Me 262B-A1 (Revell 1971) in 1:32



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Chowhound
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Er kann es einfach nicht lassen!

Wie ja schon beim Rollout der Bell X-5 angedroht, habe ich hier den nächsten Baubericht eines "Oldtimers"!
Es handelt sich um eine Me 262B-A1 der Firma Revell im Maßstab 1:32. Dieser Bausatz wurde 1971 aufgelegt.
Im Gegensatz zu Modellen der 60er Jahren gibt es keine Spielereien wie bewegliche Ruder oder Fahrwerke mehr.
Im Großen und Ganzen ist das Modell recht passgenau, obwohl es mir so scheint, als ob einige Proportionen nicht ganz stimmig sind. Der Bausatz besteht aus 50 Teilen. Das Cockpit ist eher rudimentär ausgebildet, dafür läßt sich die Kanzel
öffnen, und beim Steuerbordstrahltriebwerk kann die untere Abdeckung abgenommen werden, um das Triebwerk selber zu zeigen. Soviel erst mal zum eigentlichen Bausatz.
Beginnen wir mal mit dem Triebwerk. Es besteht aus vier Teilen, und ist schon recht gut detailiert. Mit etwas Geduld läßt es sich aber noch verfeinern. Hier mal das
zusammengesetzte Triebwerk:

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Weiter geht es mit dem Rumpf.Zuerst habe ich mir den Bug vorgenommen. Die Austrittsöffnungen für die Kanonen und leeren Patronenhülsen sind zwar ausgebildet, aber nicht mehr.

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Mittels einer kleinen Säge und Bohrern wurden die Öffnungen erstellt.

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Als nächstes wurden aus einem Rest Ätzteilrahmen vier Leitbleche für den Hülsenauswurf gebogen, und eingesetzt.

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Die Kanonenrohre wurden aus Injektionsnadeln hergestellt und eingeklebt.

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Im nächsten Teil wende ich mich dann der mittleren Sektion zu, und da speziell dem Cockpit.

Gruß
Jürgen
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Rambazanella!
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Hallo

Soll das so bleiben oder versäuberst du die Bereiche um die Kanonenöffnungen noch?
Wäre ärgerlich wenn s so bleiben würde.

Horrido!
panzerchen
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Ist schon sehr alt, der Bausatz, und erfordert ein erkleckliches Maß an Toleranz....
Meiner Ansicht nach lohnt es nicht allzu viel Herzblut hinein zu stecken.
Es sind ja nicht nur die unmotiviert prominenten erhabenen "Blechstöße" ( die auch bei reduzierten Ansprüchen so nicht bleiben können ), auch nicht nur die tws. auffälligen Sinkstellen, meiner Erinnerung nach sind die Konturen, speziell der Triebwerksgondeln, irgendwie "mickrig" ausgeführt.
Und die Triebwerke sind auch nicht soooo detailliert ausgeführt.
Oberflächlich betrachtet sind zwar Details vorhanden, aber flach und nur näherungsweise ausgeführt.

Selbstverständlich will ich nicht vom Bau abraten, das steht mir nicht zu.
Schließlich kann man auch aus geringwertigeren Bausätzen Schmuckstücke zaubern.
Es erfordert halt ein bißchen mehr Mühe.

Meiner Meinung nach fährt man bei diesem Bausatz ( stellvertretend auch für andere sehr frühe Bausätze ) am besten wenn man sich auf sauberen Bau incl. ernsthaftem Verputzen aller Klebenähte usw., Nachdetaillierung bzw. Korrektur allzu auffällig grober Details sowie sorgfältiger Farbgebung beschränkt.

Aber wie gesagt, das ist ausschließlich Sache der persönlichen Präferenzen.
Ich habe da nichts vorzuschreiben.

Trotz möglicherweise abweichender Sichtweisen werde ich den Bericht mit Interesse verfolgen ( ist ja auch mein Thema ).
Vorab schonmal danke für´s zeigen !
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Chowhound
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Moin Panzerchen,
mein Faible für alte Möhren solltest Du ja langsam kennen. :D
Zum Modell: Erstaunlicherweise hält sich das mit den Sinkstellen in Grenzen. Und was die Blechstöße angeht, die werden auch noch elemeniert, bzw. zumindestens gebrochen. Schlimmer wäre es gewesen, wenn da wieder der Knabe mit der Nietzange zugeschlagen hätte! :mrgreen: Klar werde ich nun nicht wie ein Nietenzähler den Bau bewerkstelligen, aber vieles kann man schon ohne allzu großen Aufwand verbessern. Deswegen habe ich mir auch nur das Interieur von Eduard besorgt. Was das Triebwerk angeht, da passiert auch noch ein wenig. Ich finde es einfach spannend, was man aus einem Oldie so noch rauskitzeln kann. Werde dazu heute auch noch eine kleine Kostprobe abliefern, vorrausgesetzt, ich finde mal ne ruhige Minute. Langsam werden die nämlich verdammt knapp, da ich mit dem Auftrag für das Informationszentrum Walpersberg angefangen habe. :o Dazu kann ich schon mal soviel verraten. Maßstab 1:72. Trotzdem 2 Meter lang. Kompletter Bunker 0 (ist der mit den zwei aufgesetzten Etagen) incl. Teileinsicht in die einzelnen Etagen + Einrichtung, Hintergrund wird ein Stück Berg incl. Stolleneingänge, links oder rechts vom Bunker ein Stück der angegliederten Werkshallen und das Ganze mit Beleuchtung. Nur mal so als kleiner Vorgeschmack, es sind z. Bsp. rund 70 Fenster zu bauen! :roll:
Falls Interesse an diesem Werk besteht, werde ich beim Dokumentationszentrum mal anfragen, ob ich einen Baubericht veröffentlichen darf. Wenn ja, müßte mir nur noch ein Mod sagen, wo ich diesen dann hier am besten einstelle, bzw. ob das überhaupt erwünscht ist, da es bisher noch keine Aussage zu den Flugzeugen seitens des Vereins gibt, und dieses Forum ja schließlich hauptsächlich für Modelle der Firma Revell gedacht ist.

Gruß
Jürgen
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Chowhound
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So, dann wollen wir uns mal dem Cockpit zuwenden. Als erstes zwei Bilder vom Revell-Urzustand:

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Wie unschwer zu erkennen ist, fällt die Sache recht minimalistisch aus. Erschwerend kommt hinzu, daß die Position des hinteren Sitzes überhaupt nicht stimmt. Würde man das so lassen, würde das zweite Besatzungsmitglied eigentlich im Treibstofftank sitzen. Bedingt durch die falsche Sitzposition fehlt natürlich am Rumpf vor der hinteren Schräge am Cockpit auch die Platte mit dem Tankverschluß. Also flugs die Säge raus! :D Und danach sieht die Sache so aus.

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Und die "Tankdeckelplattform".

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Nun wird der Sitz in seine korrekte Position gebracht, und eine Abschlußplatte eingeklebt.

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Weiter geht es mit der Instrumententafel des Piloten. Hier trennen wir uns ganz schnell von der im zweiten Bild zu sehenden Version, und bauen aus Poly und Ätzteilen eine vernünftige Tafel. Da die Ätzteile für die Trumpeter Me gedacht sind, muß man ein wenig nacharbeiten, da das Revell-Cockpit schmahler ist. Irgendwie hat da Revell eh ein wenig geschlampt, da auch die mitgelieferten Figuren nicht so recht reinpassen wollen. :evil:
Wenn diese Hürde genommen ist, sieht das dann so aus.

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Zwischen Vorder- und Rücksitz ist ja auch noch ein Gerätebord vorgesehen (das linke Teil im Bild 2). Sieht aber leider eher wie ein Zweiplattenkochfeld aus. :D Also weg damit.
Wieder kommen Poly und Ätzteile zum Einsatz.

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Auch hier mußte der Träger ein wenig eingekürzt werden. Nun sieht es doch schon viel besser aus.

Dann bis zur nächsten Bastelstunde.

Jürgen
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Toolman Toto
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Moin,

das geht doch schon ganz gut los. Ich bleibe hier am Ball.

Der Unterschied beim Cockpit ist schon gewaltig!

VG

Toto
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panzerchen
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Ok, ich verstehe:
die Herausforderung aus einem minderem Bausatz ein ansehnliches Werk zu erstellen anzunehmen kann auch höchst befriedigend wirken !
Und das ist auch gut so.

Es war mir gar nicht bewußt daß es der 2-Sitzer ist.
Das Cockpit bestätigt leider meine oben geäußerte Einschätzung, dennoch würde ich das Modell jetzt auch bauen wenn ich den Bausatz günstig erwerben könnte.

Wie schon mal bei einem 1:32 Skyraider wundert mich der blaue Ton der Armaturenbrett-Ätzteile.

Wie ist eigentlich die Kabinenhaube ?

Ist in der Nase ausreichend Platz für den Ballast ?

Zu den Instrumenten ( ganz allgemein ):
Ab und an suche ich im Internet nach Fotos bzw. Zeichnungen entsprechender Instrumentenbretter und klebe die Computerausdrucke auf die Instrumentenbretter anstelle die Instrumente mit Tatterich minderwertig zu bemalen.
Aber das entfällt hier ja.

Ich meine meine ( kritischen ) Anmerkungen zum Bausatz keinesfalls als Quengelei an Deinen Werken oder Methoden.
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Chowhound
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Hi Panzerchen,
zu Deiner Beruhigung, das extreme Blau liegt an der Aufnahme (sch... automatischer Weissabgleich) Ist eher ein dunkleres Grün-Grau (obwohl ein, sagen wir mal, Panzergrau richtiger gewesen wäre). Ja, ist der Zweisitzer (die rote 10, einer von den wenigen Me 262B-1/U1 Nachtjägern). Habe auch noch die A-1A aus dem selben Jahr rumliegen. Was das Gewicht angeht, da ist massig Platz in der Nase. Die Kabinenhaube macht soweit einen ganz guten Eindruck. Klar und ohne Schlieren. Passgenauigkeit geht eigentlich auch, wie bei dem gesamten Bausatz, wenn man mal von den Proportionen absieht. Beim Zusammenkleben der Rumpfhälften fällt auf jeden Fall wenig Spachtelei an.

Gruß
Jürgen
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Chowhound
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So, es wird mal wieder Zeit für ein kleines Update.
Mittlerweile habe ich das Cockpit soweit mit Ätzteilen aufgepeppt. Dadurch das die Ätzteile für den Trumpi-Bausatz sind, sah ich mich gezwungen, eine Menge umzuarbeiten, damit es halbwegs in das Revell-Cockpit passt. Noch ein Hinweis! Für das Blau kann ich nichts!!! Da hat Eduard wohl etwas zu tief in den Farbtopf gegriffen! :twisted:
Nachdem alle Innereien eingebaut sind, wurde die Cockpitschale in den Rumpf geklebt.

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Das Bord aus dem vorigen Bericht ist hier noch nicht eingebaut, da es doch weit in die Kanzel ragt, und ich es mir nicht gleich abreissen will.

Ein netter Modellbaukollege hat mich darauf hingewiesen, das die Fahrwerksschächte bei der Me zum Rumpf hin offen sind. Bei Revell sind sie aber zu. Also wieder die Dremel raus. Auch ist der dadurch zu sehende Cockpitboden rund. Habe deswegen eine Art Blende gebaut und mit ein paar Kleinteilen verhübscht. Selbst wenn man vermutlich später nicht mehr viel davon sehen wird, da die Maschine ja fest auf einem Rollfeld befestigt wird, ist was da (falls einer mit nem Zahnarztspiegel runterguckt) :D.

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Das soll es erst mal für den Moment gewesen sein. Bis zum nächsten Update kann es allerdings dauern, da ich voll mit dem riesen Diorama für das Dokumentationszentrum zu tun habe.

Gruß
Jürgen
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Chowhound
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Hallo!
Leider kann ich Euch nur noch 2 Photos vom Baubericht zeigen, da meine Speicherkarte die Hufe hochgerissen hat beim überspielen. :evil:
Wie ja zu erwarten war, ist die Passgenauigkeit bei so einem alten Bausatz nicht unbedingt mit heutigen Standards gleichzusetzen. Wobei ich mich frage, ob es denn wirklich so schlimm sein muß. Aber seht selbst.

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Mit vieeeel Sheet und Spachtel haben wir das Problem aber lösen können. Revell bietet ja die Möglichkeit, eine Triebwerksgondel offen darzustellen, aber nach meiner Horten habe ich davon Abstand genommen. Hier ist das Triebwerk einfach zu rudimentär. Nach der Lackierung als Nachtjäger war's das dann. Die Aussenlackierung erfolgte mit RLM-Farben von Lifecolor. Sicher ist das Tarnschema verbesserungswürdig, aber da dies meine erste Lackierung in dieser Art war, hoffe ich auf euer Verständnis. Das Ergebnis könnt ihr dann im Rollout begutachten.

Hier gehts zum Rollout:

http://community.revell.de/viewtopic.php?f=66&t=3462

Gruß
Jürgen
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