Wasndis ?
Das isses:
Zur Unterstützung des Aufstandes im Warschauer Ghetto 1944 wurde auf einem Chevrolet LKW mit Hilfe von Panzerplatten eines Geldtransporters ein improvisierter Panzerwagen gebaut.
Im Zuge der Kämpfe ging der Wagen verloren und wurde nach dem Krieg als Museumsfahrzeug fahrfähig restauriert.
Ich verfüge über einen maßstabsgerechten 3-Seitenriß und wollte das gefährt schon im Eigenbau erstellen, aber jetzt hat die polnische Firma Mirage den Kubus als Spritzgußmodell in 1:35 herausgebracht.
Panzermodelle von Mirage habe ich im Laufe der Jahre schon einige gebaut, sie waren durchweg von geringer Qualität.
Der Kubus ist neu und Mirage hat doch ein bißchen dazugelernt, auch wenn sie noch lange nicht an zeitgenössische Hersteller herankommen.
Egal, es gibt keinen anderen Kubus, und für knapp 10 € kann ich dennoch zufrieden sein !
Der Gießast mit den Fahrwerks- und Auspuffteilen weist reichlich Formversatz auf, das stört.
DIe restlichen Gießäste sind da besser.
Aber ganz ohne Gratbildung geht es nicht ab.
Immerhin sind die Auswerfermarken grundsätzlich an nicht störenden Stellen innen positioniert.
Klarsichtteile gibt es nicht, warum auch ? Beim Original gibt es auch keine.
Die Bauanleitung ist nicht immer eindeutig, man sollte ab und an sein Hirnschmalz in Aktion setzen.
Positionierstifte sucht man vergeblich, dennoch ließen sich die Aufbauhälften sowie die Motor- und Getriebhälften halbwegs brauchbar zusammenkleben.
Zu Beginn wird der Rahmen aus mehreren Einzelteilen zusammengeklebt, die Längsträger waren verzogen, leider hatte ich versäumt sie vor der Montage zu richten.
Auch hier ist der Zusammenbau nicht immer zweifelsfrei.
Hektik wirkt da kontraproduktiv, lieber 2 mal denken !
Es empfiehlt sich, den Rahmen noch in weichem Zustand an die Bodenplatte zu kleben um ihn durchgängig in Form zu bringen.
Aber auch hier wieder aufpassen, es gibt keine Positionslöcher !
Dafür ist die Position des Rahmens auf der Bodenplatte markiert, aber nur sehr dezent.
Die Längsposition wird durch ( leicht zu übersehende ! ) Marken für die Federkonsolen angedeutet.
Der linke Pfeil auf dem folgenden Foto zeigt diesen Bereich.
Für die Federn der Hinterachse ( links im Bild ) gibt es passende Positionshilfen, deshalb habe ich sie bereits angeklebt.
Für die Vorderachsfedern gibt es keine !
Deshalb habe ich die Vorderachse und ihre Blattfedern ( rechts im Bild mit dem Fragezeichen ) separat zusammengeklebt um sie später als Baugruppe am Rahmen zu befestigen.
Der Kubus hatte keine Türen, die Besatzung mußte durch Klappen im Boden einsteigen, eine davon, noch nicht montiert, ist auf dem Foto erkennbar.
Man kann sie offen oder geschlosssen bauen.
Hier habe ich die Vorderachse montiert, ebenso wie die Bodenluken:
Im Motorraum sind 2 weitere Panzerplatten, die schräge Anordnung muß man aus der Bauanleitung erahnen.
In diesem Zustand ist die Bodengruppe lackierfertig:
Wie oben erwähnt weisen die Aufbauhälften keinerlei Paßhilfen auf, dennoch konnte ich sie mit dem schnell härtenden Tamiyakleber verhältnismäßig gut zusammenkleben.
Ich will also nicht meckern.
Hier die Innenseite:
Der Bausatz beinhaltet auch ein Antriebsaggregat, die baue ich aber fast nie ein sondern baue sie separat z.B. als Ladegut für andere Modelle.
Doch das Getriebe wird zur Positionierung der Kardanwelle, und der Motor für den Auspuff benötigt, deshalb erstelle ich meistens eine einfache Attrappe aus Gießharz um diese Teile zu positionieren.
Zu diesem Behuf drücke ich den Motor mit der Unterseite ( Ölwanne ) in plattgewalztes Plastillin ( Talkum als Trennmittel ) und gieße diesen Eindruck mit Polyurethan-Gießharz ab.
Damit der Motor nicht zu flach wird habe ich diesmal die obere Hälfte mit dem Ventildeckel ebenfalls abgegossen und die 2 Hälften mit Sekundenkleber zusammengeklebt.
Diese Attrappe ist zwar niedriger als der Bausatzmotor, aber man sieht ohnehin nicht viel davon.
Wie man sieht ist der Abguß weniger prägnant als das Original, das Plastilin wird durch die Reaktionswärme des Gießharzes leicht angeweicht.
Damit muß man aber leben.
Fortsetzung demnächst in diesem Theater !
