Das neue Leben der alten Cutty Sark

[Sturmtochter]

Cutty Sark - 1/220 - 150 Jahre-Jubiläumsedition

~von der Restaurierung eines längst vergessenen Schatzes

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Liebe Modellbaufreunde,

ich begrüße Euch und möchte Euch gerne einladen, den Neuaufbau mitzuerleben.

Wir beginnen die Geschichte im Januar 2023. Nun, eigentlich stammt das Modell aus lange vergangenen Tagen. Um genau zu sein, habe ich es damals - vor 17 Jahren - mit zarten 15 - aufgebaut.

Und was mir damals an Fingerfertigkeit und Erfahrung fehlte, ist an vielen Stellen unschwer zu erkennen.

Neben dem unachtsamen Umgang mit dem Modell und der Belastung durch Staub und die Katze musste erst ein Sturz aus dem Regal die Entscheidung zum Neuaufbau treffen.

Genug der Worte, es folgen Bilder!

Viele Teile haben sich losgerissen und die Takelage ist stark beschädigt. Das Deck steht vor Dreck, einige Teile sind verbogen, ab- oder herausgebrochen.

Die alten Segel habe ich beim Aufbau anno ~2006 nicht lackiert, was ohne die schützende Versiegelung und daraus resultierendes Ausdünsten der Weichmacher zu einer äußerst spröden, rissigen Takelage geführt hat.
Kurzum - es dürfen Neue her - dieses Mal selbstgemacht - aus echtem Stoff.

Eine feinmaschige Bluse und mit Wasser verdünnter Holzleim geben - auf die Alten Segel als Schablone gelegt - mithilfe von einem Bisschen Unterdruck - eine zufriedenstellende und stabile Struktur wieder.

In feinmaschigen Abständen nähe ich die Klüver als Erstes an deren Tragseile.

Auf eine nachträgliche Verbesserung der originalen Lackierung habe ich bewusst verzichtet, da ich die Decals nicht ersetzen kann und gerne erhalten möchte. bitte seht meinem Teenager-Ich und dessen Malkünsten nach.

Dafür gibt es auf dem Deck wichtigere Reparaturen zu machen.

Freunde unterstützen mich bei der Konstruktion und dem Druck von Ersatzteilen. Der Ersatzteilservice konnte mir für dieses Modell keine Ersatzteile mehr anbieten. Aber Not macht ja erfinderisch

Die Segel zu takeln ist eine echte Geduldsaufgabe. Um das leicht zu bewerkstelligen, werden mit einer dicken Nadel Löcher an den vorgesehenen Stellen vorgestochen und danach mit feiner Nadel in einem Zug genäht.

Die Takelage und das stehende Gut nehmen Gestalt an. Ich verwende schwarzes Garn in verschiedenen Stärken und ziehe es vor der Verarbeitung durch einen Block aus Bienenwachs. Dadurch wird es angenehmer zu verarbeiten und fusselt nicht so stark.

Das starke Garn betont die Präsenz der Seilzüge und lässt die Rahen stramm vertaut wirken.
Teilweise kombiniere ich den originalen Plan der Version 1/220 mit dem weitläufigeren Takelplan der 1/96.

Fertig. Alle Segel sind getakelt, defekte Teile repariert oder ersetzt.

Die nachgedruckten Teile fallen kaum auf und haben sich auch super lackieren lassen.

Wo das ein- oder andere Loch durch Farbe verstopft war, hat eine heiße Nadel für die notwendige Freiheit gesorgt.

Nur die Galionsfigur Nannie war nicht mehr auffindbar. An ihrer Stelle sitzt dafür jetzt ein kleiner Bernstein.

Abschluss. Nach über 100 Stunden ist es geschafft. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und glücklich über die gemachten Erfahrungen.

Und es ist nicht das Ende. In meinem nächsten Lebensabschnitt wartet schon der Neubau einer 1/96 U.S.S. Constitution von ca. 1980, der mir durch eine äußerst glückliche Fügung zugekommen ist

Ich danke Euch für die Aufmerksamkeit.

Und ich freue mich über Reaktionen, Meinungen, Ideen und Kritik .

In diesem Sinne, genießt den Herbst und geht hart an den Wind!

[eydumpfbacke]

Sieht sehr gelungen aus

[Revell-Bert]

Ich habe von Schiffen so viel Ahnung, wie die Kuh vom Fliegen, aber auf mich wirkt das Schiff sehr gut und die Arbeit mit den Segeln hat sich sehr gelohnt.
Aus meinem Sicht, eine klasse Arbeit

Was mir besonders sympathisch ist, ist, dass du deine "Jugendsünden"(Bemalungen) gelassen hast, aber bei den Reparaturen "voll auf Stand der Technik" vorgegangen bist.

Ich zieh den Hut!

[CaptainMeat]

Huhu Siggi,

Na das hast Du doch ganz fein hin bekommen . Macht bei den Segeln eine ganze Menge aus , wenn die aus Stoff gefertigt werden . Einzig die Alterung des Stoffes hättest Du ggf noch machen sollen . Da gibt es einige Threads , wie man das mit Kaffee oder Tee in die richtige Richtung bekommt .

Aber was rede ich ... bei mir liegt die Revell Constitution 1/96 schon seid fast 3 Jahren in der Ecke und will gebaut werden .
Aber da traue ich mich nicht so ran .Zumal , wenn ich hier so die Bauberichte anschaue kann meins nur Stümperhaft werden . Ich baue lieber die Graue Flotte , da weiss ich was ich tue.

Also Dein schiff sieht schon toll aus . Und ne Takelage macht sich nicht mal eben so . Daher meinen größten

[Diwo58]

Hallo Siggi.....

Erst mal Respekt dafür, das du diesen älteren Segler wieder Flott gemacht hast.
Das du die Segel aus Stoff gemacht hast finde ich schon mal klasse.....(auch wenn mir die Struktur nicht so ganz gefällt). Natürlich kann man immer mehr machen, u.a. die Segel leicht färben..... aber das sie nicht gefärbt sind, stört mich nicht sonderlich. Da du den Segler mit 15 gebaut hast, kann und will ich nichts kritisieren.
Für die Zukunft aber.... vor allem wenn du die 1/96 Connie bauen möchtest...kauf dir Vernünftiges Klebeband (nicht Krepp oder sowas) und gehe an den Kanten des Klebeband dünn mit entsprechenden Klarlack drüber. Du wirst sehen....saubere Farbkante.
Wenn du denn des Öfteren Segler bauen möchtest (mit der Connie wirst aber erst mal zu tun haben) und mehr machen möchtest, hätte ich Adressen für dich. Z.B. wo du wirklich gutes Takelgarn her bekommst, gleiches gilt für Flaggen (oder wie man die aus Stoff selber machen kann), oder wo du einen Taustärkenrechner her bekommst usw. Bei Fragen, fragen.

Gruß, Dirk.

[Simitian]

Moin Siggi,
es ist zwar nicht mein Metie,
jedoch finde ich die Restauration
sehr gelungen.
Besonders die Stoffsegel (ohne davon Ahnung zu haben)
finde ich stark
Rundum gelungene Vorstellung

MfG
Jan