Airbrushkabine V2 - Review nach 2 Jahren

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Malle
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Registriert: Do 26. Jul 2012, 21:41
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Hallo zusammen,

nach dem ich nun meine selbstgebaute Airbrushkabine mehr als zwei Jahr intensiv in Benutzung hatte, habe ich mich entschlossen mal ein Review zu machen. Eine tolle Idee umsetzen ist immer das eine, aber funktioniert die Idee auch wirklich bzw. wird der Zweck erfüllt?

Grundlegende Infos
Den Artikel zu ersten Version meiner klappbaren Airbrushkabine findet ihr hier im Forum in diesem Beitrag.
Hier ist der Aufbau beschrieben und Teileliste vorgestellt.

Die 2. Version bzw. das Update der klappbaren Airbrushkabine habe ich auch hier im Form in diesem Betrag gezeigt.
Die Kabine ist von den Leistungsdaten gleichgeblieben, aber ich habe sie etwas leichter gemacht, weniger Material verbaut und sie ist nach dem zusammenklappten kompakter.

Review nach 2 Jahren
Es fühlt sich gar nicht so lange an, aber es ist schon mehr als Jahre her, dass ich das Update der Kabine durchgeführt habe. Die ursprüngliche Airbrushkabine habe ich 2013 entworfen und gebaut. Also ist das Konzept mittlerweile über 10 Jahre alt.

In den letzten Jahren habe ich immer wieder die Nachfrage bekommen, ob den die Saugleistung ausreichend ist, der Farbnebel vernünftig abgesaugt wird und ob es nicht zu starken Verwirbelungen kommt. Es gab sicherlich noch andere Fragen, die bezogen sich aber nicht auf die eigentliche Funktion.

In diesem Review möchte ich genau der Frage auf den Grund gehen, ob die Airbrushkabine das tut was sie soll, nämlich Farbnebel absaugen.

Subjektiv betrachtet tut sie es.
Aber reicht der Filter?
Gibt es nicht doch Farbnebel im Raum?


01_Airbrush_v2_Review.jpg

Auf dem Bild hat die Airbrushkabine den Zustand nach dem Bau meines letzten Modells. Man sieht deutlich, dass der Farbfilter einiges abbekommen hat. Ich habe grundsätzlich immer eine alte Zeitung auf dem Boden der Kabine liegen. Die erfüllt zwei Zwecke, erstens die Kabine bleibt ein Stück sauberer (es tut mir irgendwie leid sie komplett ein zu sauen :oops: ) und zweitens ich habe immer ein Papier auf dem ich mit der Airbrush Sprühversuche machen kann, bevor ich auf das Modell gehe.

02_Airbrush_v2_Review.jpg


Wer die beiden Beitrage zum Bau der Kabine gelesen hat, wird sich vielleicht fragen, warum ich rechts und links an die Seitenwände ein Fließ gepinnt habe. Der Grund ist, dass ich versuche so wenig Staub wie möglich beim Airbrushen in der Nähe zu haben. Ich habe irgendwann angefangen, den Sprühraum vor dem eigentlichen Lackieren mit Wassernebel auszusprühen und somit den Staub zu binden. Dann fiel mir dieses Fließ vom Dunstabzug in die Hände und ich habe es einfach mal zugeschnitten und mit Reißzwecken an die Seitenwand gepinnt. Dies wird vor dem Lackieren ordentlich mit Wasser besprüht und ich habe das Gefühl, es gibt weniger Staubeinschlüsse auf dem Modell.
Aber wie gesagt, erklären oder eine qualitative Versuchsreihe gibt es dazu nicht.

Schauen wir uns im nächsten Schritt mal den Filter genauer an. Zum Ausbauen des Filter müssen die vier Innensechskant-Schrauben gelöst werden.
Anmerkung: Wahrscheinlich werde ich das in der nächsten Zeit mal durch eine Magnetlösung ersetzen.

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Man sieht, dass der Filter schon ziemlich gesättigt ist. Wie lange der jetzt noch durchhält kann ich nicht sagen. Ich bin kein Fachmann. In der Regel wechsle ich den Filter, wenn er ungefähr diesen Zustand hat. Im Laufe der letzten zwei Jahre dürfte das der dritte oder vierte Filter sein. Es kommt immer auch darauf an, wie oft man die Kabine nutzt bzw. wieviel Farbnebel durchgegangen ist.

:?: Ich habe mal gehört, dass ein Farbfilter mit zunehmender Sättigung durchlässiger für gröbere Farbpartikel wird. Weiß jemand von euch, ob das stimmt?
Wenn jemand von euch da eine qualifizierte Info hat, dann bitte ab damit in den Kommentar!
:?:

So wie es aussieht sagt die Airbrushkabine den Farbnebel relativ großflächig an. Das heißt die Saugleistung scheint zu passen. Bei kurzen Sprüheinsätzen setze ich nicht mal eine Maske auf. Wenn ich große Flächen lackiere und dabei in meiner Airbrush auch eine große Nabel (0,7) drin habe, dann entsteht schon mal eine Farbnebelwolke, die bleibt zwar innerhalb der Kabine, aber ich bin ja auch mit der Nase direkt darüber.

Aber werfen wir mal einen Blick ins Innere und schauen, ob der Filter seinen Zweck erfüllt.

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Man kann an der Lüftern ein paar Ablagerungen sehen, aber um das genauer zu untersuchen, gehe ich mal auf die Rückseite und schraube die Rückwand ab.

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So genau hatte ich bisher dort gar nicht hingeschaut. Man sieht Ablagerungen an den Lüfterblättern, wie auch an den Lüfterrahmen. Es scheint aber maßgeblich von einer früheren Sprühaktion zu kommen, da ich zuletzt ziemlich viel mit grüner Farbe und Klarklack gesprüht habe. Die Ablagerungen sind hauptsächlich weiß bis grau, mit einem leichten Grünschimmer.
Eventuell habe ich den Filter zu lange drin gelassen, was die Theorie unterstützen würde, dass ein gesättigter Filter Farbpartikel durchlässt, die er sonst rausfiltern würde?

:?: Hat jemand eine gekaufte Airbrushkabine und kann mal nachschauen, ob dort im Innern auch Farbablagerungen vorhanden sind? :?:

:idea: Ich werde vor dem nächsten Model was ich bauen werde, die Lüfter mal komplett reinigen und dann nach jedem Sprühdurchgang eine Kontrolle machen. :idea:

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Die Wand des Trichters und auch das Gestell drumherum weißt keine Farbablagerungen auf.
Mit eine Tuch habe ich die Ablagerung mal abgewischt. Es scheint nur lose drauf zu liegen.

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Der restliche Innenraum, also außerhalb des Trichters und somit des geplanten Luftstroms ist natürlich auch interessant. Schließlich soll der Lüftstrom nicht am Filter vorbei ansaugen.

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Aber wie man sieht scheint das dicht zu sein. Im Innenraum ist keine Farbablagerung zu finden. :thumbup:



Geräuschentwicklung
Eine spannende Frage, die ich auch schon öfter gehört habe ist:
Wie laut ist deine Kabine?

Ich habe mir dazu eine App auf mein Mobiltelefon geladen. Klar ist das keine qualifizierte Messung, da ein Mobiltelefon schwerlich ein kalibriertes Messinstrument sein kann. Aber es liefert immerhin Anhaltspunkte.

Damit man überhaupt in der Lage ist behaupten zu können, was ist laut und was ist leise. Braucht man eine ungefähre Vorstellung von Lautstärke.

Hier mal ein paar Anhaltspunkte:
30 dB: Flüstern, eigenes Atemgeräusch
35 dB: Blätterrascheln
40 dB: Im Wohnraum bei geschlossenem Fenster
45 dB: Wohnviertel ohne Straßenverkehr
60 dB: Unterhaltung (Einzelgespräch)
70 dB: Großraumbüro
85 dB: Mittlerer Straßenverkehr
95 dB: Schwerlastverkehr

Die Infos habe ich von diese Website .
Wer sich detaillierter Informieren möchte kann das gerne hier oder auch hier tun.

Ich habe mit meinem Mobiltelefon zuerst mal eine Aufnahme ohne eingeschaltete Airbrushkabine gemacht.
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Dann habe ich die Aufnahme wiederholt mit eingeschalteten Lüftern. Das Mobiltelefon befindet sich ungefähr auf der Höhe, wo ich beim sprühen meinen Kopf habe.
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Im ausgeschalteten Zustand ist die Geräuschkulisse maximal meine eigene Atmung und liegt bei ca. 30 dB.
Bei eingeschalteter Absaugung messe ich eine Lautstärker von 60 dB, was ungefähr einer Unterhaltung entspricht.

Das selbe habe ich auch noch mal mit meinem Airbrush-Kompressor gemacht zum Vergleich.
13_Airbrush_v2_Review.jpg
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Wie man sieht ist der Kompressor nicht mal lauter als meine Kabine, aber das Geräusch des Kompressor empfinde ich als wesentlich unangenehmer als das Rauschen der Kabinen-Lüfter. Das zeigt natürlich auch deutlich, das Lautstärke vom persönlichen Empfinden abhängt.


Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Eindruck vermitteln.
Und ja, der Bau einer eigenen Kabine (so wie ich sie hier habe) ist wahrscheinlich nicht günstiger, als wenn man sich eine günstige Kabine kauft.
Es grüßt Björn aus Berlin
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