Hawker Hunter - Quartett ( Revell / 1:72 )

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Modell - Bauer
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Hawker Hunter - Quartett ( Revell / 1:72 )

Hallo zusammen,
vor längerer Zeit habe ich angefangen, eine F. Mk. 58 der Schweizer Luftwaffe zu bauen. Dafür verwende ich den 1:72er Bausatz der Hawker Hunter FGA Mk.9/ F. Mk.58 von Revell mit der Artikelnummer 04186 ( https://ipmsdeutschland.de/archiv/First ... er_72.html ).

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Hinzugekommen sind zwischenzeitlich zwei weitere Bausätze mit der vorgenannten Artikelnummer für den Bau einer F. Mk.6A der Royal Air Force (RAF) und einer FGA. Mk.76 der Abu Dhabi Army Air (ADAA) sowie der Bausatz mit der Artikelnummer 04350 ( http://www.modellversium.de/kit/artikel.php?id=696 ) für den Bau einer F. Mk.6 der Koninklijke Luchtmacht (KLu).

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Da es sowohl vom Bau der F. Mk.58 als auch dem der übrigen drei Hunter bereits einige Fotos gibt, werde ich diese und zukünftige Aufnahmen für einen Baubericht verwenden. Weder der Bausatz Nr. 04186 noch der Bausatz Nr. 04350 beinhaltet die für den Bau der FGA. Mk.76 benötigten Decals. Zum Glück besitze ich noch ein Set von ADS (Hawker Hunter Part 2, ADS 003-72), das auch die benötigten Decals enthält.

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4hunter2A.jpg (152.21 KiB) 1370 mal betrachtet
So, wie es die Anleitung der Bausätze vorsieht, habe ich den Bau mit dem Cockpit begonnen. Den Anfang machten dabei die Schleudersitze; genauer gesagt die Martin Baker (MB) Mk.3 der F. Mk.58 und FGA. Mk.76. Bei den Originalen gibt es links am Rückenteil ein Ablagefach für die Aufbewahrung der Sicherungsstifte zusammen mit den daran befestigten runden Plaketten. Teil 62 im Bausatz Nr. 04186 kommt ohne daher.

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Es wurde deshalb um ein entsprechend aussehendes Stück Plastikkarte ergänzt.

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Da sowohl beim Sitz MB Mk.2 (verwendet bei der F. Mk.6 und F. Mk.6A) als auch beim Sitz MB Mk.3 (verwendet bei der F. Mk.58 und FGA. Mk.76) nicht das gesamte Rückenteil der Aufnahme des Hauptschirms dient, kam außer beim Modell der eidgenössischen Hunter erneut weiße Plastikkarte zum Einsatz. Als Zugabe bekamen die Sitze für die F. Mk. 6A der RAF und die FGA. Mk.76 der ADAA auch noch ein Fallschirmimitat aus gelber Modelliermasse.

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4hunter4.jpg (32.43 KiB) 1370 mal betrachtet
Da mir die zweiteiligen Abzugsgriffe der Bausätze zu gering detailliert erschienen, fertigte ich sie für alle vier Sitze mit etwas Draht, Alufolie und einem Metallröhrchen neu an, wie z. B. beim MB Mk.2-Sitz der F. Mk.6A der RAF.

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Beim fertigen Modell verdecken der Rumpfrücken und die Cockpithaube überwiegend die Rückseite des Sitzes. Ich entschied mich aber trotzdem dafür, ihn bei allen Modellen noch mit zwei kleinen Stücken eines heißgezogenem Gießastes (A) und ein wenig Plastikkarte (B) nachzudetaillieren.
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Teil 3 dient der Darstellung zahlreicher Details des MB Mk.2- und des MB Mk.3-Sitzes.

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4hunter7.jpg (44.21 KiB) 1370 mal betrachtet
Revell hat allerdings darauf verzichtet, die linke und rechte Seite von Teil 3 mittels Gravuren so zu gestalten, dass erkennbar ist, wo genau sich das Rückenpolster und der Hauptschirm befinden. Die blaue Schraffur kennzeichnet den Bereich, in dem von mir Material entfernt wurde, um die Konturen des Schirms und des Polsters hervorzuheben. Anschließend kamen für die restliche Strukturierung der linken und rechten Seite von Teil 3 entlang der roten Linie eine Dreikantfeile und etwas Schleifpapier zum Einsatz.

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4hunter8.jpg (53.04 KiB) 1370 mal betrachtet
Das Ganze in Farbe für die niederländische F. Mk.6.

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4hunter9.jpg (44.21 KiB) 1370 mal betrachtet
Und so sieht es im Sitz verbaut aus. Für die Nachbildung der weißen Schnur, die den Steuerschirm aus seinem Fach zieht, verwendete ich sehr dünnen Kupferdraht. Das rote Decal daneben (beim Original beidseitig eine Plakette mit Warnhinweis) stammt aus der Restekiste.

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Die Sitzfläche ist beim Original zweiteilig. Zuunterst befindet sich die Überlebensausrüstung (Personal Survival Pack = PSP). Auf ihr liegt ein Sitzpolster. Revell berücksichtigt diesen Umstand durch eine geringe Formgebung von Teil 3 (siehe Bild # 7) und dadurch, dass man es gemäß der Anleitung des Bausatzes mit der Artikelnummer 04350 an der Stelle zweifarbig (X) bemalen soll.

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4hunter10A.jpg (83.33 KiB) 1370 mal betrachtet
Für den Sitz der niederländischen F.Mk.6 habe ich es beim Bemalen belassen (siehe Bild #9). Im Gegensatz dazu spendierte ich dem MB Mk.3 der FGA. Mk.76 der Abu Dhabi Army Air außer einem Hauptschirm aus Modelliermasse auch noch ein PSP aus Plastikkarte, um mir ein wenig Abwechslung beim Serienbau zu verschaffen. Dementsprechend wurde unten am Teil 3 etwas Material weggefeilt, damit das PSP drunter passt.

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4hunter11.jpg (36.1 KiB) 1370 mal betrachtet

Noch mehr Feilen war bei Teil 3 für die F. Mk.6A der RAF angesagt, da deren Sitz zusätzlich zum PSP auch noch ein separates Sitzpolster aus Plastikkarte spendiert bekam.

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4hunter12.JPG (51.83 KiB) 1370 mal betrachtet
Da ich Teil 3 für den Bau meiner eidgenössischen Hunter nicht vollständig benötige, wurden (blau schraffiert) die Kopfstütze, der sichtbare Teil der zur Sitz/Mann-Trennung dienenden Schürze, das Sitzpolster und die Überlebensausrüstung abgetrennt. Von den abgetrennten Teilen verbaute ich nur die Kopfstütze. Den sichtbaren Teil der zur Sitz/Mann-Trennung dienenden Schürze ersetzte ich später durch ein Stück dünnes, schwarzes Papier, wie z. B. beim Sitz der Mk.6A (siehe # 12).

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4hunter12A.jpg (33.8 KiB) 1370 mal betrachtet
Bei der F. Mk.58 befand sich anscheinend kein PSP im Schleudersitz sondern nur ein mit Leder bezogenes Sitzpolster. Der Schleudersitz war zudem ab Werk wohl schwarz eloxiert. Mit den Jahren verblasste die schwarze Farbe und wurde im oberen Bereich des Schleudersitzes allmählich goldgelb bis silberfarben. Daher spritze ich den Sitz des Modells zunächst komplett in Chrome Silver und lackierte anschließend den unteren Bereich mit einer Mischung aus Panzergrau und Blaugrau.

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4hunter13.jpg (45.95 KiB) 1370 mal betrachtet
Bei der Farbgebung des Hauptschirms, des Rückenpolsters und der Fallschirmgurte der eidgenössischen Hunter bin ich von der Bauanleitung abgewichen und habe mich stattdessen am Aussehen des Originals orientiert. Folglich unterscheidet sich der Sitz auch in diesem Bereich von den anderen.

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4hunter14.jpg (47.77 KiB) 1370 mal betrachtet
Ein Teil der fehlenden Sitzgurte entstand, wie z. B. beim MB Mk.2 der F. Mk.6A der RAF, aus farbigem Papier und unter Verwendung einiger Fotoätzteile aus der Restekiste.

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4hunter15.jpg (28.44 KiB) 1370 mal betrachtet
Der untere schwarzgelb gestreifte Griff für die Betätigung des Schleudersitzes fehlt in beiden Bausätzen. Ich habe ihn, wie hier beim MB Mk.3 der FGA. Mk.76 ADAA mit etwas Draht nachgebildet. Damit war der Bau aller vier Schleudersitze abgeschlossen.

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4hunter16.JPG (73.28 KiB) 1370 mal betrachtet
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4hunter16A.jpg (91.29 KiB) 1370 mal betrachtet
Die internationale Sitzparade bestehend aus (v. l. n. r.)

dem MB Mk.2 der F. Mk.6 KLu,
dem MB Mk.2 der F. Mk.6A der RAF,
dem MB Mk.3 der schweizerischen F. Mk.58 und
dem MB Mk.3 der FGA. Mk.76 der ADAA.

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4hunter17.JPG (153.16 KiB) 1370 mal betrachtet
Es grüßt der Modell - Bauer
Zuletzt geändert von Modell - Bauer am Fr 20. Jan 2023, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Oliver Bizer
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Deswegen liebe ich Bauberichte.
Du beschreibst und zeigst alles.
Mach weiter so, das wird ein sehr schöner Baubericht :clap: :clap: :clap: :clap:
„Der Adler ist kein Stück Metall, der Adler ist Rom“
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Modell - Bauer
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Danke. :) Und weiter geht`s.

Laut Bauanleitung hätten als Nächstes sowohl beim Bausatz Nr. 04186 als auch beim Bausatz Nr. 04350 der Schleudersitz und der Steuerknüppel mit der Cockpitwanne verklebt und an dieser das Instrumentenbrett befestigt werden sollen. Stattdessen löste ich aber zunächst einmal beide Rumpfhälften vom Spritzrahmen.

Den Griff für die Notentriegelung und Abwurf der Cockpithaube, der sich hinter einer Scheibe befindet, gibt es nur links unterhalb des Cockpits. Im Gegensatz dazu haben beide Rumpfhälften an entsprechender Stelle eine Gravur zur Darstellung dieses Details. An der linken Rumpfhälfte habe ich sie aufgebohrt (A), rechts dagegen verspachtelt und verschliffen. Die Bohrung A wird später mit einem Stück transparenten Plastik, Kristal Klear o. ä. verschlossen.

Die Originale der vier Hawker Hunter, die ich baue, verfügten wie alle Einsitzer über einen in den Vorderrumpf integrierten Kanonenbehälter, dessen Bestandteil u. a. die Magazine der vier ADEN-Bordkanonen (30 mm) sowie deren Läufe sind. Er kann für Aus-/Einbau mit Handkurbeln und übersetzten Seilzügen abgesenkt bzw. angehoben werden. D. h., dass zum Aufmunitionieren einfach der komplette Behälter mit den leeren Magazinen gegen einen vollen mittels Muskelkraft getauscht wird, was gute Bodencrews in weniger als 5 Minuten schafften. Die Öffnung für die Befestigung der Kurbeln beiderseits des Rumpfes hat Revell mittels einer runden Gravur nachgebildet, die ich ebenfalls aufbohrte (B).

Verspachtelt wurden an der linken Rumpfhälfte später außerdem noch die fünf schräg angebrachten Gravuren (C), da ich feststellte, dass es den Stauluftauslass der Klimaanlage, die der Belüftung, der Druck- und Temperaturregelung im Cockpit sowie der Entfrostung der Cockpithaube bzw. der Frontscheibe dient, nur rechts hinter dem Cockpit am Rumpfrücken gibt.

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4hunter18.jpg (61.02 KiB) 1309 mal betrachtet
Blick auf die Backbordseite des Originals. Es handelt sich um eine F. Mk.58, die einst bei der Schweizer Luftwaffe mit der Kennung J-4082 flog und heute mit der zivilen Kennung SE-DXM in den Farben einer F. Mk.50 (J-34) der schwedischen Luftwaffe beim Swedish Air Force Historic Flight fliegt. Die F. Mk. 50 (J-34) war die schwedische Exportversion der Hunter F. Mk.4.

A = Griff Notentriegelung Cockpithaube
B = Öffnung für Kurbel ADEN Gun-Pack
C = kein Stauluftauslass

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Wie bereits erwähnt, gibt es den Griff für die Notentriegelung und Abwurf der Cockpithaube, der sich hinter einer Scheibe befindet, beim Original nur links unterhalb des Cockpits. Im Gegensatz dazu haben beide Rumpfhälften an entsprechender Stelle eine Gravur zur Darstellung dieses Details, die ich an der rechten Rumpfhälfte verspachtelte (A).

B kennzeichnet die aufgebohrte Gravur, mit der die Öffnung dargestellt wird, die der Befestigung einer der beiden Handkurbeln und der übersetzten Seilzüge dient, mit denen sich der in den Vorderrumpf integrierte Gun-Pack absenken und anheben lässt. Bei den 30mm-Bordkanonen der Hunter handelt es sich übrigens um eine vom Armament Development establishment der ENfield Royal Small Arms Factory weiterentwickelte MK213C, die im 2. Weltkrieg von der Fa. Mauser konstruiert wurde. Sie sollte als Bewaffnung für die FW 190 bzw. TA 152 dienen, kam jedoch über das Prototypenstadium nicht hinaus.

C stellt eine Klappe dar, hinter der sich eine Öffnung befindet. Mit Hilfe dieser Öffnung lässt sich die Einstiegsleiter am Flugzeug befestigen. Die Öffnung kann anscheinend auch direkt als Tritt benutzt werden, um ins Cockpit zu gelangen. Den mir bekannten Fotos zufolge befindet sich die Klappe nur links am Rumpf. Deshalb habe ich die Gravur an der rechten Rumpfhälfte verspachtelt und verschliffen.

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4hunter19.jpg (58.65 KiB) 1309 mal betrachtet
Steuerbordseite einer F. Mk.51 (dänische Exportversion der F. Mk.4). Erkennbar ist, dass der Griff für die Notentriegelung und den Abwurf der Cockpithaube ebenso wie die kleine Klappe, die zum Befestigen der Einstiegsleiter verwendet wird, auf dieser Seite nicht vorhanden sind.

B = Öffnung für Kurbel ADEN Gun-Pack

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Es grüßt der Modell - Bauer
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Modell - Bauer
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Das, was sich auf der Instrumentenbrettabdeckung befindet, soll zusammen mit dem Klarsichtteil Nr. 51A das Reflexvisier darstellen.

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4hunter20.jpg (39.88 KiB) 1265 mal betrachtet
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4hunter21.jpg (118.49 KiB) 1265 mal betrachtet
Da das Ganze nicht sonderlich detailliert ist, entschied ich mich für einen Selbstbau, bei dem der erste Schritt darin bestand, den Sockel wegzuschleifen, an dem das Klarsichtteil Nr. 51A zu befestigen gewesen wäre.

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4hunter22.jpg (38.41 KiB) 1265 mal betrachtet
Anschließend war Feinarbeit an einem Stück Alublech mittels Skalpell, Bohrern und Schleifpapier angesagt. Die Bohrungen stellen die Öffnungen für die beiden Linsen dar, mit denen meines Wissens die Zielinformationen auf die zwischen den Seitenteilen befestigte und sich in der Sichtlinie des Piloten befindliche Glasscheibe gespiegelt werden.

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4hunter23.jpg (80.16 KiB) 1265 mal betrachtet
Das gescratchte Reflexvisier in der Seitenansicht.

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4hunter24.jpg (37.88 KiB) 1265 mal betrachtet
Eine der vier selbstgebauten Visiere bemalt und mit Klarsichtmaterial aus einer Umverpackung als Glasscheibe versehen lose auf dem Rumpf positioniert.

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4hunter25.JPG (62.81 KiB) 1265 mal betrachtet
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4hunter26.JPG (61.25 KiB) 1265 mal betrachtet
Passt, wackelt (noch) und hat Luft.

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4hunter27.JPG (67.62 KiB) 1265 mal betrachtet
So sieht es out of Box gebaut aus; abfotografiert vom Bausatzkarton Nr. 04350. Geht auch, finde ich.

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4hunter28.JPG (135.75 KiB) 1265 mal betrachtet
Und so sieht es im Original aus, wie bei dieser dänischen F. Mk. 51. Das Reflexvisier gab es bei allen Versionen der Hawker Hunter. Bei den ansonsten sich unter der Frontscheibe befindlichen An-/Einbauten und Kabeln bestehen jedoch Unterschiede. So geht es z. B. bei der eidgenössischen F. Mk. 58 unter der Frontscheibe wesentlich aufgeräumter zu als bei der F. Mk.51.

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4hunter28A.jpg (141.12 KiB) 1265 mal betrachtet
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Modell - Bauer
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Als Nächstes verklebte ich das Instrumentenbrett und die Cockpitwanne unter Verwendung einer winzigen Menge Sekundenkleber provisorisch miteinander. Anschließend wurden das Brett und die Wanne an jede Rumpfhälfte angelegt, um anhand von Fotos und Zeichnungen die Lage der beim Original im Cockpit sichtbaren Spanten zu ermitteln, deren Lage ich mit Bleistift einzeichnete und …

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4hunter29.jpg (35.56 KiB) 1264 mal betrachtet
… die ich mit in schmale Streifen geschnittener Plastikkarte nachbildete.

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4hunter30.jpg (32.32 KiB) 1264 mal betrachtet
Lötdraht, selbstklebende Alufolie und ein Streifen Plastikkarte verleihen der rechten Seitenwand des Cockpits ein wenig mehr Struktur. Die linke Seitenwand wurde ebenso strukturiert. Für die Lackierung verwendete ich Reifenschwarz von Gunze (H-77).

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4hunter31.jpg (73.64 KiB) 1264 mal betrachtet
Anschließend sorgte Trockenmalen mit RAL 7035 Lichtgrau von Xtracolor für etwas Tiefenwirkung. Die restliche Detaillierung beschränkte sich beiderseits auf die sparsame Verwendung von schwarz bemalter Plastikkarte mit Decalresten. Dem folgte ein Überzug mit mattem Klarlack. Im Maßstab 1:72 - egal ob bei geöffneter oder geschlossener Cockpithaube - reicht das aus, um das Ganze für das Auge des Betrachters interessanter zu gestalten und so dem Blick Halt zu geben.

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4hunter32.jpg (65.98 KiB) 1264 mal betrachtet
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ModellfreakDD
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Wow. Wirklich beeindruckend, wieviel Arbeit du hier reinsteckst :thumbup:
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Modell - Bauer
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Danke :) Ich hab die Motivation und die Zeit dafür. Die Gelegenheit wollte ich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Hinzu kommt, dass die Bilder der Sachen, die ich derzeit poste, seit Längerem im Kasten und bearbeitet sind. Momentan texte ich bloß. Der Aufwand für diesen Thread ist daher z. Zt. nicht allzu hoch.

Da ich die Rumpfhälften nun schon mal zur Hand hatte, stellte ich mir die Frage, was an ihnen und den restlichen Teilen des Rumpfes ansonsten noch verändert/ergänzt werden könnte.

Den Anfang machte die Luftbremse. Der Bausatz enthält nämlich nicht nur die Luftbremse sondern auch den Hydraulikzylinder (Teil 28), mit dem sie ein- und ausgefahren wird. Es fehlt jedoch der Schacht, in dem sich der Zylinder bei eingefahrener Luftbremse befindet, damit diese bündig am Rumpf anliegt.

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4hunter33.JPG (57.63 KiB) 1202 mal betrachtet
Ein Detail, um das sich der Rumpf ergänzen lässt. So geschehen, indem ich in die Rumpfhälften einen Spalt feilte, in den der Hydraulikzylinder hineingelegt werden kann. Ein in die linke Rumpfhälfte eingeklebtes Stück Plastikkarte verhindert, dass er durch den Spalt hindurchfällt und auf Nimmerwiedersehen im Rumpf verschwindet.

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4hunter34.JPG (58.74 KiB) 1202 mal betrachtet
In den Bemalungsanleitungen ist der Teil des Schachts, den die Luftbremse nicht verdeckt, auch eingezeichnet, wie z. B. bei der F. Mk.6 der KLu.

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4hunter35.jpg (87.28 KiB) 1202 mal betrachtet
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Simitian
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Hi Modell - Bauer,
klasse bau :clap:
Die Schleudersitze sehen mega aus :respekt:

MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

Jan's Modellbau- Portfolio
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Modell - Bauer
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Hallo Jan,

freut mich, dass das, was ich hier zeige, gefällt.

Weiter geht es mit dem Instrumentenbrett, das gut detailliert ist. Wer die Instrumentierung nicht durch Trockenbürsten und Bemalung hervorheben möchte, kann alternativ das im Bausatz enthaltene Decal zu deren Darstellung verwenden. Das gleiche gilt auch für die Seitenkonsolen.

Bei allen vier Modellen entschied ich mich für das Trockenbürsten und die Bemalung. Allerdings nicht ohne das Instrumentenbrett an der mit dem Pfeil gekennzeichneten Stelle mittels eines runden sowie eines quadratischen, schräg angeschliffenen Evergreen-Profils etwas nachzudetaillieren. Auf dem Decal befindet sich dort eine Skalierung, die es auszuschneiden und auf dem quadratischen, schräg angeschliffenem Evergreen-Profil anzubringen galt, um dem Instrumentenbrett an dieser Stelle etwas mehr Struktur zu verleihen.

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4hunter36.jpg (58.52 KiB) 1161 mal betrachtet
Instrumentenbrett wie soeben beschrieben verändert und...


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4hunter37.jpg (33.55 KiB) 1161 mal betrachtet
… anschließend trockengebürstet sowie bemalt.

Erst jetzt stellte ich fest, dass sich bei der F. Mk. 58 anstelle der Skalierung und einem Drehschalter für das Zielgerät eine Art Steckkartenhalterung befindet. Warum ich das trotz zahlreicher vorhandener Cockpitfotos der schweizerischen Hawker Hunter bis dahin nicht gemerkt habe, weiß ich nicht. Da ich aber trotzdem mit dem Ergebnis meiner Bastelei zufrieden war, verzichtete ich auf eine Korrektur.

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4hunter38.JPG (51.31 KiB) 1161 mal betrachtet
Die Details der Seitenkonsolen wurden gleichfalls durch Trockenbürsten mit anschließender Pinselbemalung hervorgehoben. Das Einzige, um das ich die Cockpitwanne ergänzte, ist der gelbe Griff neben der linken Seitenkonsole, mit dem sich die Cockpithaube im Notfall abwerfen lässt. Er entstand aus einem Stück Draht und einem Ätzteilrest.


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4hunter39.JPG (94.03 KiB) 1161 mal betrachtet
Revell hat das Cockpit so gut detailliert, dass man sich meines Erachtens den Einsatz von Ätzteilen oder Resinkomponenten durchaus sparen kann.

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4hunter40.JPG (80.21 KiB) 1161 mal betrachtet
Zumal bereits nach dem Verkleben der beiden Rumpfhälften auf den ersten Blick davon nicht mehr sonderlich viel zu sehen ist, wie sich bei der Trockenpassung herausstellte.


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4hunter40A.JPG (57.9 KiB) 1161 mal betrachtet
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4hunter41.JPG (68.49 KiB) 1161 mal betrachtet
Wer sich mit Blick auf dieses Foto auch noch vorstellt, dass der Schleudersitz eingebaut ist und sowohl die Frontscheibe als auch die Cockpithaube montiert sind, erahnt schon, wie wenig von all dem am Ende sichtbar ist. Folglich können diejenigen Modellbauer, die für eine solche Pinselei im Maßstab 1/72 nichts übrig haben oder denen es an der dafür erforderlichen Zeit fehlt, auch schlichtweg die für das Cockpit im Bausatz enthaltenen Decals verwenden, ohne dass dies von Nachteil wäre.

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4hunter42.JPG (62.82 KiB) 1161 mal betrachtet
Es grüßt der Modell - Bauer
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Modell - Bauer
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Die Läufe der Bordkanonen ragen nicht aus dem Rumpf heraus. Sie sind sauber verkleidet und enden links bzw. rechts des Bugfahrwerksschachtes in Mündungsrinnen. Revell hat Teil 10 originalgetreu mit entsprechenden Gravuren versehen.

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4hunter43.jpg (63.37 KiB) 1135 mal betrachtet
Für die F. Mk.6A der RAF und die FGA. Mk.76 ADAA habe ich die Mündungsöffnungen aufgebohrt. Zudem installierte ich über dem Schacht des Bugfahrwerks aus Plastikkarte einen nach oben hin offenen Kasten (A). Es dient neben der Bugspitze dazu, einen Teil des Ballasts aufzunehmen, der verhindert, dass das Modell ein Tailsitter wird.

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4hunter44.jpg (34.92 KiB) 1135 mal betrachtet
Sowohl dem Bausatz Nr. 4350 als auch dem Bausatz Nr. 4186 liegen die über den Mündungsrinnen angebrachten Mündungsbremsen bei, mit denen zahlreiche Hawker Hunter ausgerüstet waren, wie z. B. die niederländischen F. Mk.6 und die eidgenössischen F. Mk.58. Laut Anleitung sollen sie in einer der letzten Baustufen an dem dann nahezu fertigen Modell angebracht werden. In der Annahme, dass das schwieriger sein würde als die gemeinsame Montage mit Teil 10 in einer Baugruppe unmittelbar nach dem Verkleben der Rumpfhälften, entschied ich mich, auch in diesem Fall von der Anleitung abzuweichen.

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4hunter45.jpg (48.13 KiB) 1135 mal betrachtet
Bevor ich die Mündungsbremsen mit Teil 10 verklebte, bohrte ich auch sie auf.

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4hunter46.jpg (26.36 KiB) 1135 mal betrachtet
Bei der Hawker Hunter führte in größerer Höhe der Rückstoß der Bordkanonen tendenziell zu einer Nickbewegung nach unten. Um dem Entgegenzuwirken, konnten aktive Mündungsbremsen angebracht werden, wie bei dieser dänischen F. Mk.51. Die Mündungsbremsen nutzen die Energie der Verbrennungsgase der Treibladung, um den Rückstoß der Bordkanonen zu mindern.

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4hunter46A.jpg (75.35 KiB) 1135 mal betrachtet
Die aktive Mündungsbremse besteht aus mehreren vor der Mündung fest montierten Prallflächen mit Öffnungen nach unten. Sie sorgt dafür, dass ein Teil der Verbrennungsgase der Treibladung nicht nach vorne sondern nach unten entweicht. Das vermindert den Rückstoß und wirkt der vorab erwähnten Nickbewegung entgegen.

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4hunter46B.jpg (56.27 KiB) 1135 mal betrachtet
Ein Teil der Bleikugeln, die verhindern, dass das Modell ein Tailsitter wird, befindet sich auch bei der F. Mk.6 und der F. Mk. 58 oberhalb des Bugfahrwerksschachtes in einem Kasten (A), der Rest wiederum in der Bugspitze. Um mir Passprobleme beim weiteren Zusammenbau des Rumpfes zu ersparen, definierte ich vorab den für die Bleikugeln zur Verfügung stehenden Raum oberhalb des Bugfahrwerksschachtes wie bei der F. Mk.6A und F. Mk.58 mittels Plastikkarte durch eine Trockenpassung unter Verwendung der Rumpfhälften.

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4hunter47.jpg (39.81 KiB) 1135 mal betrachtet
Es grüßt der Modell - Bauer
Zuletzt geändert von Modell - Bauer am Fr 8. Mär 2024, 12:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Als Nächstes waren die Sammelbehälter für die Gurtglieder der Munitionsgurte dran.

Die Patronenhülsen der ADEN-Bordkanonen waren so schwer, dass sie nach dem Verschießen und nachdem sie ins Freie ausgestoßen wurden, derart schnell herabfielen, dass es zu keiner Berührung mit der Rumpfunterseite kam. Anders sah das bei den Gurtgliedern der Munitionsgurte aus. Sie fielen aufgrund ihres geringeren Gewichts nicht so schnell herab. Die Folge waren Beschädigungen der Rumpfunterseite. Deshalb brachte man ab der F. Mk.4 die Sammelbehälter an, um die Gurtglieder aufzufangen statt sie ins Freie auszustoßen. Frühere Versionen der Hunter wurden damit nachgerüstet.

Dieser Behälter befindet sich an einer dänischen F. Mk. 51.

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4hunter48.jpg (94.69 KiB) 1106 mal betrachtet
Durch die integrierten Düppel- und Leuchtfackelwerfer ist der Sammelbehälter der F. Mk. 58 länger als der für die drei übrigen Hunter-Einsitzer verwendete.

Gelegentlich wird geschrieben, dass in den Sammelbehältern mit integriertem Düppel- und Leuchtfackelwerfer der F. Mk.58 nicht nur die Gurtglieder sondern auch die Patronenhülsen gesammelt wurden. Dem war nicht so. Es gab bei der Schweizer Luftwaffe spezielle Behälter zum Auffangen der Glieder zusammen mit den Hülsen. Sie sollten verhindern, dass nach Schießübungen über Weideland Kühe an den Hülsen leckten, was zu Vergiftungen führte. Wenn diese speziellen Behälter angebracht waren, wurden nur zwei der vier Bordkanonen mit je maximal 40 Schuss geladen. Diese speziellen Behälter sind im Bausatz Nr. 04186 jedoch nicht enthalten.

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4hunter49.jpg (63.21 KiB) 1106 mal betrachtet
Die Stahlführungen, durch die die Patronenhülsen der Bordkanonen ausgestoßen werden, ragen wie beim Original erkennbar ein wenig oberhalb der Sammelbehälter aus dem Rumpf heraus. Revell hat sie an den Sammelbehälter angegossen. Ich bohrte sie auf, um ein wenig Tiefenwirkung zu erzielen.

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Es grüßt der Modell - Bauer
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killnoizer
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Unglaubliche Details. So etwas werde ich in meinem Leben sicher nicht mehr schaffen :respekt:
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Modell - Bauer
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Danke. Tja, dann geht es dir genauso wie mir. Selbst nach einem jahrzehntelangen Modellbauerleben denke auch ich immer mal wieder, dass ich das nicht schaffe, wenn ich sehe, was andere bauen. Aber dann denke ich: ,,Vielleicht ja doch‘‘. Manchmal gelingt mir anschließend sogar die eine oder Sache, von der ich dachte, ich bekomme sie nicht hin. Hinsichtlich des Baus der niederländischen F. Mk.6 und der F. Mk.6A der RAF steht demnächst eine Sache in puncto Detaillierung des Rumpfes an, von der ich momentan nicht weiß, ob sie hinbekomme – einerseits. Andererseits: ,,Warum nicht?‘‘.

Auf das Detaillieren der Sammelbehälter folgte die Bemalung der Steuerknüppel.

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Nach deren Einbau in die Cockpits wurden die Rumpfhälften miteinander verklebt und die bislang bearbeiteten Teile des Rumpfes einschließlich der Bugspitze jedoch ohne das Reflexvisier daran angebracht. Die Schleudersitze kommen entgegen den Bauanleitungen erst in die Cockpits, wenn die Hunter lackiert sind. Nochmals ein Blick ins Cockpit und …

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… auf alle vier Rümpfe. Die Passgenauigkeit aller vier Bausätze hat sich bisher als sehr gut erwiesen.

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Das ist derzeit der Stand der Dinge. D. h., dass erst mal Basteln angesagt ist, bevor es hier wieder was Vorzeigbares zu sehen gibt. Bis denne!

Es grüßt der Modell - Bauer
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Modell - Bauer
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Diese Woche habe ich mit der weiteren Nachdetaillierung der Rumpfunterseiten begonnen. Genauer gesagt mit der Sache, von der ich bislang nicht wusste, ob ich sie hinbekomme. Dabei handelt es sich um die Antennen des Rebecca Mk. 8 DME (Distance Measuring Equipment),mit denen viele Hawker Hunter ausgerüstet waren.

Das Rebecca Mk. 8 DME ist ein Navigationssystem zwecks Standortbestimmung, dessen Bodenstationen Eureka genannt wurden. Die mit dem Rebecca Mk. 8 DME ausgestatten Hawker Hunter verfügten über vier Antennen. Zwei Antennen befanden sich unter dem Rumpf. Bei der vorderen handelt es sich um die Sendeantenne, bei der hinteren um eine Empfangsantenne. Je eine weitere Empfangsantenne war in den Lufteinläufen angebracht.

Jede Hawker Hunter Mk.6, die sich mit den im Bausatz Nr. 04350 enthaltenen Decals bauen lässt, verfügte über das Equipment. Die beiden sich in den Lufteinläufen befindlichen Empfangsantennen sind auch vorhanden und auf dem Foto des Modells in der Bauanleitung zudem erkennbar. Die beiden Antennen auf der Rumpfunterseite fehlen jedoch im Bausatz.

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In der Bemalungsanleitung des Bausatzes Nr. 04350 sind die Antennen an der Rumpfunterseite wiederum eingezeichnet (X), wie z. B. bei der F. Mk.6 der KLu, die ich baue.

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Anders sieht es beim Bausatz Nr. 04186 aus. Er enthält sowohl die sich in den Lufteinläufen befindlichen Antennen als auch die unter dem Rumpf angebrachten.

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Bei den mit der Nummer 74 gekennzeichneten Bauteilen handelt es sich um die beiden auf der Rumpfunterseite angebrachten Antennen.

Laut Bauanleitung sollen sie so, wie sie sind, auf den Rumpf geklebt werden. Blöd nur, dass es bei den Originalen zwar einen Antennensockel gibt, dieser sich jedoch innerhalb des Rumpfs befindet. Bringt man die Teile 74 so an, wie sie sind, wäre das nicht originalgetreu. Wird deren Antennensockel jedoch entfernt, steht nicht genügend Klebefläche für eine robuste Befestigung zur Verfügung. Was also tun, um zwei Antennen zu erhalten, deren Sockel mit dem Rumpf bündig abschließt und die so sicher befestigt sind, dass sie beim Hantieren des Modells nicht zu Bruch gehen?

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Die Lösung des Problems bestand darin, abschnittsweise die Zähne einer Minisäge abzufeilen, jeden Abschnitt anschließend zu verschleifen und ihn danach vom Sägeblatt zu trennen. Da das Sägeblatt aus Stahl ist, sind die Abschnitte im Gegensatz zu Teil 74 ziemlich bruchfest.
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Die Antennensockel entstanden aus 0,3 mm Plastikkarte. Deren Durchmesser beträgt 1,2 mm.
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Sowohl der Rumpf der niederländischen F. Mk.6 als auch der britischen F. Mk.6A erhielt zwei Bohrungen; ebenfalls mit einem Durchmesser von 1,2 mm.
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Nach einer winzigen, vorsichtigen Erweiterung der Bohrungen mittels 1.200er-Schleifpapier, lassen sich die DME-Antennen leicht aufstecken. Die Trockenpassung zeigt, dass der Antennensockel wie beim Original bündig mit dem Rumpf abschließt. Die Antennen werden später gesondert gelb bemalt und erst nach gesamter Lackierung der F. Mk.6 und F. Mk.6A in einer der letzten Bauphasen zusammen mit anderen Kleinteilen montiert.
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Modell - Bauer
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Registriert: Do 18. Jun 2020, 13:49

Sofern das Fahrwerk der Hawker Hunter eingefahren ist, kann die elektrohydraulisch betätigte Luftbremse bei jeder Geschwindigkeit ausgefahren werden. Bei ausgefahrenem Fahrwerk jedoch nicht. Somit auch nicht, wenn sich die Hawker Hunter am Boden befindet. Nachlassender Hydraulikdruck führt jedoch nach einiger Zeit zum Absinken der Luftbremse, sodass sie auch am Boden teilweise ausgefahren ist. Die Revell-Bausätze Nr. 04186 und Nr. 04350 ermöglichen es, die Bremse sowohl ein- als auch ausgefahren darzustellen.

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Die F. Mk.6 der Koninklijke Luchtmacht der Niederlande, die F. Mk.58 der Schweizer Luftwaffe und die FGA Mk.76 der Abu Dhabi Army Air baue ich mit eingefahrener Luftbremse. Bei den drei Modellen wurde der Hydraulikzylinder (Teil 28) deshalb in den zuvor von mir auf der Rumpfunterseite geschaffenen Schacht hineingelegt, mit einer geringen Menge Tamiya Extra Thin Cement fixiert und anschließend die Luftbremse darüber geklebt. Im Gegensatz dazu baue ich die F. Mk.6A der Royal Air Force mit ausgefahrener Luftbremse.

Die Luftbremse ist zweiteilig und besteht aus der eigentlichen Bremsklappe und deren mit dem Rumpf verbundenen Aufhängung.

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Die Luftbremse der Bausätze ist hingegen einteilig.

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Deshalb habe ich die Aufhängung von der Klappe getrennt.

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Ein Teelicht lieferte das Material für die Befestigungen der Klappe. Ihre endgültige Länge erhalten sie, wenn die Klappe an der Aufhängung angebracht wird. Dass die linke etwas schmaler ist als die rechte Befestigung stört mich nicht, weil ich beabsichtige, für die F. Mk.6A wie für die übrigen drei Hunter ein kleines Diorama zu gestalten. Fest verbunden mit diesem dürfte beim Blick auf den Unterrumpf wahrscheinlich von der unterschiedlichen Breite der Befestigungen nichts mehr zu sehen sein.

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Die Darstellung der abgesenkten Luftbremse sieht so originalgetreuer aus.

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Die F.Mk.58 der Schweizer Luftwaffe verfügen über einen Landescheinwerfer. Er ist in der Serviceklappe der Plessey Flüssigtreibstoff-Startturbine eingebaut und befindet sich knapp hinter den beiden Sammelbehältern für die Gurtglieder der Munitionsgurte der Bordkanonen. Genauer gesagt dort, wo beim Bau der F. Mk.6 und F. Mk.6A die vordere Antenne (Teil 74) des Rebecca Mk.8 DME anzubringen ist. Weder weist die Bauanleitung des Bausatzes Nr. 04186 darauf hin noch enthält er ein entsprechendes Klarsichtteil. In die rechte Rumpfhälfte habe ich an dieser Stelle vorm Verkleben mit der linken Hälfte etwas Plastikkarte befestigt - sozusagen als doppelten Boden -, da der Rumpf hier eine Aufbohrung mit einem Durchmesser von 1,5 mm zur späteren Befestigung eines Stücks klarer Plastikkarte bzw. Kristal Klear zwecks Nachbildung des Scheinwerfers erhält.

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Es grüßt der Modell - Bauer
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