Abziehbilder - was läuft schief?



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DerNeueinsteiger63
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Hallo zusammen,
bei mehreren meiner Flugzeuge ist es mir passiert, dass ich wohl einfach nicht in der Lage bin, die Abziehbilder unfallfrei and die Modelle zu bringen. Egal, ob das Wasser handwarm, lauwarm, kalt oder deutlich wärmer war, die Decals sind mir schon im Wasser zerbröselt. Die Dauer des Eintauchens variierte ebenfalls jeweils, ohne dass sich am zerbröselten Ergebnis etwas geändert hätte, daran kann es offenbar also nicht liegen. Ich muss dazu vielleicht ergänzend erwähnen, dass ich meine Bausätze vorwiegend in Ermangelung eines in der Nähe liegenden Fachgeschäftes in der grossen Bucht kaufe. Vielleicht waren die Bausätze u. U. längere Zeit
falsch gelagert? Auffällig war auch, dass es meistens bei Bausätzen japanischer oder chinesischer Firmen passierte wie Tamiya, Hasegawa oder Hobby Boss.
Zwar sind die Decals anderer Marken wie Airfix oder Revell natürlich auch empfindlich, aber da gelingt es mir noch etwas eher, sie einigermaßen anzubringen.
Hat jemand einen Tipp woran es liegen könnte oder wie man das Problem verhindern kann?

Vielen Dank vorab für Hinweise,

Gruß Klaus
eydumpfbacke
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Wäre schon mal gut zu wissen, wie du die Abziehbilder behandelst.
Einweichen, bis sie im Wasser schwimmen?
Oder eintauchen und an der Seite ablösen lassen?
Dann vom Trägerfilm schieben oder mit der Pinzette abheben?

Das alles macht schon Unterschiede aus....
Es grüßt der Reinhart

PS: Sollte das Modell detailliert genug oder originalähnlich werden ist das purer Zufall.
Okamia
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DerNeueinsteiger63 hat geschrieben: Mi 20. Aug 2025, 18:29 Ich muss dazu vielleicht ergänzend erwähnen, dass ich meine Bausätze vorwiegend in Ermangelung eines in der Nähe liegenden Fachgeschäftes in der grossen Bucht kaufe. Vielleicht waren die Bausätze u. U. längere Zeit
falsch gelagert? Auffällig war auch, dass es meistens bei Bausätzen japanischer oder chinesischer Firmen passierte wie Tamiya, Hasegawa oder Hobby Boss.
Da kann es gut sein, dass die Decals altersbedingt nicht mehr stabil sind und zerbröseln, da z. B. die Weichmacher ausgegast sind.

Wenn ich Bausätze in der Bucht kaufe, schaue ich zunächst immer auf Scalemates, wann der jeweilige Bausatz produziert wurde. Bisher hatte ich jedoch immer Glück mit den Decals.
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paul-muc
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Das kann man wohl nicht generalisieren.
Ich hatte von Hasegawa einen alten Bausatz der He 51, bei der die Decals schon im Wasser auseinandergefallen sind. Ich hatte aber auch einen alten Bausatz der F-8 Crusader, bei der sich die Decals verhielten wie frisch gedruckt.
Bei manchen Herstellern lösen sie sich schon nach weniger als einer Minute vom Trägerpapier, bei manchen sind sie nach fünf Minuten noch nicht so weit.
Manche Bausatzhersteller lassen ihre Decals auch bei verschiedenen Herstellern drucken, so dass sie unterschiedlich ausfallen.
Wenn ich einen Bausatz bei eBay kaufe, achte ich immer darauf, ob und wie stark die Abziehbilder vergilbt sind. Bei starkem Gilb vezichte ich.
Eine Alternative wäre es, sich die Markierungen im Zubehörmarkt bei einem hierauf spezialisierten Hersteller zu kaufen. Aber dann sind sie auch schon mal teurer als der Bausatz selbst.
Krischan
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Guten Morgen in die Runde,

bröselige Decals hatte ich bisher sehr selten und nur bei richtig alten Bausätzen (20 Jahre und mehr), häufiger wollen sie sich nicht vom Papier lösen. Ich vermute, daß irgendwann der Trägerfilm altersbedingt brüchig wird. Bei solchen verdächtigen Bausätzen weiche ich testweise eines der überzähligen Abziehbilder ein. Wenn es damit zu viele Probleme gibt plündere ich geeigneten Ersatz aus der Grabbelkiste.
Alternativ soll man bröselige Decals mit Microscale Liquid Decal Film retten können, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.
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Eukaryot98
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Also zunächst einmal muss ich sagen, das Problem ist mir in letzter Zeit häufiger aufgefallen, dass das auch bei jüngeren Bausätzen verschiedener Hersteller passiert. Zu Letzt z.B. bei der Special Hobby Phönix D.II, obwohl der Bausatz keine zwie Jahre alt war und eine Wiederauflage die damals frisch raus kam.

Es gibt aber einen Trick: am besten probierst du zunächst bei kleineren Abziehbildern die man leicht ersetzen kann (z. B. Balkenkreuze, oder irgendwelche Markierungsstreifen die man zur Not selbst lackieren könnte. Sollte diese brüchig sein, dann nimmst du glänzenden Klarlack und lackierst damit den Decalbogen. Allerdings benötigst du dazu eine Airbrush. Damit hast du den Schutzfilm ersetzt, musst aber jetzt die Decals richtig ausschneiden, da es dann ein durchgängiger Trägerfilm ist.
mit freundlichen Grüßen Andy

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DerNeueinsteiger63
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Hallo zusammen,

vielen Dank Euch allen für Eure Hinweise und Kommentare. Ich lege die Decals solange ins (jetzt) meist handwarme Wasser für ca. 30 Sekunden, jedenfalls so lange, bis sie sich vom Trägerpapier lösen lassen. Dann halte ich das Papier an die geplante Stelle und schiebe vorsichtig die Decals mit einem kleinen feuchten Pinsel an die exakte Stelle. Als letzten Schritt streiche ich eine dünne Schicht des Decal Klebers von Revell darüber und tupfe ebenfalls sehr vorsichtig mit einem Q-Tipp die übrige Flüssigkeit ab. So jedenfalls gehe ich bei den Decals vor, die NICHT vorher schon im Wasser zerbröselt waren.

Gruß Klaus
Revell-Bert
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Und nach dem eben beschrieben Procedere gegen deine Decals kaputt?
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Gruß der Bert
DerNeueinsteiger63
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Moin Bert,
nein, ich meinte es so : DAS ist meine persönliche Vorgehensweise, natürlich nur in den Fällen, bei denen die Decals das Wasserbad überlebt und sich NICHT schon im Wasser zerbröselt haben. In den "Bröselfällen" komme ich ja gar nicht erst so weit, die Abziehbilder auf den Modellen zu platzieren.

Gruß, Klaus
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Aktvetos
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Wenn Decals zerbröseln sind sie schlichtweg alt und ausgetrocknet. Da gibt es nichts mehr zu machen. Wenn du Glück hast, bekommst 2 oder 3 Teile raus die man irgendwie zusammen frickeln kann. Halte ich für suboptimal.
Einfachere Lösung: Decals am 3 Anbietermarkt zukaufen, Hersteller nach Ersatz fragen oder schauen ob es Schablonen für Airbrush gibt.
DerNeueinsteiger63
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Hallo Rainer,
ja, das ist auch meine Erfahrung, die ich gemacht habe, wenn das erste Decal eines Bogens schon Zicken macht, ist dann meistens der komplette Bogen "kaputt".
Die Alternative mit dem Zukauf eines neuen Decalbogens auf dem Zubehörmarkt habe ich bislang nur selten genutzt, da mir die Kosten zu hoch waren ; da ich meist Flieger im Maßstab 1/72 bastele, sind solche Zubehörteile im Regelfall fast halb so teuer wie der Bausatz. Sollte ich wieder mal auf ein solches Phänomen stoßen, werde ich aber wohl darauf zurückgreifen müssen, denn zurechtfrickeln ist nun wirklich ein Ding nicht.

Danke für die Tipps,

Gruß Klaus
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Aktvetos
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Klar, der Zukauf ist oft recht teuer. Geb ich dir Recht. Wenn ich allerdings sehe was oft an Zurüstteilen in Form von 3D Druck, Ätzteilen und Co zugekauft wird um ein Modell aufzuwerten, fallen die Decals auch nicht mehr ins Gewicht. Aber ja, wenn du aus der Schachtel baust, ist es ein Kostenfaktor der mitgerechnet werden muss.

Bleiben halt die Lösungen: Hersteller nach Ersatz fragen. Gibt es ab und zu auch gratis und nach Hersteller unterschiedlich und vielleicht mit Versandkosten. Aber besser als gar nichts. Muss man dann halt schauen, was raus kommt bei so einer Anfrage. Die Anfrage selbst, kostet ja noch nichts und Kaufzwang geht daraus auch nicht hervor.

Oder, wenn du eine Airbrush dein eigen nennst, weiß ich nicht, gucken ob es Schablonen gibt. Schablonen sind auf längere Sicht halt die günstigste Alternative, weil wieder verwendbar und wenn man gern in einem gewissen Segment/Epochen baut auf verschiedene Modelle anwendbar. Z.b. Das Balkenkreuz auf WK2 Flugzeugen oder die Nummern. Baut man quer durch alle Epochen, sind Schablonen allerdings auch keine günstige Alternative, muss ich zugeben. Und gebrusht schaut meinem Geschmack auch besser aus als jedes Decal.
R.E. Vell
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Ich habe diesen Thread mit großem Interesse gelesen, weil es mir auch schon einmal so ergangen ist, dass Decals regelrecht zerfallen sind.

Leider habe ich keinen konkreten Lösungsvorschlag. Ich frage mich allerdings, ob der ganze Faden nicht besser dort aufgehoben wäre: viewforum.php?f=61

Dort würde er womöglich mehr Beachtung finden. Ich jedenfalls bin nur durch Zufall hierher gekommen, weil Luftfahrt eigentlich nicht mein Metier ist.

Nur als Anregung gedacht.
Es grüßt der Michl aus dem Oberland ;)
Revell-Bert
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Also dieses Micro Seal oder wie es heißt, ich schau noch einmal nach, ist nicht schlecht und KANN Decals retten vom Papier auf das Modell, ABER ich habe es bei selbst gedruckten NICHT geschafft...

Nach der Behandlung muss man das Decal dann randgenau ausschneiden.

Edit:

"Liquid Decal Film" heißt die Flüssigkeit
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Gruß der Bert
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