Unternehmen „Berlin“ – Begegnung auf 72°Nord und 0,5° Ost
Verfasst: Fr 15. Jan 2021, 11:38
Schlachtschiff GNEISENAU und Ölschiff 4 (ex ADRIA) – im Massstab 1:1200
Nach einem erfolglosen Versuch, in den Atlantik auszubrechen, erfolgte am 22. Januar 1941 unter dem Decknamen „Berlin“ ein erneuter Vorstoss. Zur Versorgung der Kampfgruppe wurden sieben Tankschiffe, darunter auch Ölschiff 4 (ex ADRIA), auf geheime Treffpunkte beordert.
Zusammengefasst könnte man den Auftrag an die Kampfgruppe etwa so formulieren: „Führt Tonnagekrieg im Atlantik unter Vermeidung von Kampfhandlungen mit schweren gegnerischen Einheiten.“
Den Zugang zum Operationsgebiet wollte man zwischen Island und Färöer-Inseln bewerkstelligen. Weil die Islandpassage aber durch die Royal Navy intensiv aufgeklärt wurde, entschied sich Flottenadmiral Günter Lütjens, nach Norden auszuweichen, dort aus dem Tankschiff ADRIA die Ölvorräte zu ergänzen, um anschliessend durch die Dänemarkstrasse in den Atlantik auszubrechen.
Die Betankung wurde durch einen Nordwestwind mit Stärke 7 bis 9 erschwert und das bei 18 Minusgraden, auch befand man sich in unmittelbarer Nähe der Treibeisgrenze.
Zum Betanken wurde vom vorausfahrenden Tankschiff eine Schleppleine mit daran befestigtem Ölschlauch achteraus gegeben. Zwei Ballons hielten die Enden über Wasser. Das zu betankende Schiff fischte die Schleppleine mit Schlauch auf und macht diese auf der Back fest, die Beölung konnte beginnen. Dass die Trosse je nach Wetterlage und Seegang ab und zu brach, scheint unausweichlich und hatte lästige Verzögerungen zur Folge.
Nach Passieren der Dänemarkstrasse operierte der Flottenverband auf den Konvoi HX 108. Als man aber erkannte, dass das Schlachtschiff HMS RAMILLIES den Geleitzug deckte, brach Lütjens gemäss Weisung der Seekriegsleitung den Angriff ab.
Ende Februar gelang es aus einem aufgelösten Konvoi fünf Schiffe zu versenken. Daraufhin entschied Lütjens, das Operationsgebiet in den Mittelatlantik zu verlegen. Dort stiessen sie auf die zerstreuten Schiffe eines aufgelösten England-Amerika Konvois. 14 Schiffe wurden versenkt und 3 Tanker als Prise nach Frankreich in Marsch gesetzt. Als das Schlachtschiff HMS RODNEY auftaucht, entziehen sich die beiden Schlachtschiffe einem Gefecht dank ihrer hohen Geschwindigkeit.
Die Briten mobilisierten alle möglichen Seestreitkräfte, um SCHARNHORST und GNEISENAU im Mittelatlantik zu stellen. Dies ermöglichte der ADMIRAL HIPPER und der ADMIRAL SCHEER den Rückmarsch durch die Dänemarkstrasse zurück in die Heimat. Lütjens seinerseits gab Befehl, den westfranzösischen Hafen von Brest anzulaufen, wo der Verband am 22. März vor Anker ging.
Capitain S. W. Roskill, ein bedeutender Marinehistoriker, der ein mehrbändiges Standardwerk über die britische Seekriegsgeschichte 1939-1945 schrieb, bemerkte zum Unternehmen „Berlin“:
„Sie versenkten oder kaperten nicht nur 22 unserer Schiffe mit 115'622 BRT, sondern brachten auch unseren atlantischen Geleit-Zyklus für einige Zeit durcheinander, was ernstliche Auswirkungen auf unsere wesentlichsten Einfuhren hatte.“
Nachfolgend einige Bilder, die in stilisierter Art die Begegnung der GNEISENAU mit ihrem Tanker Ölschiff 4 zeigen.
Aus der Werft mit Geschichte
Wilfred
Bausatzvorstellung: Die Schlachtschiffe der Scharnhorstklasse – Revell 1:1200 viewtopic.php?f=46&t=7947
Baubericht: Schlachtschiff Gneisenau – Revell 1:1200 viewtopic.php?f=47&t=7977
Baubericht: Ölschiff 4 (ex ADRIA) – Scratch 1:1200 viewtopic.php?f=47&t=7986
Galerie: Unternehmen «Berlin» – Ölschiff 4 (ex ADRIA) – Scratch 1:1200 viewtopic.php?f=65&t=8097
Galerie: Unternehmen «Berlin» – Schlachtschiff GNEISENAU – Revell & Scratch 1:1200 viewtopic.php?f=65&p=81667#p81667
Nach einem erfolglosen Versuch, in den Atlantik auszubrechen, erfolgte am 22. Januar 1941 unter dem Decknamen „Berlin“ ein erneuter Vorstoss. Zur Versorgung der Kampfgruppe wurden sieben Tankschiffe, darunter auch Ölschiff 4 (ex ADRIA), auf geheime Treffpunkte beordert.
Zusammengefasst könnte man den Auftrag an die Kampfgruppe etwa so formulieren: „Führt Tonnagekrieg im Atlantik unter Vermeidung von Kampfhandlungen mit schweren gegnerischen Einheiten.“
Den Zugang zum Operationsgebiet wollte man zwischen Island und Färöer-Inseln bewerkstelligen. Weil die Islandpassage aber durch die Royal Navy intensiv aufgeklärt wurde, entschied sich Flottenadmiral Günter Lütjens, nach Norden auszuweichen, dort aus dem Tankschiff ADRIA die Ölvorräte zu ergänzen, um anschliessend durch die Dänemarkstrasse in den Atlantik auszubrechen.
Die Betankung wurde durch einen Nordwestwind mit Stärke 7 bis 9 erschwert und das bei 18 Minusgraden, auch befand man sich in unmittelbarer Nähe der Treibeisgrenze.
Zum Betanken wurde vom vorausfahrenden Tankschiff eine Schleppleine mit daran befestigtem Ölschlauch achteraus gegeben. Zwei Ballons hielten die Enden über Wasser. Das zu betankende Schiff fischte die Schleppleine mit Schlauch auf und macht diese auf der Back fest, die Beölung konnte beginnen. Dass die Trosse je nach Wetterlage und Seegang ab und zu brach, scheint unausweichlich und hatte lästige Verzögerungen zur Folge.
Nach Passieren der Dänemarkstrasse operierte der Flottenverband auf den Konvoi HX 108. Als man aber erkannte, dass das Schlachtschiff HMS RAMILLIES den Geleitzug deckte, brach Lütjens gemäss Weisung der Seekriegsleitung den Angriff ab.
Ende Februar gelang es aus einem aufgelösten Konvoi fünf Schiffe zu versenken. Daraufhin entschied Lütjens, das Operationsgebiet in den Mittelatlantik zu verlegen. Dort stiessen sie auf die zerstreuten Schiffe eines aufgelösten England-Amerika Konvois. 14 Schiffe wurden versenkt und 3 Tanker als Prise nach Frankreich in Marsch gesetzt. Als das Schlachtschiff HMS RODNEY auftaucht, entziehen sich die beiden Schlachtschiffe einem Gefecht dank ihrer hohen Geschwindigkeit.
Die Briten mobilisierten alle möglichen Seestreitkräfte, um SCHARNHORST und GNEISENAU im Mittelatlantik zu stellen. Dies ermöglichte der ADMIRAL HIPPER und der ADMIRAL SCHEER den Rückmarsch durch die Dänemarkstrasse zurück in die Heimat. Lütjens seinerseits gab Befehl, den westfranzösischen Hafen von Brest anzulaufen, wo der Verband am 22. März vor Anker ging.
Capitain S. W. Roskill, ein bedeutender Marinehistoriker, der ein mehrbändiges Standardwerk über die britische Seekriegsgeschichte 1939-1945 schrieb, bemerkte zum Unternehmen „Berlin“:
„Sie versenkten oder kaperten nicht nur 22 unserer Schiffe mit 115'622 BRT, sondern brachten auch unseren atlantischen Geleit-Zyklus für einige Zeit durcheinander, was ernstliche Auswirkungen auf unsere wesentlichsten Einfuhren hatte.“
Nachfolgend einige Bilder, die in stilisierter Art die Begegnung der GNEISENAU mit ihrem Tanker Ölschiff 4 zeigen.
Aus der Werft mit Geschichte
Wilfred
Bausatzvorstellung: Die Schlachtschiffe der Scharnhorstklasse – Revell 1:1200 viewtopic.php?f=46&t=7947
Baubericht: Schlachtschiff Gneisenau – Revell 1:1200 viewtopic.php?f=47&t=7977
Baubericht: Ölschiff 4 (ex ADRIA) – Scratch 1:1200 viewtopic.php?f=47&t=7986
Galerie: Unternehmen «Berlin» – Ölschiff 4 (ex ADRIA) – Scratch 1:1200 viewtopic.php?f=65&t=8097
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