Hallo zusammen,
es wird Zeit für einen Status. Und selten ist mir das so schwer gefallen. Mit dem Bausatz tue ich mich extrem schwer.
Eigentlich sind es für einen Wingnut Wings Bausatz vergleichsweise wenige Schritte, aber gefühlt hab ich es hier mit einem ungeheuer hohen Schwierigkeitsgrad zu tun. Wenn man sich nicht alles haarklein überlegt, kommt man in den Wald.
Also gab es bei mir bislang eigentlich nur Kleinigkeiten, weil ich mich an die ernsthaften Sachen nicht so recht herangewagt habe.
Fange ich mal vorsichtig an:
Aus den Seiten mussten Löcher herausgearbeitet werden, welche später mit Klarsichtteilen bestückt werden:
Markiert ist der Teil schon im Bausatz:
Hier sind die Flex-Feilen von Albion Alloys genau richtig
Die Seitenwände innen wurden vorgesprüht.
Zuerst eine Schicht mit XF55 "Buff" und dann mit der eigentlichen Farbe (10 Teile X2 weiß + 1 Teil XF55 "buff") immer mitten zwischen den Holzrippen:
Die Schatierung sieht man kaum, zumindest nicht auf den Fotos. Der nervige Teil kommt aber noch (nicht heute). Das Gerippe muss auch wirklich als braunes Holz zu erkennen sein. Das Abkleben wird übel.
Ich habe es noch nicht gemacht, weil ich mir noch nicht über den Farbton des Holzes im Klaren bin. Und am Ende muss innen doch alles mehr oder weniger zueinander passen.
Apropos Holz. Hier kommen die übelsten Bauteile, die ich je in einem Bausatz hatte:
Warum sind die so übel? Der rechteckige dünne Rahmen soll aus Holz sein. Die großen diagonalen Stützen sollen aus einem anderen Holz sein. jede Menge Kleinkram, der nicht-hölzern ist und andere Struktur und Farbe benötigt. Und das Schlimmste: es sind schon Teile der mittleren Tragfläche vorhanden. Dieses Bauteil (und das natürlich gegenüber) muss komplett fertig sein, bevor man den Korpus schließt. Später kommt man kaum noch heran.
Was zu tun ist:
- man muss sich auf eine Art Holz für die Innenteile festlegen, das man auch bei den oben vorgestellten Teilen benutzt
- man muss sich auf eine Art Holz für die großen schrägen Stützen festlegen. Davon gibt es noch weitere 4 Stück, die im gleichen Rutsch mit lackiert werden müssen, damit alle gleich aussehen
- man muss auch direkt zu diesem Zeitpunkt schon wissen, in welchen Farben man Ober- und Unterseiten der Tragflächen lackiert und mit welchem Weathering man drangeht. Da hier schon Teile der Tragflächen zu sehen sind. Später geht das nur noch schwer, man wird nicht mehr richtig drankommen.
- und den ganzen Kleinkram dran nicht vergessen, der auch immer ordentlich maskiert/freigestellt werden muss
Apropos Kleinkram, dann gibts noch eine Gewissensfrage:
Die meisten Sopwith Dreidecker hatte eine "Rotherham Benzin-Pumpe". Das Ding scheint wohl einen Luftdruck aufgebaut zu haben, mit dem Benzin von A nach B gedrückt wurde. Ausgerechnet die Maschine von Raymond Collishaw, die ich gerade baue, hatte dieses Detail nicht. Was wirklich schade ist, denn es ist eigentlich sehr hübsch. Hier sieht man die kleine Pumpe, welche über ein Propellerchen angetrieben wird:
Ich habe mir gedacht, ich baue es trotzdem ein. Habe ein paar Löchlein gebohrt, durch die dann später eine Leitung verlaufen wird. So etwa:
Das Übel im Inneren:
Am Ende wird es überdies so sein, dass man fast keinen Platz hat, um die ganzen Verspannungen einzuziehen.
So sieht es etwa im Trockenbau aus:
Hier müssen nun etwa 40 Seile verspannt werden:
Bevor ich mit dieser Fummelei beginnen kann, muss aber erst das Holz erstellt werden, womit wir wieder bei der Ausgangslage sind.
Erste Holztests wurden schon durchgeführt:
Für die großen Stützen wird es wohl so werden wir im großen rechteckigen Bereich. Das ist Basislackierung Tamiya XF55 "Buff", plus Tamiya Glanzlack TS13 aus der Dose. Darüber dann mit einem Schwamm aufgetragene Ölfarbe in Sienna Burnt Umber. Am Ende also der Klassiker. Dunkleres Holz werde ich mit Braunem Lack (Clear Orange + Clear Blue + ggf etwas schwarz) abtönen. So der Plan.
Na zumindest den Stuhl hab ich vorbereitet. Der ist hier leider aus einem Guss, was das Lackieren erschwert. So ist das hier auch bereits mein 2. Versuch, weil der erste in die Hose ging.
Zwischen Kissen und Lehne habe ich mit dem Bastelmesser eine kleine Kücke eingeritzt, kann man aber kaum sehen. Aber man kann zur Not hinterher an der Lehne etwas kaschieren, ohne sich das Kissen zu ruinieren. Ich wollte diesmal etwas helleres Leder ausprobieren. Auf XF55 habe ich diesmal Auarellmalstifft-Farbe (van Dyck braun) mit feuchtem Pinsel verteilt.
Dann kam Glanzlack drüber (Clear Orange plus etwas clear Blue). Die Knöpfe hinterher etwas gehighlightet.
Ohne Foto dann mit Mattlack gesprüht.
Einsatz Kreisschneider:
Ich kann nur immer empfehlen, die Kreisflächen zu segmentieren. So kann man genauer kleben:
Die Lehne war aus Metall und sollte schwarz lackiert werden. Reines Schwarz war mir zu krass, ich habe es mit etwas Nato-Braun aufgehellt (ich glaube so mit etwa 20%). Ränder wurden dann mit gunmetall trockengebürstet.
Die Knöpfe waren mir aber noch etwas zu sehr akzentuiert:
Mit braunem Panelliner und ein paar Pigmenten etwas nachgedunkelt.
Hier der fertige Stuhl:
Da kommt dann hinterher noch ein großer Beckengurt drüber, viel wird man leider nicht davon sehen.
Soweit also mein Status heute. Ich verspreche mal nichts, wann ich mehr habe...
Viele Grüße
Rafael
) habe ich diese dann wieder verkauft.
