Fertig: Admiral Graf Spee von Trumpeter 1/350

panzerchen
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"Onkel Markus" wunderte sich über die Schreibweise bei Vallejo.
Ich habe ihm die Antwort geliefert.
Das ist auch wieder eine Antwort.
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Onkel Markus
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panzerchen hat geschrieben: Mo 21. Nov 2022, 18:51 gray=english
grey=american
Hallo Panzerchen!
Vielen Dank für die Info!
Die unterschiedlichen Schreibweisen waren mir noch nicht bekannt.
Aber es ist umgekehrt - im englischen Englisch wird "grey" und im amerikanischen Englisch "gray" geschrieben.
Steht zumindest so im Online-Pons.

Grüße,
Onkel Markus
Meine Modellbau-Ecke

Aktuell im Bau: HMS Exeter von Trumpeter in 1:350
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Onkel Markus
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= = = Letzter Baubericht = = =

Nun ist es soweit - meine Admiral Graf Spee steht im Regal.
Drei Dinge wurden seit dem vorletzten Baubericht noch erledigt, zwei davon außerplanmäßig:

Patina am Rumpf
Von Anfang an war es mein Plan, das Unterwasserschiff nicht in dem üblichen, durchgehenden Rot zu belassen, sondern es etwas "gebrauchter" aussehen zu lassen. Viele Modellbauer fügen zu einem solchen Zweck ja gerne mal Rost hinzu, ich wollte mal einen anderen Weg gehen und das Unterwasserschiff altern lassen:
Dazu habe ich mit einem kleinen Borstenpinsel die Farbe "Yellow Ochre" von Vallejo Model Air aufgetragen. Zuerst war ich etwas erschrocken, ob mir das überhaupt gefällt, aber mittlerweile will ich es nicht mehr weg haben.

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Rigging
Leider liefert die Bauanleitung keinen Plan zum Riggen mit, somit habe ich die Fäden mit einer Mischung aus heruntergeladenen Plänen und meiner Fantasie gezogen.

Oh je - ja, die Fäden. Oh Mann.... ich wusste schon vorher, dass das wieder eine ungeliebte Frickelei wird - und so war es dann auch. Ich hatte zwar noch eine Rolle von Uschis Gummifäden in der Schublade, aber das ist glaube ich die Stärke "Superfine" (Durchmesser 0,01mm) - etwas arg dünn. Andere Elastfäden waren dann wieder viel zu dick und wiederum andere Fäden nicht elastisch.
Nach zwei sehr zweifelhaften Versuchen mit anderen Fäden habe ich mich dann doch für die dünnen Gummifäden von Uschi van der Rosten entschieden. Die ließen sich wunderbar anbringen und vertrugen sich auch mit dem Sekundenkleber.

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Heisst Flagge!
Als allerletzte Handlung am Bausatz hatte ich mir vorgenommen, die Heckflagge zu hissen. Die Trumpeter-Decals sind leider etwas widerspenstiger als die von Revell, aber sie hing dann doch dort, wo sie hin sollte.

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Tja - und das wars. Oder?
Ich bin noch am Überlegen, ob ich Uschis Gummifäden vielleicht noch an die beiden Kräne spanne. Aber jetzt steht das Modell erstmal im Regal und ich nehme mir die Zeit, darüber nachzudenken.

Fazit
Mit diesem Punkt gehe ich schon seit einiger Zeit schwanger. Da die meisten Kommentare in den verschiedenen Bauberichten hier im Forum größtenteils positiv ausfallen und wenig Kritik dabei ist, will ich selbst mal mein Machwerk kritisieren.

Bin ich zufrieden?
Jein, ganz klar! Zunächst einmal: Die Admiral Graf Spee war, bzw. ist mein bislang größter Bausatz, was Einzelteile, Detailarbeit und Bauzeit angeht. Und mein erster Überwasser-Bausatz im Maßstab 1:350, in dem noch weitere folgen sollen (hoffentlich habe ich die Zeit dafür).

Um mein JEIN genauer zu erklären, muss ich wohl die verschiedenen Perspektiven des Baus abackern:

Detailarbeit
Ich war ja bislang nur die Bausätze von Revell gewöhnt. Trumpeter hingegen macht vieles anders und detaillierter. Was nicht immer und unbedingt von Vorteil sein muss. Bei einigen Teilen könnte man sich das Zusammenfummeln auch sparen und das Teil, so wie es nachher aussehen soll, auch direkt spritzen. Allerdings habe ich auch viel durch die Detailarbeit gelernt und mit Fehlern bezahlt.
Aber die viele Arbeit mit den Klein- und Einzelteilen hat Spaß gemacht.

Die Ätzteile
Mit den Ätzteilen war es über die gesamte Bauzeit ein einziges Auf und Ab. Anfangs wollte ich sämtliche Ätzteile verbauen und habe mich auch voll darauf eingelassen, was sich für mich im Nachhinein als Fehler herausgestellt hat. Zum Ende hin haben mir die Ätzteile dann aber sogar das Bordflugzeug mehr oder weniger gerettet, denn ansonsten hätte ich den Sattel fürs Katapult selber basteln müssen.
Bei der HMS Exeter, die als nächstes auf meinem Basteltisch stehen wird, sind schon mehr Ätzteile von Haus aus dabei, da werde ich mich nicht drücken und die auch nach Möglichkeit verbauen.
Was ich aber nicht mehr machen werde, ist Bauteile zu zerschneiden oder zu zerfeilen, um das Weggeschnittene durch ein Ätzteil zu ersetzen. Erst recht nicht, wenn die Teile klitzeklein sind. Dann lieber mit dem Pinsel Akzente setzen.

Kein AIrbrush mehr
Ich weiß, mit einer AIrbrush kann man tolle Sachen machen und Farbe so wunderbar gleichmäßig auftragen, wie es mit einem Pinsel nicht möglich ist. Mir egal. Ich habe mich gerade zu Beginn des Baus sehr mit dem AIrbrush herumgeärgert, sei es wegen der rotzenden Pistole oder zu dünnen Farben oder, oder, oder. Was mir einfach fehlte, war das entspannende Pinseln, das für mich essentiell zum Modellbau dazugehört. Deswegen werde ich in Zukunft auch auf Airbrush verzichten.

Das Endergebnis
Mir sind beim Bau einige Fehler unterlaufen, die ich durch konzentrierteres Studieren der Bauanleitung hätte vermeiden können - sowohl beim Bemalen als auch beim Zusammenbau verschiedener Teile. So ist ein Modell entstanden, das qualitativ deutlich Luft nach oben hat.
Allerdings habe ich auch das ein oder andere Neue ausprobiert, wie zum Beispiel die Ankerketten in Eigenregie, die Farben von Vallejo oder der Flüssigspachtel.

Es tut mir ja fast schon leid, dass ich mein "Traummodell" der Admiral Graf Spee schon so früh gebaut habe. Vielleicht hätte ich doch die HMS Exeter vor ihr bauen sollen oder einen kleineren Zerstörer. Um mich auf die Trumpeter-Modelle einzustellen. Aber wer weiß - wenns mir irgendwann in den Kopf kommt, baue ich sie vielleicht auch noch mal. Aber bis dahin - herrje - will ich noch so viele andere Modelle bauen.

Also dann: Auf gehts zum Bau der HMS Exeter!

Grüße,
Onkel Markus
Meine Modellbau-Ecke

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panzerchen
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Danke Herr Onkel Markus für die Korrektur meines Hinweises.
Gut, es ist also genau anders herum.
Werde ich eh bald wieder vergessen......... :roll:
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paul-muc
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Ein "sauberer" Bau.
Aber der verlehmte Unterwasserrumpf ist denn doch ein arger Kontrast zu werftfrischen Aufbauten und Deck.
derboesewolfzdf
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die Alterung des Unterwasserschiffs sieht wirklich gut aus, muss aber hier Paul-Muc Recht geben..... Das Deck wie neu und sauber passt wohl eher nicht zur Alterung.....

dennoch, insgesamt ein sehr schöne Schiff, dass Du da gebaut hast.
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LXD
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Die Deckaufbauten sehen wirklich gut aus :respekt: Sauber gebaut, dezente Alterung, alles top. Zum Unterwasserschiff: ich als Laie habe keine Ahnung wie ein in die Jahre gekommener Rumpf in real aussehen müsste. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass es einen optischen Unterschied gibt zu einem regelmäßig gewarteten Deck, dass vielleicht auch mal einen frischen Anstrich zwischendurch erhält, während dies beim Unterwasserschiff eben nicht in derselben Regelmäsigkeit möglich ist. Von daher kann ich den Kontrast schon nachvollziehen. Aber auf mich wirkt die Alterung hier nicht wirklich realistisch. Z.B.: wie käme der vertikale Verlauf Zustande? Auch finde ich das Muster insgesamt zu grob aufgetragen. Man sieht einfach, dass es schlicht Pinselstriche sind. Ich hätte hier vielleicht eher mit Pigmenten gearbeitet und diese in horizontaler Richtung aufgetragen.
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dimo1991
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Mir als Schiffsbauer gefällt das Modell sehr gut, auch wenn das eine oder andere Detail nicht zu deiner Zufriedenheit ausgefallen ist. Ich selbst habe kein einziges Modell gebaut, bei dem ich nach Fertigstellung nicht noch einige Verbesserungsmöglichkeiten oder Fehler entdeckt habe. Deine Selbstkritik finde ich sehr gut, denn das ist der beste Weg zukünftige "Fehler" zu vermeiden; ich glaube, das machen wir alle so.

Bei den Ätzteilen gebe ich dir Recht. Ich verbaue selbst gerne Ätzteile, allerdings nicht um jeden Preis. Manche sieht man nach dem Einbau einfach nicht mehr (wie z.B. die Pedale in einem Flugzeugcockpit, wenn man einen Piloten reinsetzt), oder sie sind so winzig daß man sie nur mit einer Uhrmacherlupe sehen kann. Da stellt sich schon die Frage, ob sich der Aufwand lohnt.

Gerade ist mir beim Bau meiner römischen Trireme ein Mißgeschick passiert, das mich sehr frustriert hat. Aber gerade das spornt mich an, eine Lösung zu suchen.
Der Handwerker, der’s allzu gut will machen, verdirbt aus Ehrgeiz die Geschicklichkeit. (Shakespeare)
Es grüßt der Dietmar
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Simitian
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Moin Markus,
deinen Ansatz mit dem Unterwasserschiff, finde ich
richtig gut :thumbup:
Vlt, etwas zu dolle, aber das ist reine Geschmackssache.
Sauber gebaut bzw. bemalt (zb. die Beiboote) und ein super Baubericht :thumbup:
Macht freude hier zu lesen :)

MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

Jan's Modellbau- Portfolio
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Onkel Markus
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= = = Nachtrag = = =

Was ich völlig vergessen habe:

Danke an alle, die den Bau meiner Admiral Graf Spee kommentierend begleitet und mir mit Rat und Tat sowie Tipps und Kritik zur Seite gestanden haben!

Patina am Unterwasserschiff
Die Reaktionen zur Patina am Unterwasserschiff der Graf Spee fielen hier ja gemischt aus.
So 100%ig bin ich damit auch nicht zufrieden, zum einen weil man die Pinselstriche auf den Fotos sieht und zum anderen weil ich es wohl mal wieder zu gut gemeint habe. Aber generell finde ich die Idee gar nicht mal so schlecht. Und ja - Schiffe sind nun mal meistens oben hui und unten pfui. Was daran liegt, dass es eben Schiffe sind, die 24 Stunden lang im salzigen Meereswasser liegen. Obenrum können die Schiffe von ihrer Besatzung immer wieder top in Ordnung gehalten werden, durch Reinschiff oder Pönen. Im Unterwasserbereich geht das aber nun mal nicht. Das geht erst in der Werft. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir damals mit unserer Fregatte Emden in die Werft gingen. Als erstes nach dem Eindocken und Trockenlegen des Schiffes kamen die dicken Dampfstrahler zum Einsatz, die das nicht mehr ganz so rote Unterwasserschiff säuberten. Das sah schon übel aus.
Übrigens sieht man es beim Modell, wenn es im Regal steht, auch nicht so deutlich wie auf den Bildern, die das Unterwasserschiff ja im Fokus haben.

Die Idee zur Patina stammt übrigens von Bildern, die ich aus dem Internet habe, und zwar von der Seite warthunder.com:

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10.jpg (58.58 KiB) 371 mal betrachtet
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04.jpg (66 KiB) 371 mal betrachtet

Diese Bilder inspirierten mich ebenfalls dazu, die Aufbauten an Oberdeck in einer anderen Farbe als den Überwasserrumpf zu streichen.

Mal gucken, wie ich es bei der Gegnerin der Graf Spee, der HMS Exeter mache.

Nochmals dankende Grüße,
Onkel Markus
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