DKM Gneisenau 1/350 - Dragon (Konvertierung)



Malle
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Wirkliche Spitzenklasse :thumbup:

:respekt:
Gruß Björn
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Triumph68
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Super arbeit... so liebe ich es ... viele mit viel gedult und gut gemachter details TOP :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Aktuelles findet ihr in meinen Portfolio
viewtopic.php?f=275&t=7630
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marco_1973
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Teil 1/2

Hallo Leute,

Es ist nun wieder an der Zeit, ein kleines Update zum Baubericht zu posten.
In ca. 69 Arbeitsstunden ist wieder einiges entstanden.
Die Kagero-Bücher haben sich einmal mehr als schlechte Vorlage erwiesen.
Übrigens entstand der Modellbausatz Gneisenau 1:200 von Trumpeter (03714) höchstwahrscheinlich auch auf Basis dieser Bücher. Ich habe mir nämlich die Bauanleitung heruntergeladen und festgestellt, dass genau dieselben Sachen falsch sind wie bei Kagero. Aber das nur am Rande.
Leider muss ich schon jetzt das Fazit ziehen, dass historisch korrekte Vorlagen für GU sehr rar sind. Es gibt eine gewisse Menge an Originalfotos, die aber kaum Details zeigen, mehrheitlich sind es eher Fernaufnahmen. Dann gibt es die Originalpläne aus dem Bundesarchiv, die aber auch nicht vollumfänglich alles abdecken. Meist nur 1938 und für den geplanten Umbau 1942. Somit gibt es da nur die Variante mit frühem Hangar hinten und geplantem neuen Hangar.
Bei Kagero wiederum sind oft falsche Darstellungen offenkundig, schon mit den wenigen Originalfotos oder –plänen widerlegbar.
Genug gejammert.

Da der Bereich hinter dem Schornstein 1940 bei GU eben keinen Hangar hatte, musste beim entsprechenden Teil des Aufbaudecks neue Beplankung drauf, dies habe ich mittels Holzdeck-Sheet bewerkstelligt.
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Anhand von Originalfotos habe ich zufällig bemerkt, dass bei meiner GU die mittigen Poller im Bereich des Vorschiffs zu weit vorne saßen. Das wurmte mich etwas und ich habe es dann korrigiert.
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Auf demselben Originalfoto sah ich auch, dass der Decksbereich am Bug nicht glatt, sondern als Riffelblech ausgeführt war (was eigentlich auch logisch ist wegen Rutschgefahr). Also nochmal Hauler-Riffelblech-Sheet besorgt und die Sektion wieder geändert.
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Bei den Lüftern unmittelbar hinter dem Schornstein war wiedermal Full-Scratch angesagt. Ausnahmsweise ist hier auch Kagero relativ stimmig, da es auch ein gutes Originalfoto zum Vergleich gibt.
Zunächst hatte ich eine Lüftervariante mit übereinandergeklebten Plastiksheets gebaut, die mir dann aber auch nicht so recht zusagte, zumal sie zu schmal geraten war (Foto 10 links im Bild). Die neue Variante war aus einer massiven Basis und Streifen ringsherum geklebt.
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Danach habe ich mich mit den hinteren Aufbauten befasst, da gibt es im Wesentlichen nur zwei Sachen: Schleuderbasis und achterer Leitstand. Zunächst der letztere.

Ich habe mich weitestgehend an die Originalpläne gehalten. Hier ist der obere Teil dargestellt.
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Und hier der untere. Wie man sieht, schräg Richtung Bug verjüngt.
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Dann habe ich die entsprechenden Dragon-Teile angepasst bzw. mit Plastik-Sheet erweitert.
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Von der Anpassung des oberen Teils habe ich leider keine Fotos gemacht. Nur so viel, den hinteren Teil habe ich wie bei SH mit Riffelblech ausgeführt (laut Dragon Holzdeck). Riffelblech ist für den Bereich der Beobachtungsgeräte am logischsten und im (gut recherchierten) Draminski-Scharnhorst-Buch auch so gegeben.

Bei den Beobachtungsgeräten selbst habe ich Veteran-Bausätze verwendet, wobei ich zu einem Trick greifen musste. Laut Originalplan waren an der Stelle zwei „SchwRG“ = Scheinwerferrichtgeräte und zwei „Art Z“ = Artilleriezielsäulen (bei Kagero übrigens gerade verkehrtherum dargestellt). Dazu kommt noch ein fünftes, „A Pr“. Diese Abkürzung kann ich nicht zuordnen. Auf Fotos ist das Gerät aber so groß, dass es über die Verschanzung hinausragt.
Daher habe ich die Teile als „abgedeckt“ dargestellt, was auch durchaus so üblich war. Einfach die Veteran-Teile mit Kristalklear überzogen und anschließend hellbraun lackiert (Persenning).
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Zwischen dem Leitstand und der Schleuderbasis befand sich „freischwebend“ (ohne sichtbare Stützen) ein Gestell für zwei Bereitschaftskutter übereinandergestapelt. Dieses wurde grob nach Originalplan mittels Ätzi-Resten und Riffelblech erstellt.
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Die Kutter selbst stammen aus dem Dragon-Bausatz. Die aus dem Very Fire-Bausatz gefielen mir nicht so richtig. Das untere erhielt noch entsprechende Auflieger aus Ätzi-Resten. Hier fehlen nun noch Ruder, Zurrgurte und Rettungsring.
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Zwischendurch habe ich noch die beiden Podeste am vorderen Aufbau gebaut, aus Ätzteilen des zugehörigen KA-Models-Sets. Die Reling wurde originalgetreu mit Persenning (aus Toilettenpapier) abgedeckt.
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Zuletzt kam die Schleuderbasis dran. Das komplette Teil ist ein 3D-Druckerprodukt von Model-Monkey (USA). Eigentlich bin ich als alter Scratcher kein Freund von 3D-Druck (Modellbau viel zu leicht gemacht). Aber hier habe ich eine Ausnahme gemacht, da das Teil mit seinen Rundungen sehr schwer zu scratchen ist. Zumindest passt es auch ganz gut hinsichtlich Maßstab.

Zwischen den großen Lüftern hinter dem Schornstein und der Schleuderbase gibt es noch zwei kleinere Lüfter (Scratch), zwei rudimentäre Verschanzungen (laut Plänen vorhanden und Originalfoto erahnbar) und die Bootsauflieger für zwei Motorjollen, welche jedoch 1940 nicht mehr an Bord waren. Aus meiner Phantasie heraus habe ich noch Strukturreste des vormaligen ersten Hangars mit dargestellt (historisch nicht belegt). Der Gitterpodest mit der Zwozentimeter-Vierling kam übrigens erst Anfang 1941 zum Einsatz.
foto (24).JPG
Die einzelnen Schritte der Detaillierung der Schleuderbase habe ich (wieder mal) nicht belegt.
Kupferlitze, Ätzi-Reste, Klopapier-Persenning, Veteran-Scheinwerfer, Schleuder von KA-Models.
Leitstand und Schleuder-Basis sind aber noch nicht festgeklebt.
foto (25).JPG
Zuletzt geändert von marco_1973 am Fr 2. Aug 2024, 06:10, insgesamt 4-mal geändert.
Liebe Grüße von Marco
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marco_1973
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Teil 2/2
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foto (2).JPG
Das war es erstmal für heute. Bis bald!

Bisheriger Arbeitsaufwand: 453 Stunden
Liebe Grüße von Marco
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Malle
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Was soll man dazu noch sagen?

Du bist wirklich absolut spitze und nicht nur deine Modellbaufähigkeiten begeistern mich, sondern auch deine Bilder, die sind scharf und auf dem Punkt.
Gruß Björn
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KaleuNW
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Sehe ich das richtig: Trotz deiner Akribie malst du alles mit dem Pinsel?

Gruss aus der Werft
Wilfred
Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.
Michel de Montaigne (1533 - 1592)

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marco_1973
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Ja, warum nicht? Airbrush setze ich nur bei großen Flächen oder bei bestimmten Tarnschemen ein. Der Aufwand für die Reinigung der Luftpistole ist doch recht hoch meine ich.
Liebe Grüße von Marco
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CaptainMeat
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Hey Marco... mein Historisch Korrekter Verrückter :D :thumbup:

wie immer machst Du natürlich Sachen , auf die kaum ein anderer kommt .

Ich nehme mal an , dass Du alle Bilder die es gibt schon hast . Ggf kann Dir das noch helfen
https://www.maritimequest.com/warship_d ... page_1.htm

Auf Seite 3 kann man sehr schön die Takelage erkennen .

Ansonsten meinen allergrößten Respeckt für den Bau . Allein die Recherche dürfte etliches an Zeit kosten .
:respekt: :thumbup:
LG Ralf

Rechtschreibfehler wie auch Groß und Kleinschreibung sowie Satzzeichen sind gewollt und Bestandteil meiner Persönlichen Freiheit. :D
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marco_1973
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Hallo Ralf,

die Maritimequest-Seite kenne ich in der Tat schon. Trotzdem danke!
Schön wäre eine Seite wie http://www.historyphotos.org (inzwischen leider offline). Hier gab es sehr viele Detailfotos von Bismarck und Prinz Eugen. Aber auch im Bundesarchiv ist leider nicht viel an GU-Fotomaterial zu finden. Die GU scheint am schlechtesten dokumentiert zu sein.
Dennoch kann ich die oberflächliche Recherche der Kagero-Autoren nicht nachvollziehen, denn man stößt in den Büchern/Heften immer wieder auf offensichtliche Fehler, z.B. fehlende Details Unterwasserschiff (ich konnte diese anhand der Originalpläne nachvollziehen), völlig falsche Darstellung des Equipments vor und neben dem Schornstein (dito), Anker vorn ohne Zurrketten und Führungsösen, was schon an technischen Blödsinn grenzt, falsche Anordnung Beobachtungs- und Zielgeräte u.u.u.
Ja, mein Anspruch ist immer, ein möglichst historisch korrektes Modell zu erstellen (Modell = genaues Abbild eines real existierenden Vorbildes in kleinerem Maßstab). Zumindest versuche ich es im Rahmen meiner Möglichkeiten. Und ja, es geht eine Menge Zeit für Recherchen mit drauf, welche in meinen Arbeitszeitangaben i.d.R. nicht berücksichtigt ist.
Liebe Grüße von Marco
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marco_1973
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Hallo Leute,

Ich will mich nach längerer Zeit mal wieder melden. Jedoch konnte ich in den 12 Wochen nur ca. 54 Stunden an der GU arbeiten. 3 Wochen war ich im Urlaub und weitere 2 Wochen gingen für ein Fotobuch drauf. Aber alles gut, ich stehe ja nicht unter Zeitdruck.

Heute sind daher nicht allzu viele Fotos zu sehen.

Zunächst wurden ein paar Trossenrollen am Turm B platziert. Wie die gemacht werden, habe ich ja schon erläutert.
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Weiterhin wurden alle vier Zwillingstürme der 15 cm-MA gebaut, natürlich mit Messingrohren. Fehlen nun nur noch die Einzellafetten.
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An den großen Bordkränen habe ich auch noch weitergetüftelt (Fullscratch), der Steuerbord-Kran ist am weitesten (aber noch nicht fertig). Hier steht er nur zur Probe. Vor dem festen Anbringen will ich noch die schwere Flak und die Reling in dem Bereich befestigen.
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Auch am achteren Leitstand wurde einiges erweitert – E-Messer mit Kleinmast. Weiterhin wurden die Kutter komplettiert (Zurrgurte, Ruder, Rettungsring). Hier auch der hintere 15 cm – Zwillingsturm zu sehen.
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Der hintere Bereich des Aufbaudecks wurde mit Details versehen, sowie Oberlichter auf dem Hauptdeck bestückt (diese sind zusammen mit den vorderen übrigens nur für die GU charakteristisch, die SH hatte da keine).
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Die hinteren „Kleinaufbauten“ zu scratchen war mangels ausreichender Vorlagen gar nicht so einfach.
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Hier die Heckankereinrichtung. Falls ich es noch nicht erwähnt habe, Heckanker wurden bei allen DKM-Großkampfschiffen nie mit Ankerketten benutzt. Die Anker lagen stets verzurrt in der Heckklüse und wurden nur unter bestimmten Bedingungen verwendet (z.B. Verhindern des Abdrifts bei starkem Seegang), und zwar mit Stahltrosse.
Wozu zwei Heckankerspills vorhanden waren, erschließt sich mir jedoch nicht.
foto (7).JPG
Auf der Backbordseite habe ich ein gelagertes Fallreep dargestellt. Das gegenüberliegende soll später in Gebrauchsstellung gezeigt werden. Sowohl bei SH als auch bei GU gab es ab einem bestimmten Zeitpunkt anscheinend nur noch zwei solcher Fallreeps. Bei TP und BS hingegen vier.
Hier sind auch noch einige Niedergänge auf dem Hauptdeck zu sehen, sie entstanden aus Ätzis, die dem Holzdeck-Set beilagen.
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Hier nochmal ein Foto aus der Totalen, Stand gestern Abend. MA-Türme, Schleuderunterbau, achterer Leitstand und Turm Cäsar sind noch nicht verklebt.
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Als letztes will ich noch den Schiffsständer zeigen. Februar 1940 – das war die Zeit der total vereisten Nordsee, deshalb habe ich ihn weiß gemacht, fand das irgendwie passend…
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So, das war es wiedermal für heute. Bis bald!

Bisheriger Arbeitsaufwand: 507 Stunden
Liebe Grüße von Marco
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Nachtfalter
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Moin Marco, :)

man sollte sich nie beim Modellbau selber unter Druck setzen, da kommt am
Ende nur Murks raus. Manchmal tut es, meiner Erfahrung nach, gut zwischenzeitlich
mal eine Pause einzulegen. Ich mache das auch gerne mal, besonders wen ich viele
Schichten reißen muss. Meisten liegen dann noch andere Sachen an, die abgearbeitet
werden wollen.

Gruß aus Flensburg
Torsten
Eventuelle Rechtschreibfehler sind Special-Effects und dienen zur allgemeinen Unterhaltug! :D
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marco_1973
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Post 1/2

Hallo Leute,
Mit 50 Stunden Arbeitsaufwand ist mein GNEISENAU-Projekt weiter fortgeschritten.

Im Wesentlichen dies hier:
- Schwere Flak 10,5 cm gefertigt und befestigt
- Leichte Flak 3,7 cm gefertigt und befestigt
- Reling Aufbaudeck komplett
- Mittlere Artillerie 15 cm Einzellafetten gefertigt und befestigt
- Umsetzkran für Katapult Turm Cäsar
- Große Bordkräne komplettiert und befestigt
- Exerzierkanonen 10,5 und 15 cm gefertigt und positioniert
- Seekriegsflagge gefertigt und befestigt

Beginnen wir zunächst mit den 15 cm-Einzellafetten. Wenn man hier die Dragon-Rohrhosen und passenden Master-Messingrohre verwenden will, muss man ein bisschen tricksen. Hintergrund ist, dass die Geschütze hinten offen sind. Das „Innenleben“ ist aber mit den Standard-Plastikrohren verbunden und man muss das an die Rohrhosen & Messingrohr-Geschichte anpassen.
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Inzwischen hatte ich auch die 7 Stück 10,5 cm-sFlaks gebaut, und zwar ohne weiteren Schnickschnack, nur mit Master-Messingrohren. Des Weiteren ist die Reling um die Zehnfünfer aus Artwox AW60014 improvisiert worden.
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Für den Flugzeug-Umsetzkran gibt es leider nicht viele Vorlagen oder Fotos. Originalfotos GU – Fehlanzeige. Kagero – Nix, weil Ausrüstungsstand 1941. Originalpläne – ansatzweise dargestellt. Zumindest ist da zu erkennen, dass der Kran ähnlich wie bei Scharnhorst ausgeführt war, jedoch weiter vorne montiert. Letztendlich war meine Vorlage eine Mischung aus den GU-Originalplänen und Draminskis Scharnhorst-Buch.
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Als nächstes kamen die Dreisiebener Zwillingsflaks dran, übrigens eine der ineffektivsten Waffen der Kriegsmarine. 2 waren schon fertig, 6 weitere waren noch zu fertigen und zu positionieren. Entstanden sind sie wie gewohnt aus Veteran-Bausätzen.
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Die Vollendung der großen 12-Tonnen-Bordkräne war mein nächstes Ziel. Einer war fast fertig, der andere grob angefangen. Wie bereits erwähnt, alles Full-Scratch. Hab jetzt schon viele Bordkräne gebaut, BS und TP (auch nicht 100% identisch), PG und schließlich SH (größtenteils aus Dragon-Teilen). Leider waren die GU-Kräne komplett anders als bei SH, und meiner Meinung nach auch die kompliziertesten überhaupt. Die gibt’s zwar auch als 3D-Teile irgendwo im I-Net, aber auch sehr kostenintensiv.
Als alter Scratcher hab ich mich dann selbst versucht, ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen – schaut selbst…
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Alle vier Schlachtschiffe hatten für die Ladekanoniere sogenannte Übungs- oder Exerzierkanonen an Bord, an denen die Schnelligkeit und Effektivität des Nachladens für die Zehnfünfer und Fünfzehner geübt werden konnten. Bei BS und TP befanden sich diese hinter Turm C, bei SH unterhalb der Bootsauflieger vor dem Schornstein backbord und steuerbord. Bei GU auf dem Hauptdeck vor den Bordkränen. Bei den anderen Modellen habe ich diese aufgebessert oder gescratcht, für die GU habe ich welche aus Fernost geordert, und zwar von Bunker Studio.
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Zuerst hier die 15 cm-Exerzierkanone. Der Bausatz ist extrem filigran, aber auch sehr fragil, man sollte während der Bearbeitung weder atmen noch husten :mrgreen: .
(Bei dem langen, senkrechten Teil neben dem Bordkran auf dem dritten Foto handelt es sich um Überreste des ehemaligen Landesegels - zu sehen auf einem kurzen Farbvideo vom April 1940).
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Das Gleiche gilt natürlich für das 10,5 cm-Pendant…
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Zwischendurch (eigentlich schon früher) wurde auch hinten und vorne die Reling des Aufbaudecks vervollständigt. Hier wurde auf das KA-Models-Ätzteil-Set zurückgegriffen und diverse Anpassungen vorgenommen. Rein zufällig habe ich auch auf dem besagten Farbvideo entdeckt, wo 2 Otter-Geräte bei GU gelagert wurden, nämlich unterhalb der Schleuder, im ersten Foto hier zu sehen.
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Weiter im nächsten Post...
Liebe Grüße von Marco
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marco_1973
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Post 2/2

Später habe ich mir die Seekriegsflagge vorgenommen, die bei GU im Winter 1940 hauptsächlich am hinteren Kleinmast gesetzt war. Habe ja schon einige gefertigt, hier mal Schritt für Schritt erklärt:

Benötigt wird zuerst ein entsprechendes Decal. Meins ist aus dem I-Net und auf weißer Decalfolie ausgedruckt. Fahnenbreite (einfach) hier ca. 10 mm. Dazu kommt ein Stück handelsübliche Alufolie. Diese dient dazu, das Fähnchen am Ende „zurechtbiegen“ zu können. Ferner wird ein Stück weißes Rigging-Material 70 denier benötigt.
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Das Schiebebild wird zurechtgeschnitten und im Wasser abgelöst und halb auf der Alufolie positioniert.
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Der feine Faden muss vor dem Umschlagen auf die andere Seite mit integriert werden.
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Danach grob die Folie kleiner schneiden und erstmal richtig trocknen lassen.
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Dann zurechtschneiden, die Kanten ggfs. mit roter Farbe nachbessern und komplett mit Klarlack matt pinseln.
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Zuletzt zurechtbiegen und anbringen. Den weißen Faden mit Revell 89 (beige) anmalen.
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Hier nun im letzten Post für heute habe ich steuerbordseitig alle kleineren Poller (5 Paar je Seite) auf dem Hauptdeck gemäß Originalplänen angezeichnet und vorgebohrt (0,8 mm). Diese werden dann noch mit passendem Cu-Draht bestückt, welcher vorher mit Revell 09 bemalt wurde.
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Abschließend noch zwei Fotos aus der Totalen, diesmal aber ohne den bereits fertigen Turm C.
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Im Groben ist jetzt noch Folgendes offen:

- Poller und Klampen mittschiffs Hauptdeck komplettieren
- 4 x Zwozentimeter-Einzelflaks auf Hauptdeck neben Turm C sowie Aufbaudeck hinter Turm B
- Rumpfteile wie Bootsausleger, Schraubenschutz, Fallreep im Gebrauch
- Obere Mastteile
- Kartuschenabweiser Hauptdeck für SA und MA
- Reling Hauptdeck
- Rigging

Also, bis demnächst

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Liebe Grüße von Marco
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dafi
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Sehr geil, danke für das ausführliche Zeigen!

XXXDAn
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MichaelR1
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:respekt: :thumbup:
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