Vielen Dank Jan!!
Die letzten 3 Tage gingen für die Steuerseile des Seitenruders drauf. Am Ende wird der Betrachter nur sagen, noch ein paar Fäden mehr. Aber um ehrlich zu sein, gehörte die spätere Montage zu den größten Herausforderungen bislang. Der Reihe nach.
Das Seitenruder wird etwas ungewöhnlich gesteuert. Pro Flugzeugseite verlassen 2 Seile die Gondel, gehen auf eine Umlenkrolle, werden dann durch eine Konstruktion aus Spannschlössern auf 3 Steuerseile aufgeteilt. Die oberen beiden Seile greifen am oberen Hebel des Seitenruders an, das untere dritte Seil greift am unteren zweiten Hebelarm an.
OK, mit der Beschreibung hätte ich das auch nicht verstanden.
Hier ein Bild aus der Bauanleitung:
Die beiden markierten Teile P1 und P2 sind Photoätzteile, um die es im Folgenden geht:
Die wirken leider überhaupt nicht dreidimensional und man wird sie biegen müssen, bis es irgendwie passt. Ich habe darum eine eigene Konstruktion überlegt, bei der sich die Spannschlösser nach den Gegebenheiten selbst ausrichten. Nach 2 schlechten Versuchen, bin ich folgender Anordnung gelandet. Dazu habe ich genommen
- 5 Gaspatch-Spannschlösser in 1:48. Die anderen waren mir hierfür zu groß.
- einen dünnen Draht (Nickel-Silber-Draht in 0.2mm Stärke von Albion Alloys, der ist super stabil)
- Ringe, welche eigentlich nur hauchdünne Scheibchen von den 0.3mm Messingröhrchen sind.
Alles auffädeln
Die Messingringe vorsichtig festkleben, so dass die Spannschlösser beweglich bleiben. Überstehende Enden abschneiden. Fertig, aber noch nicht bemalt. Hier ein Vergleich mit den PE-Teilen. Etwas kleiner, aber in 1/32 wäre es zu fett geworden.
Für die Steuerseile selbst verwende ich flexibles Rigging Material. Ich hab die Schnur von Infini 0.135mm genommen.
Einfädeln und bemalen.
Es hat sich als praktisch herausgestellt, es in dieser Form auf Pappe zu spannen. Fäden einfach in Schlitze klemmen.
So vorbereitet habe ich es dann auch direkt vor das Modell gelegt und die Fäden, ohne dass sie verknoten oder sich verwirren würden, an Ort und Stelle gebracht. Das klappt aber nur, wenn die Fäden ausreichend lang sind. 30-40 cm habe ich jeden Faden lang gemacht, damit man weitetgehden außerhalb des Models arbeiten kann.
Sind alle Fäden in den Löchern, dann langziehen, verkleben, fertig.
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Soweit die Theorie.
Die Arbeit war eine unheimliche Friemelei, es hat wirklich Stunden gedauert. Das schwierigste waren die Umlenkrollen. Die Fäden wollten nicht richtig halten, weil ich nicht im korrekten Winkel glattziehen konnte. Drei Verspannungen zwischen den Flügeln hab ich dabei abgerissen, weil durch Lupe schauen, mit zwei Pinzetten hantieren... naja. Also auch noch Reparaturarbeiten. Es war kompliziert.
Irgendwie hat es dann aber doch geklappt.
Hier exemplarisch die fertige Backbordseite, gut zu erkennen die Spannschlösser links unten:
Hier gehen die Seile um die Umlenkrolle:
Und hier verschwinden sie dann in der Gondel:
Soweit für diese Woche. Ich wünsche noch einen schönen Restsonntag.
Viele Grüße
Rafael