Star Wars Razor Crest "The Mandalorian" - Revell 1:72

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Hell-Mood
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Hallo Leute,

scheinbar bin ich tatsächlich der erste hier, der einen Baubericht zur neuen Razor Crest erstellt. Nun gut, dann muss ich mich wohl anstrengen... ;) Bitte seid gnädig mit mir. Angefangen habe ich schon vor ca. 3 Wochen, daher ist der Baufortschritt jetzt schon ziemlich weit, habe aber einige Fotos gemacht zwischendurch.

Als erstes ein paar Worte zum Bausatz: es gibt ja diverse kontroverse Diskussionen in den sozialen Medien, was die Qualität betrifft. Ich selbst habe auch ein paar "Kleinigkeiten" zu bemängeln, jedoch ist dies wirklich nichts, was man als einigermaßen versierter Modellbauer nicht in den Griff bekommt. Hier mal ein paar Fotos von Sinkstellen und "Fehler" in der Form. Auch das Branding auf der Außenseite(!) der Heckklappe ist nicht ideal. Habe es aber gut weg schleifen können. Die Sinkstellen kann man gut verspachteln. Alles in allem ist der Bausatz super, die Passform ist vollkommen in Ordnung. Für einen noch perfekteren Bandai in der Größe würde man wohl das doppelte zahlen. Von daher kann ich diese "Schönheitsfehler" verschmerzen.

Noch ein Satz zum oft diskutierten Revell-Maßstab: laut diversen Angaben ist die Razor Crest 26,5m lang. Das Modell ist 33,7cm lang. Somit errechnet sich ein Maßstab von 1:79.

Wer die Baubilder nicht sehen möchte, findet die finalen Galerie-Fotos hier: viewtopic.php?t=9293
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Razor_Crest_01.jpg
Razor_Crest_02.jpg
Razor_Crest_03.jpg
Zuletzt geändert von Hell-Mood am Fr 11. Feb 2022, 11:00, insgesamt 3-mal geändert.
Gruß

Christian
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Hell-Mood
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Als erstes ging es an den Innenraum. Da ich mit Elektronik (noch) auf Kriegsfuß stehe, wird es keine Beleuchtung geben und daher ist vom Innenraum später nicht sehr viel zu sehen. Gebaut wird zwar die Landeversion (das Fahrwerk ist richtig toll dargestellt, wäre schade, es nicht zu zeigen), bei der auch alle Klappen und Türen offen sind, dennoch ist es schwer ins dunkle Innere zu sehen.

Das Innere möchte ich trotzdem noch etwas füllen. Darum versuche ich hier mal einen in Karbonit eingefrorenen Trooper zu bauen. Die Figur hatte ich noch rumliegen und die wurde erstmal gevierteilt. Ein Transportsicherungsnetz, ein paar Kisten und Fässer und einige kleinere Greeblies sollen ebenfalls noch Platz im Inneren finden.

Als kleines Highlight hat mir ein Kollege eine Grogu-Figur gedruckt, in 2 Größen. Der größere ist natürlich detaillierter, aber er passt nicht zum Maßstab. Daher wird der kleinere benutzt. Angemalt sieht er ganz passabel aus, finde ich. Die Mandalorian-Figur aus dem Bausatz setze ich nicht ins Cockpit, sondern etwas versteckt ins Innere. Die Figur ist nicht sooo super gemacht (viel zu lange Beine) und das bemalen ist in der Größe auch nicht leicht.

Bemalt wird alles mit Vallejo Model Air, mit Airbrush und Pinsel, je nach Situation. Beim Cockpit habe ich nicht alle Dacals verwendet, sondern die ganzen Knöpfe lieber angemalt. Insgesamt hat das Interieur ne ganze Weile gedauert mit all dem Weathering und Chipping. Aber seht selbst:
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Gruß

Christian
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Hell-Mood
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Weiter ging es dann mit dem Zusammensetzen der Innenraumteile und das Einlassen in den Rumpf. Hier gab es keine Probleme, es passte alles super. Lediglich beim Aufsetzen des oberen "Deckels" des Rumpfes gab es ein paar Spalten, die gespachtelt und geschliffen werden mussten. Auch beim Zusammenfügen der Triebwerksteile gibt es eine Naht, die behandelt werden muss. Bei mir hat da schleifen ohne spachteln gereicht.

Nach der Montage wurde alles mit Spiritus abgerieben und dann in schwarz glänzend lackiert. Dann habe ich Vallejo Model Air Aluminium als Grundfarbe der Metallic-Oberfläche aufgesprüht. Es wirkt so jetzt sehr hell, jedoch wird es sich noch deutlich abdunkeln mit der Bemalung einzelner Panels und dem ganzen Weathering. Das Teil ist nämlich wirklich ziemlich dreckig in der Serie. Genau das, was mir immer so Spaß macht. :D

Da ich ja keine Beleuchtung einbaue, versuche ich mal, die Triebwerksauslässe mit orange ein wenig lebendiger darzustellen, als würde da ein wenig "Feuer" im Inneren brennen.
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Razor_Crest_12.jpg
Gruß

Christian
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Hans
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Nicht nur die Serie, auch was man hier sieht gefällt mir !!
👋 Hans
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Chacun à son goût
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Hell-Mood
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Als Nächstes ging es an die Metallstruktur. Um die Oberfläche interessanter wirken zu lassen, habe ich verschiedene einzelne Panels in verschiedenen Metalltönen bemalt. Natürlich habe ich dazu alle Platten nacheinander abgeklebt und mit der Airbrush besprüht 😉.

Nein nein, das wollte ich zuerst machen, habe aber vorher eine andere Methode ausprobiert, die super funktioniert:
3-4 Tropfen Metallicfarbe (Vallejo Model Air Aluminum) mit 2-3 Tropfen Wasser verdünnt und dann einen Tropfen Abtönfarbe (hellbraun, dunkelbraun, schwarz, grau, etc.) untermischen. Das Ganze lässt sich dann sehr gut mit einem feinen Pinsel auf den einzelnen Platten verteilen, ohne dass man Pinselstriche sieht. Die vertieften Panellinen helfen dabei wunderbar. So hab ich wahrscheinlich nur 1/4 der Zeit gebraucht.

Dann kamen noch die gelben Decals dran. Hatte erst überlegt, die Streifen selbst zu malen, falls die Decals zu künstlich wirken. Aber mit Microscale Set und Sol versinken die Decals wunderbar in den Vertiefungen, es gibt kein Silvering. Also habe ich es so gelassen. Mit den späteren Washes werden sie sich gut ins Gesamtbild einfügen.
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Razor_Crest_15.jpg
Gruß

Christian
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Hell-Mood
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Jetzt wurde es mal Zeit für die äußeren Kleinteile: Fahrwerk, Klappen und Kanonen. Es ist einiges an Vorarbeit nötig, da jedes Teil aufbereitet und gesäubert/entgratet werden muss. Nach der Grundlackierung in Aluminium gab es auch hier ein paar Flächen mit abweichenden Tönen. Danach Tamiya Panel Line Accent und etwas Wash und Streakings und schon konnte ein wenig Staub/Dreck mit Pigmenten aufgetragen werden. Die Stoßdämpfer hab ich dann noch mit Molotov Liquid Chrome bemalt.

Die Panel Lines wurden dann auch am gesamten Modell behandelt. Und schon wirkt das Schiff jetzt nicht mehr so hell metallisch wie nach der Grundlackierung. Es folgen nun weitere Washes, Dreck und Streakings.
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Gruß

Christian
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Hell-Mood
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Jetzt ist das komplette Modell mit Dreck besudelt. Habe dazu AK Weathering Pencils benutzt in Schwarz und Gun Metal. Mit nassem Pinsel kann man die Farbe von der Mine des Stiftes nehmen und großzügig auf der Oberfläche verteilen - dort wo es mehr sein soll, dementsprechend dicker. Wenn es leicht angetrocknet ist, kann man alles mit einem feuchten Pinsel tupfend gut verblenden.

Der Vorteil: die Stifte sind wasserlöslich und wenn etwas nicht passt und doof aussieht, wäscht man die Stellen einfach wieder sauber. Trotzdem ist die Verschmutzung relativ grifffest, wenn man mit Handschuhen das Modell ergreift. Eine Versiegelung ist ratsam.

So weit bin ich aber noch nicht, es fehlen noch einige Streakings und Pigmente, um die Razor Crest noch mehr zu verschmutzen.
:P
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Gruß

Christian
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ModellfreakDD
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Sieht richtig super aus :thumbup:

Bist du mit den Vallejo Metallfarben zufrieden?
Frage nur, weil ich noch den ein oder anderen Flieger in Alu bemalen will und noch auf der Suche nach einer schönen Metallfarbe bin, die auch realisitisch aussieht. Auf den Fotos kommt sie jedenfalls sehr gut rüber.
eydumpfbacke
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:clap: :clap: :respekt: :respekt: :thumbup: :thumbup:

Sehr schön :clap: :clap:
Es grüßt der Reinhart
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CaptainMeat
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Einfach fantastisch was Du aus dem Star Wars sachen so zauberst ... meinen allergrößten :respekt:
LG Ralf

Rechtschreibfehler wie auch Groß und Kleinschreibung sowie Satzzeichen sind gewollt und Bestandteil meiner Persönlichen Freiheit. :D
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LXD
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Sehr geil! :respekt: :thumbup:
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Hell-Mood
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Vielen Dank an alle. ;)

Frank, so richtig viel kann ich zu den Farben gar nicht sagen, ich habe zumindest keinen Vergleich. Ich hatte früher (vor 25 Jahren) mit den Revell Enamels gepinselt und als ich vor ein paar Jahren wieder anfing, probierte ich die Revell Aquas. Die haben mich für die Airbrush aber nicht überzeugt, darum bin ich dann auf die Vallejo Model Air gewechselt. Und etwas anderes habe ich bisher nicht probiert, da es damit bisher immer zu meiner Zufriedenheit klappte, egal ob Science Fiction, Fighter Jets oder Militär.

Bei den Metallfarben war ich auch skeptisch, da viele Leute da oft auf andere Produkte schwören (AK, Alcad etc.). Habe das Metallic von Vallejo dann probiert, weil ich es eh da hatte - das erste Mal auf größerer Fläche, und es sah für mich in Ordnung aus. Sie lassen sich super sprühen. Neben Aluminium habe ich auch Gun Metal und Chrome benutzt, das schaut auch super aus.

Die Oberfläche der Razor Crest ist an vielen Stellen tatsächlich sehr rau und grob (siehe Fotos). Um den Metalleffekt ideal hinzubekommen, wäre eine komplett spiegelglatte Oberfläche, die dann auch mit Schwarz glänzend grundiert ist, sicherlich noch besser.
Gruß

Christian
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ModellfreakDD
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Danke für die ausführliche Antwort. Das hilft mir weiter. Die raue Oberfläche kommt wahrscheinlich davon, dass die Acrylfarbe bereits beim sprühen trocknet. Oder aber es liegt, wie du bereits schreibst, am Primer.
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Hell-Mood
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@Frank: also ich meinte tatsächlich die Oberfläche des Modells ab Werk, ohne Farbe. Guck dir mal dieses Marko an, da sieht man die grobe Struktur im Vergleich zur glatten Struktur am Bausatz. Und diese grobe Struktur ist so bei 80% der Fläche. War mir zu mühevoll das alles glatt zu schleifen, dabei hätte ich mir nur die Strukturen versaut. :o
Für die Airbrush mische ich immer Flow Improver bei, dann trocknet es nicht so schnell.
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Gruß

Christian
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Aktvetos
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Die raue Struktur würde ja nicht mal das Problem sein, wenn es durch gehend wäre. Wirkt dann halt einfach nach schnell hergestellten Stahl. Gut zum Trockenbürsten und Alterung :)
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