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Kreidetechnik?

Verfasst: Mo 4. Dez 2017, 14:08
von paul-muc
Ich wollte erstmals versuchen, die Alterung mittels aufgelöster Kreide darzustellen. Das Modell ist eine MiG 29 der Bundesluftwaffe im hellen, blaugrauen Luftüberlegenheitsanstrich. Hat aber nicht so geklappt wie gewünscht, Dabei ist es (anscheinend) doch so einfach.
Nach dem Versiegeln der Oberfläche mit Bodenpolitur habe ich ein Gemisch aus zerriebener dunkelgrauer Kreide mit Wasser (+Spülmittel) aufgebracht und nach dem Trocknen zunächst mit Wattestäbchen trocken abgewischt. Da nicht alles, was weg sollte, abging, bzw. die Oberfläche verschmutzte, habe ich den Vorgang mit ein wenig angefeuchtetem Toilettenpapier wiederholt. Leider hatte das den Effekt, dass auch die Kreide in den Vertiefungen verschwand (ich habe quer zum Verlauf der Rille gewischt). Was muss ich tun, damit die Kreide in der Rille bleibt? Ein anderes Lösungsmittel versuchen? Oder hat die doppelte Schicht Bodenpolitur die Rillen so verflacht, dass nichts mehr darin hängenbleibt? Ich möchte auch mal sagen: "Danach ein kurzes Washing und dann ...."

Re: Kreidetechnik?

Verfasst: Mo 4. Dez 2017, 17:45
von Nightquest1000
Puh, Kreide auflösen in Wasser? und dann die Brühe drüber?
Ich hab in irgendeinem Fred mal gelesen, das das nur sehr sanfte Ergebnisse bringt, wenn überhaupt. Also, ich würde Pastellkreidestifte für Details verwenden aber flächig lieber verdünnte Ölfarbe.
Das funktioniert auf Glänzer hervorragend.
Grüße
Tom

Re: Kreidetechnik?

Verfasst: Di 5. Dez 2017, 01:20
von panzerchen
Von "Pastellkreidestiften" war ja nicht die Rede, nur von "Kreide" !
Die harten ( Comte ) Kreiden sind tatsächlich wenig geeignet, aber auch die weichen geschmeidigen Pastellkreiden ( ich liebe sie ! ) haften auf glatten Oberflächen nicht.
Sie sind eher für Verstaubungen auf matten Oberflächen ( Panzern ! ) geeignet, bedingt auch für dezente ( sehr dezent ! ) Verstaubungen auf Flugzeugmodellen, aber für die optische Modellierung z.B. der Gravuren kaum, da fehlen einfach die Bindemittel, das Gummi arabikum in den weichen Pastellkreiden reicht mit Abstand nicht.
Da sind die flüssigen Medien zielführender.

Re: Kreidetechnik?

Verfasst: Di 5. Dez 2017, 12:58
von paul-muc
Ich hatte weiche Pastellkreidestifte für Künstler verwendet und in den Bauberichten, die ich mir hierzu angesehen hatte, war tatsächlich von einer "Brühe" die Rede, die aufgebracht und dann wieder abgewischt wird. Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden. Ich wollte ein ähnliches Ergebnis wie die Gloster Javelin von Spooky hier im Forum. Ich gebe zu, das war etwas anpruchsvoll.
Neuer Stand: Ich habe alles wieder abgewaschen und die Linien mit einem feinen Pinsel (10/0) nachgezogen. Dazu habe ich eine Mischung Ölfarbe dunkelgrau angesetzt (alles Schmincke) und stark verdünnt. Es ist nicht ganz das, was mir vorschwebte, weil die Linien zu sehr definiert sind. Aber immerhin ist die ansonsten tote Oberfläche jetzt etwas strukturiert.

Re: Kreidetechnik?

Verfasst: Di 5. Dez 2017, 14:10
von eupemuc
paul-muc hat geschrieben:...Neuer Stand: Ich habe alles wieder abgewaschen und die Linien mit einem feinen Pinsel (10/0) nachgezogen. Dazu habe ich eine Mischung Ölfarbe dunkelgrau angesetzt (alles Schmincke) und stark verdünnt. Es ist nicht ganz das, was mir vorschwebte, weil die Linien zu sehr definiert sind. Aber immerhin ist die ansonsten tote Oberfläche jetzt etwas strukturiert.
Wir hatten das Thema hier ja eigentlich schon öfter. Es gibt da die verschiedensten Methoden.
Bei mir hat sich z.B. der Tamiya Panel Line Accent Color bewährt:
https://www.youtube.com/watch?v=vxpTnz-zDeA
Gibt es aber auch von anderen Herstellern, z.B. MIG oder Vallejo.
Erst glänzenden Klarlack, dann mit dem dünnen Pinsel, der im Deckel integriert ist, in die Gravuren laufen lassen. Alles was zuviel ist nach ca. 1 Stunde mit Terpentinersatz abwischen.
Danach mit Klarlack versiegeln.