HMS Exeter von Trumpeter in 1:350

Revell-Bert
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:shock:

Wer hat da reingebissen?
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Gruß der Bert
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Onkel Markus
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ModellfreakDD hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 18:29 Was machst du denn immer mit deinen Modellen?
Die richtige Frage müsste lauten:

Was macht das Modell MIT MIR???
Meine Modellbau-Ecke

Aktuell im Bau: HMS Exeter von Trumpeter in 1:350
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ModellfreakDD
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Sie lassen dich irgendwie immer an die Decke gehen ;)
derboesewolfzdf
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Ruhig werden du musst...
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Onkel Markus
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Also gut, dann erzähle ich euch, was passiert ist - ungeschönt und ehrlich.
Bin ich nicht stolz drauf, ich finds auch nicht witzig oder zum lachen.
Ist halt meine Schwachstelle. Und ich glaube, jeder hat so seine Schwachstellen.

Mir ist beim Bau des Modells am vergangenen Freitag leider die Sicherung durchgegangen, was zur Folge hatte, dass das Modell den Bach runterging. Oder anders ausgedrückt: Ich bin in einem Zustand völliger Genervtheit an den Einbau eines Fotoätzteils gegangen – und es ist fürchterlich schief gegangen.
Dazu kamen noch meine qualitativ völlig minderwertigen Pinzetten, denen ich auch noch einen Teil der Schuld geben darf. Und so ist es passiert:

Es sollte ein Stück Reling in die Bordwand eingesetzt werden (siehe Bild unten). Mir war schon vorher klar, dass das sehr frickelig werden würde. Egal – ich wollte das unbedingt fertig haben und bin also in dem mir bewussten Zustand der Genervtheit und mit den miesen Pinzetten ans Werk gegangen.
Zunächst das Ätzteil aus der Platine geknipst, in die Pinzette geklemmt, Sekundenkleber dran und: ZING! – weg war das Ätzteil, rausgesprungen aus der nicht korrekt greifenden Pinzette. Beim Aufheben auch noch die Reling verbogen!
Erstes Grrrrr!

Nächster Versuch. Andere Pinzette, gleiches Ätzteil, gleicher Sekundenkleber. Etwas zu viel Kraft auf die Pinzette, und schon hing das Ätzteil mitsamt dem Sekundenkleber quer auf der natürlich bereits bemalten Bordwand.
Zweites GRRRRRRRRR!

Dritter Versuch: Diesmal andere Herangehensweise: Sekundenkleber auf die Stelle am Rumpf, wo die Reling hin sollte. Die Reling kam sogar an ihrem Ort an, wollte aber noch nicht so ganz gerade sitzen. Also Korrektur hier, Korrektur dort, der Sekundenkleber zog an, das Teil hing schief und schäpp fest vor Ort.
Drittes GRRRROOOAAAAR!

An dieser Stelle kam mir noch der Gedanke, jetzt besser aufzuhören, aber da war ich bereits voll im Tunnelblick und wild entschlossen. Point of no Return vorbei.

Bei einem weiteren Versuch klatschte dann das Ätzteil erneut mitsamt Sekundenkleber gegen die Bordwand, auf der ohnehin schon der Kleber der vorigen Versuche hing. Und da war es dann vorbei. Der Zorn brach aus mir heraus und ging direkt auf das Modell nieder, was damit unwiderruflich zerstört war.


00 Crash.jpg


Was folgte, war der Ärger über meinen Wutausbruch und das zerstörte Modell. Und natürlich die Frage: wie geht es jetzt weiter? Ich habe noch so viele Bausätze hier auf Lager und habe überlegt, mit einem von denen weiterzumachen. Die Entscheidung für ein anderes Modell war schon so gut wie gefallen, die restlichen Teile der einstigen Exeter schon im Karton verstaut, da kam dann doch wieder etwas Ehrgeiz auf. Nein, ich wollte mich nicht geschlagen geben. Meine GRAF SPEE sollte ihren Gegner in der Vitrine an die Seite gestellt bekommen.
Bei der Betrachtung des bisherigen Baufortschritts an der Exeter fielen mir dann auch etliche Mängel und Unzufriedenheiten auf, die ich ohnehin nicht mehr hätte beheben können – von der Farbgebung über schlecht angebrachte Ätzteile bis hin zu dem sehr filigranen Mast, der mir ein paar Tage zuvor abgeknickt war und dem man die Reparatur ansah. Also alles in allem war der bisherige Baufortschritt bereits nicht mehr zufriedenstellend, zudem wusste ich jetzt, was alles falsch gelaufen war. Somit wurde ein neuer Bausatz der Exeter bestellt, der heute ankam.

Tja, wie gesagt: Ich kenne mich und meine Schwachstelle, ich hätte niemals in diesem Zustand der Genervtheit an den Basteltisch gehen sollen. Aber hinterher ist man ja immer schlauer.
Ich weiß, dass einige sicherlich mit Kopfschütteln auf das, was mir passiert ist, reagieren und mich vielleicht für verrückt oder bekloppt halten. Ich kann halt nur wiederholen, dass es meine Schwachstelle ist, mit der ich leben muss und die ich auch lange lernen musste, unter Kontrolle zu halten. Klappt halt nicht immer, leider. Aber zum Glück erwischt es immer nur leblose Gegenstände. Und die sind ersetzbar.

Neben dem neuen Bausatz habe ich mir in der Zwischenzeit auch vernünftige Pinzetten gekauft, die auch exakt greifen und nicht aneinander vorbei, sowie einen Sekundenkleber-Applikator, den ich zufällig beim Stöbern entdeckt habe. Der kam auch heute schon zum Einsatz und ich muss sagen: super Teil!

An der neuen Exeter werde ich einige Farbänderungen vornehmen:
Mir war zum Beispiel das "Hull Red" für das Unterwasserschiff viel zu dunkel. Das war schon mehr ein Schwarzbraun als irgendein Rot. Also wird das neue Modell eine dunkle, rote Farbe für das Unterwasserschiff erhalten.
Die Farbe auf dem Oberdeck war mir bislang auch viel zu gesättigt, viel zu gelb/beige. Auch hier werde ich einen weitaus weniger satten Farbton nehmen.
Ebenso verzichte ich beim Neubau auf die "Alterungs"-Washes.

Das Wochenende soll ja regnerisch werden - also Zeit zum Basteln.

Grüße,
Onkel Markus
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Revell-Bert
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Hey Onkel Markus, Respekt und Hut ab vor deinen offenen Worten hier !!!!
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Gruß der Bert
Schmelzer
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Kann Dich gut verstehen.
Finde es toll das Du nicht aufgibst. :thumbup:

Wirst sehen die zweite HSM Exeter wird noch besser.

Grüße
Schmelzer
OMG jetzt ist mir das Teil 28 auf den Langhaar Teppich gefallen.
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Simitian
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Moin Markus,
bezüglich dem Kleben von PE-Teilen mit Sekundenkleber.
Das Leid ist mir nur all zugut bekannt.
Habe auch Jahre lang mit Sekundenkleber hier hantiert.

Seid einem Jahr nehme ich nun zum verkleben von PE-Teilen
fast nur noch den:
Ultra Glue For Etch, Clear Parts and More
Ammo by Mig Jimenez | Nr. A.MIG-2031

Das macht die Kleberei etwas entspannter.

Bild




MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

Jan's Modellbau- Portfolio
Bild
derboesewolfzdf
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Hallo Markus,

Du wirst feststellen, dass es nicht nur Dir so geht. Die Kunst ist es tatsächlich, den Point of no return zu ignorieren und aufzustehen, Licht aus zu machen und den Rest des Tages zu geniessen. Ich habe hier ja schon mal geschrieben, dass ich heute noch unter ADHS leide und wenn ich an Deinem Punkt angekommen bin, lasse ich alles stehen und gehe.
Mir ist aber natürlch auch klar, wie schwer das ist.....
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Onkel Markus
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Hallo Revell-Bert, Schmelzer, Jan, derboesewolfzdf und alle anderen Mitleser!

Erstmal vielen Dank für euer Verständnis für meinen Wutausbruch. Gibt auch Leute, die reagieren auf so etwas mit Beleidigungen. Von daher nochmals: Vielen Dank!

Vielen Dank auch für den Tipp mit dem weißen Ätzteilkleber.
Der erinnerte mich an ein Video, das ich mal auf YouTube gesehen habe, wo ein Bastler Ätzteile mit Weißleim ans Modell anbrachte. Da ich noch eine Flasche Leim da hatte, habe ich das gleich mal probiert:


Ätzteile.jpg


Als Versuchsobjekte habe ich zwei Teile aus dem Ätzteilsatz der alten Exeter benutzt, ebenso ein Deck aus selbigem Bausatz. Beide Ätzteile habe ich jetzt mal mit Leim angebracht, mal gucken wie das läuft.

Ebenfalls auf dem Bild: Der rote Sekundenkleber, mit dem ich früher hantiert habe und der Ätzteilkleber von Modellbau-König, der aber das gleiche zu sein scheint, wie in der roten Flasche.

Im Hintergrund (recht verschwommen) finden bereits die ersten Arbeiten am Neustart statt.

Grüße,
Onkel Markus
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Ich glaube nicht, das ponal dauerhaft ist, aber als punktuelle Montagehilfe kann ich mir den Leim vorstellen. Wenn das Zeugs ausgehärtet ist, kann man die restlichen Berührungspunkte mit "richtigen" Kleber relativ ruhig anbringen.

Bin auf deine Erfahrung gespannt :thumbup:
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Gruß der Bert
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Onkel Markus
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Revell-Bert hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 22:26 Ich glaube nicht, das ponal dauerhaft ist, aber als punktuelle Montagehilfe kann ich mir den Leim vorstellen. Wenn das Zeugs ausgehärtet ist, kann man die restlichen Berührungspunkte mit "richtigen" Kleber relativ ruhig anbringen.

Bin auf deine Erfahrung gespannt :thumbup:
Moin Bert,
der Leim dürfte jetzt nach 24 Stunden ausgehärtet sein. Habe grad mal einen Test gemacht, und die beiden Teile halten! Bei etwas größerem Kraftaufwand hat dann ein Teil doch nachgegeben. Abbrechen kann man sie, wenn man will, der Leim haftet nicht so stark wie Sekundenkleber.

Ich sehe beim Leim eigentlich ein anderes Problem:
Gerade bei Relings, die man auch schon mal "um die Ecke" biegen und anbringen muss, dürfte der Leim ungeeignet sein. Natürlich muss man die Reling vorbiegen, aber das geht nicht auf den halben Millimeter genau - zumindest bei mir nicht. Da wäre dann schon der Sekundenkleber angebrachter, der dann so ein Teil dort hält, wo es bleiben soll.

Gestern wurde mir im Modellbauladen ein neuartiger Kleber mitgegeben (gratis!), mit dem Auftrag, ihn für Ätzteile zu testen und Feedback zu geben. Der ist auch so milchig-weiß wie der, den Jan gezeigt hatte.

Grüße,
Onkel Markus
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Ich bleib weiterhin am Ball :thumbup:

Das wäre vielleicht eine Lösung für meine Leiter am Unimog...
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Baubericht No. 1 nach Neustart
Sonntag, 14. Mai 2023

Eigentlich wollte ich dieses Wochenende viel mehr Zeit am Modellbautisch verbringen, aber dann kommt ja doch wieder alles anders als man denkt...
Die neue Exeter wurde also auf Kiel gelegt und der Rumpf angefangen zu bemalen, Ebenso die beiden großen Oberdecks, die in den nächsten Tagen noch miteinander verklebt werden, bevor sie an ihren Platz im Rumpf geklebt werden. Weder Rumpf noch Oberdecks sind soweit fertig, es fehlt noch etwas Farbe.


15 Auf Kiel gelegt.jpg


Die meiste Zeit ging jedoch für den Decksaufbau, der später mal die Brücke und den zweiten Geschützturm der Hauptartillerie tragen soll, drauf. Hier musste ich - aus Erfahrung mit dem Bau der ersten Exeter - gewisse Bauschritte DEUTLICHST vorziehen.
Laut Bauanleitung soll man zunächst das Deck mit allen Einzelteilen wie Räumotter, Vierlingsflak, filigranem Mast und Brückenhaus bestücken, dann auf das Oberdeck (das schon im Rumpf verklebt ist) aufbringen und ERST DANN in einem Bauschritt in der Mitte des gesamten Baus die Reling um das Deck herumfriemeln!

Leute - das kann nix werden!
So etwas bringt vielleicht ein Gottvater unter den Ätzteilbastlern zustande - ich aber nicht.

Deswegen: Erst die Reling dran, dann alles andere!

Und so gings dann los: Zunächst die kürzere der beiden Relings vorbiegen und schon mal bepinseln. Die Relings sollen ein etwas dunkleres Grau als die Aufbauten erhalten, um sich mit ein bisschen Kontrast abzusetzen. Als Farbe kommt hier übrigens ausnahmsweise eine Revell-Farbe zum Einsatz, denn die decken auf den Ätzteilen besser.


12 Reling vorbiegen.jpg


Für einen Ätzteilbastler im unteren Level-Bereich wie mich war das Vorbiegen und schließlich das Anbringen der Rundung eine echte Herausforderung - aber es hat geklappt. Ganz ohne Wut, und diesmal auch mit ordentlichen Pinzetten!

Die zweite Reling war dann etwas länger, ansonsten aber der ersten fast gleich. Auch hier wieder vorbiegen, bemalen und dann mit Sekundenkleber anbringen. Sekundenkleber ist hier übrigens die einzige Alternative, denn die Reling soll schnell haften, weil man ja einfach keine Zeit hat, sie eine halbe Stunde festzuhalten, bis der Kleber mal anfangt auszuhärten.


13 Reling vorbiegen.jpg


Aber auch hier ging alles mit Ruhe und Konzentration seinen Weg, bis die Reling schließlich dran war. Gefällt mir.


14 Reling.jpg


Jetzt bloß keinen Wutanfall mehr kriegen!!!

Durch das Hantieren mit der Pinzette ist hier und da nochmal etwas Farbe abgegangen, da muss ich dann nochmal nacharbeiten. Ebenso bekommt die Außenwand nochmal einen zweiten Anstrich, bevor es dann daran geht, die Einzelteile und das Brückenhaus aufs Deck aufzubauen.

So denn - kommt gut in die neue Woche!

Bis bald,
Onkel Markus
Meine Modellbau-Ecke

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