Baubericht: Benz Patent-Motorwagen 1886 - ICM - 1:24

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ModellfreakDD
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Ich schließe mich meinen Vorrednern an :thumbup:
Revell-Bert
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:shock:
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Gruß der Bert
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Rafael Berlin
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Vielen Dank Euch! Ich werde trotzdem weiter hier schreiben. Sind so viele sympathische Leute unterwegs :D
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derboesewolfzdf
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Der Nachteil an dem ganzen ist , dass man sich so Stümperhaft vorkommt . Eigendlich müßtest Du hier n verbot zum Bauen kriegen :lol:


@captainmeat….. so komme ich mir hier bei euch ständig vor……
Revell-Bert
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Geht mir genauso...
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KaleuNW
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Hallo Rafael

Wenn du etwas über das Original sehen möchtest, dann schau dir auf SRF1 vom letzten Samstag die Sendung SRFscool um 11:05 Uhr an.https://zattoo.com/program/srf1/247127855

mit Gruss aus der Werft
Wilfred
Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.
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Rafael Berlin
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Hallo Wilfred,

vielen Dank für den wirklich tollen Hinweis, habe ich mir gerade angeschaut. :thumbup:

Kleiner Hinweis für alle Interessierten. Bei Zattoo müsste man Mitglied sein, bin ich nicht. In der Mediathek des SFR kann man sich die Sendung aber anschauen. Einfach dort nach SFRschool suchen und die Sendung vom vergangenen Samstag auswählen. Da kommt dann der Hinweis, dass man das nur von innerhalb der Schweiz nutzen kann. Aber mit einer VPN-Verbindung klappt es dennoch problemlos. Los geht's ab etwa Minute 27 .

Hat viel Freude gemacht. Das Vorbild ist schon sehr beeindruckend.

Danke und Viele Grüße
Rafael
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Rafael Berlin
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Hallo zusammen,

der letzte Statusbericht ist ja schon fast 3 Wochen her. Zwischenzeitlich hatte ich eine kleine Zwangspause, aber nun gehts wieder...

Dieser Beitrag widmet sich dem vielleicht spannendsten, zumindest auffälligstem "Detail" des Motorwagens. Ich meine die Speichenräder. Im Nachhinein muss ich zugeben, die sind echt anspruchsvoll. Ich habe über 1 Woche gebraucht, um damit fertig zu werden. Aber der Reihe nach...

Die Speichen selbst sind PE-Teile, bei den großen Räder sind es jeweils 31 pro Seite. Zählen macht hier durchaus Sinn wenn man sie alle nacheinander bearbeitet. So weiß man immer wo man gerade ist ;)

Ich habe sie großzügig abgetrennt
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Die Spitzen müssen ordentlich versäubert werden, dazu sehr kurz zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen (damit sich beim Feilen die jeweilige Speiche nicht verbiegt)
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... und dann mit einer einfachen Glasfeile aus dem Drogeriemarkt gekürzt. Schon besser.
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Hier muss man sauber arbeiten, sonst passen die Speichen nicht in die Aufnahmen der Felge:
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Hier liegt der Speichenstern schon locker auf der Felge, welche in der Biegehilfe platziert ist. Die Felge bleibt dafür im Gussast. Bloß nicht vorher heraustrennen!!! Der Gussast selbst hat 4 Aufnahmestellen für die Biegehilfe.
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Wie man einigermaßen erkennen kann, ist der Speichenstern in dieser Form zu groß. Unten in ein paar Löchern eingerastet, oben steht er drüber. Na klar, das passt erst im gebogenen Zustand. Also biegen wir. Mit einem mitgelieferten Pinöpel wir das ganze eingedrückt.
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Man wird schnell merken, dass es dabei nicht sofort "click" macht. Am Ende muss man hingehen und die Speichen (im eingedrückten Zustand) einzeln mit einer Pinzette über die richtige Position bringen. Dann macht es "click". Meistens. Irgendwann ist man aber durch.

Ohne Foto. Ich habe die Speichen einzeln mit Sekundenkleber fixiert. Sicher ist sicher.

Nun kann man die Radhälften vorsichtig aus dem Gussast lösen. Wer es macht, wird beim ersten Schnipp geschockt sein. Da ist selbst auf dem Gussast eine enorme Spannung drauf. Aber es hält, keine Sorge. Hier die herausgetrennten Radhälften der Antriebsräder.
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Jetzt schon muss gesprüht werden, später geht es nicht, weil die Speichen schwarz werden sollen und die Narbe aus Messing. Also die Radhälften komplett mit Alclad 2 Primer schwarz glänzend eingesprüht (hält auch wunderbar auf den PE-Teilen) und über Nacht trocknen lassen.

Der Kreisschneider war eine super Investition, so kann man die Speichen super maskieren:
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Na klar, es folgt Messing (Alclad 2). Achtung beim demaskieren der Innenseite, bloss keine Speiche herausreißen. Klebekraft des Klebebands unbedingt reduzieren.
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Die Narbe wurde aus 2 Einzelteilen gebaut
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Weiterhin ohne Fotos (hab ich vergessen). Der Spalt in der Nabe wurde verspachtelt, mit Alclad 2 Primer besprüht (der deckt Unebenheiten wunderbar zu), 1 Tag trocknen lassen und dann mit Alclad 2 Messing poliert besprüht.

Die Nabe wurde dann in eine Radhälfte mit Hilfe eines Zahnstochers zur genauen Positioniereung eingeklebt. Die Andere Radhälfte kommt obendrauf. Auch mit Sekundenkleber auf die andere Seite der Nabe geklebt. Darauf achten, dass sich die Speichen der Radhälften immer schön abwechseln und nicht zufällig übereinander liegen.


Vorne beim Laufrad war das Zusammenkleben der Radhälften besonders kompliziert. Ich musste mit Klemme und Klemmpinzetten nachhelfen und wirklich stückchenweise kleben.
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Obige Prozedur mehrmals, immer etwas versetzt.

Der Spalt zwischen den Radhälftenmuss man spachteln, schleifen, sprühen um zu schauen, wo nachgebesserte werden muss, schleifen, wieder sprühen, (notfalls nochmal von vorne) bis es passt.
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Am Ende hat man hochglänzende Räder mit Messingnabe.
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Der Alclad Primer war nötig oder zumindest super hilfreich. Aber der Glanz ist zu viel. Dank Kreischneider (eine lohnende Ivestition) wurde die Nabe nun exakt abgeklebt
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und die Speichen übernebelt mit stark verdünntem Vallejo Schwarz. Aber so, dass noch etwas vom Glanz erhalten bleibt. Achtung, nur exakt von vorne draufnebeln. Die Nabe selbst soll nichts abbekommen. Resultat, siehe spätere Fotos.


Bleiben noch die Reifen. Zum Glück hatte ich mir einen Kreisschneider gegönnt (sagte ich das schon? ;) ), ohne wäre es schwierig geworden. Gewonnene Erkenntnis: immer nur kleine Segmente aus dem Klebeband (Klebekraft reduzieren!!!) schneiden, die lassen sich genauer aufkleben.
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Die Reifen wurden dann mit einer Mischung aus Tamiya schwarz seidenmatt X18 und Tamiya schwarzem Gummi XF85 gesprüht. Meine Mischung war 10 Tropfen Tamiya Verdünner, 2 Tropfen Tamiya Trocknungsverzögerer, 10 Tropfen schwarz und 2 Tropfen Gummi.

So sehen nun die fertigen Räder aus:
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Ich bin ehrlich, die Räder sind einfach wunderschön. 1 Woche Arbeit und teilweise auch Frust, aber vergleichbares hab ich zuvor noch nicht gesehen.

Für das Jahr 2022 hat ICM als Neuheit den Benz Motorwagen mit "vereinfachten Speichen aus Plastik" angekündigt https://icm.com.ua/technique/benz-paten ... y-version/ (ist vermutlich auch noch günstiger in der Produktion). Ob das aufgrund der politischen Situation so kommt, ist natürlich fraglich. Muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden, welche Version für ihn in Frage kommt.

Viele Grüße aus Berlin
Rafael
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Eukaryot98
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Ein kleines Kunstwerk. Die Speichen habe mich bisher vom Modell abgehalten
mit freundlichen Grüßen Andy

Aktuelles findet ihr in meinen Portfolio
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Simitian
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Hi Rafael,
Hut ab vor der Leistung :clap: :clap: :clap:
Welch eine filigrane Arbeit, in Perfektion :respekt:

MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

Jan's Modellbau- Portfolio
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Revell-Bert
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Wahnsinnsarbeit👍

Ein super Ergebnis!!!
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Gruß der Bert
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ModellfreakDD
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Deine Bauberichte sind immer toll und es ist faszinierend, wieviel Mühe du dir immer gibst :thumbup:
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CaptainMeat
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Hi Rafael..
das ist ja schon mal wieder eine Leistung :respekt: :thumbup:
Die Reifen sehen wirklich Erstklassig aus .
Da bin ich wirklich auf das Gesamtbild gespannt :thumbup:
LG Ralf

Rechtschreibfehler wie auch Groß und Kleinschreibung sowie Satzzeichen sind gewollt und Bestandteil meiner Persönlichen Freiheit. :D
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Hans
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Super Arbeit, :thumbup: ich verwende zum "entgraten" der Ätzteile eine Goldschmiede Blechschere . Vielleicht wäre das auch für Dich etwas?
👋 Hans
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Chacun à son goût
derboesewolfzdf
Beiträge: 868
Registriert: Do 18. Nov 2021, 07:13

Ich habe mehrfach geschaut, ob die „Messingnabe“ nicht doch echt ist….. die Qualität ist mega….
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