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Bauabsicht

Gerne erzähle ich mit meinen Modelldarstellungen eine kleine Geschichte. Dafür eignet sich der Kleinmassstab 1:1200 besonders gut. Für die Gneisenau habe ich mir eine Begegnung des Schlachtschiffes mit dem Tanker Ölschiff 4 (ex Adria) anlässlich des Unternehmens Berlin ausgedacht. Da es den Tanker als Bausatzmodell in diesem Massstab nicht gibt, werde ich das Schiff zu diesem Zwecke scratch nachbauen.


Verwendete Literatur

Cajus Becker
Die versunkene Flotte
Deutsche Schlachtschiffe und Kreuzer 1925–1945
Gerhard Stalling Verlag 1961

Janus Piekalkiewicz
Seekrieg 1939 – 1945
Bertelsmann Club GmbH 1974
Lizenzausgabe des Südwest Verlages

Siegfried Breyer
Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 – 1970
J. F. Lehmanns Verlag München 1970

J. Rohwer / G. Hümmelchen
Chronik des Seekrieges 1939 – 45
Gerhard Stalling Verlag
Lizenzausgabe Manfred Pawlak 1980
ISBN: 3881990097

Wolfgang Kähler
Schlachtschiff Gneisenau
Köhlers Verlagsgesellschaft 1979
Taschenbuch Heyne Nr. 5866
ISBN 3-453-01364-6

Breyer / Koop
Die Deutsche Kriegsmarine 1935 – 1945
Band 1 und Band 4
Podzun-Pallas Verlag
Lizenzausgabe Weltbild Verlag GmbH 1994
ISBN 3-89350-699-3

Franz Kurowski
Giganten auf See
Arthur Moewig GmbH, TB Nr. 4365
ISBN 3-8118-4365-6

Siegfried Breyer
Schlachtschiff Gneisenau
Marine Arsenal Band 2
Podzun-Pallas Verlag 1987

Siegfried Breyer
Schlachtschiff Scharnhorst
Marine Arsenal Band 3
Podzun-Pallas Verlag 1987

Siegfried Breyer
Die Schlachtschiffe der Scharnhorstklasse
Marine Arsenal Band 24
Podzun-Pallas Verlag 1993

Siegfried Breyer
Die Deutsche Kriegsmarine 1938/1939
Marine Arsenal Sonderheft Band 11
Podzun-Pallas Verlag 1995

Mariusz Motyka / Miroslaw Skiwiot
The Battleship Gneisenau
Super Drawings in 3D
Kagero 2012
ISBN 788362 878284

Nicht zu verschweigen sind all die Informationen, die das Internet zum Thema in grosser Zahl bereit hält.



Baubericht

Was zuerst als Fingerübung gedacht war, als ich vor einiger Zeit mal ein Schiff im Massstab 1:1200 baute, hat sich mittlerweile zu einer Passion entwickelt. Gerade das etwas Grobe der Modellvorlagen motiviert mich, die Miniaturen zu verbessern und herauszufinden, wie weit man die Detaillierung treiben kann, denn als Basis sind die Bausätze gut zu gebrauchen.

Wie schon in der Bausatzvorstellung viewtopic.php?f=46&t=7947 dargestellt, muss für die Modifikationen und Verfeinerungen erstmals Platz geschaffen werden. Das heisst, alle angegossenen Aufbauteile sind zu entfernen. Die Fotos illustrieren den Vorher- / Nachherzustand.



Die vorstehenden Bullaugen sind abgeschliffen und müssen neu aufgebohrt werden. Der Kamin samt unterer Plattform erhält eine neue Gestalt.


Da ich das Modell schon vor einiger Zeit gebaut habe, fehlen mir leider Bilder, um einen kontinuierlichen Bauverlauf zu zeigen. Darum müssen die nächsten Fotos genügen, den Zwischenstand zu demonstrieren, bevor die Details angefügt werden.




Um die Gneisenau als solches und den Bauzustand anlässlich der „Operation Berlin“ im Besonderen darzustellen zu können, müssen einige Anpassungen vorgenommen werden, da der Bausatz, wie schon erwähnt, der Scharnhorst nachempfunden ist.

Das folgende Foto demonstriert, welche Veränderungen ich vorgenommen habe und wie das dann im Detail aussieht.









Masten und Takellage wurden später nochmals modfiziert und ergänzt,
auch die Turmdecken werden gemäss Unternehmen Berlin noch mit gelber Farbe versehen.
Weitere Bilder demnächst in der Galerie.

Aus der Werft
Wilfred

Moin moin,
sehr schön
Und eine tolle Erklärung bezüglich der
Verbesserungen
Ich bin begeistert.

MfG
Jan

Klasse, deine Erklärungen und Dein Bau!
Super Modell für den Maßstab, Hut ab!
Vielen Dank!!

Beeindruckend. Verstehe ich das richtig. dass Du das Schiff parallell zweimal gebaut hast? Einmal Baukasten, einmal modifiziert?

Auch euch ein herzliches Dankeschön für eure Anerkennung

Das Vergleichsschiff aus dem Baukasten ist nur zusammengesteckt und diente für verschiedene Tests meinerseits.

Aus der Werft
Wilfred

Sehr beeindruckend, wie du aus dem groben Bausatz so ein kleines Juwel gemacht hast

Super was du machst... da bin ich mit 1/400 so viel grosser

Hallo Wilfred,

1:1200 ? Wow, ich kannst nicht glauben. Das ist super, was du da machst
An so kleine Modelle traue mich nicht ran. Da freue ich mich schon jetzt auf die Indienststellung.

Grüße aus der Kellerwerft
schnuerbodenfuxx Dieter

Herr Kaleu

"Gerade das etwas Grobe der Modellvorlagen motiviert mich, die Miniaturen zu verbessern und herauszufinden, wie weit man die Detaillierung treiben kann, denn als Basis sind die Bausätze gut zu gebrauchen." spricht mir aus der Seele! Jaja, irgendwo kommen die besten Uhrmacher ja her...

Zwei Fragen - falls du dein Wissen teilen willst:
1. Aus welchem Material fertigst du a) die Aufbauten wie den Kaminturm und b) aus was ist das "Geländer" bei den Plattformen? Ist ja extrem dünn und gerade - aus Metall/Papier oder Plastik?
2. Mit welchen Farben bemalst du die Modelle? Ich brauche Aqua Revell, habe aber das Gefühl, dass ich die nicht so glatt hinkriege wie du - andere Farbe, gewisse Tricks?

Ganz allgemein riesen Lob und herzlichen Dank für deine Arbeiten : Macht mir extrem Freude sie anzusehen und ich finde es inspirierend, was alles möglich ist. Nicht zuletzt feile ich mir wegen Typen wie dir an meiner zu überarbeitenden Yamato (viewtopic.php?f=47&t=8151) gerade die Finger wund!

Es grüsst
Themistokles

PS: Merci übrigens auch für den Typ für Alterung/Rost mit Farbstiften - bestechend einfach wie eindrücklich, wäre aber nicht drauf gekommen.

Ahoi Themistokles

Gerne antworte ich auf deine Fragen

1. Aus welchem Material fertigst du a) die Aufbauten wie den Kaminturm und b) aus was ist das "Geländer" bei den Plattformen? Ist ja extrem dünn und gerade - aus Metall/Papier oder Plastik?

Ich benutz Polystyrolplatten und -profile verschiedener Dimensionen von EverGreen. Das Material ist gut zu bearbeiten und zu verkleben.


Zuschnitte aus Bleifolie gewinne ich aus den Kapselverschlüssen von Weinflaschen, die ich auf einer Unterlage mit dem Daumennagel glatt streiche.



Zum Zusammenbau fixiere ich die Plattformen mit doppelseitigem Klebeband auf einem Holzblock. Die Streifen aus Polystyrol oder Bleifolie werden peu à peu um die Formen gebogen und schrittweise mit Sekundenkleber festgemacht. Mit der Bleifolie geht es eher besser, da sie die Form sofort annimmt und beibehält.

2. Mit welchen Farben bemalst du die Modelle? Ich brauche Aqua Revell, habe aber das Gefühl, dass ich die nicht so glatt hinkriege wie du - andere Farbe, gewisse Tricks?

Die bisher gezeigten kleinmassstäblichen Modelle sind alle mit matten Email Farben von Humbrol oder Revell pinselbemalt. Die Farbe verdünne ich soweit, dass sie gerade noch deckend ist. Somit genügt ein Anstrich. Dazu benutze ich wenn immer möglich Flachpinsel verschiedener Grösse. Das gibt eine möglichst glatte Oberfläche.

Nicht zuletzt feile ich mir wegen Typen wie dir an meiner zu überarbeitenden Yamato.

Danke für deine Anerkennung. Du wirst erkennen, dass es immer jemanden gibt, der einen herausfordert, noch besser zu werden. Das geht mir immer noch genau so wie dir. Erfreulich ist, dass dadurch immer bessere Modelle entstehen, w.z.b.w.

Mit seemännischem Gruss aus der Werft
Wilfred

Ahoi Kaleu

Herzlichen Dank für deine detaillierten Ausführungen! Besonders gefällt mir deine Idee mit dem Bleifolie der Weinflaschen - da werde ich in Zukunft umso lieber einen Rioja Faustino I trinken - hat man doch dann auch noch den feinen Draht dazu! Ich muss in meiner Ferienwohnung gerade auch auf den Alkohol zurückgreifen: Aus Bierdosenblech ist die Plattform für den Achternkran meiner Yamato entstanden. Aber selbstverständlich müssen bei unserem Massstab der Blick scharf und die Finger ruhig bleiben... Ich verstehe dich richtig: Auf Revell Aqua Color verzichtest du lieber?

Einen schönen Abend wünschend
Themistokles

Hallo Wilfred,

ganz große Klasse...
Ich frage mich immer wieder bei welchem Uhrmachermeister du in die Lehre gegangen bist ?
Bleifolie von Weinflaschenkappen - auf so eine Idee muß man erst mal kommen. Wie dünn ist die Folie denn, daß man daraus auch Schanzkleider fertigen kann ?

Grüße aus der Kellerwerft
schnuerbodenfuxx Dieter

Kommt drauf an, wieviel du von der Flasche schon intus hast

Gruss aus der Kellnerei
Wilfred

PS: Vorsicht bei mehrmaligen Testreihen