Das Original
Die USS San Diego gehörte zu einer Gruppe von 11 leichten Kreuzern, die zwischen 1941 bis 1946 in drei Baulosen gefertigt wurden. Sie waren speziell für die Luftabwehr konstruiert, um grössere Flottenverbände (Task Forces), deren Kern aus Flugzeugträgern und/oder Schlachtschiffen bestand, vor Luftangriffen zu schützen. Während die ersten vier Schiffe der Atlanta-Klasse noch mit acht Zwillingsgeschützen, Kaliber 12,7 cm ausgerüstet waren, liess man die achtern Seitentürme bei den folgenden, bauähnlichen Einheiten der Oakland-Klasse beiseite, da ihr Bestreichungswinkel sehr eingeschränkt war, und die Kapazität von nur zwei Feuerleitgeräten für acht Doppelgeschütze eigentlich zu klein war, um mehr als zwei Luftziele gleichzeitig bekämpfen zu können.
Ausser dem Typschiff Atlanta CL-51 und der USS Juneau CL-52, welche im Kampf um Guadalcanal durch Granaten und Torpedos versenkt wurden, überstanden alle Kreuzer den Krieg, wurden dann aber relativ schnell (bis 1949) ausser Dienst gestellt.
Die USS San Diego war fast auf allen pazifischen Schauplätzen im Einsatz und war mit 18 Battle Stars eines der höchst ausgezeichneten Schiffe des 2. Weltkrieges. Der Kreuzer war auch das erste Schiff, das in die Tokioter Bucht eindrang und die Marinebasis Yokosuka besetzte, kurz bevor Japan kapitulierte.
Technische Daten
Indienststellung 10. Januar 1942
Ausserdienststellung 4. November 1946
Länge 165 m
Breite 16 m
Tiefgang 6,1 m
Verdrängung 6800 t (Standard)
Geschwindigkeit 32,5 Knoten (60,2 km/h)
Besatzung 35 Offiziere, 683 Mannschaften
Bewaffnung
16 x 5“ Mehrzweckgeschütze in 8 Doppeltürmen
16 x 1.1“ Flakgeschütze
8 x 21“ Torpedorohre
2 Wabo Ablaufgestelle, 3 Wabo Werfer
Der Bausatz
Der Bausatz stammt aus dem Jahr 1978. Er besteht laut Bauplan aus 62 blauschwarz und hellgrau geprägten Teilen und kann in 10 Teilschritten zusammengebaut werden. Die Box Art zeigt die USS San Diego in farblicher Aufmachung gemäss Measure 31a/24d, welches ihr Aussehen seit 1944 zeigt.
Gedanken zur Bauabsicht
Unweigerlich stellt sich die Frage, ob man sich für einen sauberen Bau OOB, also ohne irgend welche Aufwertungen entscheiden soll, oder ob man den Bau auf Grund heutiger Möglichkeiten und Fertigkeiten und einer besonderen Darstellungsabsicht bewerkstelligen will. Legt man den angestossenen Themenbau „Matchbox Groupbuild“ sehr puristisch aus, käme wohl nur ersteres in Frage, soll das Modell aber dem persönlichen Bau Level und den eigenen Ansprüchen entsprechen, dann kann der Bausatz – in Anbetracht der bescheidenen Detaillierung und Vergröberung - gerade mal als Basis für eine individuelle Aufwertung dienen.
Ich habe mich für eine Aufrüstung des Modells entschieden. Weil ich die Fleckentarnung nach Measure 12 anbringen möchte, habe ich mich für den Bauzustand von 1942 entschieden. Dies bedeutet unter anderem, dass die Kommandobrücke entsprechend angepasst werden muss, denn das Matchbox-Modell zeigt den Zustand von 1944 nach dem Brückenumbau mit der Tarnbemalung gemäss Measur 33/24d.
Bezogen auf die Hauptaufgabe des Flugabwehr Kreuzers wäre eine Darstellung zusammen mit einem Flugzeugträger oder einem Schlachtschiff eine naheliegende Kombination. Da ich aber gemäss Gruppenkodex markenrein bauen möchte – es gibt weder einen passenden Träger, noch ein Schlachtschiff von Matchbox, siehe Liste unter viewtopic.php?f=239&t=6045 - muss ich auf die Zweitaufgabe ausweichen, nämlich Führung und Schutz von Zerstörergruppen bei selbständigen Operationen. Dies ist möglich, weil Matchbox damals auch einen Zerstörer der Fletcher-Klasse produziert hatte (aktuell bei Revell im Angebot). Das heisst, ich werde also den Kreuzer in Begleitung eines dieser Zerstörer in See darstellen. Zugegeben, ist nicht gerade die spannendste Szene, entspricht aber dem Groupbuildgedanken. Zur Verfeinerung habe ich mir noch die Ätzteile des Schwesterschiffes USS Atlanta bei Tom’s Modelworks besorgt, ebenfalls wird einiges an Plastik-Sheet benötigt werden.
Anmerkung:
Interessanter wäre, die Begegnung mit dem Zerstörer USS Haggard vor Okinawa darzustellen, dem die San Diego nach einem Kamikaze Angriff beisteht.
Leider dokumentiert nur gerade obiges Foto und die Ortung des Schadens (Treffer in den Maschinenraum) das Zusammentreffen. Das ist mir dann doch zu wage, um eine realistische Darstellung zu wagen, man müsste zu vieles dazu erfinden, ganz abgesehen davon, dass meine gewünschte Tarnung nicht zum Zuge kommen könnte.
Bis bald in diesem Theater
Wilfred
USS San Diego CL-53 - Matchbox 1:700 Light Cruiser Atlanta-class
Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.
Michel de Montaigne (1533 - 1592)
Kaleu’s Portfolio viewtopic.php?f=275&t=7639
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Matchbox Groupbuild USS San Diego CL-53
Bautagebuch - Montag, 14. Januar
Der Prolog zum Modell ist geschrieben, jetzt beginnt der eigentliche Bauspass.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man zuerst die Aufbauten herstellen soll und erst zum Schluss den Rumpf, also in einer umgekehrten Folge. Dadurch bleibe die Spannung besser erhalten, um durch den Zusammenbau aller vorfabrizierten Teilbereiche als Belohnung dann schnell zum Schlussresultat zu gelangen. Eigentlich ein sehr guter Gedanke, um die Modelle ohne übergrosse Hänger auch fertig zu bekommen.
Da mir aber der Groupbuild Motivation genug ist, entscheide ich mich für die „klassische“ Reihenfolge und beginne mit dem Rumpf.
An der Form der Rumpfschale ist nichts auszusetzen, ausser dass ich am Heck zwei leichte Sinkstellen mit etwas Spachtel ausbessern muss.
Weil ich etwas Gestaltungsfreiraum bezüglich des Wellenganges haben möchte, klebe ich unter die Bodenplatte noch ein Sheet–Stück von einem Millimeter Dicke.
Damit der Rumpf auch absolut plan aufliegt, fixiere ich über Nacht die Bodenteile mit einer Holzleiste und Zwingen.
Hier noch eine Geburtsbeglaubigung des Bausatzes!
Bis die Rumpfschale zur Weiterbearbeitung wieder bereit ist, kann ich das Deck begutachten.
Wie beim Matchboxstil nicht anders zu erwarten, sind Treppen und Ausrüstungsgegenstände bereits angegossen und die Wände allgemein sehr dick ausgeführt. Darum will ich diese angespritzten Vorgaben durch feinere Teile ersetzen.
Dies betrifft beispielsweise die Treppen am Vor- und Mittelbau und vor allem die runden Splitterschutzwände achtern aber auch an Oberdeck. Darum werden sie sorgfältig entfernt. Ebenfalls berichtige ich alle senkrechten Flächen, da sie meist leicht schief (wegen der günstigeren Ausformung) nach oben auslaufen. Abstechen, Wegschaben und Verschleifen mit verschiedenen Messerformen ist angesagt.
vorher
nachher
vorher
nachher
Bis demnächst aus der Matchboxwerft
Wilfred
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Michel de Montaigne (1533 - 1592)
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- Rafael Berlin
- Beiträge: 901
- Registriert: Do 9. Aug 2018, 19:20
- Wohnort: Berlin
Nachdem ich gesehen habe, wie er seine Heinkel He 60 in 1/350 gebaut hat, vermute ich mal, dass die Anzahl der Stufen auf jeden Fall stimmen wird. Und das meine ich voller Bewunderung!
Bin wirklich gespannt, was aus diesem doch scheinbar recht groben Bausatz gezaubert werden kann.
Bin wirklich gespannt, was aus diesem doch scheinbar recht groben Bausatz gezaubert werden kann.
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- Oliver Bizer
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Meinen größten Respekt
Modellbau vom feinsten
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„Der Adler ist kein Stück Metall, der Adler ist Rom“
Ich freue mich über jedes Feedback - besten Dank auch
…. und wenn ich so eure Beiträge betrachte,
müsst ihr euer Können sicher auch nicht unter den Scheffel stellen!
Ich denke da beispielsweise an den Motor der Bf 109 von Rafael
…. oder an die römische «Blechschneiderei» von Oliver.
Bis demnächst in diesem Matchboxtheater
Wilfred
…. und wenn ich so eure Beiträge betrachte,
müsst ihr euer Können sicher auch nicht unter den Scheffel stellen!
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Wilfred
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Matchbox Groupbuild USS San Diego CL-53
Bautagebuch - Donnerstag, 17. Januar
Die Verklebung der zusätzlichen Bodenplatte ist jetzt gut ausgetrocknet. Mit Cutter und Schleifpapier gleiche ich sie übergangslos den Seitenwänden an.
Für die spätere Befestigung auf der Wasserbasis bohre ich zwei Löcher in den Boden und klebe zwei Muttern fest.
Damit sie sich beim Anziehen der Schrauben nicht ausdrehen können, fixiere ich sie mit Plastikteilen seitwärts und gegen oben.
Anmerkung: Für die Basis verwende ich jeweils eine 4 Millimeter dicke MDF Platte, auf die der Wellengang aufmodelliert wird. Durch diese hindurch wird das Modell festgeschraubt. Mehr dazu in einem späteren Bauabschnitt.
Um einen ersten Eindruck vom Erscheinungsbild des Schiffes zu erhalten, stecke ich mal Rumpf, Deck und Aufbauten zusammen.
Wie unschwer zu erkennen, ist da einiges zu überarbeiten. Klebenähte sollen verschwinden und Splitterschutzwände durch dünneres Material ersetzt werden.
Wie von mir bereits in der Bauabsicht erwähnt, werde ich den Kommandoturm einem früheren Bauzustand anpassen.
Bis demnächst aus der Matchboxwerft
Wilfred
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- Eukaryot98
- Beiträge: 2506
- Registriert: Di 8. Aug 2017, 23:33
Sehr schön, ich baue zur Zeit an der HMS Ariadne ebenfalls von Matchbox, da kommt wirklich Nostalgie auf
Den Minenleger hatte ich auch schon wegen interessanter Tarnmöglichkeiten im Blickfeld.
… und wenn du schon ein Matchboxmodell baust, hättest du die Zugangsberechtigung zu diesem Groupbuild bereits erfüllt. Klinke dich einfach mit deinem Beitrag ein, und nimm teil am nostalgische Gemeinschaftserlebnis.
Wir alle Matchboxinfizierten würden uns darob sehr freuen
Wilfred
… und wenn du schon ein Matchboxmodell baust, hättest du die Zugangsberechtigung zu diesem Groupbuild bereits erfüllt. Klinke dich einfach mit deinem Beitrag ein, und nimm teil am nostalgische Gemeinschaftserlebnis.
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- Eukaryot98
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Gerne werde ich wohl auch tun, da ich ein Baubericht dazu sowieso geplant habe
Heureka, er hat’s gepackt
Willkommen bei uns im Groupbuild
Wilfred
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- Eukaryot98
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Wie gesagt gerne, es handelt sich zwar um die Wiederauflage von Revell, aber das sollte ja nicht stören, wenn ich die Regeln richtig in Erinnerung habe. Na da werde ich die oder nächste Woche gerne mit einsteigen, mal sehen denn erstmal sind Semesterprüfungen
Alles klar, du musst Prioritäten setzen , schliesslich ist Modellbau nur eine tolle Nebenbeschäftigung.
Viel Erfolg bei den Prüfungen , wird schon schief gehen
Wilfred
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Wilfred
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