PRINZ EUGEN (Trumpeter 1:350) Bauzustand 1941
Verfasst: Di 25. Mai 2021, 13:16
Hallo Modellbaufreunde!
Mein neues Projekt ist nun am Laufen. Es ist der schwere Kreuzer PRINZ EUGEN (PG) im Maßstab 1/350. Der Bausatz ist der von Trumpeter 5313. Ausrüstungsstand dieses Bausatzes ist bekanntlich 1945.
Den Kreuzer in diesem Stand zu bauen war mir zu einfach. Passend zu meiner BISMARCK möchte ich auch bei der PG die Ostseetarnung darstellen, d.h. Ausrüstungsstand April 1941. Das bringt viele Probleme mit sich. Das fängt bei den Vorlagen an. Fast alle Detailpläne, die man bekommen kann, zeigen den Ausrüstungsstand 1945, leider auch das kürzlich erschienene KAGERO-Heft Top-Drawings No. 86. Eine der wenigen Maßskizzen 1941 befindet sich in Draminskis BISMARCK-Buch. Diese stimmt aber auch nicht ganz. Weitere gute Quellen sind Originalfotos.
Bei meinen Vorrecherchen bin ich zu folgendem Stand für April 41 gekommen:
1. Die vorderen SL-8 Hauben und E-Messer waren noch nicht installiert, stattdessen die gleichen Heeresgeräte wie auf BISMARCK achtern.
2. Die Nachtsichtgeräte waren (ebenfalls wie bei BS) noch nicht in der gepanzerten Ausführung.
3. Am Schornstein befanden sich noch die Kugelabdeckungen mit Scheinwerfern.
4. Schmalere Scheinwerferplattform am Vormars.
5. MES-Kabelschleife am Rumpf kürzer.
6. Nebelhorn an anderer Stelle.
7. Leichte Flak-Bewaffnung: 12 x 3,7 cm (Zwilling); 8 x 2 cm (Einzel)
8. Radarausrüstung 2 x FuMO27
9. Rettungsflöße wie BS, Typ 1SAbVW56
10. Torpedorohre ohne Schutzhauben
11. Nocken der Admiralsbrücke länger [Update 08.07.21]
…und einige weitere Details.
Wie will ich diese Änderungen am Bausatz umsetzen?
Zu 1 und 2) Akkurate Darstellung mit dem Veteran-Set VTW35055.
Zu 3) Hier habe ich mir schon vor ein paar Monaten entsprechende Ersatzteile von Revell vom BISMARCK-Bausatz 05040 zukommen lassen. Darstellung erfolgt aber geschlossen.
Zu 4) Korrigierbar mit dem WEM-Set PE 35124.
Zu 5) Manuelle Anpassung am Rumpf.
Zu 6) Manuelle Anpassung/Scratch.
Zu 7) Restteile von Revell-Platinum-Teilen der TIRPITZ (3,7er) und Veteran-Set VTW35053 (2er)
Zu 8) Hier verwende ich die von meiner ursprünglichen TP (im Prinzip vom Set Flyhawk 350061)
Zu 9) Scratch
Zu 10) Manuelle Anpassung/WEM-Set
Zu 11) Manuelle Anpassung/Scratch.
Somit kommen folgende Zurüst-Sets bei diesem Projekt zur Anwendung:
1 x Mastermodel SM-350-043 (Messingrohre 20,3 + 10,5 cm)
1 x Pontos 35017WD1 (Holzdecks)
Je 1 x Eduard 53048 + 53060 (Ätzteil-Sets)
1 x White Ensign Models PE 35124 (Ätzteile-Set)
1 x Veteran VTW35055 Rangefinders (4 pcs)
1 x Veteran VTW35053 2 cm Flak C/30 Single (8 pcs)
1 x Veteran VTW35058 Searchlight-Set*
1 x Veteran VTW35059 Firecontrol-Set*
1 x Veteran VTW35060 Observation Equipment-Set*
1 x KA Models MS-35017 German Gangway-Set
1 x Passion Models P35V-012 (Ankerketten)
1 x AM Works NW35027 Handles & Guard Rails
Rigging black + white 0,135/0,091 mm von Infini Model
…und vieles aus der Restekiste. *) noch übrig von BS und TP-Update.
Quellen & Vorlagen
Originalfotos (Bundesarchiv)
Stefan Draminski „Battleship Bismarck“
Kagero Top-Drawings No. 86
Kagero Super-Drawings 3D „Heavy Cruiser Prinz Eugen“
Marine-Arsenal „Schwerer Kreuzer Prinz Eugen“
E.O.W. 34+35 „Niemieckie Krazowniki Typu Admiral Hipper cz. 2+3“
Leon & Asmussen „German Naval Camouflage Volume I + II“
Nun zum eigentlichen Baubericht.
Begonnen habe ich mit dem Bau vor ca. 3 Wochen, und zwar am 09.05.21.
Als erstes habe ich mich mit dem meiner Ansicht nach schwierigstem Unterfangen beschäftigt: die Anpassung des Schornsteins mit den Scheinwerferhauben, welche beim Trumpeter-Bausatz so nicht vorgesehen sind. Für die Hauben habe ich Bauteile vom Revell-Bausatz 05040 verwendet.
Bei der Umarbeitung habe ich gleich die von Trumpeter nur rudimentär angedeuteten Steigeisen und Laufstege entfernt. Die neuen entstanden später aus dem Set NW35027.
Für die Plattformen habe ich Ätzteile von WEM verwendet, Leitungen sind aus Cu-Litze. Abzugsrohre oben wurden angepasst.
Im nächsten Step wird es noch mehr Fotos vom Schornstein geben.
Danach habe ich mir schon den Rumpf vorgenommen. Die besagte MES-Kabelschleife wurde vorn und hinten gekürzt. Die Steigeisen durch Ätzis aus der Restekiste ersetzt. Alle Bullaugen wurden aufgebohrt (0,9 mm), damit sie später mit Kristal Klear verglast werden können. Die Hauptpanzerung endete im Original sichtbar, bei Trumpeter fließend. Habe das entsprechend angepasst.
Als nächstes kam das dreiteilige Hauptdeck dran. Das Holzdeck von Pontos passte erstklassig! Hier mussten nur ein paar kleine Löcher kaschiert werden, nämlich die Standorte der 1945er Bofors-Flaks, die es ja 1941 noch nicht gab. Etwas Tamiya Putty und Revell Aquacolor 314.
Die Ankerklüsen vorn und hinten wurden aufgebohrt. Vor dem Aufkleben des Holzdecks wurden erhabene Teile des Trumpeter-Decks erstmal mit RAL7001 (Revell 76+05) bemalt, Poller schwarz.
Da mir die Holzdecks so aber zu hell sind, habe ich sie noch mit stark verdünnter brauner Ölfarbe „gewaschen“. Der erhöhte Part auf dem vorderen Deck im Bereich der Ankerketten ist übrigens laut Originalfotos bedeutend dunkler gehalten, möglicherweise wurde hier damals anderes Teakholz verwendet. Ich habe es dort entsprechend stärker eingefärbt. In diesem Zug entstanden auch gleich die beiden Fliegerkennungen; die exakte Position ist auf zeitgenössischen Fotos nachvollziehbar.
Dann nahm ich mir das separate Unterwasserschiff vor. Im Bereich der äußeren Wellenhosen war etwas Spachtel nötig. Im Bugbereich habe ich schon die Aussparungen für die Schallanlage vorgesehen (Referenz nur auf Originalfotos). Die Ausstülpung für die Bugspiere ist noch etwas zu groß geraten und wird später nochmal überarbeitet.
Vorerst letzter Part war die Farbgebung der Rumpfteile.
Das Oberteil habe ich erstmal komplett in RAL7000 (Revell 57) gespritzt, das Unterteil in RAL8013 (Revell 36+83). Am Oberteil habe ich dann manuell vorn und hinten dunkelgrau (Revell 78) abgesetzt.
Die falschen Wellen entstanden ebenfalls per Hand mit Revell 05. Die schwarzweißen Streifen hebe ich mir noch auf. Der 3 mm hohe Wasserpass wurde mit Revell 09 aufgetragen.
Die letzten 4 Fotos zeigen den aktuellen Rumpfzustand, es ist aber noch nix verklebt.
Arbeitsstunden: 40
Bis demnächst!
Mein neues Projekt ist nun am Laufen. Es ist der schwere Kreuzer PRINZ EUGEN (PG) im Maßstab 1/350. Der Bausatz ist der von Trumpeter 5313. Ausrüstungsstand dieses Bausatzes ist bekanntlich 1945.
Den Kreuzer in diesem Stand zu bauen war mir zu einfach. Passend zu meiner BISMARCK möchte ich auch bei der PG die Ostseetarnung darstellen, d.h. Ausrüstungsstand April 1941. Das bringt viele Probleme mit sich. Das fängt bei den Vorlagen an. Fast alle Detailpläne, die man bekommen kann, zeigen den Ausrüstungsstand 1945, leider auch das kürzlich erschienene KAGERO-Heft Top-Drawings No. 86. Eine der wenigen Maßskizzen 1941 befindet sich in Draminskis BISMARCK-Buch. Diese stimmt aber auch nicht ganz. Weitere gute Quellen sind Originalfotos.
Bei meinen Vorrecherchen bin ich zu folgendem Stand für April 41 gekommen:
1. Die vorderen SL-8 Hauben und E-Messer waren noch nicht installiert, stattdessen die gleichen Heeresgeräte wie auf BISMARCK achtern.
2. Die Nachtsichtgeräte waren (ebenfalls wie bei BS) noch nicht in der gepanzerten Ausführung.
3. Am Schornstein befanden sich noch die Kugelabdeckungen mit Scheinwerfern.
4. Schmalere Scheinwerferplattform am Vormars.
5. MES-Kabelschleife am Rumpf kürzer.
6. Nebelhorn an anderer Stelle.
7. Leichte Flak-Bewaffnung: 12 x 3,7 cm (Zwilling); 8 x 2 cm (Einzel)
8. Radarausrüstung 2 x FuMO27
9. Rettungsflöße wie BS, Typ 1SAbVW56
10. Torpedorohre ohne Schutzhauben
11. Nocken der Admiralsbrücke länger [Update 08.07.21]
…und einige weitere Details.
Wie will ich diese Änderungen am Bausatz umsetzen?
Zu 1 und 2) Akkurate Darstellung mit dem Veteran-Set VTW35055.
Zu 3) Hier habe ich mir schon vor ein paar Monaten entsprechende Ersatzteile von Revell vom BISMARCK-Bausatz 05040 zukommen lassen. Darstellung erfolgt aber geschlossen.
Zu 4) Korrigierbar mit dem WEM-Set PE 35124.
Zu 5) Manuelle Anpassung am Rumpf.
Zu 6) Manuelle Anpassung/Scratch.
Zu 7) Restteile von Revell-Platinum-Teilen der TIRPITZ (3,7er) und Veteran-Set VTW35053 (2er)
Zu 8) Hier verwende ich die von meiner ursprünglichen TP (im Prinzip vom Set Flyhawk 350061)
Zu 9) Scratch
Zu 10) Manuelle Anpassung/WEM-Set
Zu 11) Manuelle Anpassung/Scratch.
Somit kommen folgende Zurüst-Sets bei diesem Projekt zur Anwendung:
1 x Mastermodel SM-350-043 (Messingrohre 20,3 + 10,5 cm)
1 x Pontos 35017WD1 (Holzdecks)
Je 1 x Eduard 53048 + 53060 (Ätzteil-Sets)
1 x White Ensign Models PE 35124 (Ätzteile-Set)
1 x Veteran VTW35055 Rangefinders (4 pcs)
1 x Veteran VTW35053 2 cm Flak C/30 Single (8 pcs)
1 x Veteran VTW35058 Searchlight-Set*
1 x Veteran VTW35059 Firecontrol-Set*
1 x Veteran VTW35060 Observation Equipment-Set*
1 x KA Models MS-35017 German Gangway-Set
1 x Passion Models P35V-012 (Ankerketten)
1 x AM Works NW35027 Handles & Guard Rails
Rigging black + white 0,135/0,091 mm von Infini Model
…und vieles aus der Restekiste. *) noch übrig von BS und TP-Update.
Quellen & Vorlagen
Originalfotos (Bundesarchiv)
Stefan Draminski „Battleship Bismarck“
Kagero Top-Drawings No. 86
Kagero Super-Drawings 3D „Heavy Cruiser Prinz Eugen“
Marine-Arsenal „Schwerer Kreuzer Prinz Eugen“
E.O.W. 34+35 „Niemieckie Krazowniki Typu Admiral Hipper cz. 2+3“
Leon & Asmussen „German Naval Camouflage Volume I + II“
Nun zum eigentlichen Baubericht.
Begonnen habe ich mit dem Bau vor ca. 3 Wochen, und zwar am 09.05.21.
Als erstes habe ich mich mit dem meiner Ansicht nach schwierigstem Unterfangen beschäftigt: die Anpassung des Schornsteins mit den Scheinwerferhauben, welche beim Trumpeter-Bausatz so nicht vorgesehen sind. Für die Hauben habe ich Bauteile vom Revell-Bausatz 05040 verwendet.
Bei der Umarbeitung habe ich gleich die von Trumpeter nur rudimentär angedeuteten Steigeisen und Laufstege entfernt. Die neuen entstanden später aus dem Set NW35027.
Für die Plattformen habe ich Ätzteile von WEM verwendet, Leitungen sind aus Cu-Litze. Abzugsrohre oben wurden angepasst.
Im nächsten Step wird es noch mehr Fotos vom Schornstein geben.
Danach habe ich mir schon den Rumpf vorgenommen. Die besagte MES-Kabelschleife wurde vorn und hinten gekürzt. Die Steigeisen durch Ätzis aus der Restekiste ersetzt. Alle Bullaugen wurden aufgebohrt (0,9 mm), damit sie später mit Kristal Klear verglast werden können. Die Hauptpanzerung endete im Original sichtbar, bei Trumpeter fließend. Habe das entsprechend angepasst.
Als nächstes kam das dreiteilige Hauptdeck dran. Das Holzdeck von Pontos passte erstklassig! Hier mussten nur ein paar kleine Löcher kaschiert werden, nämlich die Standorte der 1945er Bofors-Flaks, die es ja 1941 noch nicht gab. Etwas Tamiya Putty und Revell Aquacolor 314.
Die Ankerklüsen vorn und hinten wurden aufgebohrt. Vor dem Aufkleben des Holzdecks wurden erhabene Teile des Trumpeter-Decks erstmal mit RAL7001 (Revell 76+05) bemalt, Poller schwarz.
Da mir die Holzdecks so aber zu hell sind, habe ich sie noch mit stark verdünnter brauner Ölfarbe „gewaschen“. Der erhöhte Part auf dem vorderen Deck im Bereich der Ankerketten ist übrigens laut Originalfotos bedeutend dunkler gehalten, möglicherweise wurde hier damals anderes Teakholz verwendet. Ich habe es dort entsprechend stärker eingefärbt. In diesem Zug entstanden auch gleich die beiden Fliegerkennungen; die exakte Position ist auf zeitgenössischen Fotos nachvollziehbar.
Dann nahm ich mir das separate Unterwasserschiff vor. Im Bereich der äußeren Wellenhosen war etwas Spachtel nötig. Im Bugbereich habe ich schon die Aussparungen für die Schallanlage vorgesehen (Referenz nur auf Originalfotos). Die Ausstülpung für die Bugspiere ist noch etwas zu groß geraten und wird später nochmal überarbeitet.
Vorerst letzter Part war die Farbgebung der Rumpfteile.
Das Oberteil habe ich erstmal komplett in RAL7000 (Revell 57) gespritzt, das Unterteil in RAL8013 (Revell 36+83). Am Oberteil habe ich dann manuell vorn und hinten dunkelgrau (Revell 78) abgesetzt.
Die falschen Wellen entstanden ebenfalls per Hand mit Revell 05. Die schwarzweißen Streifen hebe ich mir noch auf. Der 3 mm hohe Wasserpass wurde mit Revell 09 aufgetragen.
Die letzten 4 Fotos zeigen den aktuellen Rumpfzustand, es ist aber noch nix verklebt.
Arbeitsstunden: 40
Bis demnächst!