Revell Schaufelradbagger 289
Verfasst: So 12. Jul 2015, 17:17
Hallo zusammen!
Bei diesem Modell im Maßstab 1:200 handelt es sich um eine Wiederauflage von 1991 bzw. 1996, also eher um eine Wiederwieder-Auflage.
Da die alten Bausätze nur noch selten und meist zu horrenden Preisen bei Auktionen zu finden waren, hatte mich das erneute Erscheinen des Bausatzes sehr gefreut. Ich wurde auch nicht enttäuscht: Im Gegensatz zum alten Modell ist der Spritzguß nicht rot, sondern grau. Zudem liegt ein vernünftiges Förderband aus Gummi bei und die Geländer sind diesmal in ausreichendem Maß vorhanden.
Der Bau dieses über einen Meter langen und fast einen halben Meter hohen Modells hat sich fast 6 Monate hingezogen, wobei ich zwischenzeitlich andere Modelle gebaut hatte oder einfach mal etwas anderes sehen musste als nur "Bagger". Gerade die Verarbeitung der Geländer war doch manchmal recht nervend und auch die ungewöhnliche Bauanleitung glich teilweise einem Rätselheft -aber durch anpassen der Bauteile vor dem Kleben und dem Vergleich mit Vorbildfotos ging es Stück für Stück voran.
Rückblickend kann ich sagen, dass mir bisher kein Bausatz -egal ob Schiff, Flugzeug, Fahrzeug etc.- so viel Spaß gemacht hatte. Die Passgenauigkeit war überwiegend gut bis sehr gut, auch wenn die alten Formen wenig Details haben. Bei diesem Modell kommt es auf den Gesamteindruck an, und der ist meiner Meinung nach mit keinem anderen Modell zu vergleichen.
Zweimal habe ich das Original im Tagebau Hambach besucht, da es von mir aus nur ca. 80 km Autobahnfahrt sind. Beide Male stand Nr. 289 auf der untersten Sohle, wo die Kohle gefördert wird. Die Raupenketten sowie das Schaufelrad waren fast schwarz, der gesamte Bagger war mit Kohlenstaub überzogen und erschien in einem erheblich dunkleren Farbton als auf dem Kartonbild von Revell. Die Fülle an Details am Original erschlägt einen fast und Revell ist ein guter Kompromiss gelungen, denn ein wirklicher Scale-Nachbau wäre schlimmer gewesen als den Kölner Dom nachzuempfinden. Einige Teile habe ich dennoch, meist aus Styrene-Profilen, zugerüstet. So habe ich ca. doppelt so viele Laufgänge und deren Geländer angebaut als vorgesehen, Kabel- und Schlauchführungen ergänzt, den unteren (fehlenden) Kran nachgebildet, den Schutz unter dem Förderband ergänzt etc...
Aber genug geredet, hier die Bilder: Die Glasplatte unter dem Bagger soll ihm später einmal als Wandregal dienen -viel mehr Platz als ein Bild nimmt er dann nicht ein Da der gesamte Aufbau des Baggers um 360° drehbar ist, bieten sich immer neue Perspektiven. Die Geländeroberteile habe ich zwar laut Anleitung in Gelb bemalt, aber nach diversen Washings sieht man davon genausowenig wie am Original Hier sind recht gut die Zurüstteile zu sehen. Nach vielen Versuchen habe ich mich für Gummifäden entschieden, um Kabel- und Schlauchtrassen nachzubilden. Der hintere Teil des Auslegers bot genug Platz um ca. 300 Gramm Sand als Gewicht unterzubringen, ansonsten würde der Bagger nach vorne kippen Die Brücke zum Absetzer ist im Modell ca. 30% zu kurz. Ich finde es ok so, denn sonst wäre das Modell noch länger geworden. Die Menge Washing hätte auch für ca. 100 Flugzeuge in 1:72 ausgereicht, aber die sind ja auch nicht so dreckig wie ein Bagger Zur Verspannung wurden diverse Ösen nach Vorbildfotos aus Plastikresten erstellt Die im Original zum Anheben/Senken des Schaufelrades dienenden Stahlseile wurden aus hochbiegbarer aber nicht elastischer Angelschnur nachgebildet. Hierzu habe ich etliche Versuche durchgeführt bis es passte. Die Umlenkrollen habe ich deutlich dünner geschliffen (sie sind im Bausatz viel zu dick) bis sie sich alle drehen ließen. Durch Auf- bzw. Abrollen der Schnur kann ich wie das Original den vorderen Ausleger heben oder senken, zudem sind alle Schnüre immer belastet und sehen nicht spielzeugmäßig aus. Da die Belastung durch die Umlenkrollen zu den "Motoren" hin immer schwächer wird, hängen im letzten Teil zu den Rollen die Seile sogar etwas duch. Die Verschmutzungen kommen leider auf den Bildern nicht richtig raus, in Wirklichkeit ist er erheblich dreckiger und man möchte ihn nicht mal mit der Zange anpacken. Die Geländer liegen dem Bausatz als gerade Teile bei, die dann je nach Einbauort abgelängt, eventuell gebogen und angepasst werden. Das Gleiche gilt für Treppenstufen. Als Material für die Laufgänge habe ich Styreneplatten zugeschnitten. Gummischnur als Kabeltrasse Die Laufgänge bekamen Stützen aus Styreneprofilen. Vom H-Profil 1,5 mm habe ich ca. 2 Meter verbaut Da ich mit jedem Tag der Bauphase etwas Neues zum Verbessern fand, der Bagger jedoch auch einmal fertig werden musste -immerhin blockiert er alleine meine gesamten Basteltisch und einen zweiten dazu- habe ich mir einen zweiten Bausatz besorgt, bei dem alles besser werden soll. Zum Glück hat Bagger 289 einen "Bruder": Bagger 288! Dieser wird maßstäbliche Gelände aus Messingätzteilen bekommen, neue Fahrerkabinen, eine vierte Motorenreihe, eine LED-Beleuchtung, geätzte Treppen und Aufstiegsleitern etc, etc. Aber bis dieses Projekt startet muss ich noch viel Vorbildmaterial sammeln.
Ich hoffe dass euch die Bilder und mein Bagger gefallen haben und dass vielleicht bei einigen auch der Wunsch aufkommt, dieses Modell zu bauen. Es lohnt sich!
Bei diesem Modell im Maßstab 1:200 handelt es sich um eine Wiederauflage von 1991 bzw. 1996, also eher um eine Wiederwieder-Auflage.
Da die alten Bausätze nur noch selten und meist zu horrenden Preisen bei Auktionen zu finden waren, hatte mich das erneute Erscheinen des Bausatzes sehr gefreut. Ich wurde auch nicht enttäuscht: Im Gegensatz zum alten Modell ist der Spritzguß nicht rot, sondern grau. Zudem liegt ein vernünftiges Förderband aus Gummi bei und die Geländer sind diesmal in ausreichendem Maß vorhanden.
Der Bau dieses über einen Meter langen und fast einen halben Meter hohen Modells hat sich fast 6 Monate hingezogen, wobei ich zwischenzeitlich andere Modelle gebaut hatte oder einfach mal etwas anderes sehen musste als nur "Bagger". Gerade die Verarbeitung der Geländer war doch manchmal recht nervend und auch die ungewöhnliche Bauanleitung glich teilweise einem Rätselheft -aber durch anpassen der Bauteile vor dem Kleben und dem Vergleich mit Vorbildfotos ging es Stück für Stück voran.
Rückblickend kann ich sagen, dass mir bisher kein Bausatz -egal ob Schiff, Flugzeug, Fahrzeug etc.- so viel Spaß gemacht hatte. Die Passgenauigkeit war überwiegend gut bis sehr gut, auch wenn die alten Formen wenig Details haben. Bei diesem Modell kommt es auf den Gesamteindruck an, und der ist meiner Meinung nach mit keinem anderen Modell zu vergleichen.
Zweimal habe ich das Original im Tagebau Hambach besucht, da es von mir aus nur ca. 80 km Autobahnfahrt sind. Beide Male stand Nr. 289 auf der untersten Sohle, wo die Kohle gefördert wird. Die Raupenketten sowie das Schaufelrad waren fast schwarz, der gesamte Bagger war mit Kohlenstaub überzogen und erschien in einem erheblich dunkleren Farbton als auf dem Kartonbild von Revell. Die Fülle an Details am Original erschlägt einen fast und Revell ist ein guter Kompromiss gelungen, denn ein wirklicher Scale-Nachbau wäre schlimmer gewesen als den Kölner Dom nachzuempfinden. Einige Teile habe ich dennoch, meist aus Styrene-Profilen, zugerüstet. So habe ich ca. doppelt so viele Laufgänge und deren Geländer angebaut als vorgesehen, Kabel- und Schlauchführungen ergänzt, den unteren (fehlenden) Kran nachgebildet, den Schutz unter dem Förderband ergänzt etc...
Aber genug geredet, hier die Bilder: Die Glasplatte unter dem Bagger soll ihm später einmal als Wandregal dienen -viel mehr Platz als ein Bild nimmt er dann nicht ein Da der gesamte Aufbau des Baggers um 360° drehbar ist, bieten sich immer neue Perspektiven. Die Geländeroberteile habe ich zwar laut Anleitung in Gelb bemalt, aber nach diversen Washings sieht man davon genausowenig wie am Original Hier sind recht gut die Zurüstteile zu sehen. Nach vielen Versuchen habe ich mich für Gummifäden entschieden, um Kabel- und Schlauchtrassen nachzubilden. Der hintere Teil des Auslegers bot genug Platz um ca. 300 Gramm Sand als Gewicht unterzubringen, ansonsten würde der Bagger nach vorne kippen Die Brücke zum Absetzer ist im Modell ca. 30% zu kurz. Ich finde es ok so, denn sonst wäre das Modell noch länger geworden. Die Menge Washing hätte auch für ca. 100 Flugzeuge in 1:72 ausgereicht, aber die sind ja auch nicht so dreckig wie ein Bagger Zur Verspannung wurden diverse Ösen nach Vorbildfotos aus Plastikresten erstellt Die im Original zum Anheben/Senken des Schaufelrades dienenden Stahlseile wurden aus hochbiegbarer aber nicht elastischer Angelschnur nachgebildet. Hierzu habe ich etliche Versuche durchgeführt bis es passte. Die Umlenkrollen habe ich deutlich dünner geschliffen (sie sind im Bausatz viel zu dick) bis sie sich alle drehen ließen. Durch Auf- bzw. Abrollen der Schnur kann ich wie das Original den vorderen Ausleger heben oder senken, zudem sind alle Schnüre immer belastet und sehen nicht spielzeugmäßig aus. Da die Belastung durch die Umlenkrollen zu den "Motoren" hin immer schwächer wird, hängen im letzten Teil zu den Rollen die Seile sogar etwas duch. Die Verschmutzungen kommen leider auf den Bildern nicht richtig raus, in Wirklichkeit ist er erheblich dreckiger und man möchte ihn nicht mal mit der Zange anpacken. Die Geländer liegen dem Bausatz als gerade Teile bei, die dann je nach Einbauort abgelängt, eventuell gebogen und angepasst werden. Das Gleiche gilt für Treppenstufen. Als Material für die Laufgänge habe ich Styreneplatten zugeschnitten. Gummischnur als Kabeltrasse Die Laufgänge bekamen Stützen aus Styreneprofilen. Vom H-Profil 1,5 mm habe ich ca. 2 Meter verbaut Da ich mit jedem Tag der Bauphase etwas Neues zum Verbessern fand, der Bagger jedoch auch einmal fertig werden musste -immerhin blockiert er alleine meine gesamten Basteltisch und einen zweiten dazu- habe ich mir einen zweiten Bausatz besorgt, bei dem alles besser werden soll. Zum Glück hat Bagger 289 einen "Bruder": Bagger 288! Dieser wird maßstäbliche Gelände aus Messingätzteilen bekommen, neue Fahrerkabinen, eine vierte Motorenreihe, eine LED-Beleuchtung, geätzte Treppen und Aufstiegsleitern etc, etc. Aber bis dieses Projekt startet muss ich noch viel Vorbildmaterial sammeln.
Ich hoffe dass euch die Bilder und mein Bagger gefallen haben und dass vielleicht bei einigen auch der Wunsch aufkommt, dieses Modell zu bauen. Es lohnt sich!