Auswerfermarken in Cockpitverglasung

Scusslebut
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Hallo,

ich plane, als eines meiner nächsten Projekte einen älteren Bausatz der P-61 Black Widow von Airfix in 1/72 zu bauen. Für das Alter (erstmals 1967 erschienen) sieht der Bausatz ganz Okay aus. Allerdings stören mich die Auswerfermarken in der Cockpitverglasung.
A.jpg
Kennt jemand eine einfache und praktikable Lösung um diese loszuwerden?
In Youtube-Videos habe ich hin und wieder gesehen, dass Modellbauer die Formennaht außen an der Verglasung mit einem Bastelmesser wegschaben und dann mit feinem Schleifpapier und Pollierpaste alles glätten. Das stelle ich mir für einen solchen Fall praktikabel vor.
In meinem Fall sind die Auswerfermarken aber viel Massiver als eine feine Formennaht, außerdem sind die Auswerfermarken relativ schlecht zugänglich, da innenliegend.
Momentan tendiere ich dazu, alles so zu lassen, da ich befürchte, alles was ich mache, macht es nur schlimmer. Aber vielleicht kennt ja jemand einen Trick, der mir noch nicht in den Sinn gekommen ist. Ich wäre dankbar dafür.
(Meine Suche nach einem Aftermarket-Ersatzteil war leider auch nicht erfolgreich.)

Viele Grüße
scusslebut
Revell-Bert
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Ich mache das auch mit Schleifen und Polieren.
Schleifen von "grob" nach fein, aber bei 1/72 und dieser Formgebung weiß ich auch nicht, ob ich mich daran wagen würde. Grob ist aber dann auch schon vierstelliges Nassschleifpapier 1000 oder 1200er...
Ich mag keine Menschen, die überall suchen, was sie stört...
Ich mag Menschen, die überall etwas finden, was sie fasziniert


Gruß der Bert
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Aktvetos
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Ich sags vorweg, selbst noch nie gemacht aber das wäre meine erste Idee die ich hätte.
Stück alte Blisterverpackung nehmen, drüber legen, mit Fön erwärmen und drüber formen. Also praktisch die Verglasung neu machen. Was ich auf den Bilder erkenne sind die Streben eh nur zart angedeutet. Das kannst so und so malen.
derboesewolfzdf
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ich würde es auch mit schleifen und polieren versuchen.... sory, aber schlimmer kanns ja kaum werden. So viel wie möglich abkleben und los gehts.
eydumpfbacke
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Ohne Schleifen wird das wohl nix.
Ich würde es mit einem Glasfaserradierer versuchen.
Danach so gut es geht feinschleifen und am Ende ein Bad in Futur/Pledge
Es grüßt der Reinhart
Scusslebut
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Revell-Bert hat geschrieben: So 23. Apr 2023, 13:10 Ich mache das auch mit Schleifen und Polieren.
Schleifen von "grob" nach fein, aber bei 1/72 und dieser Formgebung weiß ich auch nicht, ob ich mich daran wagen würde. Grob ist aber dann auch schon vierstelliges Nassschleifpapier 1000 oder 1200er...
Hallo,
danke für die Info. Ich schwanke noch, ob ich es wirklich mache, aber ich denke, ich probiere es mal aus, zumindest an einem Teil.
Scusslebut
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Aktvetos hat geschrieben: So 23. Apr 2023, 14:13 Ich sags vorweg, selbst noch nie gemacht aber das wäre meine erste Idee die ich hätte.
Stück alte Blisterverpackung nehmen, drüber legen, mit Fön erwärmen und drüber formen. Also praktisch die Verglasung neu machen. Was ich auf den Bilder erkenne sind die Streben eh nur zart angedeutet. Das kannst so und so malen.
Hallo,
das habe ich tatsächlich schon einmal gemacht, aber mit einem ganz einfachen Bauteil (Schutzblech). Dabei habe ich schon mehrere Versuche gebraucht, bis ich ein halbwegs ordentliches Ergebnis erzielt habe. Auch wenn die Verglasung nicht ganz so verwinkelt ist, bezweifle ich, dass ich da ein zufriedenstellendes Ergebnis bekomme. (Aber als letzte Notlösung behalte ich es noch im Hinterkopf.)
Ich habe auch schon nach professionellen Vacu-Hauben gesucht, aber nichts gefunden.
Scusslebut
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derboesewolfzdf hat geschrieben: Mo 24. Apr 2023, 09:28 ich würde es auch mit schleifen und polieren versuchen.... sory, aber schlimmer kanns ja kaum werden. So viel wie möglich abkleben und los gehts.
Hallo,
tja, das ist die gute Frage, ob ich es nicht schlechter machen kann. Ein symmetrischer Kreis ist noch nicht so auffällig wie eine total verkratzte und matte Verglasung. Aber möglichst viel abzukleben, ist eine gute Idee.
Scusslebut
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eydumpfbacke hat geschrieben: Mo 24. Apr 2023, 16:29 Ohne Schleifen wird das wohl nix.
Ich würde es mit einem Glasfaserradierer versuchen.
Danach so gut es geht feinschleifen und am Ende ein Bad in Futur/Pledge
Hallo,
die Idee mit dem Glasfaserraddierer ist gut, damit kommt man innen in die Verglasung besser rein, als mit Schleifpapier.

Mit einem Glasfaserradierer und ordentlichem Abkleben könnte ich das mal ausprobieren. Ich glaube, ich werde mir mal einen Glasfaserradierer besorgen und es an dem kleinen Bauteil ausprobieren. Am Heck könnte ich mit einem nicht so optimalen Ergebnis noch leben. Im besten Fall klappt es gut und ich wage mich an die Cockpitverglasung.
Ich werde dann davon berichten.
Scusslebut
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Vielen Dank für die Tipps, damit habt ihr mir sehr geholfen!
Scusslebut
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Endlich habe ich mal wieder Zeit zum Basteln gefunden. Nun, wie versprochen, der Kurzbericht zur Entfernung der Auswerfermarken in der Cockpitverglasung der P-61. Für diesen Test habe ich mich für die Rückwärtige Kanzel entschieden. Zum einen war hier die Auswerfermarke am deutlichsten zu sehen, zum anderen wäre ein Scheitern hinten eher zu verkraften, als vorne.
unbea.jpg
Um möglichst wenig unnötige Kratzer zu produzieren, habe ich die Verglasung rund um die Auswerfermarke mit Klebeband abgeklebt. In der Theorie gut, in der Praxis nicht wirklich umzusetzen.
Glasfaserstift.jpg
Mit dem Glasfaserstift kam ich gut in die enge Verglasung rein. Zu einem gewissen Grad konnte ich auch die Auswerfermarke wegschleifen, aber nicht ganz. Das Klebeband löste sich an den Rändern ab, also habe ich es entfernt.
400.jpg
Als nächstes habe ich es mit einem dünnen Streifen Schleifpapier versucht, damit kam ich auch ganz gut in die Cockpitverglasung rein. Gestartet bin ich mit der Körnung 400.
1000.jpg
Körnung 1.000
2000.jpg
Körnung 2.000
4000.jpg
Körnung 4.000
8000.jpg
Körnung 8.000
10000.jpg
Und Körnung 10.000
poliert 1.jpg
poliert 2.jpg
Als Abschluss gab es eine Politur mit Tamya Polishing Compound Fine.
Wie man sieht, konnte ich die Auswerfermarke deutlich reduzieren, aber ganz glasklar habe ich es nicht hinbekommen.
Als Fazit komme ich zu dem Schluss, dass die ganze Arbeit nur zu einer kleinen Verbesserung geführt hat. Bei der Frontverglasung werde ich daher wohl mit den nicht ganz so auffälligen Auswerfermarken leben.
Aber, ich habe mal wieder etwas Neues ausprobiert und das ist auch ein Erfolg.
Agrippa
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Irgendwo hab ich mal gesehen das manche die Klarteile in so eine Tunke tauchen um die klarer zu bekommen.
Macht das hier wer?
liebe Grüße Fabian
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Simitian
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Einige nehmen zum nachbehandeln Future oder Erdal Glänzer.
Das kann klappen, wenn die Flächen nicht zu groß sind.

Eine weitere Möglichkeit wäre einfache Zahnpasta.
Mit wenig Wasser vermischen und damit die
Klarsichtteile aufpolieren.

Sollte allerdings eine Zahnpasta sein die auch
Schleifpartikel beinhaltet, gibt ja auch welche ohne.

MfG
Jan
Derzeitiges Projekt: Bf 110 G-4 in 1:48 von Revell.
Aus Prinzip, finden die Bemalungen meiner Modelle nur mit Pinsel statt.

Jan's Modellbau- Portfolio
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Revell-Bert
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Schleifen mit 5000er, mit viel Wasser, und polieren mit einer Politur mit Wachs.

Das hat bei mir sehr gut funktioniert.

viewtopic.php?t=2749&start=1803
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Gruß der Bert
Scusslebut
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Hallo,
vielen Dank für die Tipps. Ich habe mal Erdal Glänzer bestellt und werde es ausprobieren.
Viele Grüße Scusslebut
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