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Das Bild des Marinemalers Jochen Sachse (1930-2013) regte mich zum Bau der beiden dargestellten Schiffe an. Es zeigt die Versorgung des Kleinen Kreuzers SMS Dresden durch das Passagier- und Frachtschiff Sierra Cordoba in einer Bucht der Santa Inès Insel nahe Punto Arenas.
Wenn sich für den Bau des Kreuzers im Internet ohne grossen Aufwand Schiffsrisse finden, dann ist die Lage für den Bau des Passagierfrachters fast aussichtslos. Es lassen sich nur gerade technische Daten und einige Fotos herausfiltern. Aber genau das war es, was mich als besondere Herausforderung dranbleiben liess.


Etwas zur Hintergundgeschichte des Bildes

Der Kleine Kreuzer SMS Dresden, 1914 an der Ostküste Nordamerikas operierend, reihte sich bei Beginn des Krieges und nach Erreichen der Osterinseln ins Ostasiengeschwader Admirals Maximilian Graf von Spee ein. Mit dem vereinten Geschwader focht er in der Seeschlacht bei Coronel erfolgreich gegen das englische Geschwader unter Admiral Christopher Cradock.
Als einziges Schiff entging die Dresden während der späteren Seeschlacht bei den Falklandinseln am 8. Dezember 1914 der Vernichtung durch die Briten unter dem Kommando von Admiral Sturdee. Dank einer Regenbö und dank ihres Turbinenantriebs konnte sich SMS Dresden den Gegnern entziehen und sich nach Süden absetzen. Später jedoch, nach wochenlangem Versteckspiel an der chilenischen Küste wurde das Schiff von den Panzerkreuzern HMS Glasgow, HMS Kent und dem Hilfskreuzer Otranto bei Mas a Tierra am 14. März 1915 aufgebracht, was zur Selbstversenkung der Dresden führte.


Das Modell der SMS Dresden

Für den Modellbau der SMS Dresden dienten Pläne und Fotos des Originals und von Modellen der Dresden und ihres Schwesterschiffes SMS Emden, die im Internet in grosser Zahl zu finden sind.

Sowohl das Modell der Dresden wie der Sierra Cordoba wurde in Schichtbauweise aus Polystyrolplatten aufgebaut. Die Masten sind aus Stahldraht, die Takelage aus elastischem Faden von Uschi van der Rosten. Zur Bemalung verwende ich Emailfarben und zur Alterung Aquarellfarben.







Fortsetzung demnächst in diesem Theater

Aus der Werft
Wilfred

Ich bin voll begeistert und auch überrascht ob Deiner Modellbaukünste!

Ich bin immer wieder fasziniert, was du aus dem nichts zaubern kannst

PS: das Gemälde der Dresden ist wirklich toll. Könnte ich mir für meinen Bastelkeller gut vorstellen

Absoluter Wahnsinn
Eine bemerkenswerte Arbeit

MfG
Jan

Wo hattest du die große Hand von Bild 4 her?


Klasse Arbeit! Spitzen Ergebnis! Aller Respekt

Gruß der Bert

Erstaunlich was die heute in die Ü-Eier packen

Spaß beiseite das ist absolut gigantisch was du da baust

Zuerst mal einen herzlichen Dank allen für euer positives Feedback

„Leider ist dir ein Fehler unterlaufen ...“

An den Beibooten scheiden sich die Geister (siehe auch Bauberichte zur Bismarck)!

Ahoi Holger
Ohne deine Kompetenz bezüglich Ausrüstung der kaiserlichen Marine bei Kriegsbeginn anzuzweifeln, erlaube ich mir folgende Überlegungen:

Da sich SMS Dresden schon vor Ausbruch des Krieges in ausländischen Gewässern befand, hatte sie möglicherweise ihre zwei Beiboote achtern an Bord behalten.
Wenn sie auf dem Gemälde fehlen, könnten sie möglicherweise für die Aufrechterhaltung der Verbindung zwischen den beiden vor Anker liegenden Schiffe ausgesetzt worden sein.

Es könnte aber auch so gewesen sein – und damit hättest du mit deinem Einwand unzweifelhaft recht - dass die Dresden ihre beiden Beiboote achtern bereits im Dezember 1913 von Bord gegeben haben könnte, als sie von Kiel zu ihrem Auslandeinsatz in den Golf von Mexiko auslief.

Wie auch immer; sonst sehr auf historische Genauigkeit bedacht, ich habe mir in diesem Falle die Freiheit genommen, die beiden Boote beizubehalten, weil sie meiner Meinung nach eine Bereicherung des Gesamteindruckes des Kreuzers darstellen.

Aus der Werft
Wilfred

Die Größe ist ja unfassbar klein Dazu noch die Details - mein Lieber.

Ich hab ja die Dresden und die Emden selber gerade fertig gebaut und muss sagen, dass die Schiffe in den winzigen Maßstab schon Wahnsinn sind.

Irgendwie würde es mich reizen die Schiffe in 1:1200 in einem Diorama wieder zu sehen

@ Phylax Lüdicke
Wie ich Dich kenne, kommt da am Ende mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder ein "3D=Gemälde" heraus...

@ Eukariot
Irgendwie würde es mich reizen die Schiffe in 1:1200 in einem Diorama wieder zu sehen

Ich werde euch nicht enttäuschen - kommt alles noch!

Freue mich über euer Interesse
Wilfred

DAS ist Modellbaukunst!
Besser geht es nicht, wenn Du es erlaubst werde ich Deine Idee aufgreifen und mir davon ein 3d Druckmodell erstellen.

Ahoi Oliver

Danke, dass du meine Idee (welche meinst du eigentlich) nicht ungefragt entern willst.
Wenn du es in 3D versuchen willst, nur zu, ich werde dir sicher nicht im Wege stehen.

Relativ gute Risszeichnungen für die Dresden findest du in der Bauanleitung des Revellmodells unter
https://downloads.revell.de/Manuals-Modelkits/05500.pdf




Die Risse für die Sierra Cordoba wirst du in der noch folgenden Berichterstattung sehen.

Aus der Werft
Wilfred

PS: Die Risse wurden gemäss Anmerkung von Phylax Lüdicke geändert

Ahoi Holger

Die Gefahr besteht keinesfalls, weil
a) dein berechtigter Hinweis absolut korrekt ist (die Verwechslung ist allein meiner Nachlässigkeit geschuldet);
b) ich dich sicher nicht blockieren will, da ich schon in der Vergangenheit von deinen Kenntnissen profitieren konnte.

Wie du erkennen kannst, habe ich inzwischen die Skizzen ausgetauscht. Danke für den Hinweis
Wilfred

PS: Die Risszeichnungen stammen aus der Bauanleitung für die Dresden in 1:350 von Revell

Die Schiffe der Sierra Klasse

Die Passagier- und Frachtschiffe der Sierra Klasse bestanden aus 4 Schiffen, die ab 1913 vom Norddeutschen Loyd auf der Südamerika Route eingesetzt wurden.
Anfangs 1915 diente die Sierra Cordoba als Versorger des Kleinen Kreuzers SMS Dresden an der Südküste Chiles. Es gelang ihr, den Kleinen Kreuzer in einer Bucht der Santa Inès Insel mit Proviant, Kohle und Ersatzteilen nachzurüsten. Ein weiteres Treffen musste wegen der späteren Selbstversenkung des Kreuzers abgeblasen werden.

1917 wurde das Frachtschiff von der peruanischen Regierung beschlagnahmt und in Callao umbenannt. Ab 1919 stand es im Dienst der US Navy und transportierte Soldaten und Pflegepersonal vom europäischen Kriegsschauplatz zurück in die Staaten.

1922 wurde das Schiff unter dem Namen Ruth Alexander in die Dolar Line (1938 in American President Line umbenannt) eingegliedert.

Während eines japanischen Luftangriffes wurde die ehemalige Sierra Cordoba am 31. Dezember 1941 bei Balikpapan (Borneo) von einem Flugboot gebombt und sank zwei Tage später.



Das Modell der Sierra Cordoba

Weil für das Modell der Sierra Cordoba keine Schiffsrisse zur Verfügung standen, musste ich die Rekonstruktion anhand der technischen Angaben und mit den vorhandenen Fotos vornehmen, was relativ gut gelang, weil ich eine Abbildung genau querab fand. So konnte ich die Längsproportionen einigermassen genau festlegen und in meine Rissskizze übertragen.







Fortsetzung folgt


Aus der Werft
Wilfred

Glaubst das geht das so klein, das es auf die Centmünze passt?
"Kleines" Kino!