Heinkel He 111 C von Roden 009
Verfasst: Mi 20. Mai 2015, 17:39
Der Bausatz besteht aus 4 grauen und einem klaren Gießast und umfasst laut Hersteller 134 Teile. Das vorliegende Modell von Roden ist ein Beispiel für die sog „Short-Run“-Bausätze. Dies fällt hauptsächlich durch das Fehlen von Passtiften auf, andererseits ist die Passgenauigkeit solcher Modelle nicht immer die Beste. So auch in diesem Fall, dies betrifft hauptsächlich die Tragflächen mit den Fahrwerksschächten. Die Oberflächen sind mit einer recht feinen Gravur versehen, die aber vermutlich beim Zusammenbau teilweise nachgearbeitet werden müssen. Auch die Tragflächen sind so graviert, hierin liegt aber auch der größte Fehler des Modells. Bei den Passagierflugzeugen waren die Tragflächen nämlich mit Stoff bespannt und besaßen runde Flügelspitzen. Im Gegensatz dazu bilden die Modell-Tragflächen die frühe Bombervariante nach, mit Metallbeplankung, eckigen Flügelspitzen und an den Flügelvorderkanten aufgegossene Oberflächenkühler. Einige Fischhäute und Angußpunkte, größtenteils allerdings an unsichtbaren Stellen, sollten keine Probleme aufwerfen. Die Innenausstattung der Passagierkabine und des Cockpit ist recht vollständig, ob aber der Einbau der Sitze mit 2 Armlehnen und einem kleinen Zwischenraum als Gang genügend Platz findet ist eher zweifelhaft. Die Cockpitinnenseiten sind mit Details versehen, die Kabine ist ohne weitere Einzelheiten. Der Bauplan
Der recht übersichtliche. dreisprachige Bauplan in Ukrainisch, Englisch und Deutsch dürfte allgemein gut verständlich sein. Wer sich auf dieses „Modellabenteuer“ einlässt dürfte sowieso genügend Erfahrung besitzen. Die Decals
Die mit keiner Herstellerangabe versehenen Decals sind exakt gedruckt und bieten die Möglichkeit die C-02 mit dem Namen Leipzig und der Kennung D-AQYF nachzubilden. Ob die Verarbeitung mit der Leichtigkeit von Revell- oder Cartografprodukten mithalten kann ist etwas zweifelhaft. Die Klarsichtteile
…kommen recht dick daher. Zumindest bei den Fenstern der Passagierkabine dürfte ein Ersatz einfach sein, die Cockpitverglasung ist schon schwerer zu ersetzen. Übrigens liegen auch noch die Teile für die größtenteils verglaste Front der Bomberversionen bei, ein doch im Vergleich mit den bekannten P und H-Typen recht ungewohnter Anblick. Fazit
In einem Baubericht las ich, einige Modellbauer würden behaupten die Roden He-111-Bausätze wären unbaubar. Meiner Meinung nach sind diese aber wohl nicht bereit etwas abseits der üblichen Wege zu gehen. Die leider nicht immer vorhandene Passgenauigkeit dürfte wohl das größte Problem sein, Anfängerfreundlichkeit sieht halt anders aus, an diese Gruppe richten sich die Short-Run-Kits aber auch nicht. Sicherlich muß man für diese Modelle einige Schwierigkeiten überwinden und bereit sein Neues auszuprobieren. Das Ergebnis dürfte dann aber auch etwas Besonderes und nicht Alltägliches sein.
Hier noch ein Link mit Bildern verschiedener Versionen:
http://109lair.hobbyvista.com/111/luft/he111_d-aqyf.jpg