Der Bausatz:
Eine ausführliche Bausatzvorstellung gibt es hier:viewtopic.php?t=10923

Der Pilot:
Ich habe mich für Option A, die Maschine von Bram van der Stock entschieden. Er ist der höchstdekorierte Pilot in der niederländischen Militärgeschichte. Seine spannende Geschichte möchte ich hier kurz erzählen:

Van der Stok wurde 1915 auf der damals zur Kolonie Niederländisch-Indien gehörenden Insel Sumatra geboren. . Im September 1934 begann er ein Studium der Medizin an der Universität Leiden in der Schweiz, dass er jedoch zwei Jahre später unterbrach, um eine Pilotenausbildung auf dem Militärflugplatz Soesterberg zu durchlaufen. Diese fand zunächst auf dem Eindecker Fokker S.IV statt, später qualifizierte sich van der Stok auch für die modernere Fokker D.XXI. Hier erwarb er sich einen Ruf als talentierter aber waghalsiger Flieger und musste sich unter anderem vor dem Kriegsgericht verantworten, nachdem er mit seiner Maschine unter einer Reihe von Brücken bei Moerdijk hindurchgeflogen war. Das Verfahren wurde jedoch ohne Verurteilung eingestellt. Nach dem Abschluss seiner Pilotenausbildung verließ er das Militär im Rang eines Reserveoffiziers der niederländischen Luftwaffe und setzte sein Medizinstudium an der Universität Utrecht fort.

(Fokker S.IV Schulflugzeug)
Im März 1939 wurde van der Stok im Zuge der Mobilmachung i einberufen und der 1e JaVa in Soesterberg zugeteilt. Unmittelbar vor Beginn des Krieges wurde die Einheit auf den Militärflugplatz De Kooy bei Den Helder verlegt. Am 10. Mai 1940, dem ersten Tag des deutschen Einfalls in die Niederlande, wurde De Kooy von einem Geschwader der Luftwaffe angegriffen. In der folgenden Luftschlacht schoss van der Stok eine gegnerische Messerschmitt Bf 109 ab, er selbst gab später an, mindestens eine weitere Maschine getroffen zu haben, was jedoch nicht bestätigt werden konnte (Das Boxart zeigt, wie er im Luftkampf mit einer Bf 109 ist). In den folgenden Tagen bis zur Kapitulation der niederländischen Streitkräfte am 14. Mai flog die 1e JaVa eine Reihe weiterer Einsätze. Ob van der Stok hier weitere Abschüsse erzielen konnte, ist nicht gesichert.

(Fokker D.XXI auf dem Flugplatz De Kooy)
Seine Fokker wurde bei einem deutschen Luftangriff zerstört.

(Die rauchenden Trümmer der "234")
Nach dem Beginn der deutschen Besatzung verfolgte er zunächst sein Studium weiter, begann jedoch bald Pläne für eine Flucht nach England zu schmieden. Nach mehreren erfolglosen Fluchtversuchen konnte er sich schließlich im Sommer 1941 einen Platz als Passagier auf dem Schweizer Frachter SS St. Cergue verschaffen, der im Auftrag der Deutschen unter panamaischer Flagge, in Richtung New York City auslief, jedoch zu einem Stopp in England gezwungen wurde. In England wurde er von der Niederländischen Exilregierung überzeugt, sich bei der RAF anzumelden.Auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung als Jagdpilot wurde zwecks Ausbildung auf der Supermarine Spitfire Mk V der No. 91 (Nigeria) Squadron in West Sussex zugeteilt. Mit der Nigeria Squadron flog van der Stok mehrere nächtliche Einsätze zur Abwehr deutscher Bomberangriffe, bei denen er eine Reihe weiterer Luftsiege erringen konnten
Im Dezember 1941 versetzte man ihn zur No. 41 Squadron in Westhampnett, die anders als die No. 91 nicht nur rein defensive Aufgaben hatte, sondern auch Angriffsflüge über den Ärmelkanal durchführte. Nach einer Reihe erfolgreicher Einsätze erreichte van der Stok den Status eines Fliegerasses und wurde in den Rang eines Flight Lieutenants befördert.

(So eine Spitfire Mk.V flog Van der Stock)
Am 12. April 1942 nahm van der Stoks Einheit an einem Angriff auf den von den Deutschen genutzten Rangierbahnhof von Hazebrouck in Nordfrankreich teil. Nachdem seine Spitfire von deutschen Jagdmaschinen getroffen und schwer beschädigt worden war, musste van der Stok das Flugzeug mit dem Fallschirm verlassen. Er landete in dem Ort Saint-Omer, wo er von Wehrmachtssoldaten gefangen genommen wurde. Anschließend wurde er im Kriegsgefangenenlager Stalag Luft III bei Sagan in Niederschlesien interniert.

(Stalag Luft III)
Bei van der Stoks Ankunft im Lager, gab es unter den dortigen Gefangenen bereits weit fortgeschrittene Pläne für einen Massenausbruch aus der als sehr sicher geltenden Anlage. Hierzu wurden durch die Gefangenen insgesamt zwei Fluchttunnel und ein „Täuschtunnel“ angelegt, der dafür gedacht war, von den Wachen „entdeckt“ zu werden, falls diese auf die ungewöhnlichen Aktivitäten aufmerksam werden sollten. In der Nacht vom 24. auf den 25. März 1944 versuchten 220 Gefangene aus dem Lager zu entkommen, lediglich 77 von ihnen konnten den umliegenden Wald erreichen. Letztendlich gelang es nur drei Personen – neben van der Stok noch den beiden Norwegern Per Bergsland und Jens Müller– aus den von den Deutschen besetzten Gebieten zu entkommen

(Foto des Fluchttunnels)
Nch dem Ausbruch gelangte er über Spanien zurück nach England. Nach seiner Rückkehr übernahm van der Stok für die verbliebene Zeit des Krieges das Kommando über die No. 322 (Dutch) Squadron der RAF, in der eine große Zahl niederländischer Piloten diente.
Die Geschehnisse rund um die Flucht aus Stalag Luft III wurden 1963 von Regisseur John Sturges in dem Hollywood-Film Gesprengte Ketten verfilmt.
Bram van der Stok verstarb schließlich 1993 im Alter von 77 Jahren in Virginia Beach, Virginia.
Wegen dieser wahnsinnig interessanten Geschichte hinter dem Piloten freue ich mich besonders auf den Bau!
Um ihn zu ehren wurde eine T-6 in der Lackierung seiner Fokker D.XXI 1983 bemalt.

Quellen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bram_van_der_Stok
https://www.valka.cz/14725-Messerschmit ... translated
https://asn.flightsafety.org/wikibase/54313
https://www.jets-are-for-kids.ch/egaler ... 1_234.html
https://acesofww2.com/netherlands/vanderstok/