japanische Viermastbark NIPPON MARU. Aoshima 1:350
Verfasst: Do 14. Jul 2016, 18:36
Hallo Freunde der "Feuchtgebiete"
ich möchte euch mal einen interessanten Bausatz vorstellen, den der japanische Hersteller Aoshima vor einiger Zeit auf den Markt gebracht hat, der aber so gut wie nicht mehr zu bekommen ist: die Viermastbark Nippon Maru in einer abgetakelten Version eines Versorgers für die Kriegsmarine im 2. Weltkrieg.
Bevor ich den Bausatz näher vorstelle, zunächst einige Angaben zum Original.
Bauwerft: Kawasaki Dockyard Co. LTD in Kobe
Baunummer. 557
Stapellauf: 27. Januar 1930
in Dienst gestellt: 4. Oktober 1930
Vermessung: 2.285 BRT
Länge ü.a.: 97 m
Rumpflänge: 93,5 m
Breite. 12,95 m
tiefgng max.: 6,9 m
Masthöhe über Wasseroberfläche: 46 m
Segelfläche: 2.397 Quadratmeter
Maschine: 2.600 PS; 2 Schrauben
Schwesterschiff: Kaiwo Maru
Die Nippon Maru war Segelschulschiff der japanischen Handelsmarine und hat vor dem 2. WK zahlreiche Auslandsfahrten unternommen, u.a. 4 x in die USA und 5 x nach Hawaii. Im 2. WK wurde das Schiff bis auf die Masten abgetakelt und fuhr im grauen Anstrich als Post- und Frachtversorger der Kriegsmarine in japanischen Gewässern. Nach dem 2. WK unternahm das Schiff 29 Repatriierungsfahrten für 25.423 japanische Staatsangehörige. Von 1952 bis 1984 fuhr die Nippon Maru wieder unter Segeln als Schulschiff und besuchte auch wieder die USA.
Seit dem 28. April liegt sie in Yokohama als museumsschiff in einem gefluteten Trockendock.
Der Bausatz.
Aoshima liefert den Bausatz in einer gut gefüllten Pappschachtel, die allerdings nicht sehr stabil ist

machen wir die Schachtel auf, sehen wir, daß alles gut in Plastiktüten verpackt ist

Der Rumpf ist in der Wasserlinie geteilt, so daß sich auch problemlos ein Dio mit dem Modell bauen läßt. Praktisch: Das Deck ist an die obere Rumpfhälfte gleich mit angespritzt

Das Modell ist nicht allzu groß. Der Rumpf ist gerade mal 24,5 cm lang


Von unten sind am Deck viele "Töpfe" angespritzt, in denen von oben die Bohrungen für die Masten und Kleinteile sind

Die Bullaugen in zwei verschiedenen Größen sehen so aus, als wären sie aufgebohrt. Sind sie aber nicht. Trotzdem erzeugen sie eine gewisse Tiefe
http://www.imgbox.de/users/schnuerboden ... nippon.jpg[/img]
Die Deatils sind recht gut gemacht

Wenn man Ober- und Unterteil am Bug passend zusammensetzt...

...dann fällt auf, daß es am Heck etwa 1 mm Versatz gibt. Das läßt sich aber ohne großen Aufwand korrigieren

Noch ein Blick auf das recht gut gestaltete Deck

Schlingerkiele, Wellenböcke, Wellen, Schrauben und Ruder

die Masten

die Teile für das Deck und die Aufbauten

Der Spritzling mit den Booten, Davids, restlichen Kleinteilen und Rahen (wozu die, das Schiff ist doch bis auf die Masten abgetakelt) ist dreimal vorhanden

Aoshima hat dem Bausatz eine recht stabile Ätzplatine mit Wanten und Reling "spendiert". Das wertet das Modell gehörig auf.

die wenigen Decals

eine Rolle Takelgarn liegt dem Bausatz auch bei. Leider ist es viiiiel zu dick

Von Artwox gibt es für das Modell ein Holzdeck, das jedoch nicht Bestandteil des Bausatzes ist und extra gekauft werden muß. Der Vollständigkeit halber will ich das aber auch vorstellen, weil es das Modell ebenfalls aufwertet




Ein Stück Ankerkette ist auch im Bausatz enthalten. Die gliedlänge ist mit fast 2 mm aber viel zu groß. Das wären im Original fast 700 mm. Für ein Schiff dieser Größenordnung utopisch.

der - meiner Meinung nach - nicht so gelungene Ständer

die Bauanleitung, die in 13 Schritten erkärt, was wie zusammengesetzt werden muß. Leider nur in Japanisch (kann ja in Deutschland fast jeder perfekt) und in Englisch (das geht schon eher). Wer aber Zeichnungen lesen kann, kommt auch ohne Texterklärungen zurecht





Mein Fazit: ein interessanter und ausgefallener Bausatz, an dem Diofans und Freunde von Standmodellen gleichermaßen ihre Freude haben werden. Für Anfaänger allerdings nicht geeignet. Ein bißchen Erfahrung im Plastikmodellbau sollte man schon haben, sons könnte der Bau "daneben" gehen. Ich bin begeistert, obwohl ich nicht gerade Fan von Segelschiffen bin. Aber auch nicht ganz billig. Bei eBay werden schon mal Wucherpreise dafür verlangt, wenn der Bausatz dort eingestellt ist.
Ich wünsche euch viel Spaß und maximale Erfolge beim Bau dieses ausgefallenen Modells.
schnuerbodenfuxx Dieter
ich möchte euch mal einen interessanten Bausatz vorstellen, den der japanische Hersteller Aoshima vor einiger Zeit auf den Markt gebracht hat, der aber so gut wie nicht mehr zu bekommen ist: die Viermastbark Nippon Maru in einer abgetakelten Version eines Versorgers für die Kriegsmarine im 2. Weltkrieg.
Bevor ich den Bausatz näher vorstelle, zunächst einige Angaben zum Original.
Bauwerft: Kawasaki Dockyard Co. LTD in Kobe
Baunummer. 557
Stapellauf: 27. Januar 1930
in Dienst gestellt: 4. Oktober 1930
Vermessung: 2.285 BRT
Länge ü.a.: 97 m
Rumpflänge: 93,5 m
Breite. 12,95 m
tiefgng max.: 6,9 m
Masthöhe über Wasseroberfläche: 46 m
Segelfläche: 2.397 Quadratmeter
Maschine: 2.600 PS; 2 Schrauben
Schwesterschiff: Kaiwo Maru
Die Nippon Maru war Segelschulschiff der japanischen Handelsmarine und hat vor dem 2. WK zahlreiche Auslandsfahrten unternommen, u.a. 4 x in die USA und 5 x nach Hawaii. Im 2. WK wurde das Schiff bis auf die Masten abgetakelt und fuhr im grauen Anstrich als Post- und Frachtversorger der Kriegsmarine in japanischen Gewässern. Nach dem 2. WK unternahm das Schiff 29 Repatriierungsfahrten für 25.423 japanische Staatsangehörige. Von 1952 bis 1984 fuhr die Nippon Maru wieder unter Segeln als Schulschiff und besuchte auch wieder die USA.
Seit dem 28. April liegt sie in Yokohama als museumsschiff in einem gefluteten Trockendock.
Der Bausatz.
Aoshima liefert den Bausatz in einer gut gefüllten Pappschachtel, die allerdings nicht sehr stabil ist

machen wir die Schachtel auf, sehen wir, daß alles gut in Plastiktüten verpackt ist

Der Rumpf ist in der Wasserlinie geteilt, so daß sich auch problemlos ein Dio mit dem Modell bauen läßt. Praktisch: Das Deck ist an die obere Rumpfhälfte gleich mit angespritzt

Das Modell ist nicht allzu groß. Der Rumpf ist gerade mal 24,5 cm lang


Von unten sind am Deck viele "Töpfe" angespritzt, in denen von oben die Bohrungen für die Masten und Kleinteile sind

Die Bullaugen in zwei verschiedenen Größen sehen so aus, als wären sie aufgebohrt. Sind sie aber nicht. Trotzdem erzeugen sie eine gewisse Tiefe
http://www.imgbox.de/users/schnuerboden ... nippon.jpg[/img]
Die Deatils sind recht gut gemacht

Wenn man Ober- und Unterteil am Bug passend zusammensetzt...

...dann fällt auf, daß es am Heck etwa 1 mm Versatz gibt. Das läßt sich aber ohne großen Aufwand korrigieren

Noch ein Blick auf das recht gut gestaltete Deck

Schlingerkiele, Wellenböcke, Wellen, Schrauben und Ruder

die Masten

die Teile für das Deck und die Aufbauten

Der Spritzling mit den Booten, Davids, restlichen Kleinteilen und Rahen (wozu die, das Schiff ist doch bis auf die Masten abgetakelt) ist dreimal vorhanden

Aoshima hat dem Bausatz eine recht stabile Ätzplatine mit Wanten und Reling "spendiert". Das wertet das Modell gehörig auf.

die wenigen Decals

eine Rolle Takelgarn liegt dem Bausatz auch bei. Leider ist es viiiiel zu dick

Von Artwox gibt es für das Modell ein Holzdeck, das jedoch nicht Bestandteil des Bausatzes ist und extra gekauft werden muß. Der Vollständigkeit halber will ich das aber auch vorstellen, weil es das Modell ebenfalls aufwertet




Ein Stück Ankerkette ist auch im Bausatz enthalten. Die gliedlänge ist mit fast 2 mm aber viel zu groß. Das wären im Original fast 700 mm. Für ein Schiff dieser Größenordnung utopisch.

der - meiner Meinung nach - nicht so gelungene Ständer

die Bauanleitung, die in 13 Schritten erkärt, was wie zusammengesetzt werden muß. Leider nur in Japanisch (kann ja in Deutschland fast jeder perfekt) und in Englisch (das geht schon eher). Wer aber Zeichnungen lesen kann, kommt auch ohne Texterklärungen zurecht





Mein Fazit: ein interessanter und ausgefallener Bausatz, an dem Diofans und Freunde von Standmodellen gleichermaßen ihre Freude haben werden. Für Anfaänger allerdings nicht geeignet. Ein bißchen Erfahrung im Plastikmodellbau sollte man schon haben, sons könnte der Bau "daneben" gehen. Ich bin begeistert, obwohl ich nicht gerade Fan von Segelschiffen bin. Aber auch nicht ganz billig. Bei eBay werden schon mal Wucherpreise dafür verlangt, wenn der Bausatz dort eingestellt ist.
Ich wünsche euch viel Spaß und maximale Erfolge beim Bau dieses ausgefallenen Modells.
schnuerbodenfuxx Dieter