil die Mutter etwas zu dick ist und übersteht, habe ich sie so weit abgeschliffen, daß sie nicht mehr raussteht

anschließend mit dem Kerndurchmesser von M5 = 4,0 mm aufgebohrt...

...und Gewinde M5 in die zweite Platte geschnitten

das Ganze habe ich mit nur geringem Zeitaufwand (etwa 30 Minuten) zweimal gemacht, damit ich zwei Platten habe, die habe ich dann mit der Mutter nach unten in den Rumpf geklebt und mit je einer Schraube M5 festgeschraubt, bis der Kleber trocken ist

um eine gewisse Tiefenwirkung zu erzielen, habe ich im Rumpf und im Hangardeck mehrere hundert Bullaugen aufgebohrt, weil diese nur angedeutet waren

die eingeklebten Platten im Rumpf sind trocken und der Rumpf ist mit Gewindestiften M5 auf dem Hellingbrett befestigt


weil es am Bug einige Sinkstellen gab, mußte ich diese spachteln und schleifen

anders als ich es sonst mache, habe ich die nur angespritzten Ankerketten auf dem Bugdeck nicht abgeschliffen, um die feine Riffelblechstruktur nicht zu zerstören, sondern nur geschwärzt

auf dem Achtereck sind die Bei- und Arbeitsboote fertig und aufgeklebt

um mal die doch recht passable Größe der Akagi zu zeigen (Modellänge 59 cm), habe ich Rumpf, Hangardeck und Flugdeck mal lose zusammengesetzt. Recht deutlich zu erkennnen ist das von mittschiffs nach vorn und achtern abfallende Flugdeck, das startenden Flugzeugen mehr Auftrieb, und landenden mehr Bremswirkung geben sollte. Ob das wirklich so geklappt hat ? Ich habe darüber nichts lesen können !




inzwischen ist das Hangardeck fest aufgeklebt, und anders als ich es in einem anderen BB gelesen habe, hat es wider Erwarten doch recht gut gepaßt...


...allerdings gibt es doch so einiges zu spachteln


im Vorschiff habe ich zusätzlich noch ein Loch gebohrt und eine Treibschraube ins Plastik gedreht, damit das Hangardeck auch wirklich fest sitzt

als nächstes werden die Flakgalerien angebracht, das Flugdeck muß von unten erst gestrichen werden, bevor es montiert werden kann. Dann folgen die nächsten Bilder und Erklärungen.
also bis bald
schnuerbodenfuxx Dieter