Hallo zusammen,
das letzte Update ist schon ein paar Tage her, nun hab ich aber mal wieder einen kleinen Bauabschnitt fertig, der sich zu zeigen lohnt.
Der Motor, Clerget 9B, 130 PS.
Ich hatte mir als Ergänzung zum Bausatz den Zurüstsatz von Lukgraph zugelegt. Und um ehrlich zu sein, war ich dann beim genauen Hinschauen nicht mehr ganz so begeistert. Es ist ein 3D Druck. Die Druckschichten sind schon wahrnehmbar, was an glatten Stellen negativ auffält. Schleifen ist da unmöglich. Teilweise super detailliert, an anderen Stellen fehlen Details.
Am Ende habe ich mich für die unkompliziertere Variante aus dem Wingnut Wings Bausatz entschieden. Das hat 2 Gründe:
1. Der mitgelieferte Motor ist out of the Box schon extrem gut.
2. Vom Motor wird man später nicht besonders viel sehen.
Und den mitgelieferten Motor kann man ja auch noch ein bisschen modifizieren
Hier also "nur" der Wingnut Wings Motor:
Das ist, was man bekommt:
Die Passgenauigkeit der Kühlerrippen-Hälften ist absolut vorbildlich:
Ein weiteres Bauteil ist ein "Stern" aus Ventilgestängen. Hier gibt es Optimierpotenzial. Echte Metallstangen wären da schon schöner. Ob sich da was machen lässt? Die eigentlichen Ventile auf den Zylinderköpfen gehen in Ordnung. Später im verbauten Zustand wird man sie nicht sehen können. (Von daher hätte der Mehraufwand mit dem Lukgraph Motor nicht gelohnt).
Es gibt dann noch einen "rückwärtigen" Stern mit der Brennstoffversorgung, den gibts gleich mal auf Bildern zu sehen.
Die eigentliche Optimierung aus meiner Sicht ist der Ersatz der zum Teil krumm gegossenen Ventilstangen durch Metall. Also los gehts. Schnippschnapp, Stangen ab:
Jetzt gibts keinen Weg zurück mehr. An den abgeknipsten Stellen wurde immer vorsichtig mit der Kanüle einer Insulinspritze mittig die Stelle für die Bohrung angedreht. Danach wurden alle 18 Stellen mit 0.3mm aufgebohrt und nachfolgend auf 0.4mm vergrößert.
Auch wenn hinterher nur 0.3mm Draht reinkommt, klappt es besser wenn minimal Spiel da ist. Wichtig, ich habe wirklich komplett durchgebohrt. Das hat einen Vorteil beim Zusammenbau. Man muss den Draht später nicht so präzise schneiden und schiebt einfach so, dass es passt.
Zusammenbau und schwarz mit Alclad 2 Primer schwarz grundiert. Der Stern mit den Brennstoffrohren unbedingt separat behandeln. Ist der schon aufgeklebt, kommt man hinterher mit der Grundierung und der "Metallisierung" nicht mehr ordentlich dahinter. Ich hatte die späteren Klebestellen vorher mit Liquis Mask geschützt.
Dann kamen folgende Alclad2 Farben zum Einsatz: Steel, Magnesium und Aluminium, einfach um etwas Variation reinzubringen. Nachfolgend wurde der Stern mit den Ansaugrohren angeklebt, mit Mr Surfacer 1200 verspachtelt und nachfolgendnochmal drüber gesprüht.
In der Mitte wurden Details mit Messing aufgemahlt, an dieser Stelle mit Mr Metall Color 219 Polierfarbe. Die läßt sich sehr fein pinseln und hat eine tolle Pigmentierung. Die Ventilhebelchen wurden mit Vallejo Air Kupfer gepinselt. Die waren wirklich aus Kupfer (oder einer optisch ähnlichen Legierung).
Ohne Bild dazwischen. Der Motor wurde einmal mit Tamiya TS13 besprüht. Ein Decal für das Typenschild wurde aufgebracht. Nochmal Tamiya TS13 drüber. Und schon ein kleiner Wash mit Tamiya Panelliner Schwarz und Braun drüber. So nach Gefühl.
Nun kamen die Metallstäbe dran. In 0.3 gibts da nicht viel. Albion Alloys mach da nur Röhrchen in der Stärke, aber das sieht man ja nicht. Also zur Verwendung kamen die Nickel/Silver Tubes in 0.3mm. Immer etwa 11-12mm lange Stücke genommen, diese dann in das Bohloch geschoben und soweit zurückgeholt, dass sie oben ans Ventil anschlagen. Mit Sekundenkleber festgeklebt.
Wie man sieht, hatte ich die Zündkerzen inzwischen auch schon mit Messing und Weiß angepinselt. Auch hier wieder o.g. Messingfarbe, die gut fein zu pinseln ist und eine sehr feine Pigmentierung hat
Einmal rum, alle Ventilstangen drin
Jetzt die Zünddrähte. Zwar wären im Lukgraph Zurüstsatz die Zündkerzen dabeigewesen, aber die innere "Befestigung" für die Zünddrähte ist nicht da. Auch ein Argument gegen den Bausatz. Für die Drähte habe ich einen ganz einfachen elastischen Faden (wie auch später für die Verspannung) genommen.
Nachfolgend wurden die Fadenenden noch mit o.g. Messingfarbe bemalt.
Der ganze Motor wurde nun einem "Wash" aus Panelliner unterzogen. Er wurde mit mattem Klarlack überzogen, insbesondere wichtig für die hochglänzenden Metallgestänge. Noch ein bißchen braun/schwarze Pigmente nach Bedarf und er war fertig für den Einbau.
Hier also die Rückseite, die niemand jemals sehen wird:
Und andere Ansichten des fertigen Motors:
Viele Grüße
Rafael