Fragen über Fragen eines newbies....

[viktor]

Da hast du dir aber eine Menge Gedanken gemacht Frank.

Wenn du dich schon als Neuling bezeichnest, würde ich es gar nicht so auf die Spitze treiben. Detailtreue schön und gut, aber wie du schon richtig geschrieben hast, ruhige Hand und jahrelange Erfahrung machen es. Die ersten Modelle wirst du wohl auch in den Sand setzen, da empfiehlt es sich ein/zwei "günstige" Bausätze zu besorgen, um einfach mal Erfahrungen zu sammeln. An denen kannst du dann alles ausprobieren, Lackierung, Grundierung, Decals, Alterung usw..

Informationsquelle Nr.: 1 ist natürlich das Internet, es gibt aber auch sehr viele Zeitschriften (Modellbau oder eben welche mit Originalbildern) die viele für die Reschersche nutzen. Bauberichte anderer User sind auch ganz nützlich, wenn es um Fehler in den Bausätzen geht.

Wenn du die Möglichkeit hast, einen Arbeitsplatz einzurichten, dann mach das. Ein Modell ist selten an einem Tag fertig ständig die Teile verräumen heißt auch, in Kauf nehmen das Einiges abhandenkommt. Es kommt auch drauf an womit du Lackiern willst, bei Akryl ist es kein Problem, bei Emanel sollte man ab und zu Lüften können.

Alles Andere ergibt sich mit der Zeit.
Viel Erfolg bei deinem Vorhaben.

Gruß Viktor

[Tomcatter]

Hi Frank!

Ich versuche einfach mal alle deine Fragen nach meinem Gefühl zu beantworten, schließlich hast du ja keine Ja/Nein Fragen gestellt und jeder hat da so seine eigenen Methoden und Ansichten =)

1) Jeder hat sein eigenes Interessengebiet, ich für meinen Teil bin großer Fan der U.S Navy. Am liebsten baue ich meine Flugzeuge und Hubschrauber im Maßstab 1:48, hin und wieder mache ich aber auch gerne einen Ausflieg in 1:72 oder 1:144. Ich persönlich finde das 1:48 der beste Kompromiss zwischen Größe und Detailgenauigkeit ist - 1:32 ist mir zu groß, 1:72 einfach etwas zu klein und teilweise "plump". Natürlich schaue ich hin und wieder explizit nach einem Modell im Internet, wenn mich plötzlich die Lust überkommt einen speziellen Fliegertyp zu bauen. Meistens ist es allerdings so, dass ich beim durchstöbern diverser, relativ bekannter, Websites und Online-Shops auf irgendwelche Modelle stoße die mir einfach auch Anhieb gefallen und die ich dann bauen möchte. Richtig gezielt ist das also nicht. Wenn ich mir dann ein Modell gekauft habe, dann baue ich das einfach nach Lust und Laune, und das ohne mich davor intensiv mit dem Typ beschäftigt zu haben - das gebe ich gerne zu. Ich bin den ganzen Tag in der Uni unterwegs, da habe ich nicht auch Abends noch Lust mir irgendwelche Schnittbilder von Flugzeugen anzugucken, mich mit Mini-Details zu beschäftigen oder Fehler im Bausatz zu suchen. Für mich besteht der Spaß im Modellbau darin, das Modell wirklich zu bauen und vor allem irgendwann in absehbarer Zeit auch ein für mich ansprechendes Ergebnis zu haben. Natürlich gucke ich auf die großen Details und ob die Farben im Großen und Ganzen stimmen..mehr aber auch nicht.

2) Mittlerweile bin ich an dem Punkt angekommen, an dem mir Qualität wesentlich lieber ist als ein Modell welches zwar billig ist aber qualitaiv auf Niedrigstniveau. Generell gilt im Modellbau aber leider nicht "Mehr Geld ist auch mehr Qualität", gerade Revell beweist in letzter Zeit immer öfter das Gegenteil. Deswegen wirst auch du wohl nicht darumkommen, Bausätze zu vergleichen. Hier helfen die vielen Bausatzvorstellungen, die man auf eigentlich jeder Modellbauseite findet. Hat man dann letztendlich den richtigen Bausatz gefunden, vergleicht man natürlich auch die Preise. Ob man jetzt 10 oder 15 Euro ausgibt ist vielleicht nicht so erheblich, aber ob ich 75 oder 90 Euro für einen Bausatz hinblättere ist dann schon etwas anderes.

3) Das kommt ganz darauf an was du baust. Ich baue Flugzeuge, und da fängt man so gut wie immer mit dem Cockpit an. Im Groben folge ich dann der Bauanleitung, an der ein oder anderen Stelle gehe ich dann aber auch meinen eigenen Weg. Das Gespür dafür wann man vielleicht eine alternative Lösung zur Bauanleitung wagen sollte kommt ganz einfach durch Übung. Mit Seifenwasser wasche ich übrigens gar nicht, ich grundiere nur mit Tamiya Lack aus der Dose. Damit bin ich auch immer sehr gut gefahren - die Versuche mit dem Seifenwasser haben bei mir nicht wirklich hingehauen. Was die Gundierung der Teile am Gußast angeht, da wäre ich vorsichtig. Beim Verkleben der Teile später löst sich die Grundierung an den Klebenähten auf und es entstehen hässliche Wulste an den Nähten. Nachdem ich mein Cockpit fertig lackiert und gebaut habe baue ich meine Flieger so gut wie komplett zusammen (bis auf die Kleinteile, das Fahrwerk und die Bewaffnung) und grundiere dann das zusammengebaute Modell. Die Lackierung ist vermutlich immer der größte Teil im Modellbau und bestimmt am Ende letztendlich auch ob ein Modell langweilig oder interessant ist. Ein Rezept zur perfekten Lackierung gibt es nicht, hier helfen verschiedene Bauberichte, das eigene rumprobieren und vor allem Erfahrung. "Schiss" muss man nicht haben, wenn was schief geht dann macht man es beim nächsten mal halt einfach besser =)
Was die Farbnummern angeht verwende ich meistens die Farben aus der Anleitung oder entsprechende Pendants von anderen Herstellern. Im Großen und Ganzen entsprechen die Farbangaben der Hersteller dann doch den Originalen. Wer es wirklich ganz genau haben will, der greift dann eben zu Tabellen die man ganz einfach ergoogeln kann.

4) Ich habe einen eigenen Schreibtisch auf dem ich meine Modelle zusammenbaue. Lackieren wiederum tu ich auf einem anderen Schreibtisch im Keller, der nur für das Lackieren gedacht ist.

5) Meine Modelle kommen in die Vitrine oder in das Regal, werden abgelichtet und ins Forum hochgeladen. Dann kann ich beim lernen immer wieder hochgucken und mich daran erfreuen wenn ein Modell gut gelungen ist =)

So, ich hoffe dir deine Fragen eingermaßen beantwortet zu haben!

VG Tom

[Tomcatter]

Hi Frank,

Vor dem Aufbringen der Decals ist es üblich das Modell vorher ordentlich mit Glanzlack einzusprühen. Die nun glatte Oberfläche verhindert ein sogenanntes "silvering" der Decals, das ist wenn der Trägerfilm silbrig schimmert. Um ganz sicher zu gehen dass dies nicht passiert und damit die Decals sich schön in eventuell vorhandene Gravuren legen, behandelt man sie zusätzlich mit z.B. Decal Soft von Revell. Bei mir folgt darauf dann die Alterung mit Ölfarbe, und dann versiegele ich das Modell ein letztes mal mit seidenmattem oder mattem Lack. Das schützt die Oberfläche und sieht besser aus als ein speckig glänzendes Modell =)

VG Tom