Revell Community

Hallo zusammen,
ich starte wieder ein neues Projekt: die Burg Reußenstein 14.Jahrhundert im Maßstab 1:72. Hier mal Bilder der Ruine, 2015 von mir gemacht (daher keine Quellenangabe)






Mein Stadttor Projekt  hat eine kleine Pause eingelegt, obwohl es schon nahezu fertig ist. Es kommt aber bald die Fortsetzung.

Da ich zu Weihnachten einen 3D Drucker bekommen habe, hat dieser meine volle Aufmerksamkeit erhalten. Statt der Holzkonstruktion meiner vorherigen Dios versuche ich jetzt ein Grundgerüst im 3D Druck zu erstellen. Eine recht komplexe Angelegenheit. Bitte die bisherige Konstruktion nicht zu streng bewerten. Mit Texturen habe ich noch nicht experimentiert. Da kommt noch meine bewährte Technik mit selbsthärtender Modelliermasse zum Einsatz. Dachziegel und Fachwerk auch wie bisher üblich. Wie üblich orientiere ich mich am Original - ohne Anspruch auf absolute Detailtreue. Der Vorhof (Drohnenfoto 2) wird aufgrund der Ausmaße geringer ausfallen. Außerdem werde ich auf die vorgelagerte Vorburg aus Platzgründen verzichten müssen. Diese lag auf der freien, von Bäumen eingerahmten, Bergkuppe oberhalb der Burg. (zu erkennen auf dem ersten Drohnenfoto)

also erst mal schön das Du wieder eine Burg baust.

Natürlich freut es mich das Du einen 3D Drucker bekommen hast ..... aber das ist nicht das fantastische Burgbauen was man von Dir kennt...

das sieht erst mal nicht schön aus und nimmt dem ganzen den Charm und Flair was Du sonst von Anfang an bei Deinen Modellen hattest .

Die andere Art das zu Bauen hatte mehr was " Echtes " ...

Ist nur meine Meinung....

Also ich finde es interessant und bin gespannt, was du aus den Rohformen noch so rausholst

Ich danke Euch. Mal abwarten, was das gibt. Ist für mich auch wieder absolutes Neuland. Es eröffnen sich damit neue Möglichkeiten der Gestaltung. Handarbeit bleibt reichlich und ich denke, vom Resultat wird es keinen großen Unterschied zu den Holzkonstruktionen geben. Es wird eh eine Kombination von beidem werden.

Ich danke noch für das Lob mit dem fantastischen Burgbau, würde jetzt aber nicht unbedingt behaupten, dass das weniger komplex ist. Jedenfalls für mich. Ich habe null Erfahrung mit CAD und breche mir schier gar die Figur dabei ab. Aber das macht den Reiz der Sache aus. So kann ich wunderschön 2 meiner Hobbys zusammen bringen....Computer und Dioramenbau. Ich wunder mich eher, dass das in einem Plastikmodellbau Forum gesagt wird. Hier sind die meisten Modelle doch vorgefertigt und müssen nur zusammengebaut werden. Unikate entstehen "nur" durch Bemalung, Weathering und Zusatzteilen. Das will ich natürlich nicht kritisieren oder schmälern, da ich auch seit Jahren leidenschaftlicher Plastikmodellbauer bin. Aber dieses Diorama wird wieder nur als Eigenkreation entstehen....Figuren mal ausgenommen.
Kleines Statement, aber nun zum Baubericht:
Es hat einige Tage gedauert, aber jetzt ist das Grundgerüst der Kernburg weitestgehend fertiggestellt. Schornsteine und Treppen und eine überarbeitete Zwischenmauer folgen noch. Die Form der Kernburg ist dennoch gut zu erkennen.

Während ich andere Gebäude und Türme drucke, habe ich schon mal testweise Styrodurblöcke übereinander geschichtet, um mir einen groben Überblick über die Höhe und Lage der Gebäude zu verschaffen. 3 weitere Gebäude wurden ausgedruckt, ein 4. ist gerade in der "Mache". Das Torhaus (Zwischenebene) und der Rundturm für die unterste Ebene. Der Anbau im Vorhof (Ebene direkt unter der Kernburg) wurde fixiert. Das Dio wird relativ große Ausmaße haben. Grundfläche 60 x 60 cm - noch fast zu moderat für die Darstellung, aber ein Kompromiss an die Platzverhältnisse. Die Höhe wird allerdings mindestens 80 cm betragen....also extrem hoch. Styrodur beziehe ich übrigens aus dem Baumarkt zu Platten 5 cm x 60cm x 120 cm (Dämmplatten). Hier habe ich bisher 3 Platten a 8,50 € gekauft.

Lappes hat geschrieben: So 30. Jan 2022, 08:53

Ich habe mich mit 3D-Druck noch nie befasst, daher meine vielleicht dumme Frage...
Ist dieses Gebäude "am Stück" entstanden, oder sind das mehrerer Komponenten zusammen gefügt?

Eigentlich würde MICH schon interessieren, wie z.B. dieses Gebäude entstanden ist.

Wie gesagt, ich habe davon soviel Ahnung, wie die Kuh vom Fliegen...

Gruß der Bert

Hallo Bert,
das Gebäude ist aus einem Stück entstanden. In einem CAD Programm entwirft man es. Ich nutze Fusion 360. Zuerst wird die Grundfläche gezeichnet. Dann wird es zu einem Körper extruhiert, also in die Höhe gebracht um aus einer Skizze einen Körper zu gestalten. Das wäre dann ein Quader. Dann wird das Dach "gefast". Danach wird der Körper "ausgehöhlt" auf 4 mm Wandstärke. Dann werden die Fenster mit dem Skizzierwerkzeug als Rechteck aufgezeichnet und mit dem Extrusionswerkzeug nach innen "geschoben" (mehr als 4 mm damit Öffnungen entstehen). Der Erker wird aufgezeichnet und mit dem Extrusionswerkzeug nach außen um den gewünschten Überhang gezogen.
Danach wird das Ganze zu einem Slice Programm exportiert. Dort werden Drucker Einstellungen vorgenommen und die Datei in eine gcode Datei (vom Drucker lesbar) umgewandelt. Dann wird das Ganze über den 3D Drucker ausgedruckt, was ein paar Stunden dauert. Das ist dann das Resultat.

Hier habe ich mal einen Screenshot von Fusion 360 mit weiteren Elementen der Unterburg gemacht. Die Turm/Häuserzeile befindet sich gerade im Ausdruck. Der angrenzende viereckige Turm ist bis auf die oberste Etage/Dach fertig. Der niedrige Rundturm und das kleine Gebäude im Vordergrund wurden hier schon als Ausdruck gezeigt.

Endlich habe ich meine Mauer in der 2. Ebene fertig. Ich hatte mindestens 4 Fehlversuche und habe hinterher Segment für Segment einzeln ausgedruckt. Heute ist die Mauer fertig geworden. Die Mauer auf der untersten Ebene und der Vorhof mit einer Schmiede, Pferdestall und Gesindehaus müssen noch fertiggestellt werden. Aber von der Steilhangseite hat man schon eine recht gute Vorstellung.

Der untere viereckige Turm erhielt heute den Fachwerkaufbau und das Dach. Außerdem bearbeitete ich teilweise die Styrodurplatten mit einem Lötkolben.

Servus
Sieht für mich zwar etwas "ungewont" aus wegen der 3D Strukturen aber ein sehr nettes Projekt. Da ich schon lange überlege mir einen 3d drucker zu leisten eine vielleicht blöde frage aber sind diese Teile nicht eigentlich ziemlich teuer wenn mann sie druckt ?? Zb der Rund Turm - ehrlich betrachtet was kostet der ( ca ..)
LG Alexander

Danke schön, Alexander. Warte, bis das Modell fertig ist. Ist ja nur die Grundstruktur. Billig ist es nicht, aber wenn man die Burg Bran von Faller gegenüberstellt ist es im Vergleich ein Sonderpreis. Ich denke ungefähr 80 bis 90 € bisher. Ist aber auch eine Menge Fehldruck dabei, weil mir auch die Erfahrung fehlt. Ich betrachte dies weniger von der Perspektive Geld. Es ist für mich eine Übung, die Materie 3D Druck zu lernen. Ich hatte bisher Null Kenntnisse. Mittlerweile komme ich mit dem CAD schon recht gut klar. Der Slicer (Programm zum teilen in Druckschichten und übersetzen in den druckerlesbaren gcode umzuwandeln) ist auch ein Fall für sich und nicht zuletzt der 3D Drucker selbst. Alles in allem eine sehr gute Übung. Die sonstigen handwerklichen Tätigkeiten beim Diobau folgen ja noch. Alles in allem ist es schon ein Großprojekt. Für mich ist es gegenüber meiner "herkömmlichen" Vorgehensweise ein richtig große Aufgabe, da ich auch noch eine Menge zu lernen habe.
LG
Frank

Weiterer kleiner Fortschritt:
Zuerst mal Bilder aus dem CAD. Die Konstruktion der Mauer zur Unterburg. Dazu plane ich einen Halbturm direkt am Haupttor. Die Mauer liegt an einem Gefälle zur unteren Ebene.
Des Weiteren habe  ich den Zugang zum äußeren Burghof und der Kernburg erstellt und angepaßt. Es wird eine Zugbrücke mit Befestigung, die den Fußweg zur oberen Kernburg überbrückt. Dies entspricht nicht dem Original, sieht meiner Meinung nach aber glaubwürdig aus.

Das im vorherigen Post gezeigte Mauerelement wurde mittlerweile ausgedruckt und die Lage der Gebäude festgelegt. Die unteren 2 Lagen des Burgbergs mit der Dekupiersäge angepasst und zusammengeleimt. Der Burgberg soll abnehmbar gestaltet werden, um den Transport auch innerhalb des Hauses zu erleichtern. Die Höhenanpassung der Gebäude wurde vorgenommen. Mit dem Lötkolben wurde das Styrodur entsprechend eingeschnitten. Der Rundturm mußte durch ein Segment verlängert werden und last but not least wurden für die Burg Fachwerkelemente für das oberste Stockwerk der Hofseite konstruiert und ausgedruckt.