HMS Victory in 1/100 von Heller

derboesewolfzdf
Beiträge: 865
Registriert: Do 18. Nov 2021, 07:13

sieht richtig toll aus. Mir gefällt, dass Du die Taue mit eingearbeitet hast..... :respekt: :respekt:
Was mich mehr irritiert..... lässt du den Innenraum komplett so in rot?
IngoM
Beiträge: 572
Registriert: Mi 27. Jan 2021, 13:59
Wohnort: Lingen

Die Brooktaue wird man später nicht sehen. Aber wenn ich schon die Geschütze mit je 15 Teilen ausführlich darstelle dann muß durch die Ringe auch das Tau durch....oder? Laut Plan soll die Beplankung der unteren Decks in Rot dargestellt werden. Das obere Deck wird dann ein Echt- Holzdeck werden. Überhaupt sieht das Schiff ja mehr so aus wie eine Biene Maja :P Damals war das wohl Gang und Gebe auch bei den spanischen Galeeren. Mit freundlichen Grüßen Ingo
Bild
Bastlerchris
Beiträge: 224
Registriert: Di 7. Apr 2020, 13:53
Wohnort: Gera

Hallo Ingo,

sehr schöne Fortschritte machst du da. Das weiß zu gefallen.

Eine Sache stört mich aber dann doch...
Du sagst selbst, dass das Brooktau an die Kanonen ran muss, wenn du die schon aus 15 Teilen zusammensetzt.

Aber das "Fädchen", welches du da als Brooktau einbaust....geht, ehrlich gesagt, gar nicht.
Das muss viel stärker sein.
VG Christian
IngoM
Beiträge: 572
Registriert: Mi 27. Jan 2021, 13:59
Wohnort: Lingen

Wenn die Decks eher in Holzfarbe sind warum möchte Heller dann die Farbe Rot auf die Decks haben? Ob bei der frühen Victory die Decks in Rot gewesen sind und später dann in hellem Holzbraun geändert wurden? Das Innere des Decks könnte ich noch anders bemalen da wo die Geschütze stehen müsste es Rot bleiben.
Ein dickeres Tau würde ich nicht durch die Öffnung hinten am Kanonenrohr bekommen. Und auch durch die Ringe an den Augbolzen passt es gerade so durch.
Gruß Ingo
Bild
derboesewolfzdf
Beiträge: 865
Registriert: Do 18. Nov 2021, 07:13

Inzwischen frage ich mich auch immer öfter, wer bei den Anbietern auf die teilweise hanebüchenen Farbkombis kommen. Auf einem militärisch genutzten Schiff wie der Victory kann ich mir beim besten Willen keinen roten Innenraum vorstellen. Immerhin gehen die Rotlichtbezirke bis aufs 15.Jht und früher zurück. Da hätte sicher kein Soldat dienen wollen.
Ob die Innenräume wirklich weiß waren, wie im Video gezeigt ist zwar möglich, aber eigentlich unpraktisch…. Bezieht man Kaonenrauch, allgemeine Hygiene, etc. Mit ein…
IngoM
Beiträge: 572
Registriert: Mi 27. Jan 2021, 13:59
Wohnort: Lingen

Nach langer Suche habe ich was gefunden. Die untersten Decks wurden auch als Lazarett genutzt. Um die Soldaten an das Blut von z.B. von abgerissenen Gliedmassen (wie bei Lord Nelson der Arm) zu gewöhnen, wurden diese Decks in Rot gestrichen.
Also ganz so abwegig ist diese Farbe dann doch nicht.
Quelle: Horatio Nelson-Triumph und Tragik eines Seehelden.
Bild
derboesewolfzdf
Beiträge: 865
Registriert: Do 18. Nov 2021, 07:13

Again what learned…. :D :D :D
Benutzeravatar
dafi
Beiträge: 128
Registriert: Mi 25. Nov 2020, 10:59

Wenn ihr erlaubt, hier noch ein paar Infos zu den Innenraumfarben.

Ganz früher waren die Schiffe innen à la natüre, also kein Farbanstrich. Irgendwann zwischen 1650 und 1700 kam dann ein Innananstrich der Wände und Decke in rotem Ocker (Farbe Dunkelrot https://de.wikipedia.org/wiki/Ocker) auf, aber nicht aus psychologischen Gründen, sondern es war einfach die billigste Farbe mit guter Beständigkeit. Die Aussage daß Blut zu verdecken sei, wurde zwar damals auch gefozzelt - belegt durch Briefe der Spanier und Franzosen kurz vor Trafalgar - war aber bestimmt nicht der Grund, so feinfühlig und spendabel war die Admiralität dann doch nicht. Außerdem war eine Seeschlacht ja doch ein Ausnahmeereignis, die meisten Schiffe hatten selbst in Hochzeiten des Seekriegs oft nur 3 bis 4 Kampftage in 40 Jahren Dienst. Das die Decks rot gestrichen waren bezweifle ich, auch wenn damals noch nicht geholystoned wurde, war die Farbe bestimmt nicht abriebfest genug für die Heavy-Duty-Verwendung mit 400 paar Füßen und 30 Geschützen pro Deck. Die rote Farbe der Innenbords kann heute ja noch schön an der Hermione gesehen werden.https://www.segelschiffsmodellbau.com/t ... efort.html

Die Victory bekam 1787 die "Peoples Accommodations whitewashed" (Unteren Batteriedecks, Bereich unter der Back, Order from 24.09.1783), und die Kabinen gestrichen. Dabei ist "Whitewash" keine Farbe im klassischen Sinn, sondern eine Kalktünche (Sumpfkalk), die billig, wasserresistent, desinfizierend und fungizid ist, also für damals ein großer Schritt in Richtung Hygienemaßnahmen. https://de.wikipedia.org/wiki/Sumpfkalk

Spätestens beim Great Repair 1800 bis 1803 wurde schließlich der gesamte Innenraum whitegewashed, der Bereich des oberen Batteriedecks inkl der Kuhl galt aber als offenes Deck - daher dort auch keine Pfortendeckel - und war von den Bordinnenwänden wahrscheinlich weiterhin gelber Ocker, wegen der besseren Beständigkeit gegenüber dem Wetter und Wasser.

Aber wie so vieles in dieser Zeit, keiner war von uns dabei und es bleibt genug Spielraum für eigene Interpretationen, so take it easy and have fun modeling!

XXXDAn
IngoM
Beiträge: 572
Registriert: Mi 27. Jan 2021, 13:59
Wohnort: Lingen

Aus dem von mir zitiertem Buch.
Man brachte Nelson sofort unter Deck , wo die Ärzte schon bereitstanden. Auf den damaligen Kriegsschiffen befand sich das Lazarett tief unten auf dem Orlopdeck- weit entfernt vom Geschehen der Schlacht, damit die Schreie der Verwundeten und der Anblick der zerfetzten Leiber die Moral der Kämpfenden nicht schwächten. Während der Schlacht wälzten sich in dem niedrigen, von flackernden Laternen nur notdürftig erhellten Raum die schwerverletzten inmitten von abgerissenen Gliedmassen, herausquellenden Gedärmen, Kot und Gestank im Todeskampf. Damit man das Blut nicht so deutlich sah, war das Deck und die Wände des Lazaretts mit roter Farbe angemalt. Dieser Brauch ging angeblich auf Admiral Robert Blake zurück, der gesagt haben soll, die rote Farbe würde die Furchtsamen .........usw.

Nur nochmal der ganze Text.
Bild
IngoM
Beiträge: 572
Registriert: Mi 27. Jan 2021, 13:59
Wohnort: Lingen

Bin gerade am experimentieren mit dem Brooktau. Das Loch im Pomelion (hinten am Kanonenrohr) lässt sich auf 0,8 mm aufbohren. Die Ringe an der Seite haben ebenfalls 0,8 mm. Allerdings abzüglich des Augbolzens in dem sie stecken, also ca. 0,7 mm. Ich habe jetzt mal einen dickeren Faden eingezogen.
Dieser Faden darf nicht zu starr sein, sonst reißen die Ringe auf denn sie wurden aufgeschnitten um sie auf den Augbolzen zu bekommen und dann mit Spitzzange wieder zusammengedrückt. Sie sind also das schwächste Glied in der Kette.
20220609_153055[1](2).jpg
Bild
Benutzeravatar
CaptainMeat
Beiträge: 1143
Registriert: Do 6. Feb 2020, 17:19
Wohnort: Bad Zwischanhn

Hey Ingo...
ehrlich ... der Faden sieht schei sse aus . Das geht gar nicht ! Erst mal solltest Du was Braunes nehmen. Dann was glattes und nicht so ausgefranzt. Wie wäre es mit Paketband ? Wenn ich mich recht erinnere ist das aus 3 Faden gewickelt . Diese dann zerlegen und Du hast dünnes Tau was passen sollte
LG Ralf

Rechtschreibfehler wie auch Groß und Kleinschreibung sowie Satzzeichen sind gewollt und Bestandteil meiner Persönlichen Freiheit. :D
Kaperfahrer_1705
Beiträge: 29
Registriert: Do 7. Apr 2022, 17:04
Wohnort: Gaimersheim

Das Tau sieht mir zu plüschig aus :D
IngoM
Beiträge: 572
Registriert: Mi 27. Jan 2021, 13:59
Wohnort: Lingen

Hab mir jetzt mal verschiedene Taue herausgesucht. Einfaches Paketband hat ungefähr denselben Durchmesser wie das von mir verwendete Tau. Da muß ich schon zu dem rechten Tau greifen, welches einen Durchmesser von ungefähr 0,75 mm hat. Das bekomme ich aber nicht durch den Ring am Geschütz. Folglich lasse ich auf dem Orlop-Deck die Geschütze so wie sie sind und auch die noch fehlenden 15 Geschütze werden so installiert wie die ersten. Auf dem nächsthöheren Deck, dem Unterdeck, werde ich an den Geschützen größere Ringe in die Augbolzen setzen und dann das dicke Tau ausprobieren. Auf den oberen Decks werden kleinere Geschütze installiert und dann kommt entweder das Paketband zum Einsatz oder das bereits von mir verwendete Tau welches mir im Verhältnis zum Geschütz gar nicht so dünn vorkommt.
20220612_130450[1](2).jpg
Bild
Kaperfahrer_1705
Beiträge: 29
Registriert: Do 7. Apr 2022, 17:04
Wohnort: Gaimersheim

Die Kanonen stehen ausgefahren nicht an der Bordwand an ?
IngoM
Beiträge: 572
Registriert: Mi 27. Jan 2021, 13:59
Wohnort: Lingen

Laut Plan stehen die hinteren Räder ausgefahren direkt innen vor der Kante.
Bild
Antworten

Zurück zu „Bauberichte“