PRINZ EUGEN (Trumpeter 1:350) Bauzustand 1941

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ModellfreakDD
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Ein toller Fortschritt und schön erklärt :thumbup:
Super finde ich, dass du so viele Originalbilder gefunden hast. Meine Internet Recherche war leider nicht so ergiebig.

Nach dem lesen deines Bauberichtes, musste ich mal im Keller nach meiner eingemotteten PE schauen. Würde da gerne mal weiter machen, aber ein anderes Projekt hat erstmal Vorrang.
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marco_1973
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Hallo Bastelfreunde!

Ich weiß, ich habe lange nichts von mir hören lassen. Ich kam in letzter Zeit aber kaum zur Bastelei, da ich quasi 4 Wochen allein neben meiner Arbeit das Haus hüten musste und noch gut die Hälfte davon zusätzlich zwei Kätzchen zur Pflege hatte. Und da diese allzu neugierig sind und problemlos auch auf Tische gelangen, habe ich das Hobby lieber hinten angestellt.
Habe mich an die Erlebnisse eines Bastelkollegen erinnert, bei dem die Katze ein sehr weit fortgeschrittenens TIRPITZ-Model vom Regal gerissen hat und dieses hinterher Schrott war…

Dennoch habe ich mich dann im September weiter mit meinen Scratch-Torpedorohren befasst. Das war für mich im Prinzip kein Neuland, denn bei meiner TIRPITZ entstanden diese ebenso. Nur dass es dort Vierlingssätze waren und hier nun Drillingssätze.
Da ich schon das nächste Modell auf dem Schirm habe (SCHARNHORST 1942), entschied ich mich dazu, gleich sechs Torpedorohrsätze zu bauen.

Im letzten Post hatte ich ja schon angefangen. Da waren 12 Rohre schon zurechtgekürzt und schräg gefeilt.

Nun sind nochmal 6 Stück dazu gekommen.
Anschließend wurden jeweils drei Röhrchen mittels Plastiksheet auf Abstand gesetzt, wobei das mittlere Rohr etwas weiter nach hinten steht.
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Die Sockel wurden mit Standard-U-Scheiben bzw. K-Scheiben realisiert (für PG nur eine Scheibe).
Oben wurden zwischen den Rohren Ätzi-Reste befestigt.
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Danach habe ich erstmal einen TR-Satz als Muster gebaut. Als Vorlage diente mir jener aus Draminksis Scharnhorst-Buch. Die Kleinteile bestehen aus Messingblech, Plastiksheet, Cu-Litze, Ätzi-Resten sowie einem Beobachtungsgerät aus Veteran VTW35060.
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Hier dazu das Trumpeter-Original des Bausatzes zum Vergleich.
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Danach wurden dann sukzessiv die anderen fünf Sätze gebaut.
Mit dem Endergebnis bin ich sehr zufrieden.
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Bis demnächst. Könnte aber wieder eine Weile dauern, da Renovierungsarbeiten bevorstehen…

Bisherige Arbeitsstunden: 183*


*) Ich habe 27 Stunden für die 6 TR-Sätze benötigt, also 4,5 h pro Stück. Somit entfallen 9 h auf die TR der SCHARNHORST, welche ich hier nun abgezogen habe, denn eigentlich wurden 192 Stunden gearbeitet.
Liebe Grüße von Marco
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marco_1973
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Hallo Leute!

Wollte mich kurz vor Jahresende nochmal mit meinem Bericht zurückmelden. Wie schon erwähnt, habe ich aufgrund von Renovierungsarbeiten nur 68 Stunden seit Anfang Oktober an der PG gearbeitet.

Habe auch nicht jeden Zwischenschritt dokumentiert, das wäre eine Fülle von Fotos.
Im Großen und Ganzen wurde an folgendem gearbeitet:

- Aufbauten vorn
- Flugzeugschleuder
- Arado
- Otter-Geräte
- 2 Boote

Bei den vorderen Aufbauten ist so einiges fertig geworden. Zunächst wurden die temporären 3-Meter-Entfernungsmesser sowie die Nacht-E-Messer ohne Hauben bestückt. Dafür wurde das Veteran-Set VTW35055 verwendet, welches auch schon bei meiner BISMARCK zum Einsatz kam.
Danach wurden Zielgeräte und Kompasse (ebenfalls von Veteran) platziert.
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Später wurden noch ergänzt: Scheinwerfer, Nebelhorn (noch an der ursprünglichen Stelle, dieses wurde im Sommer 41 versetzt), Signalgastplattformen an der Brücke (WEM), Vormarsplattform mit E-Messer, FuMO 27 (stammt noch von meiner TIRPITZ) und Beobachtungsstand.
Schließlich der vordere Mast (mit improvisierten Laternen) und die seitlichen Stenge (WEM). Last but not least die vorderen schwenkbaren Brückennocks (WEM).
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Danach habe ich mich der Flugzeugschleuder gewidmet. Sie wurde hauptsächlich aus WEM-Teilen und einigen wenigen Original-Trumpeter-Teilen gebaut.
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Und was kommt später auf die Schleuder? Natürlich ein Arado Ar196 Bordflugzeug der Luftwaffe.
Im Trumpeter-Bausatz liegen 2 Stück bei (Klarsichtplastik). Aufgrund der geschlossenen Hangarausführung brauchte ich nur eines zu bauen. Für den Zeitraum April 41 kommen nur 3 Flugzeuge in Betracht:
T3+EH (A2-Version), T3+LK (A3-Version) und T3+KH (A3-Version).
Ich entschied mich für letztere. Die Decals der Kennung habe ich selbst erstellt, die Kreuze stammen noch von Revell TIRPITZ/BISMARCK. Die Ätzis stammen von WEM. Fehlt nur noch die Antenne.
Übrigens, die Decals für die Arados sind bisher bei keinem mir bekannten Bausatz korrekt hinsichtlich der Farbgebung (abgesehen von der korrekten Kennung überhaupt für den darzustellenden Zeitraum, denn z.B. BS hatte nicht weniger als insgesamt 11 Maschinen im Einsatz, TP sogar 43!)

Die korrekte Farbgebung der Kennung gestaltet sich wie folgt.

T3 – Allgemeine Kennung der 3. Bordfliegerstaffel der Luftwaffe: stets schwarz
+ steht für das Balkenkreuz, natürlich auch als solches ausgeführt
Dann kommen 2 Buchstaben, für die Farbe des zweiten ist der dritte (stets schwarz) ausschlaggebend:
Dritter Buchstabe K – zweiter Buchstabe rot (A, B, C, D, E, F, G, H, I, K, L, M)
Dritter Buchstabe H – zweiter Buchstabe schwarz (A, B, C, D, E, F, G, H, I, K, L, M, N, O)
Dritter Buchstabe L – zweiter Buchstabe gelb (A, B, C, D, E)

Zum Beispiel
T3+MK
T3+GH
T3+BL

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Weiter ging’s mit den sogenannten Otter-Geräten, das sind spezielle Vorrichtungen zum Minenräumen, welche auf fast allen größeren Schiffen der DKM zum Einsatz kamen. PG hatte 8 an Bord, 4 an der Barbette „Braunau“ gelagert und weitere 4 mittschiffs unterhalb des Großmastes.
Als Originalplastikteil machen die kleinen Dinger leider nicht viel her, beim WEM-Set gibt es schöne Ätzteile zum Aufhübschen. Dumm ist dabei nur, dass die Ätzis nur für 4 von 8 Ottern vorgesehen sind. Somit habe ich die anderen 4 selbst mit Teilen aus der Restekiste aufgescratcht.
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Schließlich wurde noch die Bemalung sowie 3 Seilkabelrollen an Barbette „Innsbruck“ ergänzt…
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…und noch 2 Beiboote kreiert. Ein 8,5-Meter-Bereitschaftskutter (aus Revell-Teilen und WEM-Ätzis) sowie das 11,5-Meter-Admirals- oder Chefboot. Es ist wie der Kutter eine Mischung aus Revell und WEM). Warum habe ich nicht die Trumpeter-Teile verwendet? Die waren mir etwas zu klein.
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Bis zum nächsten Mal und allen Bastlern und sonstigen Interessierten eine schöne Weihnacht und einen guten Start ins neue Jahr!

Bisherige Arbeitsstunden: 251
Liebe Grüße von Marco
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Oliver Bizer
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Wünsche ich Dir und Deiner Familie auch.
FETTES Teil was Du da baust :clap: :clap: :clap: :clap: :clap:
„Der Adler ist kein Stück Metall, der Adler ist Rom“
Revell-Bert
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Die Kutter sind ja der Hammer👍

Gruß der Bert
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert


Gruß der Bert
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Malle
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Hallo Marco,

das sieht alles sehr gut aus und du steckst da ordentlich Arbeit rein :thumbup:

Viel Spaß beim weiterbauen und ein schönes Weihnachtsfest.
Es grüßt Björn aus Berlin
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marco_1973
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Hallo Leute!

Nach längerer Berichts-Abstinenz melde ich mich mit 115 weiteren Arbeitsstunden zurück. Dabei gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht.

Die gute: ich habe sehr viel geschafft.
Die schlechte: leider sind etliche Fotos von einigen Bauphasen aufgrund eines Defekts der SD-Karte verloren gegangen.
Daher kann ich da leider nur noch mit nachträglich geschossenen Fotos der bereits montierten Bauteile dienen.

Was ist jetzt konkret geworden?
- Sämtliche Beiboote und Rettungsflöße
- Sämtliche Flakgeschütze (2er; 3,7er und 10,5er)
- Die beiden Bordkräne
- Aufbauten vorn und hinten
- Großmast mit Unterbau
- SL8-Flakleitgeräte achtern
- Auflieger für alle Beiboote
- Galgendavit steuerbord
- Relings obere Ebenen

Bei den Beibooten sind noch einige Fotos vorhanden. Aus den originalen Trumpeter-Bauteilen entstanden mit einigen Scratch und Ätzteil-Aufwertungen zunächst die 9,2 m-Motorpinasse und die beiden 7,7 m-Kapitänsboote bzw. Motorjollen.
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Für die 8,5 m-Bereitschaftskutter entstanden noch durch Scratching die Ruder aus feinster Kupferlitze.
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Dann entstanden die beiden Verkehrsboote aus Revell-Teilen und Fotoätzteilen von BS und TP.
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Hier sind nochmal alle fertigen Boote zu sehen.
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Als nächstes nahm ich mir den Großmastkomplex vor. Der Signalflaggenleitstand entstand nach Vorbild aus meiner Erfahrung BS und TP. Das „Häuschen“ unterhalb des Mast war im April 1941 noch ohne den später aufgesetzten Funkmessstand ausgeführt. Die Bauteile D21,22,27,28 wurden entsprechend gekürzt.
Beim Großmast wurde schon als Zwischenschritt mit der Takelage (Rigging) begonnen.
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Leider enden hier die Fotos zu den weiteren Zwischenschritten. Hier nun noch ersatzweise einige Fotos von fertig verbauten Komponenten. Die meisten Teile entstanden aus einer Kombination aus den Bausatz-Plastikparts und den WEM-Ätzteilen, in einigen Fällen wurden Eduard-Ätzteile verwendet.
Die 2 cm-Flaks stammen aus dem Veteran-Set VTW35053. Die 3,7er habe ich aus Revellteilen und Pontosätzis von der TP-Platinum-Edition gefertigt; diese waren übrig, da ich bei TP Veteran-Sets verbaut habe.
Die eigenartige Bemalung der 10,5 cm- Flaks (alte Lafette, Trumpeter + Messingrohre) entstand nach Vorbild des Asmussen-Buches „German Naval Camouflage Volume II“.
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Liebe Grüße von Marco
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marco_1973
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Was ist nun noch offen?
- Galgendavit backbord
- Decksaufbauten und Ankereinrichtung vorn und achtern
- Reling Hauptdeck
- Bootsausleger und Schraubenschutz am Rumpf
- Fallreeps (verstaut + einmal in Gebrauchsstellung)
- Takelage und Seekriegsflagge

Bis demnächst.

Bisherige Arbeitsstunden: 366
Liebe Grüße von Marco
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Agrippa
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Registriert: Mo 9. Aug 2021, 12:57

Sau geil!
Bitte weiter machen auch wenn ich nix dazu beitragen kann schaue ich mir das gerne weiter an.
liebe Grüße Fabian
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ModellfreakDD
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Registriert: Di 15. Nov 2016, 17:38

Schön, dass es hier weiter geht. Ich hoffe meine Prinz Eugen dieses Jahr auch mal wieder weiter zu bauen.
Die ganzen Beiboote waren mir auch von Trumpeter zu Stiefmütterlich behandelt worden. Aber du hast da super Schmuckstücke draus gemacht :thumbup:
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CaptainMeat
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Registriert: Do 6. Feb 2020, 17:19
Wohnort: Bad Zwischanhn

Bisher ohne Frage ein wirklich sauber gebautes Schiff....
Da steht der Fertigstellung ja kaum noch was im weg....

Sehr schöne klasse gemachte Details :respekt: :thumbup:
LG Ralf

Rechtschreibfehler wie auch Groß und Kleinschreibung sowie Satzzeichen sind gewollt und Bestandteil meiner Persönlichen Freiheit. :D
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marco_1973
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Hallo Freunde der Bastelkunst!

Hier nun das letzte Update dieses Bauberichts, denn ich habe den Prinzen am vergangenen Freitag fertiggestellt.
In den letzten 66 Arbeitsstunden wurden nun noch alle offenen Punkte abgehakt.

Der Backbord-Galgendavit für den Bereitschaftskutter entstand analog zu dem auf der Steuerbordseite.
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Für die Ankereinrichtungen vorn und achtern habe ich verschiedenste Teile verwendet, die Spills und Anker vom Trumpeter-Bausatz, PE-Teile aus der Restekiste, die großen Ankerketten ebenfalls, die kleineren Zurrketten stammen von Aber. Die im Bausatz fehlenden Ösen vorn zur Fixierung der Anker sind Scratch.
Die Spills wurden klassisch weiß-rot (backbord) und weiß-grün (steuerbord) angemalt. Es gibt auch ein Originalfoto in Farbe von Herbst 1940, da sind sie beide weiß-schwarz. Die wurden jedoch Anfang 41 neu bemalt. Man sieht das auch auf späteren Schwarzweiß-Fotos, dass die Grautöne eindeutig unterschiedlich sind. Beim Heckspill war ich mir nicht ganz sicher und habe es weiß-schwarz bemalt.
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Als nächstes wurde der Schraubenschutz achtern als Full-Scratch realisiert. Und zwar mittels Stecknadeln, Cu-Litze, diverser PE-Ösen und Black Rigging 0,135 mm.
Anzumerken sei hier, dass ich die Steuerbordseite zweimal gemacht habe. Zunächst habe ich mich stur an die Vorlage aus Kagero Top Drawings gehalten. Als ich es fertig hatte (Foto 9), bemerkte ich anhand von Originalfotos, dass die unteren Ösen unterhalb der MES-Kabelschleife angebracht waren.
Und so kam der Nietenzähler in mir durch und ich hab’s nochmal gemacht (Foto 10).
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Danach hielt ich es für eine gute Idee, schon die komplette Takelage zu bewerkstelligen. Als Vorlage diente das Kagero-Buch und einige Originalfotos. Als Material verwende ich das Rigging-Zeugs von Infini Model. Das gibt’s in schwarz und weiß und in verschiedenen Stärken. Konsistenz wie Gummi. Für 1/350 habe ich bisher 0,091 mm Ship Rigging Black/White verwendet. Leider ist das schwarze unbrauchbar geworden, da aus Versehen Kleber auf die Rolle gekommen ist. So musste ich neues beschaffen. Das 0,091er ist jedoch überall vergriffen bzw. nicht auf Lager oder zu horrenden Preisen im Ausland verfügbar. So hab ich mir in einem Modellshop das sehr ähnliche Aero-Rigging 0,082 mm besorgt, fast die gleiche Stärke, ansonsten alles identisch.
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Hier nun mal eine Anleitung, wie ich die bei der Kriegsmarine obligatorischen Langwellen-Antennen gemacht habe:

Zunächst mal in Originalgröße (also maßstabsgerecht) mit schwarzem Edding aufgezeichnet.
Dann aus feinster Cu-Litze Dreiecke gebogen und schwarz angemalt.
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Eine ausreichende Länge Black Rigging abgeschnitten und links und rechts mit einem Tropfen Sekundkleber auf dem Holz fixiert; aber nicht zu sehr dehnen! Danach etwas Flaches untergelegt und die beiden Dreiecke mit wenig Kleber fixiert.
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An den äußeren Enden jeweils ein Stück Black Rigging vorsichtig angeklebt.
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Dann am anderen Ende befestigen, wiederum nicht zu straffziehen. Die überflüssigen Enden mit einer Rasierklinge entfernen.
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Und so entstand nach und nach die gesamte Takelage (ca. 20 Arbeitsstunden). An einer Seite das Stück Black Rigging mit sehr wenig Sekundenkleber fixieren (bei zuviel kräuselt es sich), kurz warten dann nicht zu straffziehen und am anderen Ende ebenfalls mit Kleber fixieren. Dann mit Rasierklinge entsprechend kürzen. Funktioniert auch innerhalb der Takelage. Hilfreich sind auch kleine Ätzteil-Ösen an den Aufbauten.
Wichtigste Gebote bei Verwendung dieses Rigging-Materials:
1. Sekundenkleber – weniger ist mehr.
2. Nur leicht straffziehen, so dass es nicht durchhängt.
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Danach entstand die komplette Reling am Hauptdeck. Ich hatte die Wahl zwischen Eduard und WEM und hab mich für letztere entschieden. Fotos dazu später in der Galerie.

Als letztes entstanden die Gangways/Fallreeps. Bei PG sind die anders ausgeführt als bei BS und TP, nämlich mit einem zusätzlichen Absatz drin. Normalerweise waren es vier, zwei vorn und zwei achtern. Die vorderen sind aber nur bis Ende 1940 auf Originalfotos zu sehen, später nicht mehr. Ich nehme an, sie wurden von Bord gegeben (warum auch immer).

Wie können die Teile modellbautechnisch realisiert werden?
Trumpeter – nichts vorgesehen
Eduard – um korrekte Darstellung bemüht, jedoch ziemlich schlicht umgesetzt.
WEM – falsche Darstellung (wie BS/TP)
KA Models (MS-35017) – fast perfekt (müssen unten etwas gekürzt werden)
Die hinten an den Aufbauten (backbords) gelagerten Gangwayteile entstanden aus letzterem Bausatz anhand von Originalfotos, denn im Kagero-Heft ist es nicht dargestellt.
An der Steuerbordseite dann in Gebrauchsstellung. Bemalung mangels Vorlage an der Gangway BS/TP orientiert.
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Schließlich noch ein Foto des selbstgefertigten Namensschildes mit Wappen und Resopalschild.
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Hier noch ein Link zur Fotogalerie: viewtopic.php?t=9490
Das nächste Projekt wurde schon von mir begonnen, Baubericht folgt:

Schlachtschiff „Scharnhorst“ Unternehmen Cerberus, Februar 1942, Dragon 1062 1:350


Arbeitsstunden: 432
Liebe Grüße von Marco
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Themistokles
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Hey Marco

Maximal schöne, saubere und detailversessene Arbeit! :clap: :clap: :clap: Besonders beeindruckt bin ich von den Torpedorohren: Perfektionismus ist nicht, wenn man sieht, was alles noch fehlt, sondern nicht ruht, solange es noch etwas zu tun gibt! :respekt: Herzlichen Glückwunsch zum fertigen Schiff!
Grüsse, Leo

Habe keine Angst vor der Perfektion - du wirst sie nie erreichen.
Salvador Dali
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